Frustration und Chaos
Hallo ihr Lieben!
Die Zeit vergeht im Flug - seit meinem letzten Blogeintrag ist schon wieder fast ein halbes Jahr vergangen und daher wird es dringend Zeit für ein Update!
Spoiler: Nach Plan ist tatsächlich im letzten halben Jahr nichts gelaufen und das hat sich bis jetzt auch nicht geändert. Aber lest selbst...
Im Oktober habe ich wie geplant mit dem Master in Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Agrartechnik angefangen. Im Bachelor hatte ich bereits ungefähr zwei Semester des Masters absolviert und konnte mir diese anrechnen lassen. Wie geplant habe ich also die restlichen Module und etwas darüber hinaus belegt.
Besonders gefreut hatte ich mich auf das Roboter-Modul, das sich dann aber als überaus effizienter Zeitfresser erwiesen hat. Zum einen gab es eine Gruppenarbeit zum Thema Programmieren, wobei alle zwei Wochen eine Programmieraufgabe abgegeben werden musste. Normalerweise trifft man sich für die Bearbeitung dieser Aufgaben in der Uni, was jedoch aufgrund von Covid nicht möglich war. Die Aufgaben können nur mit einem Roboter gelöst werden, pro Gruppe gibt es jedoch nur einen Roboter, sodass immer nur ein Studierender programmieren konnte. Man muss sich also zu Hause treffen, was sich auch alles andere als einfach gestaltet, wenn Kommilitonen aufgrund der Pandemie wieder bei ihren Eltern weit entfernt von der Uni wohnen. Im Endeffekt hatten meine Kommilitonen aber ohnehin keine Programmierkenntnisse, was dazu geführt hat, dass ich die Programmieraufgaben komplett alleine erledigt habe und das ein oder andere mal völlig verzweifelt bin oder vor Wut schäumte (Anmerkung: die Kommilitonen konnten nichts dafür und ich hege auch absolut keinen Groll). Außerdem mussten alle zwei Wochen in Einzelarbeit Konstruktionsaufgaben mit SolidWorks erledigt und abgegeben werden. Ich habe (selbst in meinem Über-120-ECTS-Semester) noch nie so viel Zeit ins Studium investiert :D
Im Januar folgte dann im Modul Automatisierung noch eine weitere sehr aufwendige Gruppenarbeit und ich musste im Modul Landmaschinen in der Pflanzenproduktion noch einen Vortrag halten (der war kein so großes Problem, da das Thema sehr nah an meiner Bachelor-Arbeit dran war).
In den anderen drei Modulen, die mir für den Master fehlten, habe ich bis zur Prüfungsphase keine Vorlesung gehört und keine Übung gemacht. Zwei dieser Module habe ich dann direkt mal geschoben, da die Zeit für die Vorbereitung nicht mehr reichte. Die beiden Module im Pflanzenbereich, die ich zusätzlich machen wollte, habe ich schon relativ früh gecancelt. Automatisierung hatte ich sowieso schon geschoben, weil ich am Prüfungstermin keine Zeit hatte.
Landmaschinen in der Pflanzenproduktion habe ich bestanden, Bewässerungstechnik auch. Jetzt steht noch Statik, Festigkeitslehre und Werkstoffkunde, Automatisierung und Energietechnik an. Statik, Festigkeitslehre und Werkstoffkunde wird sehr knapp, ist am Dienstag und ich bin noch nicht komplett durch mit allen Vorlesungen und Übungsaufgaben. Automatisierung (bis jetzt nichts gelernt) ist eine Woche später, das werde ich vermutlich schaffen. Energietechnik (bis jetzt nichts gelernt) ist wiederum nur eine halbe Woche danach, das werde ich beim besten Willen nicht mehr schaffen und muss ich wohl auf das nächste Wintersemester schieben.
In den anderen Semestern lief im Wintersemester rein gar nichts. Wenn ihr jetzt denkt, das lag sicher daran, dass im Master so viel zu tun war - im Folgenden erzähle ich euch, was sonst noch so alles los war:
Oktober und November sind die "Hauptzeiten" von Nebenjob 1, da bin ich eine Menge unterwegs. Im Oktober durfte ich dann noch zusätzlich den Chef vertreten und es war die absolute Hölle los (Covid-19-Erkrankungen, sonstige Erkrankungen, Absagen wegen Vorlesungsverschiebungen, usw. usf. und jedes Mal musste Ersatz gefunden werden).
Im November habe ich meine Grundausbildung beim THW erfolgreich mit 0 Fehlern bestanden, dafür musste ich natürlich auch noch lernen und üben.
Daneben gab es dann natürlich noch das Übliche zu erledigen: Band-Probe mit Band 1, Band-Probe mit Band 2 (inklusive Videodreh, Tonstudio und diversen Besprechungen), Proben mit dem Sinfonieorchester (inklusive abgesagter Konzerte), Proben und Konzerte mit dem Kammerorchester, seit Januar Proben mit einem weiteren Ensemble, bei dem ich dringend gebraucht werde, diverse weitere Termine in Nebenjob 1 inklusive Vorbereitung und Durchführung von Workshops, diverse Termine in Nebenjob 2, der ganz normale Wahnsinn auf dem Bauernhof in Nebenjob 3 inklusive weiterer Einarbeitung und Chef-Vertretung für eine Woche im Januar (Verantwortung für so viele Tiere und eigenständiges Mitdenken ist mal so viel schwerer wie bei Problemen einfach den Chef dazuzuholen), dazu kam dann noch Nebenjob 4 (Erstellung von Inhalten für eine Website), Vereinsarbeit und die normalen THW-Dienste.
Für die anderen Studiengänge war da echt überhaupt keine Zeit mehr.
Und ich muss ganz ehrlich sagen: Ich bin ziemlich platt und könnte eine Pause brauchen :D Und das sage ich wirklich, wirklich selten!
Was ist also nun der Plan für das kommende Sommersemester, das schon in wenigen Tagen beginnt?
Zum Jahreswechsel kam mir spontan die Idee, im Sommersemester meine Master-Arbeit schreiben zu wollen. Dementsprechend habe ich mich bei drei Unternehmen beworben. Eine Absage kam bereits nach einer Woche, vom zweiten Unternehmen habe ich bis heute überhaupt nichts gehört und das dritte Unternehmen hat mich zunächst online kennengelernt und dann bin ich zum Vorstellungsgespräch nach Hannover gefahren. Letztendlich habe ich von dort eine Zusage erhalten. Allerdings handelt es sich um ein Startup, das mir leider nicht sonderlich viel Geld zahlen konnte, sodass ich nebenbei noch zusätzlich einen Nebenjob gebraucht hätte, um die Kosten für ein WG-Zimmer, Krankenversicherung, Essen und Sprit zu decken. Ich habe mich daher dagegen entschieden und abgesagt.
Dann habe ich den ursprünglichen Plan wieder ausgepackt und mich für Praktika auf Bauernhöfen beworben, um die Praktikantenprüfung abzuschließen. Die Landwirtschaft hat allerdings momentan mit großen Problem zu kämpfen (Energiepreise, Düngemittelpreise usw.) und daher habe ich auch hier keine Zusage bekommen.
Für einen kurzen Moment habe ich überlegt, die Master-Arbeit an der Uni zu schreiben. Nach eingehender Überlegung habe ich mich aber dagegen entschieden, da ich mich mit dem momentanen Stresslevel alles andere als bereit dazu fühle, nach etwas über einem halben Jahr nach Abgabe der Bachelor-Arbeit schon wieder eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben.
Da Agrartechnik nach wie vor meine Prio 1 ist, nächste Idee: interessante Zusatzmodule belegen. Die Uni hat für das Sommersemester Präsenz angekündigt. Ergebnis: Die beiden Module aus der Tierhaltungstechnik, die mein Interesse geweckt haben, sind leider beide freitags und da arbeite ich auf dem Bauernhof. In das Bienen-Modul, das mich auch sehr interessieren würde, kommt man kaum rein, weil es extrem beliebt ist. Also bleibt nur das Python-Modul, das aber ohnehin ein E-Learning-Modul ist. Und natürlich fehlt noch die zweite Hälfte des Roboter-Moduls inklusive Teilnahme am Roboter-Wettbewerb und zwei Ausarbeitungen.
Also endlich wieder Zeit für andere Studiengänge!
An der FernUni bin ich tatsächlich noch in Rechtswissenschaft eingeschrieben, da ich keine Zeit hatte, das riesige Studiengangwechsel-Formular auszufüllen xD Auf Rechtswissenschaft habe ich aber nach wie vor nicht so richtig Lust. Ganz eventuell werde ich mich an einer Hausarbeit versuchen. Und Arbeitsvertragsrecht habe ich belegt, das ziehe ich schon seit einer Weile hinter mir her.
In Wirtschaftswissenschaft werde ich wohl ein paar Prüfungen schreiben und habe noch internes Rechnungswesen und mein erstes Wahlpflichtmodul belegt.
Tja, in Earth Science ist wegen der Pause einiges scheiße gelaufen. Ich habe Geologie II immer noch nicht abgeschlossen (4 Abgaben fehlen noch) und daher Probleme mit der Zulassung zu Geologie-Wahlmodulen. Bei den bereits belegten Modulen sieht es so aus:
Climate Variability (50% fertig) wurde in einen neuen Kurs mit neuen Inhalten überführt - darf ich also nochmal von vorne anfangen...
Geomorphological Processes (50% fertig) wurde abgeschafft, kann ich nicht mehr beenden und muss mir auch noch ein neues Wahlmodul aussuchen...
Geographische Informationssysteme (90% fertig) gibt es noch und kann ich mit einer neuen Registrierung fertig machen, indem ich meine alten "Quizzes" einfach abschreibe.
Paleoclimatology and the ocean systems (10% fertig) kann ich einfach ganz normal weiterstudieren.
Und an der letzten Exkursion kann ich dieses Jahr im August dann auch teilnehmen. Hoffen wir mal, dass es nicht der nächste Horrortrip wird...
Outdoor Environments for Human Health and Well-Being kann ich im Sommersemester nicht fortsetzen, weil ich meine Zulassung zum Kurs übersehen und mich daher nicht dafür eingeschrieben habe - shit happens...
Und zusätzlich werde ich mich noch teilweise an den Voraussetzungen für den Master Praktische Informatik an der FernUni versuchen. Wir wissen ja, dass ich Mathe und Programmieren (siehe Wutanfälle oben) liebe :D
Ich hoffe echt, dass es dann mal besser läuft nächstes Semester und vielleicht kann ich dann noch ein passendes Thema für die Master-Arbeit finden.
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