Es ist ja kein Plagiat, wenn man sagt, wo man geklaut hat....
Ich hatte mich ja im letzten Post über den fehlenden roten Faden in einem der Skripte gewundert. Und jetzt habe ich den Eindruck, die Reihenfolge ist deswegen so konfus, damit die großflächige Übernahme von Inhalten nicht ganz so offensichtlich ist.
Also, um die Übernahme zu verschleiern wurde die Reihenfolge geändert, wodurch dann der rote Faden zerfetzt wurde.
Teilweise wird auch der alte Trick "ich nenne einfach mal die in der Quelle genannten Quellen" benutzt. Und hin und wieder wird dann auch der entscheidende Absatz vergessen, dafür aber was komplett anderes an der Stelle eingefügt. Was dann natürlich nicht unbedingt dafür sorgt, dass das Ergebnis in sich kohärenter ist.
Ebenso werden unterschiedliche Quellen zum Beleg des gleichen Konzepts eingesetzt - was an einigen Stellen schiefläuft, da die unterschiedlichen Quellen auch unterschiedliche Begriffsdefinitionen haben - was dann zu weiteren Inkonsistenzen führt.
Dazu kommt, dass die Quellen an manchen Stellen einfach auch inkorrekt wiedergegeben werden - wohl weil nur Abstract und Conclusio überflogen wurden und nicht immer folgerichtig oder korrekt übersetzt wurde.
Ein gutes Beispiel für interessante Übersetzungen ist hier ein Zitat auf Seite 32:
ZitatUm den Abschnitt abzuschließen, soll noch einmal Skinner zu Wort kommen, der zum Thema Bestrafung die Auffassung vertrat, dass die direkte positive Verstärkung zu bevorzugen sei, da sie weniger objektive Nebenwirkungen zu haben scheint oder mit seinen Worten: „Direct positive reinforcement is to be preferred because it appears to have fewer objectionable by-products” (Skinner 1953, S. 195).
Englische Zitate müssen eigentlich nicht übersetzt werden - wenn man es tut, dann sollte die Übersetzung korrekt sein. "Objectionable" ist anstößig, nicht "objektiv."
Geht man allerdings von nicht ganz so guten Englisch Kenntnissen des Skriptautors aus, werden wieder einige andere Fehler verständlicher.
Und da hier die falsche Übersetzung und das Original direkt hintereinander stehen, ist dies auch ein weiteres wirklich gutes Beispiel dafür, dass die Kontrolle der Skripte bei der @IU Internation. Hochschule eben durch die Studierenden erfolgt. Jedem Lektor wäre dies sofort aufgefallen. Zumindest, wenn der Lektor Englisch kann.
Da aber hier trotz der wohl sehr geringen Eigenleistung des Skriptautors wenigstens die Quellen zum größten Teil angegeben sind, wird es hier wohl nicht so bald zu einem Update kommen.
Auch weil dieses Skript, trotz des konfusen Aufbaus und der anderen Probleme wirklich eines der besseren Skripte ist.
Da zu einem großen Teil 1:1 übernommen wird, kann man auch die Originale heranziehen - ich hoffe mal, dass der herbeifantasierte Struktur der Inhalte nicht abgefragt wird .... argh... was mich zu den Musterklausuren bringt - die Fragen und erwarteten Antworten sorgen auch für einen Zustand irgendwo zwischen Humor und Verzweiflung.
Bearbeitet von DerLenny
18 Kommentare
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