[Off-Topic] - Katzenzusammenführung 101 - Geht das per Fernkurs?
Nachdem ihr ja schon, die Ankündigung und die Entscheidung mitbekommen habt, ist der nächste Schritt wohl der Einzug.
Ich habe drei Jahre überlegt, zweimal konkret eine Rückzieher gemacht, mehrfach Versuche in die Richtung wieder verworfen und mich dann, als alles so weit gepasst hat doch schnell verliebt. In den drei Jahren habe ich mir immer mal wieder Gedanken gemacht und mich belesen, wie man eine Zusammenführung machen kann, gerade wenn ein jüngeres Tier zu einem älteren kommt und vor allem dann, wenn diese immer den Dosenöffner für sich alleine hatte. Wobei in meinem Fall wird auch erwartet, dass ich doch bitte mindestens 2 bis 3 mal die Woche in verschiedenen Jagdrevieren Lamm, Rind, Fisch, Geflügel jagen gehe und die Beute frisch nach Hause bringe (Sorry an die Vegetarier und Veganer aber Katzen sind Carnivoren. Fun fact, der Hund einer Freundin hat aber tatsächlich eine Allergie gegen tierisches Protein, gut, dass Hunde Allesfresser sind).
Ich hatte alles vorbereitet, eigener neuer Kratzbaum, eigene Futterstelle, eigenes Spielzeug, eigenes Katzenklo und meinen Flur (der zum Glück recht groß ist für die räumliche Trennung vorbereitet). So weit so gut, habe ich den kleinen schüchternen Cye also abgeholt. Die 1.5 Stunden Zugfahrt haben hervorrangend geklappt, so eine Hand zum Kuscheln hilft bei der Angst.
Nun Schritt 1: Die Hausbesetzerin zu erst begrüßen und alles wie immer. Cye wollte ich Flur parken. Das war der plan. ABER man ist mir ausgebüchst und somit stand vor dem Katzenkorb eine fauchende Furie.
Na gut, kann ich ihn also reinholen. Ihn im Flur geparkt, Katzenklo gezeigt und Türe zu, um Naemi erst mal zu beruhigen. Ich sag jetzt besser nichts zu den vielen weinenden suchenden Tönen einer Babykatze, die die Mama sucht (eigentlich hatte ich bei meinem letzten Besuch was da gelassen, um eine bisschen "Mama" mitzunehmen, aber es war verspielt worden). Da Naemi weiterhin eine fauchende Furie war, aber da sie dabei nicht aggressiv war, habe ich gedacht, das Risiko gehe ich ein und habe Cye in den Wohnbereich geholt und in seinem Kratzbaum geparkt.
Erste Erkenntnis aus Katzenzusammenführung 101, einfach wird das nicht, aber so lange sich kein Katzenkneul bildet, ist alles gut.
Freitag waren wir also mitten in Phase 1 der Zusammenführung "Ablehnung". Bevor Naemi für 7 Stunden bei strömenden Regen die Koffer gepackt und auf den Balkon gezogen ist, sah das so aus:
Die Nacht war dann ruhig. Das Baby ist in mein Bett gekrochen und Naemi ist ins "Homeoffice" gegangen aka den Platz, den sie nur nutzt, wenn ich am Schreibtisch arbeite. Sie hat ein paar mal versucht ins Bett zu krabbeln, weil sie eigentlich bei mir schläft, hat dann aber festgestellt da liegt was.
Tag 2: Das Ziel war Naemi fühlt sich als Nummer 1 und die Routine behalten. Also morgens begrüßt wie immer. Später habe ich mir dann meine Winterdecke geschnappt (riecht nicht nach dem Eindringling) und habe es mir damit auf dem Sessel gemütlich gemacht und zack war Naemi auch schon da. Zwischendurch hat man sich dann gegenseitig angeknurrt und gefaucht, aber Cye durfte an ihr Fressen (wozu auch zwei Fressstellen vor allem, wenn man klauen und mit der Beute durch die Wohnung rennen kann -Schüchtern ist definitiv anders), das Katzenklo wird geteilt und gegen Nachmittag war der Abstand auch weniger, als ein Meter.
Gefaucht wird immer noch. Gegen späten Nachmittag sind wir aber von Phase 1 schon in Phase 2 gelangt "Duldung".
Tag 3 und wir sind zwischen Phase 2 und Phase 3 "Erkundung". Und es gibt viele positive Zeichen, Naemi spielt wieder, verhält sich auch sonst ganz normal, wenn Cye auf den Balkon geht, geht sie gucken und umgekehrt. Wenn er sich bei Springen verschätzt, kommt sie sofort angerannt und guckt (naja und um mal kurz zu fauchen). Aber sie toleriert ihn auch schon relativ nah an sich. Ich bin mir sicher, dass das klappt. Und das trotz Naemis Vorgeschichte.
Ich habe sie bekommen, weil sie sich in einer Tierschutzstelle nicht vergesellschaften ließ und über 14 Tage in einem Raum in einem "Übergangskäfig" gehalten werden musst. Ich bin ehrlich, ich habe immer schon, dass Gefühl gehabt, dass sie ein sehr soziales Wesen ist, aber eben ihre Zeit braucht. Ich glaube, dass es damals einach die falschen Charaktere waren oder die Personen zu ungeduldig. Es kann natürlich sein, das sie sich da bis aufs Blut geprügelt hat. Das wäre aber ehr untypisch. Selbst wenn sie Sauer ist haut sie mit eingefahrenen Krallen.
Ach ja und ich glaube, man kann sich über sowas wie Tierpsychologie und was nicht alles dazugehört theoretisch belesen, wie man möchte, Tiere sind so individuell, wie wir auch, da braucht es die Praxis und vor allem viel Geduld. Denn wenn ich ungeduldig oder unruhig bin überträgt sich das sofort.
Und für den Cutenessfaktor
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