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Elektronik Aufbau


brotzeit

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In zwei Wochen steht die Prüfung in Elektronik Aufbau an und befinde mich mitten in der Vorbereitungsphase. Das Modul gliedert sich in 3 Bereiche:

Analoge Schaltungstechnik:

Hier gehts u.a. um die Dimensionierung von Kleinsignalverstärkern mit Bipolartransistoren und Feldeffektransistoren. Weiter werden werden Operationsverstärker in verschiedenen Schaltungen und dessen Rückkopplung behandelt. Die OPs sind eigentlich nur Wiederholung aus dem ersten Elektronikmodul ELT23, aber mit einem stärkeren Fokus auf die Regelungstechnik und der Dimensionierung der Komponenten. Aktive Hoch- und Tiefpässe werden beschrieben und noch ein wenig zur elektromagnetischen Verträglichkeit. Letzteres aber weit weniger als in ELT25 Elektrokonstruktion.

Leistungselektronik:

Dieser Teil ist komplett neu für mich. Es geht um alle möglichen Arten von Stromrichtern, sowas wie Schaltnetzteile oder Wechselrichter in Photovoltaikanlagen. Ein weiteres Beispiel wäre noch die Stromregelung von Elektromotoren. Ungeregelte Brückengleichrichter mit Leistungsdioden, geregelte Gleichrichter mit Thyristoren und Tief- und Hochsetzsteller von Spannungen sind noch einige Themen die erläutert wurden.

Digitaltechnik

Das war im Prinzip auch nur eine Wiederholung aus dem Modul ELT23 Grundlagen der Elektronik, nur dass man hier ein wenig zum Aufbau von Zählern gemacht hat. Diesmal zeigten sie einem auch die KV-Diagramme zur Vereinfachung von Wahrheitstabellen. Der Teil wurde schon in der Klausur in ELT23 abefragt aber zuvor nicht erklärt und damals fragte ich mich, woher ich das denn eigentlich wissen sollte. Heute weiß ich woher, aus dem nächsten Modul...Zum Glück war und ist nichts davon neu für mich, denn den ganzen Stoff zur Digitaltechnik habe ich schon während meiner Technikerweiterbildung noch detaillierter als jetzt gelernt.

 

Alle drei Bereiche sind sehr mathematisch aufgebaut, d.h. die Hefte bestehen jeweils gefühlt zu zwei Dritteln aus Formeln und Herleitungen die man nachvollziehen kann und muss. Leider sind die Module nicht besonders gut auf einander abestimmt, denn es wird einfach nur sehr viel aus den früheren Modulen wiederholt. Vielleicht ist es Absicht, ich weiß es nicht.

Für die Klausur lerne ich nicht aus den Heften, sondern verwende überwiegend das Taschenbuch der Elektrotechnik von Ralf Kories. Darin wird alles kompakt und fast ausschließlich mathematisch, ohne viel Text, behandelt. Es ist aber schon mehr als eine Formelsammlung, denn es sind auch Beispielaufgaben usw. enthalten. Mehr benötige ich eig. zum Verständnis nicht mehr. Laut der Musterklausur geht es um Herleitungen von bestimmten Sachverhalten, wie z.B. einem Operationsverstärker als Integrator. In dieser Aufgabe ist das Integral aus der Differentialgleichung nachzuweisen. Es geht weniger um Werte, als mehr um formales Rechnen ohne Zahlen. Das gilt natürlich nicht für alle Aufgaben.

Mittlerweile kann ich die Bücher der Harri Deutsch Edition des Europaverlags sehr empfehlen. Davon habe ich bis jetzt das Taschenbuch der Regelungstechnik, das Taschenbuch der Elektrotechnik und das Taschenbuch der Mathematik. Diese verwende ich als Begleitwerke zu den Studienbriefen und komme damit ganz gut klar. Weil ich davon so begeistert bin, hole ich mir vermutlich noch das Taschenbuch der Physik.

 

Ansonsten bin ich in letzter Zeit ein wenig von meinem Studium genervt, denn wie ich im Labor und auch davor schon mitbekommen habe studiert ein Großteil wirklich nur wegen dem Titel und nicht weil sie das Fach so sehr interessiert. Das macht jede Diskussion oder Austausch darüber praktisch unmöglich. Alles was außerhalb des Stoffes der Klausur liegt, kann man eigentlich mit fast keinem besprechen. Ganz stark habe ich es während des Labors in Pforzheim gemerkt. Hauptsache das Modul ist in so kurzer Zeit wie möglich bestanden, aber keinen Meter weiter. Das ist leider der Grundtenor der Meisten, die ich bis jetzt kennen lernte. Zuminest empfinde ich es so und bin ziemlich enttäuscht darüber. Nicht nur das, es wird sich teilweise über meine Arbeitweise lustig gemacht und man wird als irrer Freak abgestempelt, weil man freiwillig so viel Zeit investiert. Ist natürlich nur scherzhaft gemeint, aber in jedem Witz steckt bekanntlich auch ein wenig Wahrheit.

Aber ich sage euch was, wenn es solche wie mich nicht geben würde, hätten die ganzen Nutznießer niemandem bei dem man sich die Infos für die Prüfungen, oder dessen Zusammenfassungen holen könnte. Leider begünstigt die neue Prüfungsform der Akad noch dieses Verhalten. Es ist ja nicht mal mehr nötig die Hefte zu lesen um die Klausur zu bestehen. Man klickt so lange die Onlineübungen durch, bis man alle Aufgaben mal hatte und merkt sich die Antworten. Anders als von Akad behauptet, sind das keine mehrere hundert Aufgaben, sondern erfahrungsgemäß eher zweistellig. Man hat hier in einem Modul relativ schnell alle Aufgaben mal gesehen. Die Studenten wissen das natürlich und können so ein Modul mit 7 Punkten in zwei Wochen abschließen.

Es nervt mich einfach, dass das überhaupt möglich ist und wertet für mich diesen Abschluss ziemlich ab.

 

Entschuldigung dass es zum Schluss ein wenig jammerig wurde, aber sowas muss ich auch einmal los werden können. Nicht immer nur die guten Dinge.

Bis bald

Bearbeitet von brotzeit

7 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Dafür überholst du später alle mit deiner qualitativ hochwertigen Vorbereitung! Spätestens bei der Bachelorarbeit werden diejenigen, die nur mal flott für die Klausur den wenigen Inhalt ins Kurzzeitgedächtnis geprügelt haben, einiges wieder nachholen müssen und höchstwahrscheinlich kaum Zusammenhänge „modelübergreifend“ erkennen. Und genau das ist für die spätere Arbeit eben auch wichtig.

 

Den Vorteil siehst du ja auch an dem neuen Modul jetzt, ca. 2/3 sitzen ja schon 👍

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Vermutlich gibt es überall und an fast allen Hochschulen Studierende, welche möglichst viel aus dem Studium mitnehmen möchten und andere, die es mit möglichst wenig Aufwand abschließen möchten. Das habe ich seinerzeit bei mir auch schon so erlebt.

 

Und dann gibt es sicherlich auch Hochschulen, welche eine solche abschlussorientierte Vorgehensweise eher begünstigen, und andere, bei denen dies eher schwierig ist, zum Beispiel, weil viele eigenständige Transferleistungen gefordert werden oder sonst der Anspruch höher ist.

 

Deinen Frust kann ich verstehen. Dennoch möchte ich Dir empfehlen, Dich davon so wenig wie möglich beeinflussten zu lassen und zu schauen, dass Du für Dich das Beste daraus machst. Und auch zu überlegen, ob es an anderer Stelle die Möglichkeit gibt, den fachlichen Austausch zu finden, den Du suchst. Gibt es Fachforen oder andere Internet-Communities, in denen Du Dich hier einbringen könntest? - Dass dies kann Ersatz für den fachlichen Austausch mit den Kommiliton:innen ist, ist mir dabei klar. 

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Die Studenten wissen das natürlich und können so ein Modul mit 7 Punkten in zwei Wochen abschließen.

 

Bei uns ist es ähnlich. Es sind immer ein paar dabei, die auf die Übersichten der anderen warten und dann mit weniger Aufwand als 2-3 Wochen durch die Prüfung kommen. Nur liegen diese meist eine Note unterhalb der Anderen, die sich mit den Skripten befasst haben. Teilweise wurde dann ja auch das Skript übersprungen. Wir haben eine kleine Exklusivgruppe, die sich untereinander Unterstützt. Nutznießer werden ausgeschlossen.

 

Was die Aufgaben der SOK angeht, sind bei den BWLern teilweise 150-550 Aufgaben, die man aus Onlineübungen und Probeklausuren sammeln kann, normal geworden. Im ELT lässt sich das sicherlich nicht so leicht umsetzen mit den 1 Punkte Aufgaben, um auf diese Anzahl zu kommen.

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vor 4 Stunden schrieb ExReWe87:

Was die Aufgaben der SOK angeht, sind bei den BWLern teilweise 150-550 Aufgaben, die man aus Onlineübungen und Probeklausuren sammeln kann, normal geworden. Im ELT lässt sich das sicherlich nicht so leicht umsetzen mit den 1 Punkte Aufgaben, um auf diese Anzahl zu kommen.

In Physik hatte ich eine Sammlung mit vielleicht insgesamt 80 Aufgaben. Da wurden am Ende immer nur die Werte ausgetauscht. Also ingesamt schon mehr, wenn man aber den Weg auswendig lernt und nicht das Ergebnis, sind es nicht so viele gewesen.

 

vor 4 Stunden schrieb ExReWe87:

Wir haben eine kleine Exklusivgruppe, die sich untereinander Unterstützt. Nutznießer werden ausgeschlossen.

 

Das setzt aber auch voraus, dass ihr ungefähr gleich weit und schnell seit. Sobald jemand schneller ist sinkt die Motivation anderen zu helfen, weil das verständlicherweise auch Zeit in Anspruch nimmt. Aber wenn das bei euch klappt, ist es eine tolle Sache.

 

vor 5 Stunden schrieb Markus Jung:

Dennoch möchte ich Dir empfehlen, Dich davon so wenig wie möglich beeinflussten zu lassen und zu schauen, dass Du für Dich das Beste daraus machst.

Ja sowieso. So eine Möglichkeit hat man nur einmal, da nehme ich mit was geht. Es macht auch viel Spaß sich ohne echten Zeitdruck in Themen zu vertiefen. Ich mache es großteils nur für mich, hatte aber nicht erwartet fast überhaupt keine gleichgesinnten zu treffen. 

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Am 27.3.2022 um 13:40 schrieb Markus Jung:

Gibt es Fachforen oder andere Internet-Communities, in denen Du Dich hier einbringen könntest?

Das ist tatsächlich nicht das Selbe. Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber solche Themen kann man irgendwie nur mit Mitleidenden besprechen. Ab und zu geht es auch, wenn man die richtigen trifft. Meistens macht man dann aber leider unterschiedliche Module. Aber ich habe schon so meine paar Leute mit denen ich immer mal wieder schreibe und gut verstehe. Mein persönliches Problem ist auch, dass sie arbeiten müssen🤭 und nicht immer Zeit haben.

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Hi Brotzeit,

 

Du bist meine kleine Inspiration, wie man bei Akad an so einem Studium heran trettet und welche neben Lektüren sehr interessant und Hilfreich sein könnten. Von Lothar Papula habe ich durch deine Blogs alle 3 Bände geholt und bin beim Band 1. Was für mich die Vorbereitung für Akad ist :)

Es sind wirklich tolle Bücher und ich bereue es nicht diese gekauft zu haben. Ebenso macht es Spaß die zu berechnen :) Neben den Büchern gibt es ja viele online Videos in Youtoube um mal zu sehen, wie andere dies lösen. Aber Band 1 verstehe ich sehr supi durch mein Abi in letzten Jahr. Ohne dieses ABI hätte ich 0 Verständniss. Jedoch fehlt es mir leichter diese Aufgaben zügig zu verstehen und umzusetzten. Da hat doch meine Kurzarbeit sich voll gelohnt mal richtig Mathe zu pauken und über den Tellerand bei Mathe zu schauen.

Bearbeitet von Sumelis
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vor 10 Minuten schrieb Sumelis:

Von Lothar Papula habe ich durch deine Blogs alle 3 Bände geholt und bin beim Band 1. Was für mich die Vorbereitung für Akad ist :)

Freut mich, dass du sie auch so gut findest. Den dritten Band habe ich allerdings nicht.

Versuche vorher nicht zu viel zu machen, du wirst nicht alles davon benötigen. Wenn du schon so fit bist, kannst du dieses Modul relativ schnell abhaken. Falls du es nicht lassen kannst, schau dir die komplexen Zahlen an. Die werden dich das ganze Studium verfolgen und müssen in Fleisch und Blut über gehen.

 

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