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Update 08/2021


MartinGS

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Hallo zusammen,

 

während es in den vergangenen Monaten nur schleppend voranging, wartete der vergangene Juli mit so einigen Fortschritten auf.

So fand vor zwei Wochen nun endlich das Seminar zum Modul MR402 statt. Unsere Lerngruppe umfasste dieses Mal wieder eine komfortable Größe von zwei Personen, neben mir nahm ein DBA-Student an der Veranstaltung teil. Die Vermischung von DBA- und PhD-Teilnehmenden ist an der Universität nicht unüblich, da das dritte und vierte Modul des DBA (DBA8003 und DBA8004) den beiden PhD-Modulen entspricht.

 

Nachdem es bei MR401 (vgl. den zugehörigen Eintrag hier) im Schwerpunkt um einen Einstieg in die Philosophie, die Erkenntnistheorie und Grundsätze der Forschungsmethodik ging, knüpft MR402 nahtlos mit Forschungsmethoden und Grundsätzen guter Forschungspraxis an. Diese Themen wurden im ersten Seminar zwar schon angeschnitten, nunmehr aber eingehend vertieft.

Der bzw. die geneigte Leser*in wird sich an der Stelle schnell die Frage stellen, was denn der Unterschied zwischen Forschungsmethodik (Research methodology) und Forschungsmethoden (Research methods) sind - ein guter und wichtiger Aspekt, der oftmals nicht sauber getrennt wird!

Reserach methods meint die konkreten Werkzeuge und Verfahren, mit denen Forschungsdaten aus der realen Welt in Hinblick auf Forschungsfragen oder -hypothesen gesammelt, analysiert und ausgewertet werden können.

Unter Research methodology wird demgegenüber die Ausrichtung der Forschungstätigkeit verstanden, die sich durch eine zugrunde liegende Strategie sowie die Auswahl bzw. das Design von konkreten Methoden auf Basis forschungstheoretischer Ansätze ergibt. Diese Ansätze wiederum basieren auf der epistemiologischen, d.h. der erkenntnistheoretischen Einordnung der jeweiligen Forschungsarbeit.

Anders ausgedrückt kann man also sagen: Die Erkenntnistheorie stellt das "Warum?", der forschungstheoretische Ansatz das "Was?", die Methodik das "Wie?" und die konkrete Methode (bzw. das Methoden-Set) das "Womit?" einer Forschungstätigkeit dar. Hier gibt es auf medium.com noch einen guten Artikel, der den Unterschied zwischen methodology und methods anschaulich darstellt.

 

Bei den Grundsätzen guter Forschungspraxis wurden insbesondere ethische Aspekte behandelt. Die University of Gloucestershire stellt hierfür ein umfassendes Handbuch zur Verfügung, in dem alle wichtige Rahmenbedingungen, Vorgaben und Verfahren rund um das Thema Forschungsethik behandelt werden (Fun Fact: Trotz Brexit hält sich die Uni an die zwölf goldenen Regeln für ethisches Forschungsverhalten der Europäischen Kommission, siehe auch hier).

Ein weiterer Aspekt, der in dem Seminar behandelt wurde, war die Project Approval Form (PAF - siehe auch meinen Eintrag von April). Um uns einen Anhalt für die eigene Arbeit zu geben, wurden nach einer ersten Übersicht zu dem Thema einige Beispiele für akzeptierte PAFs (in anonymisierter Form) gegeben, die wir dann diskutiert haben.

 

Hiernach wurden die Aufgabenstellungen für das Assigment verteilt. Wie bei MR401 auch, haben wir hier drei Möglichkeiten zur Auswahl erhalten:

 

  • die Auswahl, Entwicklung und Ralisierung von einer oder mehr Forschungsmethoden aus MR402 im Kontext des eigenen Forschungsthemas,
  • die kritische Auseinandersetzung mit zwei publizierten Journal-Artikeln zu Forschungsmethoden und Forschungsmethodik im jeweiligen Untersuchungsumfeld (in Abstimmung mit den Betreuenden), und
  • die Identifikation und Auswahl einer Methode speziell für die Entwicklung eines (fiktiven oder real umzusetzenden) Ergebnisartefakts, das in den Kontext des jeweiligen Forschungsprojekts gesetzt wird.

 

Bis zum 25.10.2021 ist eine Ausarbeitung zu einer dieser Aufgaben mit einer Länge von ca. 5000 Wörtern (+/-10%) fällig. Hierzu werde ich mich in der kommenden Zeit mit meinem Supervisor in Verbindung setzen und eine geeignete Auswahl treffen. In dem Zusammenhang einigten wir uns bereits vor dem Seminar darauf, die geplante Publikation erneut nach hinten zu schieben, da die gleichzeitige Abarbeitung von drei Baustellen (Assignment, PAF und Paper) nicht realistisch wäre.

 

Zu guter Letzt fiel die Erstellung des Annual Progress Reports (APR) in den letzten Monat. Hierbei handelt es sich um einen verpflichtend zu erstellenden Bericht, in dem die Arbeit des vergangenen Jahres reflektiert, die Ziele für die kommenden zwölf Monate abgesteckt und anschließend durch den jeweils zuständigen Supervisor bewertet werden. Mit diesem Berichtsinstrument wird nicht nur eine administratives ActionItem erledigt, ganz im Gegenteil - Die Universität nimmt die APRs sehr ernst. Wer den Report nicht oder nicht zeitgerecht erstellt, darf den research degree nicht weiter verfolgen und läuft Gefahr exmatrikuliert zu werden.

Aber keine Sorge, hier müssen keine ausschweifenden Berichtsdokumente elaboriert werden. Vielmehr sind auf dem Web-Portal der Hochschule drei Textfelder (progression/ discussion/ summary, Your objectives for the next year, any other commens [optional]) auszufüllen, die dann an den Supervisor gesendet und von diesem mit einem kurzen Feedback versehen werden. Insgesamt also alles keine Rocket Science.

 

Alles in allem war es ein spannender Monat - auch, wenn ich inhaltlich (gefühlt) immer noch hinten dran hänge. Insbesondere freue ich mich jedoch, dass es endlich mit MR402 geklappt hat und es mit dem Programm auch formell voran geht.

 

Cheers,

Martin

Bearbeitet von MartinGS
Redaktionelle Änderungen

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