Stunk im Mastermodul
Hallo ihr Lieben,
heute mal der erste Post zum Master Psychologie an der Fernuni Hagen. Da ich noch nicht offiziell umgeschrieben bin, kann man nur aus Kulanz das erste Modul MM1 Forschungsmethoden belegen, um den Übergang zwischen Bachelor und Master wenigstens irgendwie sinnvoll zu gestalten. Mehr ist ohne gültige Immatrikulation nicht möglich.
Wahrscheinlich weil auch im Master die Kapzitäten so ausgelastet sind, dass niemand unnötig zu viel reingelassen wird, weil man könnte ja an der Umschreibung auch noch scheitern. Für Leute, die es in Regelstudienzeit schaffen wollen/müssen, ist die Sache damit erledigt, weil man eigentlich 3 Module im Semester machen müsste und einem hier 2 gleich mal weggestrichen werden.
Das Modul wurde frisch überarbeitet. ich bin also ein Versuchskaninchen dieses Semester. Die Tutorien wurden von SPSS auf R umgestellt. Für mich ist das ok, weil ich in M6b so hart geknechtet wurde mit R und Berechnungen auf Masterniveau, dass ich jetzt einen Startvorteil habe. Der investierte Schweiß zahlt sich jetzt aus. Dem Dozenten bin ich auch sehr denkbar für sein anspruchsvolles Niveau damals. Ich hatte das Gefühl, endlich mal richtig was gelernt zu haben und das bestätigt sich jetzt.
Aber anderen geht es da natürlich nicht wie mir. Manche haben bisher nur mit SPSS gearbeitet und die ganzen Umstellungen im Bachelor bisher noch gut umschifft (was sowohl absichtlich als auch unabsichtlich möglich war). Denen fällt das jetzt auf die Füße. Und auch Absolventen anderer Unis, die eher mit Stata oder SPSS gelernt haben, stehen jetzt etwas doof da. Man hat zwar die M2 Bachelor Tutorien freigeschaltet bekommen, um R etwas nachzuholen, aber die Grundlagen von R sind nicht in 2 Wochen nachzuholen. Entsprechend groß ist der Unmut im Modul. Neu ist auch, dass Übungszettel eingereicht werden müssen, bis Weihnachten 4 Stück, wovon 3 bestanden werden müssen als Prüfungsvorleistung. Da war das Theater schon groß bisher. Warum die Dinger Übungszettel heißen, wenn es eine Prüfung ist, die nicht wiederholt werden kann und man sich nicht austauschen darf. Berechtigte Frage. Umfangreich sind sie auch. Es soll ein wenig gerechnet werden, der R Code muss mitgeliefert werden. Die Ergebnisse sind nach APA aufzubereiten (wahnsinnig zeitaufwändig) und ein paar Sätze zur Ergebnisinterpretation sind zu schreiben. Kalkulierter Aufwand: 1-2 Stunden laut Betreuung. Realer Aufwand für mich eher 6-7h. R geht fix, aber das Aufbereiten und Texte schreiben ist nicht mal eben gemacht.
Manche sind beim Anblick des ersten Zettels schon in Ohnmacht gefallen. Klang sehr schwer auf den ersten Blick. Ich fand das auch, aber das Tutorium reicht eigentlich auch, um den Zettel zu schaffen. So schlimm war es dann doch nicht.
Aber im Nachgang ist das Genöle ziemlich krass wegen des Zeitaufwands, dem Anspruchsniveau, der kurzen Einarbeitungszeit in R. Und der nächste Zettel ist noch umfangreicher. Zwar gibt es mehr Zeit, aber 1-2h Aufwand für 3 große Aufgaben mit je 5 Unterfragen ist wirklich untertrieben. Außerdem muss man als VZ Student jetzt 3 statt 2 Mastermodule im Semester schaffen. Die Module wurden dazu angeblich angepasst. Aber ich bin mit MM1 wirklich sehr ausgelastet. Noch 2 Module, in denen man dann noch zu beiden zu Präsenzveranstaltungen reisen muss mit online Vor- und Nachbereitungsterminen ist vom Aufwand her wirklich der Wahnsinn und misskalkuliert. In diesem Sinne verstehe ich den Unmut. Andererseits ist der Ton ziemlich böse in Moodle. Die Stimmung, die verbreitet wird, ist nicht grade motivierend. Man muss aber dazu sagen, dass das von wenigen ausgeht und nicht die Mehrheit der Studis den Stunk verbreitet. Manche fühlen sich schon genötigt, mal lobende Posts zu verfassen.
Ich bin auf jeden Fall für ein hohes Anspruchsniveau. Ich will was lernen und was abverlangt bekommen, aber eher fachlich statt zeitlich. Immerhin möchte ich ja auch, dass der Master am Ende als was Wert angesehen wird. Ich bin daher schon eher etwas irritiert, ob der Anspruchshaltung vieler Kommilitonen im Modul. Es ist schon ein bisschen viel Geweine, aber andererseits habe ich auch nur ein Modul, keine Kinder, etc. Deswegen hab ich grundsätzlich schon Verständnis. Aber ein bisschen mehr Ranklotzen statt Beschweren fände ich für die Stimmung im Modul ganz zuträglich.
Der ASTA ist allerdings schon dran, da der Workload mit der Überarbeitung der Mastermodule wohl insgesamt sehr stark zugenommen hat, da wieder mehr Freiraum für die Studis zu erkämpfen. Man fürchtet aber wohl um die Reakkreditierung durch den Berufsverband, weshalb der Master jetzt mehr Präsenz und generell mehr von allem abfordert, um die Anerkennung zu behalten. Schwieriger Balanceakt. Einerseits ist man aus gutem Grund an einer Fernuni und nicht an einer Präsenzuni, weil Kinder, Job, Krankheit, etc. Andererseits will man sich ja auch mit allen anderen Absolventen dieses Fachs in ganz Deutschland messen lassen und eben nicht fachlich und beruflich dann hinten anstehen und als Schmalspurpsychologe gelten.
Also ich bin bislang noch nicht entmutigt. Aber wenn ich ins Forum schaue, hole ich mir vorher ein Glas Wein 😆
Bearbeitet von unrockbar
8 Kommentare
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