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Wenn große Dinge starten


Vica

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Mein Praxisstart steht unmittelbar bevor und die Ausbildung geht in eine heiße Phase: Die Ambulanzzeit. Es ist sozusagen die Königsdisziplin, denn nun geht's an's Eingemacht und man macht: Psychotherapie. Es wurde alles Nötige mit den Inhabern besprochen und klargemacht. Ich habe jetzt den Termin und auch alle meine Patient:innen zusammen. Sie wissen noch nichts von ihrem Glück, dass sie von einer langen Warteliste (1 Jahr aufwärts) jetzt auf die Turboliste gekommen sind 😅. Vorgespräche müssen allerdings immer mit dem Praxisinhalber geführt werden. Denn die Patient:innen müssen natürlich wissen, dass sie von jemandem behandelt werden, der PiA ist und müssen natürlich zustimmen.  Sie werden jetzt die Tage von der Sprechstundenhilfe kontaktiert, die dann Termine ausmacht - in dem Fall mit mir.  Auch den ersten Dienstplan habe ich mir zusammengestellt. Die Zeiten und Pausen kann ich wöchentlich neu anpassen und dann der Sprechstundenhilfe mitteilen. 

Der Praxisstart war ein unglaublicher Aufwand an Papier- und Verwaltungsakten. Noch immer warte ich auf mein Kartenlesegerät und den Zugang zur Praxissoftware. Wahrscheinlich wird es 5 vor 12, bis das eintrifft. Rohakten sind hingegen schon gestern durch das Institut hier eingegangen. Jede:r meiner Patient:innen bekommt eine eigene. Drinnen befinden sich zunächst: ...noch mehr Anträge 😁
Die sehen u.a. so aus:
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Und ja, wir haben tatsächlich in langen Seminaren gelernt, wie man diese Teile ausfüllt :-D. Eine besonders harte Nuss ist der Bericht an den Krankenkassen-Gutachter. Dieser wird auf Basis dessen, was ich schreibe, entscheiden, ob er eine Psychotherapie bewilligt oder nicht. Hier kann man sehr schnell patzen und prompt kommt der Antrag ohne Bewilligung zurück. Ein gewisser Druck ist da schon, aber ich traue mir das durchaus mittlerweile gut zu, obwohl wir das bisher natürlich nur theoretisch gemacht haben. Außerdem bekommt man hier anfangs noch durch einen Supervisor Hilfe.

Auch einen Supervisor hier in meiner Heimatstadt konnte ich klarmachen. Mit diesem muss ich mich regelmäßig treffen, um die Fälle zu besprechen. Er untersteht dem Institut.  

Meine ersten Patient:innen haben Störungsbilder wie Ängste, Depression, Zwänge, somatoforme Störungen (diese sind gut behandelbar idR), aber auch Verdacht auf Borderline und Schizophrenie ist dabei. Letztere habe ich in der Klinik ja tagtäglich, aber nun kann ich sie ganz anders behandeln als bei uns. 

Wie so häufig, wenn der Start von etwas Großem ansteht, bin ich ganz hibbelig und kann kaum stillsitzen. Vor allem die angenehme Atmosphäre im stationären Bereich. Ich hoffe, dass der Praxisstart eine Art Ausgleich vom zuletzt doch sehr düsteren Klinikalltag darstellt, in welchem sich momentan die Mitarbeiter mangels Führung aktuell selbst zerlegen und regelrecht bekriegen. Bis Winter wird die Praxis neben meinem Klinikjob laufen, aber vielleicht wird es so einfacher, die Abläufe dort eben einfach zu akzeptieren. 

Bleibt gesund & haltet zusammen,
LG

Feature Foto: Pixabay/pexels.com 

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Zitat

Bis Winter wird die Praxis neben meinem Klinikjob laufen

 

Wie wirst du das zeitlich koordinieren? Beides dann in Teilzeit? Du wirst ja wohl (hoffentlich!) keine zwei Vollzeitstellen mal eben parallel zueinander wuppen...

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