Neues Jahr, neues Glück
In den letzten 10 Jahren hatte ich normalerweise immer einen Post zum Resumé des Vorjahres und was ich mir für das kommende Jahr vornehme geschafft. Dieses Jahr ist glaube ich das erste Jahr wo ich dies nicht gemacht hatte und auch keine Glückwunschposts, wie sonst immer. Auch die WM haben wir mal verstreichen lassen ohne eine Community Kicktipp-Gruppe und ohne das ich diese verfolgt oder gesehen habe. Es passiert irgendwie immer sehr viel bei mir und die Zeit wird immer knapper. Ausserdem möchte ich ja auch Zeit mit meiner Familie genießen, vor allem meine Tochter babbelt nun ohne Ende und es ist total toll, zu sehen wie sie sich jeden Tag entwickelt. Aber nun eins nach dem anderen.
Zunächst einmal das Feedback zur Bewerbung auf der Professur aus Mitte Dezember:
Die TH an der ich mich beworben hatte, hatte mir auf Nachfrage mitgeteilt, dass sie sich nicht zu einer Berufungsliste durchdringen konnten und dass ..., hab hier schon abgeschaltet gehabt. Warum hatte ich da abgeschaltet? Weil vor diesem Satz kam "wir dürfen kein Feedback geben". Na Herzlichen Dank, wie soll man denn besser werden oder beim nächsten Mal was anderes machen, ohne Feedback?! Vielleicht habe ich ja gar nichts falsch gemacht? Vielleicht ist was, das ich nicht beeinflussen kann? Kein Feedback geht für mich gar nicht und deswegen hatte ich auch direkt danach abgeschaltet und für mich gesagt: "dann halt nicht". Ist ja nicht so als ob ich auf den Job angewiesen war. Da muss man auch mal sagen, liebe Hochschulen, Bewerbungsprozesse mit einer Dauer von 10 Monaten und dann ohne Feedback und nur auf Nachfrage "oh, hat ihnen die Personalabteilung noch kein Feedback gegeben?" (PS: Bis heute nicht), ist nicht mehr Zeitgemäß. Gute Leute haben jede Woche ein Angebot auf dem Tisch, dass das Gehalt einer W2-Professur alt aussehen lässt. Braucht sich keiner wundern, dass so viele Stellen offen sind. Für mich hat sich das Thema hiermit erledigt. War eine nette Erfahrung und als solches verbuche ich sie auch.
Zum Thema Promotion bin ich recht gut vorwärts gekommen, bis auf dass meine Oma dann im Dezember verstorben ist, was mich sehr mitgenommen hat. Da überdenkt und reflektiert man dementsprechend sein Leben und reflektiert sein eigenes Leben. Das Leben ist kurz, sehr kurz, auch wenn meine Oma 82 Jahre alt wurde und es sich irgendwie abgezeichnet hat. Das hat mich bis heute sehr mitgenommen und seit dem steht die Promotion. Ich muss in dem Bezug irgendwie wieder zu mir kommen und an den Erfolgen aus dem November wieder anschließen. Noch dazu kommt, dass ich schon länger reflektiere, ob mein Job und die Firma für die ich arbeite mir noch Spaß macht. Eine gute Portion Reflexion finde ich immer sehr wichtig:
- ist das noch das richtige was ich tue?
- macht mir der Job noch Spaß?
- wie ist das Verhältnis zu den Kollegen?
- kann ich mich noch mit dieser Firma identifizieren?
- was sind die Chancen?
- was sind die Risiken?
- bin ich Glücklich?
- wie werde ich wahrgenommen?
Diese und andere Fragen sollte sich jeder von Zeit zu Zeit stellen. Leider musste ich in den letzten zwei Jahren feststellen, dass ich keinen Spaß mehr an der Arbeit habe, es gibt hier nicht den einen Grund, sondern ganz viele. Weswegen ich auch gekündigt habe und nun eine eigene Firma hochziehe. Klingt irgendwie verrückt, aber wie gesagt, das Leben ist zu kurz etwas zu tun, dass einem keinen Spaß bereitet und dann muss man es ändern. Einer meiner Lieblingssprüche ist "love it, change it or leave it" und in dem Fall bin ich bei letzteres angekommen. Natürlich war ich sehr lange in dem Unternehmen, um genau zu sein, die hälfte meines Lebens und klar, nicht einfach aus dem bekannten Nest auszusteigen und in's ungewisse zu gehen. Selbstverständlich ist man auch traurig, weil man viele Leute lieb gewonnen hat, natürlich ist man aber gleichzeitig auch froh und freut sich auf das Neue. Und eine Portion Angst gehört auch dazu. Die Komfortzone zu verlassen ist nie einfach, aber oft lohnt es sich im Nachhinein! Aber ehrlich gesagt, der Markt ist gut und was soll passieren?!
Jetzt gilt es mit dem letzten Jahr abzuschließen und nach vorne zu blicken. Ich habe das oft geschrieben, dieses Jahr das letzte Promotionsjahr ist, aber dieses Jahr wird definitiv, komme was wolle das letzte Jahr! Aber eins ist auch klar, ich mache das nur fertig, weil ich schon so viel Zeit und nerven reingesteckt habe. Sollte ich wieder vor der Entscheidung stehen, würde ich es definitiv nicht noch einmal machen.
Was nehme ich mir für 2023 vor? Definitiv die Promotion erfolgreich abzuschließen und die Nebentätigkeiten maßiv zu reduzieren. Mich auf mein gegründetes Unternehmen zu fokussieren und qualitative, nicht quantitative Zeit zu investieren. Ausserdem möchte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und auch wieder, nach der langen Pandemie Zeit wieder anfangen zu Reisen, bzw. einfach mal wieder richtig Urlaub mit richtig weg vom Rechner. Die letzten Jahre hatte ich oft im Urlaub einfach nur den Rechner auf dem Schreibtisch getauscht. Meine Abende mit allem möglichen verbracht. Damit soll Schluß sein! Ich will wieder anfangen mein Leben zu genießen und auch wieder Dinge machen, die mir Spaß machen.
Der Post liest sich irgendwie negativ, soll er aber gar nicht sein. Mir geht es gut und ich nehme die Veränderungen positiv war.
Und weil der Post gefehlt hat, möchte ich zumindest sagen Frohe Weihnachten nachträglich, nachträglich einen guten Rutsch, Gutes Neues und schon mal Frohe Ostern :-)
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