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Und jetzt?


freixraum

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Hallo und willkommen auf meinem Blog zu einem, wie ich finde, sehr ernüchternden Einblick zu meiner aktuellen Erfahrung an der HS Fresenius.

 

Seit guten sechs Monaten studiere ich nun "Bildung, Management und Führung" im Master und konnte bisher vier Module erfolgreich abschließen, mein aktueller Notenschnitt liegt bei 1,8 - nicht überragend, für mich aber neben meiner Vollzeittätigkeit zufriedenstellend. So weit, so gut.

 

Zu Beginn meines Studiums war ich wirklich begeistert. Ich habe zunächst tolle Hausarbeiten schreiben können und viel Neues gelernt.

 

Seit Januar bin ich aber vor allem eins: sehr frustriert. Ich habe mich für das Onlineplus Modell an der Hochschule Fresenius entschieden, weil mich die vielen alternativen Prüfungsformen sehr angesprochen haben. Ich nehme mich selbst nicht wirklich als einen Menschen wahr, der sonderlich gut mit Klausuren umgehen kann, obwohl ich diese in der Regel dennoch immer gut bestehe, deshalb war ich froh um die Angebote von Hausarbeiten, Präsentationen, etc.

 

In den Modulen, in denen Hausarbeiten geschrieben werden müssen, bin ich sehr zügig vorangekommen. Thema überlegt, Rückmeldung von Dozierenden war innerhalb von wenigen Tagen da, losgelegt.

 

In den Modulen, in denen man Präsentationen halten muss, ist es die reinste Katastrophe. Hier kommen für mich mehrere Aspekte zusammen: zum einen hört man teilweise wochenlang nichts von Dozierenden. Möchte man gerne eine Präsentationsidee einreichen, will man diese in der Regel gut vorher besprechen; die Webinare dafür finden jedoch maximal einmal im Monat statt und wenn man den Termin mal verpasst, wartet man dann eben nochmal 4-6 Wochen. Der andere Punkt, der mich massiv stört, ist die Tatsache, dass ich einen neuen Studiengang studiere, in dem die Dozierenden sich scheinbar null untereinander absprechen, sodass sich Inhalte häufig wiederholen, der Anspruch in jedem Modul aber deutlich variiert. Bei Hausarbeiten oder Klausuren ist der Anspruch häufig relativ gleich, bei Präsentationen erwarten einige Dozierende ein Referat, andere Präsentationen über langwierige empirische Ausarbeitungen.

 

Ich habe für mich tatsächlich beschlossen, dass ich diese dauerhafte Frustration, weil der Anspruch nicht klar ist, nicht mehr aushalten mag. Ich schreibe lieber fünf Klausuren und komme dafür ordentlich voran, als mich dauerhaft an Präsentationen aufzuhalten. Sicher gibt es Menschen, die damit gut klarkommen - für mich ist das aber nichts.

 

Ärgerlich ist für mich auch, dass die Inhalte des Studiums nicht ansatzweise aktuell oder gut didaktisch aufbereitet sind. Immer wieder lese ich Texte, die 20, 30 Jahre alt und deren Informationen schon längst wiederlegt sind - ganz abgesehen davon, dass viele Dozierende es sich damit auch sehr leicht machen. Teilweise gibt es in Modulen Dozierende, die sich wirklich Mühe geben, in dem sie kurze Video Lektionen teilen, Quizze erstellen, etc., andere Dozierende teilen ein Buch mit 500 Seiten und die Aufgabe ist: "Lesen Sie das Buch, fertig". Sicher kann man das Buch lesen und für sich selbst entscheiden, was einem wichtig ist, auf mich persönlich wirkt das jedoch sehr lustlos, zumal auch ziellos ohne direkte Idee davon, was es einem bringen soll.

 

Ich weiß, dass mein Studiengang neu ist und damit einhergeht, dass viele Inhalte noch konzipiert werden müssen, dennoch erwarte ich für mein Geld einfach mehr. Die Hochschule Fresenius wirbt groß mit Studymags - davon habe ich bisher nur wenige gesehen, die toll waren, aber mir gezeigt haben, dass ich doch gerne mehr mit Skripten arbeiten möchte.

 

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mit der aktuellen Aufbereitung meines Masterstudienganges nicht mehr zufrieden bin. Ich habe heute meine Kündigung eingereicht und denke, dass ich tatsächlich zur IU wechseln werde. Ich schreibe lieber mehr Klausuren und arbeite mich durch Skripte durch, kann dafür aber wirklich eigenständig, unabhängig und flexibel studieren.

 

Natürlich könnte ich jetzt noch einige Wochen und Monate abwarten, ob sich bis dahin noch etwas ändert, aber ich bin ehrlich: das Geld ist mir einfach zu schade und der Studiengang zu unmodern. Ich möchte später gerne im Fortbildungs- oder Beratungsbereich arbeiten, insbesondere deshalb möchte ich gerne mehr zu der Erstellung von E-Learning und E-Beratung Inhalten lernen, da gefällt mir der Schwerpunkt im Studiengang "Pädagogik, Bildungsberatung und Leitung" an der IU deutlich besser. Das war auch der Studiengang, den ich mir eigentlich letztes Jahr zuerst ausgesucht hatte - damals hatten mich die vielen Klausuren abgeschreckt, jetzt bin ich froh darum. Meinen Anrechnungsantrag für Leistungen, die ich an der Fresenius bereits bestanden habe, wurde von mir schon eingereicht. Mal sehen, ob mir was angerechnet wird.

 

Sollte ich mich für den Studiengang an der IU entscheiden, werdet ihr natürlich wieder von mir hören.

Ich sehe die Erfahrung auch definitiv als Learning an, ich hätte mich andernfalls immer gefragt, wie es wäre, wenn ich an der Fresenius studiert hätte, jetzt weiß ich, dass dieses Studienmodell in dieser Art, wie es das an der Fresenius gibt, nicht zu mir passt.

 

 

Habt ein schönes Restwochenende und bis bald! :)

9 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Es ist natürlich schade, dass dich der Studiengang nicht überzeugen kann. Aber besser du merkst es früher als zu spät. Und wie du gesagt hast, hast du ja Erfahrungen dadurch gesammelt.

 

Eine kleine Sache: Hast du dir auch mal den Master "Bildung und Medien: eEducation" der Fernuni Hagen angeschaut?

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Danke dir für die Anmerkung :). Ich arbeite aktuell in einer Führungsposition und möchte das für die Zeit nach meinem Master nicht ausschließen, deshalb sind mir Module zu Arbeitsrecht, Führung etc. ziemlich wichtig, die gibt es leider im Studiengang in Hagen nicht. Danke dir aber!

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"andere Dozierende teilen ein Buch mit 500 Seiten und die Aufgabe ist: "Lesen Sie das Buch, fertig" "

 

Naja mit entsprechender Fachliteratur gegebüber irgendwelcher Studymags oder Skripte arbeiten spricht jetzt nicht undbedingt für einen schlechten Master. Ich z.B. habe gar keine Skripte, sondern je nach Modul zwischen 2 und 4 Fachbüchern im Umfang von 200 bis 1000 Seiten. Dazu sind dann meist 3 Essays je Modul zu verfassen oder andere Formen schriflicher Ausarbeitung. Die Fachliterur ist nur das 

theoretische Gerüst, denn dazu kommen meist noch bis zu 20 Studien und Artikel, die der Prof bereitstellt, plus die Vorgabe der eigenen Recherche, da wir nur einen Audgabenkomplex haben.

 

Themenwahl ist immer bei uns und alle drei schriftlichen Arbeiten bauen aufeinander auf. Die erste in der Regel theoretisches Verständnis, die Zweite inhaltliche Konkretisierun, die dritte Evaluation, Action Plan usw. also Handlungsrahmen/Anwendung.

Das alles mit einem engen Word Count. Und am Ende noch Peer Review der Arbeit eines Kommilitonen. Weil wir das auch bei der Masterthesis machen müssen, es ist teil unserer Prüfung.

 

Da wird auch nichts mit dem Dozenten abgestimmt  bei uns. Aber es gibt immer ein Feedback und wenn man es beim ersten Mal verfehlt hat muss man halt nich mal ran. Ist halt ein Masterstudium. Das hört sich vielleicht hart an. Aber seit ich so studiere, und den ersten Schock überwunden hatte (habe ein Jahr unterbrochen) schätze ich es um so mehr. Ich habe jetzt das Gefühl noch tiefer zu studieren. Und ja ich werde zum Fachidiot, weil wir uns durch unsere stetige eigene Themenwahl und vorgegebenen Berufsbezug ein gewisses Profil entwickeln.

 

Sorry wenn es etwas Off-Topic ist. Ich finde es nur immer Schade, wenn es so rüber kommt, als sei ein Studium mit richtigen Büchern (sozusagen Volllkorn) schlechter als mit bereits vorbereiteten Happen eines Studienheftes (sozusagen Fertigmehl). Klar Brot backen kann man mit beidem mut dem richtigen Rezept.

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Ach nö, ich finde gar nicht, dass das hart klingt. Ich finde auch, dass Fachliteratur dazu gehört, aber bei dir klingt es auch so, als wäre das Lesen dieser zielorientiert und mit Aufgaben verbunden, die dich weiterbringen. Das unterscheidet sich damit klar von dem, was ich erlebt habe.

 

Ich glaube aber am Ende ist es vielleicht auch Typsache. Freue mich einfach sehr über Skripte, die mir einen Rahmen geben und lese die Literatur dann gerne zusätzlich. In meinem jetzigen Studiengang wirkt die Literatur teilweise nur total wahllos zusammengewürfelt. Wenn ich das Lesen, wie bei dir, mit Essays verbinden könnte, wäre es wenigstens zielführend. Aber ist vielleicht auch Geschmackssache, danke für deinen Input :)

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Finde es immer respektabel und mutig, wenn man einfach die Handbremse zieht. Hoffe du entscheidest dich mit der IU weiterzumachen / neu anzufangen.

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Ich bin gespannt, was du uns über die IU im Vergleich zu Fresenius berichten kannst und wünsche dir viel Erfolg mit dem weiteren Studium.

 

Ich komme nicht umhin zu erwähnen, dass ich hier im Forum häufiger auf Stimmen stoße, die sich negativ über die IU äußern. Zumindest nehme ich es so wahr, dass es häufig vorkommt. Auch deswegen bin ich gespannt, was du uns über die IU berichten kannst. 🍀

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Der E-Learning Teil im Master beruht, wie die entsprechenden Kurse im Bachelor, auf dem "Handbuch E-Learning" von Arnold et.al.

Die eigentlichen Kurse teilen sich den Inhalt den etwas auf, wiederholen teilweise Zeug, das bereits in anderen Kursen dran kam, etc.

 

Mit dem Arnold deckst du glaub 3 Kurse in dem Master an der iu fast komplett ab.

Ich hab mir den angesehen, als ich im Bachelor "Didaktik und Methodik von E-Learning" gemacht hab. Die Tutorin meinte, ich soll das Skript idealerweise ignorieren und den Arnold lesen :)

 

Wenn es dir also in erster Linie um E-Learning Zeug geht: Schnapp dir den Arnold. 

Dann kannst du auch mit ein paar Sprüngen in den Skripten besser umgehen, da du den Kontext kennst. 

Kombiniere das mit "Grundwissen Pädagogische Beratung" von Bauer et.al.  und du solltest wenig Probleme in dem Master haben.

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vor 8 Stunden schrieb DerLenny:

Der E-Learning Teil im Master beruht, wie die entsprechenden Kurse im Bachelor, auf dem "Handbuch E-Learning" von Arnold et.al.

Die eigentlichen Kurse teilen sich den Inhalt den etwas auf, wiederholen teilweise Zeug, das bereits in anderen Kursen dran kam, etc.

 

Mit dem Arnold deckst du glaub 3 Kurse in dem Master an der iu fast komplett ab.

Ich hab mir den angesehen, als ich im Bachelor "Didaktik und Methodik von E-Learning" gemacht hab. Die Tutorin meinte, ich soll das Skript idealerweise ignorieren und den Arnold lesen :)

 

Wenn es dir also in erster Linie um E-Learning Zeug geht: Schnapp dir den Arnold. 

Dann kannst du auch mit ein paar Sprüngen in den Skripten besser umgehen, da du den Kontext kennst. 

Kombiniere das mit "Grundwissen Pädagogische Beratung" von Bauer et.al.  und du solltest wenig Probleme in dem Master haben.

Danke für die tollen Tipps, das wird sicher ne ganz interessante, neue Erfahrung :) 

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