Gefangen im Hamsterrad
Kommende Woche ist wieder Präsenz.
Von einem Fernstudienkurs der Hochschule, gab es vor vielen Jahren mal ein wirklich gut gemachtes Video, mit unterschiedlichen Lernmethoden und ähnlichem. So komme ich mir manchmal auch kurz vor den Präsenzen oder einer Abgabe vor. Irgendwie noch den Berg an Arbeit bewältigen.
Offizielle Abgaben sind alle geschafft, irgendwie. Manchmal frage ich mich, wie das alles momentan klappt.
Die Texte sind alle gelesen oder zumindest überflogen und zu fast allem habe ich Notizen gemacht.
Ich sage immer, ich wusste ja, auf was ich mich einlasse, aber das war VOR Corona.
Manchmal komme ich mir albern vor, immerhin leben wir seit einem Jahr mit der Situation. Aber es gibt eben doch Veränderungen. Mein Arbeitsaufwand für die normale Arbeit ist um mehr als ein Drittel höher, als vorher. Das Kind, dass im September in die KiTa hätte gehen sollen, wird von uns weiterhin daheim betreut.
Außerdem schlägt es mir langsam auf die Seele. Ich lebe in einem Hochinzidenzgebiet, wir haben Lockdown seit Dezember, Schüler die teilweise seit Oktober daheim unterrichtet werden. Abendliche Ausgangssperren. Die Unsicherheit, ob man in den benachbarten Supermarkt fahren darf, der zwar nicht weit, aber in einem anderen Bundesland liegt. Wir haben Ausgangssperren und Schnee, viel Schnee. Mir fehlt mein Garten. Einfach mal draußen sitzen. Ein Ausflug, mal was anderes sehen, als meinen Schreibtisch, die Arbeit oder unser Wohnzimmer. Ich bin froh, dass wir alle gesund sind, aber die Psyche leidet langsam.
Ich merke, dass ich viel uneffektiver arbeite als früher. Meine Konzentrationsfähigkeit leidet, weil ich das Gefühl habe, in einem Hamsterrad gefangen zu sein.
Kommende Woche ist Präsenz. Viele Stunden werde ich in Videokonferenzen sitzen. Ich freue mich auf den Input, die Impulse die ich bekomme, Anwendungsbeispiele, Vertiefungen der gelesenen Texte. Ich freue mich, auf die gemeinsamen Arbeitsaufgaben, den Austausch mit der Studiengruppe. Ich freue mich, auf den Blick über meinen eigenen Tellerrand, den kleinen Fluchtpunkt aus meinem Alltagshamsterrad, auch wenn ich weiterhin an meinem Schreibtisch oder in meiner Arbeitsecke "gefangen" bin.
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