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Wut 😡 und Frust 😣 und Zweifel 🧐


TomSon

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Aktuell hat mich eine Krise erwischt. Das hat am meisten was mit der Arbeit zu tun, färbt aber auch auf die PPT-Ausbildung ab und äußert sich manchmal in Wut, Frust, aber auch Zweifeln.

 

Der ärgste Zweifel ist gerade, ob die PPT-Ausbildung doch das Richtige für mich ist. Ich weiß im Moment nicht, ob ich die Umstände, die in Kliniken herrschen, tatsächlich gut wegstecken kann. Ich merke aber auch, dass ich nicht mehr bereit bin, alle Umstände kommentarlos hinzunehmen. Ich bin niemandes Jahrmarktspony, das sich sinnbefreit durch die Gegend scheuchen lässt.

 

Aktuell äußert sich das bei der Arbeit so, dass ich öfter Nein sage. Das stößt durchaus negativ auf und ich gehe davon aus, dass in einem schon längst fälligen Personalgespräch darauf eingegangen wird. Ich sehe da durchaus einen Konflikt aufziehen, der aber auch hilfreich sein kann. Ob es mir aber beim aktuellen Frust wirklich gelingt, aus diesem schwelenden Konflikt was Konstruktives herauszuziehen, das weiß ich allerdings noch nicht. Bei mir hat sich da durchaus einiges aufgestaut.

 

Zum Beispiel finde ich die teilweise sinnlose Aufgabenverteilung nur nervig. So habe ich zum Beispiel eine Aufgabe bekommen, die mich zwei Wochen Einsatz gekostet hat. Zum Teil wurde erwartet, dass dieser Einsatz auch in der Freizeit erbracht wird. Das konnte ich anders lösen, aber am Ende habe ich Ergebnisse erarbeitet, die seit 2 Monaten brach liegen. Versuche, die Ergebnisse zu besprechen, weiterzugeben oder eine Aussage dazu zu bekommen, ob das überhaupt noch relevant ist, verlaufen im Nichts.

 

Ähnlich ging es schon Ende letzten Jahres mit einer Aufgabe. Zuerst redete die Leitung uns eine Kommunikationsplattform schön, wie toll der Austausch darauf ist und dass unser Team sowas unbedingt auch braucht. Ein Kollege bekam die sinnlose Aufgabe, dort einen Arbeitsbereich einzurichten. Und dann, als jeder fragte, was denn nun aus dieser Plattform geworden ist, heißt es von Leitungsseite aus: "Wollt ihr das wirklich? Wir brauchen das nicht." Und da frage ich mich schon: WAS HEIßT HIER EIGENLTICH IHR? Es war alleine ihre Idee!

 

Aber auch da: Äußert man das, projiziert man entweder irgendwas auf sie (ihre Aussage) oder sie behauptet, das niemals so gesagt zu haben. Es ist tatsächlich reiner Frust, der bei mir gerade herrscht. Niemals kann man sich sicher sein, dass man was richtig verstanden hat oder erfasst hat, was sie will. Es gibt da noch zig Beispiele, ich erspare euch das mal. Es reicht ja, wenn ich mit diesem Unfug leben muss.

 

Ich suche natürlich für mich nach Lösungen. Ich merke schon, am meisten macht mir die Arbeit Spaß, die ich direkt an den hilfesuchenden Menschen ausführe. Insofern sehe ich eine Tätigkeit in der Klinik schon als eine gute Möglichkeit, meine Fähigkeiten einzusetzen. Aber auch da hat mich vor kurzem die blanke Wut gepackt. Auf eine Bewerbung antwortete eine Klinik hier in der Nähe, dass man von mir erwartet, an 4 Tagen 30-32 Stunden/Woche zu arbeiten bei 1000€ im Monat. Die 1000€ sind gesetzlich gesetzt, das ist aber auch die Arbeitszeit (mit 24 - 26 Stunden/Woche). Kurz habe ich mir überlegt, ob ich meine Wut runterschlucken soll, um es trotzdem zu versuchen. Leider kann ich dieses Vorgehen nicht anders betiteln als Sklaventreiberei. Es macht wenig Sinn, mit einer solchen Haltung dahinzugehen.

 

Und so hänge ich irgendwie in den Seilen, muss den aktuellen Zustand aushalten, weil sich aktuell keine andere Tür öffnet. 🤷‍♀️Zumindest habe ich für mich beschlossen, mich komplett aus dem wissenschaftlichen Arbeiten herauszunehmen und auch das Angebot, eine Promotion zu machen, auszuschlagen. Ich kann es nach ca. 8 Monaten kaum erwarten, meiner Leitung den Rücken zu kehren. Wie soll ich es da 3 - 5 Jahre während einer Promotion mit ihr aushalten?

8 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Natürlich gefällt es mir nicht, was Du schreibst,  den "Like" bitte nicht falsch verstehen.

Puh, wenn ich mir Vicas und Deinen Blog so ansehe, frage ich mich, weshalb sich die Kliniken diese Sklaventreiberei leisten können. Gibt es so viele PPT-Auszubildende, dass die Kliniken es nicht nötig haben faire Bedingungen anzubieten?

 

Als außenstehender "Nixwisser" in dieser Hinsicht habe ich durch Zeitung und Fernsehen den Eindruck, dass Kliniken eigentlich überall unterbesetzt sind. Aber das ist dann wohl eher ein Trugschluss.

 

Ich wünsche Dir, dass Du bald wieder Klarheit hast und auf einen grünen Zweig kommst!

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vor 55 Minuten schrieb schwedi:

Gibt es so viele PPT-Auszubildende, dass die Kliniken es nicht nötig haben faire Bedingungen anzubieten?

Ich würde ganz klar ja sagen. Viele machen das noch nach altem Gesetz, da ist ein gewisser Zugzwang gegeben. Ich merke aber auch, dass vor allem jüngere Kolleginnen gar nicht so ein großes Problem damit haben, für wenig Geld mehr zu arbeiten als sie eigentlich müssten. Ich glaube, die Erkenntnis, dass das so nicht akzeptabel ist, kommt erst mit den Jahren. 😕

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Am 18.3.2023 um 12:30 schrieb TomSon:

Für mich trifft das nur insofern zu, als dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass in Forschungsabteilungen Leute sitzen, die wie kleine Kinder impulsgesteuert agieren, ohne besonders reflektiert dabei zu sein. Das hat mich jetzt tatsächlich aus den Socken gehauen.

 

Bleibt die Frage - ganz allgemein, aber natürlich auch konkret auf Sie und Ihr Empfinden bezogen - was man aus so einer Situation macht. Denn weder Wut noch Frust noch Zweifel sind Emotionen, mit denen Sie die Situation in Ihrem Sinne verändern können. Sie hindern sie nur daran, einen Weg zu finden.

 

Hilfreich ist ja oft sich zu fragen, was man aus der Situation lernen kann, wo der Erkenntnisgewinn liegt. Im konkreten Fall könnte es der sein zu lernen, wie so eine Forschungsabteilung funktioniert oder auch nicht funktioniert. Frei nach dem Motto: So nah komme ich in meinem Leben nicht mehr an so was ran.

 

Sie sind das quasi eine der  weißen Mäuse, die zu den intelligentesten Lebewesen des Universums gehören und in das System Forschung eingeschleust wurden, um zu verstehen, wie das funktioniert.

 

(Sie kennen doch das Buch "Per Anhalter durch die Galaxis"?)

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Oh man, auch krasse Geschichten bei dir. Ich vermute auch, dass wenn man jung ist, man auch noch zu anderen Bedingungen arbeiten geht, was einem später nicht mehr passieren würde. Aber bei mir werden auch 75% Stellen für 8 Monate vergeben und ja, es finden sich Leute dafür. Hab keine Ahnung warum man das machen sollte, außer es passt eben gerade zu den Lebensumständen. Da findet sich offensichtlich immer jemand.

Ansonsten kann ich nur sagen, unsägliche Kollegen und sinnlose Aufgaben hatte ich bislang noch bei jeder meiner Arbeitsstellen. Das gehört wohl wie das Amen in der Kirche dazu, außer man hat eeeeeecht Glück (was ich derzeit habe). Was ich früher mit mir habe machen lassen, würde ich so heute auch nicht mehr machen. Es findet sich notfalls immer etwas anderes. Besser so als mit Bauchschmerzen einschlafen und aufstehen.

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