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Wieder mehr Fantasie zulassen


Vica

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20210801_202702.thumb.jpg.1b7163f53be3bd07361118d392bc61d7.jpgMein Laudius-Ordner hat mittlerweile stolz an Umfang gewonnen. Während ich mit sehr dünnen Kapiteln und wenig Lehrheften den Kurs startete, hat er nun die Stärke eines typischen Kontoauszüge-Ordners, der im Keller sein Dasein fristet 😁 Futter hat der Ordner genug bekommen. Das neue Fernlehrbrief-Material wurde immer pünktlich quartalsmäßig nachgeschickt. Es kam stets im DIN A4 - Umschlag, bereits gelocht und konnte nachgeheftet werden.

Aber, ups: Im März ging ja meine PT1 los (das praktische Klinikjahr der Psychotherapeuten) und seitdem hatte ich es nicht mehr wirklich geschafft, mich diesem schönen Kurs zu widmen. Das machte mich ganz schön unzufrieden von kreativer Seite her. Auch abgesehen vom Job kam bei uns ordentlich was obendrauf - ein Umzug während Corona stellte sich als logistische Meisterleistung heraus. Während des Umzugs war aber klar, dass eine Lernecke gleich fest mit eingebaut wird (sowas habe ich in unserer alten Wohnung generell vermisst). Und siehe da, schon am Tag des Einzugs fischte ich meinen blauen Ordner aus den Umzugskisten. Ich bin nun etwas im Rückstand, aber ziemlich optimistisch, dass ich das recht schnell wieder aufhole. So wirklich Zeitdruck hat man ja nun auch nicht. Die Lernhefte werden zwar zunehmend anspruchsvoller. Aber es ist kein Problem, an einem Abend 3 bis 5 Kapitel wegzulesen. 


Unkreative Phasen habe ich immer mal wieder, nicht erst wie jetzt seit März. Trotzdem fühlen sie sich für mich ziemlich unnatürlich und auch schwierig an. Oft habe ich dann das Gefühl, dass mir ein Werkzeug zum Verarbeiten von Sinneseindrücken und Alltagserlebnissen und ein gewisser Freiraum einfach fehlt. Eine Weile kann man noch damit umgehen, aber im Dauerzustand rächt es sich. Aber irgendwie kommt man nicht dagegen an, dass man zu müde ist, eine Seite mit selbst erdachtem Inhalt zu füllen. Manchmal hat es etwas vom Prokrastinieren aus der Studienzeit, man schiebt es hinaus. Und wird durch den ganzen Druck immer unzufriedener. 

1755209394_20210801_2028211616.thumb.jpg.a3c27ba22537d46b5af0e4ea9376d8fb.jpg

Die Beschäftigung mit diesem Kurs ist auch ohne schreibend aktiv zu werden eine spannende Reise zu alten Klassikern und irgendwie auch der eigenen Kindheit. Dadurch bringt er auch nur von theoretischer Seite her genügend Vergnügen mit. Trotzdem plagt mich seit den letzten Jahren das Problem, dass sich mein Denken immer mehr theoretisiert hat und mir die Fantasie flöten ging, die ich vor allem früher hatte. Das ging mit Schreibblockaden einher.

Aber wie kam es dazu?
Was hat mir die Fantasie abspenstig gemacht?
Warum drängt sich stattdessen immer wieder akademisches Geschwurbel dazwischen - so ziemlich die Antithese zu Fantasie?
Vermutlich die 1001 Hausarbeiten, die ich in den letzten Jahren geschrieben habe. Stress und Druck, z.B. bei Klausurphasen. Permanente Perfektionsansprüche wie in Bewerbungsschreiben. Und so viel Fremdbestimmung durch äußere Umstände.  Und Erfindungsreichtum, eigene Standpunkte und Freitexte waren im Studium auch so gar nicht gefragt. All das blockiert den kreativen Fluss sozusagen. 

Meine große Hoffnung ist ja, mittels diesem Kurs den kreativen Flow wieder zu finden - oder besser gesagt, mehr zulassen zu können. Ich bin echt froh, gerade in einem Kapitel gelandet zu sein, welches sich dieser Art Schreibblockaden widmet. Und auch, dass sich der gesamte Kurs immer wieder mit den Themen Selbstzweifeln beim Schreiben, Fantasieverlust etc. auseinander setzt. Kognitiv wird man dabei auch aktiv an die Hand genommen, indem man als Übungen z.B. angeleitete Imaginationen zu Ende führt oder ein paar Szenen schreiben soll, die klar die eigenen Grenzen überschreitet. 

 Ich merke schon, dass die verstaubten Zahnräder im Oberstübchen wieder ins Laufen kommen...😁 Langsam, aber da geht was. Durch die Arbeit in der Psychiatrie habe ich zudem ein ganzes Füllhorn an Storyideen bekommen. Ich denke auch, dass meine Charaktere hierdurch an Tiefe und Brennschärfe gewonnen haben. Jetzt muss das noch zu Papier. 
Naja, soll. Und ein Jugendbuchformat muss natürlich auch noch draus werden.
Alles ist verbunden 😁

 
Bleibt gesund und haltet zusammen.
LG

Feature Foto: Francesco_Ungaro/pexels.com
Hochgeladene Bilder: Privat 

Bearbeitet von Vica

1 Kommentar


Empfohlene Kommentare

Ich finde das klasse. Mich erinnert das an die Zeit, als ich Erzieher/AHR in Krefeld gelernt habe (habe leider abbrechen müssen). Denn was mir einfach Spaß gemacht gat war, dass Deutsch in der Oberstufe hier unter anderem das Schreiben eines Kinderbuchs für das Kindergartenalter war und vieles andere. Sport war auch immer klasse, denn es ging immer darum Kinderbewegungsangebote zu lernen. 

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