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Die Entscheidung fürs Studium am DISC


Frank_Boernard

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Die Entscheidung für oder gegen eine Fachrichtung, eine bestimmte Studienform, eine Universität und einen Startzeitpunkt ist sehr individuell und komplex. Das wird sicher in naher Zukunft nicht einfacher, wenn die Hybridisierung von Studiengängen durch Corona bedingt ebenso Fahrt aufnimmt wie der Trend zu Spezialisierungen, Zertifikatsstudien und weiteren Formen des akademischen Lernens.

 

Wie kommt also die Henne zum Ei und ich zum DISC? Ich hätte mir sicher eine tolle, gewichtete Entscheidungsmatrix basteln können – zum Beispiel mit folgenden Kriterien:

  • Möchte ich ein voll digitales, hybrides oder ein Präsenzstudium?
  • Soll die Theorie im Vordergrund stehen oder die Praxis?
  • Ist mir der persönliche Erkenntnisgewinn wichtig, die berufliche Anwendung oder der Titel im Lebenslauf?
  • Welchem Schwierigkeitsgrad bin ich bereit mich zu stellen?
  • Soll das Studium nah an meinen bisherigen Lern- und Berufserfahrungen sein, sie vertiefen – oder geht es in Richtung neuer Einsichten?
  • Welche Entfernung zum Studienort bin ich bereit zu akzeptieren? 
  • Wieviele Präsenzphasen kann ich angesichts meiner beruflichen Verpflichtungen unterbringen?
  • Bin ich besser in Klausuren, mündlichen Prüfungen oder Hausarbeiten?
  • Welches Renommee hat die Uni, wie sind die Bewertungen?

 

Wie wichtig ist mir das jeweils? Was akzeptiere ich keinesfalls? Was muss unbedingt sein?

 

Wenn ich es getan hätte, dann hätte das vermutlich beeindruckend und sehr rational ausgesehen. Dennoch wäre meine Entscheidung letztendlich aber aus dem Bauch heraus gefallen. Gerade bei wichtigen Themen bewährt sich das ja öfter als man denkt. Ich frage mich schon ewig, wieviele der faszinierenden Entscheidungsmatrizes einfach nur der nachträglichen Rechtfertigung eines intuitiven Vorgehens dienen.

 

Tatsächlich – Ihr verratet es ja nicht weiter – basierten meine Überlegungen auf den folgenden, zum Teil recht banalen Gedanken:

 

  1. Okay, nachdem ich meine Masterthesis für das letzte Studium in letzter Minute abgegeben und mir geschworen hatte, jetzt erst einmal auszuspannen, dauerte es gerade einmal ein paar Tage, bis mir die akademische Arbeit fehlte.
  2. Eine Promotion kann ich mir partout nicht leisten. Eigentlich würde ich gerne von einer englischen Universität einen Doktortitel verliehen bekommen. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Wo sind hier die Sonderangebote?
  3. So ein Master ist ja nix Besonderes mehr. Was kann ich denn da noch drauf setzen, wenn ich gemerkt habe, dass ich das mit dem Studieren ganz gut drauf habe? ich kann besser studieren, als so manche berufliche Aufgabe im Beruf lösen. Meine Motivation fürs Lernen und akademische Schreiben ist höher als die für irgendwelche Hobbys.  Bei der Recherche nach "preisgünstigen" Promotionen stoße ich auf so manches andere, auch ganz spannende Masterstudium.
  4. Ich habe gemerkt, dass ein "fachfremdes" Studium ganz neue Einsichten bringt. Auch nach etlichen Seminaren, Klausuren und Studienarbeiten in Finanzierung und Controlling bin ich noch ein hoffnungsloser Dilettant in diesem Feld. Aber manchmal setze ich tatsächlich Erkenntnisse aus diesem Bereich in ganz anderem Kontext ein – und das funktioniert gut. Warum also nicht mal über den Tellerrand schauen?
  5. Was braucht es, um neue Gedanken und Lösungen auf den Weg zu bringen? Oft weiß oder ahnt man, was zu tun ist. Aber man kann es nicht erfolgreich vermitteln. Organisationen, Firmen, Behörden, Institutionen, Gruppierungen, ich selber müssen agiler werden und agil bleiben, um flexibel genug zu sein, sich der Zukunft zu stellen sowie, sie dynamisch zu gestalten. Für mich ist das ein bisschen Darwin: Evolution bedeutet, dass die Spezies überlebt, die sich am besten anpasst. Verantwortungsvoll (und überlebensnotwendig) ist es dann, wenn die Spezies auch noch dafür sorgt, dass sie bei ihrem eigenen Streben nach Überleben nicht alles andere auslöscht... Meine bisherige Erfahrung sagt mir, dass das am besten gelingt, wenn man Strukturen und Prozesse analysiert und versteht. Nur dann kann man anderen vermitteln (kommunizieren), wo man hin möchte.
  6. In einer Zeit des massiven Wandels (Klima, Corona, Technologie, Gesellschaft, KI... die Liste ist beliebig erweiterbar) ist es von zentraler Bedeutung, Organisation und Kommunikation besser zu verstehen und auch praktisch zur Verbesserung beizutragen
  7. Wie viel Geld und Zeit kann ich maximal investieren – und wie lange darf so ein Studium längstens dauern? Die Antworten: möglichst nicht mehr als zwei Jahre Studium. Ich rechne hoch: das erste Studium war noch kostenlos bis auf die Lebensunterhaltskosten. Das "Rundum-Sorglos"-Paket an einer privaten Business School kostete 18.000 €, der Master etwa 12.000. Der Studiengang "Organisation und Kommunikation" liegt bei der Hälfte – etwa 6500 € müssten inklusive Übernachtungen reichen.

 

ihr merkt, dass das alles irgendwie zusammen hängt. Die günstigsten Studien bietet wohl die Fernuni Hagen an. Aber zum einen ist dort das Studienangebot für mich nicht so attraktiv, zum anderen dauern die Studien recht lange. Und Hagen ist recht weit weg. Kaiserslautern ist näher dran, günstiger, und der Studiengang klingt interessant. 

Vielleicht bringt es etwas, einen zweiten Mastertitel zu haben. Wenn's damit klappt, finde ich womöglich doch noch eine Lösung für die Promotion.

Vier oder fünf Präsenzphasen sind zu verkraften und können sicher ganz motivierend, interessant und erkenntnisreich sein. Also, go for it. 

 

Foto: Arek Socha from Pixabay 

 

 

 

 

1 Kommentar


Empfohlene Kommentare

Deine Überlegungen finde ich durchaus auch rational und gar nicht so banal. Es gibt halt viele Kriterien, die wichtig sind - und das Bauchgefühl ist auch ein wichtiger Wegweiser. 

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