Nach erneuter Durchsicht Ihrer Akten...
Sätze, die so anfangen, können eigentlich kein gutes Ende nehmen, oder? Dabei begann alles so harmlos. Meine Adresse hat sich geändert und irgendwie war es technisch nicht möglich, sie ins Onlinestudienzentrum des Instituts einzutragen. Also schickte ich das ganze noch postalisch zur Zentrale. Von dort kam bald eine Bestätigung über die Adressänderung, aber auch etwas anderes
Beim Durchblättern der Akte sei aufgefallen, dass.....ich hatte schon die Befürchtung, nun gäbe es Probleme mit dem klinischen Master (obwohl ich kognitiv weiß, dass die Ersten damit schon approbiert sind -> aber wie das halt immer so ist, wenn sich Panik breit macht, dann traut man seinem Oberstübchen nicht mehr so 😁).
Tatsächlich war dem Institut nochmal mein ausländischer Bachelor ins Auge gefallen: Nicht, dass das Landesprüfungsamt sich am Ende daran stößt und ich nach einer teuren Ausbildung dann nichts zum Staatsexamen zugelassen würde, weil doch nicht alle Bedingungen erfüllt waren.
Dass der Bachelor ein Problem sein sollte, hat mich erstaunt: Ausschlaggebend ist alleine die klinische Ausrichtung im Master, entsprechende Urteile liegen dazu vor. Davon abgesehen ist mein Bachelor ein rein psychologischer und von einer Universität. Natürlich war in D vollumfänglich anerkannt, sonst hätte es auch kein Masterstudium geben können.
Institut: Naja, ok, stimmt, sicher ist aber eben sicher. Ich sollte mir das nochmal in vollem Umfang bestätigen und eine rechtsverbindliche Bescheinigung anschaffen.
Eigentlich kein Problem, oder?
Dennoch hatte ich Bammel, dass es plötzlich heißen könnte: Nööö, doch nicht. Dann kann man nicht nur 1 Jahr Ausbildung begraben, sondern auch alle Zukunftspläne in diese Richtung. Wenn man wie ich unheilbar am
Imposter Syndrom leidet, sieht man da einige Felle wegschwimmen
Doch zum Glück kam die Antwort vom Landesprüfungsamt nach nur 3 Tagen und bestätigte mir nochmal, dass alle Bedingungen erfüllt sind. Puuuh, dann war das letzte Jahr also doch nicht umsonst. Umsonst war die Prüfung der Rechtsverbindlichkeit auch nicht: Sie haut mit 100€ rein.
Hinterher habe ich erfahren, dass jeder diese Prüfung machen muss, weil die Institute - anders als in anderen Bundesländern - dies bei der Anmeldung nicht automatisch tun. Bei ein paar Leuten (mir inkl.) fehlte das noch.
Die Story ist schon eine Weile her, trotzdem fand ich interessant, welche Komplexe noch aus der Studienzeit noch so aktiv sind: Dort änderten sich ständig Bedingungen rund um die Zulassung, so dass der Weg in die geplante Ausbildung abwechselnd blockiert, dann möglich, dann wieder blockiert, dann unter Bedingungen möglich war. Meistens kamen solche Verkündungen aus dem Nichts heraus, was sehr bedrohlich wirkte. Irgendwie erinnerte mich das schon stark an diese Zeit.
Und es scheint kein Einzelphänomen zu sein: Die anderen, die diese Prüfung auch noch einholen müssen, hatten dieselben (irrationalen) Ängste.
Zum Glück hat man als Pschotherapeut:in in Ausbildung wöchentliche Supervision (Einzel-Psychotherapie für mich selbst) an der Klinik sowie Selbsterfahrung (Gruppenpsychotherapie am Institut), so dass man solche Themen aufgreifen kann.
Ich sehe es zudem positiv, nun hat man eben absolute Rechtssicherheit. Vielleicht sollte ich mir die gerahmt an die Wand hängen. 😅
Feature Fori: Andrea_Piacquadio/pexels.com
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