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Oktober 2022: Der Abschluss


FeThe

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Ehrlich gesagt schiebe ich diesen „letzten“ Beitrag gefühlt schon Monate vor mir her – denn nachdem ich im April noch auf die Urkunde gewartet habe, schlummert sie seit Anfang Mai tatsächlich in irgendeinem Ordner im Schrank. Letzte Woche Freitag fand dann die virtuelle Abschlussveranstaltung für die Bachelor & Masterabsolvent:innen der vergangenen Monate statt und damit ist das Abenteuer onlineplus für mich tatsächlich beendet 😀

 

Eigentlich wollte ich noch ein ausführlicheres Fazit schreiben, aber wer mit dem Gedanken spielt, ob er/sie bei onlineplus bzw. bei der Fresenius ein Fernstudium anfangen soll, findet in den vergangenen Blogbeiträgen denke ich genug Argumente dafür und auch dagegen. Ein paar der Plus- und Negativpunkte möchte ich dann zum Abschluss aber doch nochmal kurz aufgreifen:

 

Was ich bei onlineplus mochte

  • Flexibilität: Mein Master bei onlineplus war wirklich in allen Belangen super flexibel. Es gab, außer bei der Abschlussarbeit und beim Modul Projektmanagement, keinerlei zeitliche Restriktionen. Ich konnte die Hausarbeiten/Projektarbeiten abgeben, wann ich es für richtig hielt und konnte mir dadurch die Module auch so legen, wie es für mich von der Zeit her am besten passte. Seit ein paar Monaten gibt es aber für die Menschen, die sich neu bei onlineplus einschreiben, eine 8-Wochen-Frist, innerhalb dieser eine angemeldete Hausarbeit abgegeben werden muss.
  • Inhalte frei wählbar: In meinem Master gab es keine Klausuren, sondern ausschließlich Hausarbeiten, Projektarbeiten und Präsentationen. In jedem Modul (Ausnahme Projektmanagement) konnte ich mir ein zum Modul passendes Thema selbst heraussuchen und das in der nötigen Tiefe bearbeiten.
  • Schnelle Rückmeldungen der Dozierenden: Es gab eigentlich bis auf vereinzelte Ausnahmen keine Probleme in der Kommunikation mit den Dozierenden. Auf alle Fragen bzw. Einreichungen habe ich sehr schnelle, hilfreiche und freundliche Antworten bekommen.

 

Was ich bei onlineplus nicht mochte

  • Fehlende Formate für Vernetzung: Ich bin bis zum Ende Einzelkämpfer geblieben. Sicher auch daran geschuldet, dass in unserem Master relativ wenig Menschen eingeschrieben waren – aber zum großen Teil gibt es bei onlineplus einfach keine Formate für Vernetzung und auch die Plattform bietet wenige bis gar keine Möglichkeiten Studierende zu finden, die sich ungefähr an der gleichen Stelle im Studium befinden, wie man selbst.
  • Fehlende Tiefe in den Inhalten: Es gab Module, die gingen super in die Tiefe – das waren (gefühlt) vor allem die Module, die von mehreren Studiengängen genutzt werden. Je spezifischer die Module für meinen Master wurden, desto oberflächlicher wurden die Themen behandelt. Teilweise gab es dann auch gar keine Scripte mehr, sondern nur die Aufforderung, bestimmte Kapitel von Fachbuch XY zu lesen. Und in zwei Modulen gab es bis zum Ende hin gar keine Inhalte. Auch die Tatsache, dass man sich die Themen für die Modulprüfung selbst aussuchen konnte, trägt natürlich dazu bei, dass man sich eher ein „gefälliges“ Thema aussucht, als sich mit völlig unbekannten Themen auseinanderzusetzen (zumindest habe ich dann wohl oft eher den einfacheren Weg gewählt ;-) )
  • Wenige Webinare: In den Modulen gibt es meist einen Mix aus Studymags, Hinweise auf Literatur, kurze Videos und Quizze, mit denen man das Wissen vermittelt bekommt. In Modulen, die in vielen Studiengängen eingebunden sind, finden auch regelmäßig Live-Webinare statt. Je spezifischer die Module zum Studiengang, desto weniger die Chance auf ein Webinar. Es gab sogar einige Module, in denen fand in über zwei Jahren nicht ein einziges Webinar statt und nur in wirklich wenigen Modulen war eine Regelmäßigkeit in der Webinarreihe (monatlich 1 Webinartermin) erkennbar. 
  • Unübersichtliche Plattform: Über das studynet kann man sich in neue Module einbuchen, die Unterlagen für einzelne Module herunterladen, Prüfungen einreichen, sich mit anderen Studierenden austauschen, in Gruppen eintreten, seinen persönlichen Studienfortschritt einsehen, ... in der Theorie klingt das auch alles ganz gut, in „echt“ ist die Plattform leider sehr unübersichtlich, teilweise sehr langsam und im Umfang dann doch sehr limitiert. Die Dozierenden bringen aber einiges an „Kreativität“ mit, um die wenigen Funktionen so auszureizen, um die Modulinhalte dann doch in einigermaßen ansprechender Form einzustellen ...

 

Rückblickend würde ich sagen, dass ich mich zu Beginn sicher etwas vom Marketing hab blenden lassen:

  • So „abwechslungsreich“, wie ich zu Beginn dachte, waren die Prüfungsformen am Ende gar nicht. Sie hatten zwar unterschiedliche Namen – am Ende lief aber alles auf Hausarbeit + meist einer Präsentation hinaus – das wurde dann mal Hausarbeit, mal Projektarbeit oder mal Portfolio genannt.
     
  • So cool, wie ich anfangs dachte, sind die angepriesenen Studymags gar nicht. Ja, sie sehen gut aus und es macht auch Spaß damit zu arbeiten – allerdings scheint es, als fehlen die Kapazitäten, um sie zeitnah zu aktualisieren und für wirklich alle Module bereitstellen zu können. So gibt es für einen Teil der Module diese „fancy Hefte“ – je spezifischer das Modul, desto weniger Studymags waren dann aber wirklich vorhanden...
     
  • So sehr, wie ich anfangs dachte, hat onlineplus das eigentlich starke Fresenius-Netzwerk gar nicht genutzt. Ich habe ein paar Freunde, die an einem der Präsenz-Standorte der Fresenius studieren bzw. studiert haben. Ich hatte immer das Gefühl, dass es, neben den Modulen, auch viele extra Angebote und Kurse gibt und hatte die Hoffnung, dass der Fachbereich onlineplus von diesem Netzwerk auch irgendwie profitiert – neben den Modulen gab es aber super wenige extra Angebote/Kurse. Erst gegen Ende meiner Zeit an der Fresenius wurde der Zugang zu einem Portal gegeben, mit dem man sich z. B. auch in Sprach- oder SAP-Kurse hätte einbuchen können (gegen eine wirklich faire Teilnahmegebühr).

 

Meine Empfehlung? Überlegt euch vorher, was euch an so einem Studium wichtig ist. Wenn ihr viele neue Kontakte und Tiefe in den Themen wollt, würde ich meinen Master bei Onlineplus nicht unbedingt empfehlen. Wenn ihr aber Flexibilität, ein wirklich solides Grundwissen und einen Master komplett ohne Klausuren möchtet, dann solltet ihr euch den Master bei onlineplus genauer anschauen und nutzt den Probemonat und die Infoabende. Wenn ihr noch spezielle Fragen habt, schreibt mir gern eine Nachricht – ansonsten erkläre ich zumindest diesen Blog an dieser Stelle erst einmal für beendet. Danke für die Zeit! 🙌

Bearbeitet von FeThe

5 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Dann auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zum Master, auch wenn der seit quasi einem halben Jahr fertig ist. 🎉🎉🎉

 

Bringt dir der Master beruflich etwas?

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Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss des Masters! 🙂

 

Und vielen Dank für diesen Blog und besonders Dein ausführliches und differenziertes Fazit. Das finde ich auch für andere Interessierte sehr hilfreich, gerade weil es zu onlineplus bisher wenig Berichte hier gibt.

 

Zitat

 in zwei Modulen gab es bis zum Ende hin gar keine Inhalte.

 

Wie wurde hier der Stoff vermittelt?

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Am 11.10.2022 um 23:32 schrieb Decharisma:

Herzlichen Glückwunsch zum Masterabschluss. Freue mich sehr für Dich!
 

Die Zeit verging ja echt wie im Flug… 

Ja... so im Rückblick war es echt nochmal deutlich schneller vorbei als die Bachelor-Zeit. 

 

Am 12.10.2022 um 06:51 schrieb TomSon:

Dann auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zum Master, auch wenn der seit quasi einem halben Jahr fertig ist. 🎉🎉🎉

 

Bringt dir der Master beruflich etwas?

 

Aktuell tatsächlich nichts – aber wer weiß, ich denke, bei einer zukünftigen Jobsuche wird er sicher nicht hinderlich sein :) 
 

Am 13.10.2022 um 08:45 schrieb Markus Jung:

Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss des Masters! 🙂

 

Und vielen Dank für diesen Blog und besonders Dein ausführliches und differenziertes Fazit. Das finde ich auch für andere Interessierte sehr hilfreich, gerade weil es zu onlineplus bisher wenig Berichte hier gibt.

 

 

Wie wurde hier der Stoff vermittelt?

 

Es gab eine Literaturliste auf Basis derer wohl auch die Modulinhalte erarbeitet werden sollten (oder es inzwischen vielleicht sogar sind?). Die habe ich dann durchgelesen und auf dieser Basis ein passendes Thema für die Modulprüfung ausgesucht... 

Bearbeitet von FeThe
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