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Das Fazit zum Studiengang: Würde ich es wieder tun?


Silberpfeil

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Es ist kein großes Geheimnis, wenn ich diese Frage ganz klar mit Ja beantworten kann. In der letzten Woche habe ich meine Blog quer gelesen und daran gedacht, mit wie vielen Zweifeln ich gestartet bin. Zweifel, ob ich das schaffen kann. Zweifel, welche beruflichen Möglichkeiten das überhaupt eröffnet. Die Zweifel waren das einzige, was wirklich überflüssig war. 😉 

 

Inhalte: Meiner Meinung nach das größte Plus des Studiengangs. Thematisch teilen sie sich in 3 große Felder: Bildungs- und Bezugswissenschaften, die berufsbezogenen Schwerpunktfächer (in meinem Fall Pflege, aber es gibt auch Physiotherapie) und Sozialkunde. Unter Kommilitonen kommt zwar häufiger mal Diskussion über einzelne Inhalte auf. Lernen ist aber das, was man auch selbst daraus macht. In Hausarbeitsmodulen ist man völlig frei, mit welchen Schwerpunkten man sich beschäftigen möchte. In Klausurmodulen sicher nicht ganz so sehr, aber was letzten Endes bei einem hängen bleibt, bestimmt man selbst.

In einem Modul wie Didaktik und Methodik ist der praktische Nutzen sicher offensichtlicher als beispielsweise in Soziologie. Aber zum einen wäre es traurig, wenn man nur das lernen würde, was einem beruflich nutzt. Und zum anderen erfordert so manches Modul Transferdenken, und das kann man dann sehr gut auch beruflich anwenden. In Soziologie lernt man sozusagen die Vogelperspektive auf die Menschen. Mein Lieblingszitat ist immer noch von Pierre Bourdieu: "Der Habitus ist Produkt und Produzent von Realität." Und wenn man sich dann auf Station den Habitus von Chefärzten oder Assistenzärzten namens Johannes Benjamin von Dings anschaut und das vergleicht mit mit einem jungen Menschen in der Pflegeassistentenausbildung, der Kevin, Schantal oder Mohammed heißt... dann kann man ganz schön viel über das Leben lernen. Man bekommt es eben nicht vorgekaut, aber dafür ist es auch ein Studium. 

 

persönliche Entwicklung: Ich überlege immer noch, ob ich fachlich oder persönlich am meisten gelernt habe. 😊 Abgesehen von den Inhalten lernt man im Fernstudium zwangsläufig, mit Frust umzugehen und mit Stress. Aber auch meine Selbstvertrauen ist gestiegen. An vielen Stellen ist man zwar auf sich allein gestellt, aber dadurch lernt man seine eigenen Kompetenzen zur Bewältigung kennen und kann diese dann auch einsetzen.

Je mehr Studienleistungen und berufliche Herausforderungen (wie die Planung und Durchführung von Unterricht) ich geschafft hatte, desto sicherer wurde ich. Und mittlerweile schaue ich auch darauf, was ich mir beruflich wünsche und ob eine Arbeitsstelle mir das bieten kann, schließlich bringe ich ein Paket Kompetenzen mit. Vor vier Jahren wäre ich auf diese Perspektive nie gekommen.

 

berufliche Nutzung: Die Zugangsvoraussetzungen für Pflegepädagogen sind ja leider in Deutschland in jedem Bundesland anders geregelt. Dazu gibt es noch alte Regelungen für die alten Ausbildungen wie Altenpflege, und neue Regelungen für die generalistische Pflegeausbildung. 

Von daher kann ich nur für mein Bundesland Niedersachsen sprechen. Mir selbst hat das Studium viele Türen geöffnet und bietet auch außerhalb der Pflegeausbildung spannende Perspektiven. 

 

So mitten im Lockdown mit dem Fernstudium aufzuhören ist sehr seltsam, weil ich auf einmal viel Freizeit habe und die meisten Hobbys verboten sind.🤨 Auf meinem Nachtschrank liegt "Die Leiden des jungen Werther" und wartet darauf, gelesen zu werden. 🧐

 

Euch ein schönes Wochenende!

Silberpfeil

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