Praxis gefunden
Mit der bestandenen Zwischenprüfung komme ich in den kommenden Monaten in eine andere Phase der Ausbildung, die Ambulanzzeit. Während dieser arbeitet man als Psychotherapeut:in einer Praxis (allgemein das, was viele Leute unter Psychotherapeut:innen verstehen). Für mich geht es damit ans Eingemachte, denn eine Praxis ist schließlich auch mein Endziel.
Jedes Ausbildungsinstitut hat eine eigene "Praxis" (die Institutsambulanz), in der man sich als Patient auch ganz normal behandeln lassen kann. Da ist ein Platz garantiert. Aber auf mein Institut bezogen das kommt nicht in Frage, da dieses viel zu weit weg ist und ich schlecht 250 km anreisen kann für Patiententermine, die 1-2 Stunden gehen und weit auseinanderliegen können. Mit Bus + Bahn ist das auch sehr unüberschaubar, ob ich wirklich zum besagten Termin ankomme.
Wenn man nicht im Umkreis wohnt, muss man selbst eine Praxis finden. Mit der Zwischenprüfung hatte ich dann das Okay, loszulegen mit der Bewerbung. Ich habe direkt eine Praxis ins Auge gefasst, die hier vor Ort ist. Schon seit dem Studium komme ich immer wieder an ihr vorbei (liegt zentral) und ich denke immer wieder: Was für ein Träumchen, wenn man dort eine Stelle hat.
Der Impostor in mir hat sich direkt zu Wort gemeldet: Das kann man vergessen, da werden sich viele melden, Leute aus den hiesigen Ausbildungsinstituten gehen bestimmt vor. Außerdem hatte ich keine Lust auf schlechte Nachrichten, wie z.B. Absagen und die damit verbundene Neuorientierung. Zusätzlich ist die Erreichbarkeit so einer Praxis schwierig, oft gibt's gerade mal eine einzige Telefonstunde am Tag.
Das waren dann Dinge, die mich zunächst zögern ließen...aber letztlich habe ich dann doch mal eine Anfrage geschickt, ob es überhaupt Kapazitäten gibt...
Tja, und: Lange Rede, kurzer Sinn: Es gab dann ein Telefonat - und es hat geklappt Und das Paradoxe: Nicht nur ich habe mich darüber gefreut, sondern auch der Betreiber. Es ist ein junger Psychotherapeut, der die Praxis gerade erst übernommen hat und dort mit einem Team weiterer Therapeut:innen eingezogen ist und davon träumt, daraus eine neue Art der Lehrpraxis zu machen. Und freut sich, nun eine PiA zu haben. Interessanterweise hat er etwas Ähnlichkeit mit unseren Forenbetreiber @Markus Jung. 😂
Nächste Woche treffen wir uns schon zur Absprache, wer wie viele Patient:innen übernimmt.
Für euch heißt das: Auch wenn man selbst etwas für ,,aussichtslos" erklärt, lohnt es sich trotzdem, da einfach anzufragen. Es gibt nichts zu verlieren und oft sind das nur wieder die eigenen Impostor, die sich da melden.
Für mich heißt das: Endlich ein Job vor der eigenen Haustür, an einem schönen Ort, nämlich in der Heimat! 😍 Und anfangen kann ich schon im Sommer, an den Tagen, wo ich nicht in der Klinik bin mit erstmal 3 Patient:innen (bis Winter muss ich noch die Klinikzeit laut Vertrag zu Ende machen).
Ich liebe es, wenn solche Sachen geklärt sind. Auch lange im Voraus! Na klar gibt's viele Unbekannte. Aber damit wird man zu gegebener Zeit dann umzugehen wissen.
Bleibt gesund & haltet zusammen,
LG
Feature Foto: Engin_Aykurt/pexels.com
Bearbeitet von Vica
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