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Abbruch


Drea80

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Lang hab ich mich hier nicht mehr gemeldet, viel ist in den letzten 2,5 Jahren passiert und wie man am Titel wohl erraten kann, habe ich das Fernstudium endgültig abgebrochen.

Damit wäre es in Kürze ja auch gesagt und wen die Gründe nicht interessieren, muss dann auch nicht weiterlesen ;-)

 

Für alle Anderen, dann hier noch eine etwas längere Version, zu dem Abbruchgrund.

September 2019 habe ich ja meine neue Arbeit begonnen und dementsprechend vor allem während der Einarbeitungs- / Probezeit geplant, das Studium etwas langsamer laufen zu lassen.

Dies war auch bitter nötig, ich bin in ein tolles Team gekommen, mit einem wirklich tollen Vorgesetzten (der aber leider fast kurz nach meinen Start das Unternehmen verlassen hat). Der Job war toll und ich konnte meinen Horizont stark erweitern, auch das Studium hätte mich weitergebracht und sehr gut zum Aufgabenbereich gepasst, aber es war auch sehr viel Arbeit und sehr stressig.

Dann kam mit 2020 Corona und aus Stress wurde maximale Überbelastung. Ich habe länger Tätigkeiten ausgeführt, die nicht mehr in meinen Bereich gehört hätten, da uns die Leute fehlten, aber ich hab es gern gemacht. Leider war mit dem Weggang meines Vorgesetzten neben einem neuen Wind auch der neue Vorgesetzte nicht ganz meins. Intrigieren, mobben etc. waren jetzt eher angesagt und unglaubliches fehlendes Fachwissen. Change Management war das neue Zauberwort, aber von der unschönen Sorte (Personalreduzierung durch Mobbing). 

Durch den Stress war an Studium nicht mehr zu denken und Anfang 2021 hat es mir dann psychisch leider komplett den Boden unter den Füßen weggezogen und ich bin krank geworden, Depression/ Burn Out....

 

Ich hab mich immer über meine Arbeit definiert und konnte so ziemlich gut mit Stress umgehen, aber als jegliche Anerkennung wegfiel und Mitarbeiter hofiert wurden, denen jegliches Fachwissen fehlt, war das schwer für mich zu begreifen. Es hat gedauert, bis ich das für mich verinnerlichen konnte, das ich eben nicht nur meine Arbeit bin und mein Herz und meine Energie insbesondere nicht für ein Unternehmen schlägt, das so schlecht mit seinen Mitarbeitern umgeht. Zwischenzeitlich hatte sich dann auch schon wieder mein Vorgesetzter geändert (auch ein A... aber anders), das machte es mir dann möglich zurückzukehren und zwar noch meine Arbeit zu machen, aber halt nur noch 'Dienst nach Vorschrift'. Mir war klar, das ich mich nach etwas anderem umsehen werde, und das tat ich dann auch. Sehr bewusst und entspannt.

 

Seit einem halben Jahr bin ich jetzt bei einem neuen Arbeitgeber, mit dem ich sehr glücklich bin. Ich habe meinen Arbeitsbereich, für den ich ganz allein verantwortlich bin und darüber bin ich sehr froh. Ich arbeite in einem sehr kleinen Team und die Kollegen sind auch sehr nett und haben mich ganz toll aufgenommen und man merkt einfach, das es zwar durchaus auch einmal etwas mehr Arbeit sein kann, aber es keine Dauerüberbelastung mehr gibt.

 

Trotzdem habe ich auch jetzt noch schlechte Tage und Wochen, das verschwindet ja nicht so einfach, aber die aktuelle Arbeit ermöglicht es mir, damit einfach besser umgehen zu können.

 

Mein Fernstudium hatte ich in dieser Zeit weitestgehend ausgeblendet, obwohl ich immer mal wieder in dem ein oder anderen Studienbrief gelesen hab, aber ohne wirklich vom Fleck zu kommen. Das hat mich dann natürlich auch noch zusätzlich belastet... 

Jetzt kommt hinzu, das ich das Studium zwar nach wie vor interessant finde, es aber nach Abschluss beruflich nicht nutzen kann bzw. werde, da mich mein aktueller Jobwechsel weg von der allgemeinen Personalarbeit wieder hin zur reinen Entgeltabrechnung gebracht hat und ich daran auch nichts mehr ändern möchte. 

Das ist dann auch der Hauptgrund für den Abbruch meines Studiums, auch ansonsten habe ich nicht mehr vor mich beruflich per Fernstudium oder ähnlichem weiterzubilden aktuell. Ich kann es einfach nicht, da tut sich bei mir psychisch eine Mauer auf, die ich aktuell noch nicht einreißen kann und zum Glück auch nicht muss ;-)

 

Statt dessen beschäftige ich mich jetzt in meiner Freizeit nur noch mit Dingen, die mich privat interessieren/ faszinieren. So habe ich jetzt rein für mich bei der sgd einen Kurs über Tierpsychologie angefangen, da ich ja selbst Tierhalter bin und gerne noch etwas mehr über das Verhalten meiner Fellnasen erfahren würde, auch um noch besser zu verstehen, wieso, weshalb, warum.....

Außerdem werde ich im Bekanntenkreis immer zu Rate gezogen bei Problemen, und würd da gern mehr Beisteuern, als mein Bauchgefühl ;-) auch wenn das meistens richtig lag...

 

Meine Darstellung der letzten 2,5 Jahre ist jetzt natürlich nur sehr verkürzt wiedergegeben, da lief natürlich einiges mehr im Hintergrund ab. Trotzdem möchte ich die Zeit gewissermaßen nicht missen, da ich ja sehr viel über mich gelernt hab, aber auch beruflich trotz der schlechten Bedingungen, einen unglaublichen Schritt nach vorn machen konnte und das dazu beitrug, das ich mir schlussendlich unter mehreren Angeboten meinen jetzigen Arbeitgeber aussuchen konnte.

 

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