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Neue Wege


Silberpfeil

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In den letzten Monaten habe ich also deutlich gemerkt, dass mich das Schulsystem buchstäblich krank machen würde. Die Notbremse zu ziehen war das einzig richtige. Es war auch absolut sinnvoll, dieses zum Ende des Schuljahres zu tun, da ich so noch meine Klassenleitungstätigkeit und meine Unterrichtsthemen zum Ende bringen konnte.

 

Ich habe schon länger nach Alternativen gesucht, und wie gesagt, wenn man Möglichkeiten sucht, öffnen sich Türen. An meine Tür klopfte mehr zufällig eine Firma an, die Fortbildungen im E-Learning Format für Kunden im Sozialwesen anbietet. Ich hatte ja meine Bachelorarbeit zum Thema Selbstgesteuertes Lernen im E-Learning geschrieben und mich in dem Rahmen sehr ausgiebig mit verschiedenen Formaten und E-Didaktik befasst. Jemand, der sich nun mit Pflege und E-Learning Konzepten auskennt, passt gut ins Team. Gleich nach meinem ersten Gespräch wusste ich schon, dass ich das unbedingt machen will, da mich die Konzeption von E-Learning Inhalten einfach begeistert. An staatlichen Schulen ist die Digitalisierung noch so weit entfernt, dass ich froh bin, dass wir nicht mehr mit Steinen auf Schiefertafeln kratzen, und ich hatte immer das Gefühl, dass meine kreative und IT-affine Seite verkümmert.

 

Zeitgleich hatte ich Konflikte in meiner Schule, da wiederholt Versprechungen aus meinem Vorstellungsgespräch nicht eingehalten wurden. Dieses führte beispielsweise dazu, dass ich viel häufiger als geplant den Weg in die fast 50km entfernte Stadt auf mich nehmen musste – und das bei dem bekannten Anstieg der Dieselpreise. Außerdem wurde der Eintritt in die Sondermaßnahme wegen Mangel an Lehrkräften auf ungewisse Zeit verschoben, was mir die Perspektive auf eine unbefristete Beschäftigung nahm (denn ohne Sondermaßnahme keine unbefristete Beschäftigung für Quereinsteiger). Abgesehen davon habe ich das als einen Vertrauensbruch empfunden, denn um von meiner Seite die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Sondermaßnahme zu erfüllen, habe ich das Zertifikatsstudium absolviert und ziemlich viel Geld investiert.

 

Aber bin ich durch das Studium nicht dümmer geworden. Die Module kann ich mir auf den Master anrechnen lassen. Den Start in den Master habe ich aber erst für nächstes Jahr geplant, um im Job erst mal durchstarten zu können. Denn E-Learning ist nicht alles. Wenn ich das ausschließlich machen würde, würde ich den Kontakt zu den Schüler:Innen und die Begleitung der praktischen Ausbildung vermissen. So habe ich mich beworben an einer kleinen Berufsfachschule Pflege, die im Gegensatz zum Land Niedersachsen unbefristet einstellt und eine ganze Entgeltgruppe höher eingruppiert. Außerdem reduziert sich damit meine Fahrstrecke um die Hälfte. Dort werde ich in Teilzeit einsteigen und diese Teilzeit an bestimmten Wochentagen ableisten. Auch der Einsatz im Homeoffice ist besprochen. Der Konzeption von E-Learning Inhalten werde ich mich freiberuflich widmen und habe so ganze Wochentage zur Verfügung. Durch die Kombination aus Festanstellung in Teilzeit und Freiberuflichkeit sind meine Fixkosten abgedeckt und ich kann erst mal schauen, wie es läuft.

 

Ich bin echt gespannt! Der Start für beides ist am 1. September, denn ich habe so gekündigt, dass die Sommerferien in die Kündigungsfrist fallen.😎 Selten hatte ich freie Tage so nötig wie jetzt, denn die letzten Monate waren turbulent und alles andere als angenehm.

 

Euch allen einen schönen, C-freien Sommer!☀️🌞

Silberpfeil

 

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich finde das supermutig von dir, diesen Weg zu gehen... Aber auch gut nachvollziehbar. Wenn man sich nicht an Absprachen hält ...🤷

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Mir gefällt es, wie Du immer wieder neuen und für Dich passende Wege suchst und dann auch konsequent gehst. Und dieser anstehende Schritt klingt durchaus anstrengend, gerade durch die zwei Baustellen (mit dem Master dann drei), aber auch sehr passend zu Deiner Qualifikation und Deinen Interessen.

 

Jetzt erstmal gute Erholung.

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Der einzige richtige Weg nicht den Respekt vor sich selbst zu verlieren. Von daher gibt es hier kein falsch, egal was danach kommt.

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