Zum Inhalt springen

Maschinenbau@TU-Dresden

  • Beiträge
    2
  • Kommentare
    9
  • Aufrufe
    115

Flohmarkt


Ellipse

434 Aufrufe

Hier und heute starte ich meinen Bericht über ein Langzeitprojekt, das in den nächsten Jahren zu meinem Lebensbegleiter werden soll. Diese Sollens-Einschränkung mache ich in Unsicherheit darüber, ob daraus wirklich etwas wird. Weniger das Projekt als die Langzeitperspektive ist natürlich das Problem. Anfangen ist für mich kein Problem, hinfallen geht oft von alleine, aber ob das mit dem Aufstehen immer so klappt? Jedenfalls habe ich einen Plan und den muss ich mal heraus posaunen.

 

Vor einigen Wochen stolperte ich auf einem Flohmarkt in meiner Nähe über eine Reihe von Mathebüchern. Eines davon erkannte ich als ein Matheschulbuch (Integralrechnung) aus der 13. Klasse, das unser LK-Lehrer neben dem regulären Schulbuch für alle Schüler des Kurses anschaffte, weil er es wegen den zahlreichen und seiner Meinung nach guten Übungsaufgaben als Bereicherung für den Unterricht und die Hausaufgaben hielt. Er hatte schon recht damit, erinnere ich mich doch noch mehr als 30 Jahre später mit guten Gedanken daran zurück. Dann standen noch zwei Bücher Ingenieurmathematik zum Verkauf, ein Lehrbuch und das zugehörige Arbeits- und Aufgabenbuch.

 

Nostalgisch berührt und fasziniert zugleich, schmökerte ich erst und kaufte schließlich alle drei Bücher (da gab es noch mehr von solchen Büchern, aber die drei reichten erst mal). Meinen eigenen Bücherbestand aus Schule und Studium hatte ich im Laufe der Zeit dezimiert, was ich allerdings heute bereue. Hätte ich es nicht getan, wären bestimmt einige Erinnerungen bei deren Anblick nicht verlorengegangen.

 

Nun, "Ingenieurmathematik" hatte ich nie. In meinem Studium hießen die Vorlesungen, Übungen, Skripte und Bücher dafür "Mathematik für Informatiker". Im Februar 1998 machte ich nach einem langen und beschwerlichen Weg (war so!) mein Diplom an der Universität Kaiserslautern (so hieß sie damals noch). Seitdem arbeite ich in meiner Profession, so wie viele Menschen auch und bin jetzt im zeitlich letzten Drittel meiner beruflichen Tätigkeit angekommen. Sollte ich erst mit 67 in Rente gehen, würde ich meinen Beruf 38 Jahre lang ausgeübt haben. Ja richtig, ich bin gerade noch ein Kind der Sechziger.

 

Schon lange vor dem Flohmarktbesuch bekam ich Lust auf eine wissenschaftliche Weiterbildung, die auf mehrere Jahre angelegt sein sollte. Mein zweites Lieblingsfach in der Oberstufe war Chemie (nach Mathe). Aber mein Plan Informatik zu studieren, war damals unumstößlich gewesen. Als obligatorisches Nebenfach wählte ich Elektrotechnik, denn Chemie stand nicht zur Auswahl. Leider gibt es in Deutschland ein Bachelor Fernstudium Chemie nur für ausgebildete Laborfachkräfte (Springer Nature/Campus) und in einem preislichen Bereich, den ich mir nicht gönnen möchte. Ein Return on Investment ist nicht eingeplant, eine berufliche Nutzung ausgeschlossen und als Nur-Hobby wäre mir das zu viel Geld. Auch die Springer Chemie Zertifikatskurse, die von Privatpersonen ohne Zugangsbeschränkung gebucht werden können, sind mir für den Einsatzzweck viel zu teuer (800 Euro und mehr).

 

Ich habe deshalb mein eigenes Ding angefangen und begann mit einer handvoll Büchern Chemie zu studieren. Die Bücher sind eine Mischung aus Schulbüchern (Elemente Chemie/Klett, Duden Chemie Abitur), Lehr- und Arbeitsbüchern für ein Hochschulstudium (Dickerson/Geis, Mortimer, Riedel, Vollhardt) und so "Chemie für Interessierte"-Bücher (Chemie aber verständlich/Düwel, Chemie? Durchschaut!/Dazinger). Das ist echt super, allerdings fehlt mir ein Ziel, etwas, um darauf hin zu arbeiten, ein Abschlussziel. Vielleicht ein Chemie-Studium im Ruhestand, der noch weit weg ist? Übrigens, ein Master in meinem Fach interessiert mich gar nicht, es gibt ja z.B. Data Science in Hagen, aber solches Informatikgedöns liegt zu nahe an meinem Arbeitsalltag, von dem ich auch Abwechslung suche.

 

Aber der Flohmarktbesuch und sein haptischer und schriftlicher Output hat mich sehr inspiriert und daran erinnert, was ich mal im "Vorbeigehen" (bei meinen Internetrecherchen zum Thema Fernstudium, auch hier im Forum) aufgeschnappt hatte. Die TU Dresden bietet für wenig Geldeinsatz seinen Bachelor Maschinenbaustudiengang auch als Fernstudium an. Ob das was für mich wäre? Chemie brauche ich da auch und Mathe auch und im Physikabi hatte ich 15 Punkte (Grundkurs, mündlich). In meinem Informatikstudium war ich mal interessehalber in einer Technische Mechanik Vorlesung und war vom Gewimmmel der vielen Kraftvektoren und Winkeln, die beim Aufdröseln der Kräftewirkungen (Mechanische Kraft im Sinne von Newton) auf ein Objekt entstehen, ganz angetan. Thermodynamik gibt es da auch. In Gestalt der 'Physikalischen Chemie' erhalte ich bei meinen chemischen Selbststudien bereits thermodynamische Einblicke.

 

Wäre nach der Schule anstatt dem Informatikstudium auch ein Maschinenbaustudium in Frage gekommen? Nein, ich habe nie Maschinen gebaut und wollte es auch nicht. Maschinenbau kam mir nicht in den Sinn. Mein Vater, Elektroingenieur, wollte, dass ich Elektrotechnik studiere. Noch bis zum Vordiplom versuchte er mich bei meinen Heimatbesuchen zu überreden, das Studienfach zu wechseln. Nach dem Vordiplom hat er damit aufgehört, auch weil es immer mehr zum allgemeinen Bevölkerungswissen wurde, dass Informatiker doch gebraucht werden und ihr Auskommen haben (das zweifelte er anfangs an, Informatik sei brotlose Kunst). Ich will immer noch keine Maschinen bauen und werde es auch nicht mehr tun. Aber versuchen das naturwissenschaftlich-technische Rüstzeug dafür zu erlernen und im Labor- bzw. Rechner-Maßstab anzuwenden?

 

Mein Blogeintrag legt nahe, dass ich in Erwägung ziehe, mich zum Wintersemester einzuschreiben. Die Möglichkeit eines Rückziehers gibt es, weil ich ja noch nicht eingeschrieben bin, es jetzt noch gar nicht kann und wenn ich dann könnte, noch ewig Zeit habe werde, es doch nicht zu tun.

 

Das nächste Mal schreibe ich etwas zu dem "großen Rahmen", in dem die TU Dresden das Maschinenbaustudium, vor allem als Studium aus der Ferne, anbietet.

 

Eure Ellipse

Bearbeitet von Ellipse

7 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Es lohnen sich Fqchbücher aus der DDR. >Diese sind deutlich verständlicher geschrieben. Wenn du da welche auf dem Flohmarkt findest, schlag zu. An Mathe, Physik und Chemie hat sich ja nichts verändert.

Link zu diesem Kommentar

Guck mal bei hochschulkompass.de, der spuckt da doch noch ein paar mehr Chemiestudiengänge als Fernstudium oder berufsbegleitend aus.

 

Z. B. chemische Verfahrenstechnik bei der WBH oder einiges bei Fresenius am Campus Idstein (wo auch immer das ist…).

 

Link zu diesem Kommentar
  • Community Manager
Markus Jung

Geschrieben

Willkommen bei Fernstudium-Infos.de. Also aus Interesse an diesem Studiengang, von dem ich schon oft gehört, aber bisher wenig Erfahrungen gelesen habe, würde ich sagen: Mach es auf jeden Fall. 😉

 

Wenn Du allerdings eigentlich in Richtung Chemie gehen möchtest, habe ich schon etwas Bedenken, ob Dich die Chemieanteile im Maschinenbau-Studium dann hindurchtragen. Gerade bei der Studiendauer an der TU Dresden.

 

Würden eigentlich auch nicht-akademische Angebote für Dich infrage kommen? Bei sowas wie dem Kurs https://www.laudius.de/kurs/grundwissen-chemie würdest Du allerdings vermutlich nichts/wenig Neues mehr lernen, oder? Vielleicht ist hier aber etwas für Dich dabei?

https://www.fernstudiumcheck.de/suche?q=chemie

Link zu diesem Kommentar
Ellipse

Geschrieben (bearbeitet)

vor 13 Stunden schrieb Angelus:

Guck mal bei hochschulkompass.de, der spuckt da doch noch ein paar mehr Chemiestudiengänge als Fernstudium oder berufsbegleitend aus.

 

Z. B. chemische Verfahrenstechnik bei der WBH oder einiges bei Fresenius am Campus Idstein (wo auch immer das ist…).

 

vor 11 Stunden schrieb Markus Jung:

Würden eigentlich auch nicht-akademische Angebote für Dich infrage kommen? Vielleicht ist hier aber etwas für Dich dabei?

https://www.fernstudiumcheck.de/suche?q=chemie

 

Ich habe mich schon umgesehen. Der Haken ist immer der für mich (gemessen am Zweck) zu hohe Preis und/oder die Zugangsvoraussetzung, die eine Ausbildung im Chemie-Bereich oder einschlägige (also Chemie-bezogene) Berufserfahrung erfordert. Ich finde Chemie als Naturwissenschaft interessant und die gibt es in voller Montur eben nur in einem Chemie Studium (und nicht in Chemischer Verfahrenstechnik). Deshalb habe ich in meinem Blog auch nur den B.Sc. Chemie Studiengang von Spriner Nature erwähnt, der sich aber nur an Laboranten richtet (mutmaßlich weil der Laborteil in diesem Studienganz zu kurz kommt und deshalb schon ins Studium hinein anrechenbar "mitgebracht" werden muss).

 

 

Bearbeitet von Ellipse
Link zu diesem Kommentar
Ellipse

Geschrieben (bearbeitet)

vor 11 Stunden schrieb Markus Jung:

Würden eigentlich auch nicht-akademische Angebote für Dich infrage kommen? Bei sowas wie dem Kurs https://www.laudius.de/kurs/grundwissen-chemie würdest Du allerdings vermutlich nichts/wenig Neues mehr lernen, oder?

 

Ein Bachelor-Abschluss muss es schon sein. Mit geht es ja nicht um Zertifikate, sondern um ein anspruchvolles und auf längere Sicht angelegtes Abschlussziel. Rein inhaltlich finde ich den Lehrgang entbehrlich, da fühle ich mich bei meinen Büchern gut aufgehoben.

 

Man könnte hiermit anfangen: https://www.amazon.de/Chemie-verständlich-geeignet-Leser-Vorkenntnisse-ebook/dp/B07CGBPMZL/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=1M8SW7R0TAC0Y&keywords=düwel+chemie&qid=1684868702&sprefix=düwel+chemie%2Caps%2C125&sr=8-1

 

und dann weitermachen mit

 

https://www.amazon.de/Chemie-Basiswissen-Charles-Mortimer/dp/3132422746/ref=sr_1_1?crid=2Y0YRU8LAAM9R&keywords=mortimer+basiswissen+chemie&qid=1684868281&sprefix=mortimer+%2Caps%2C115&sr=8-1

Bearbeitet von Ellipse
Link zu diesem Kommentar
Ellipse

Geschrieben (bearbeitet)

vor 11 Stunden schrieb Markus Jung:

Wenn Du allerdings eigentlich in Richtung Chemie gehen möchtest, habe ich schon etwas Bedenken, ob Dich die Chemieanteile im Maschinenbau-Studium dann hindurchtragen. Gerade bei der Studiendauer an der TU Dresden.

 

Ja, ein Maschinenbaustudium ist etwas völlig anderes als ein Chemiestudium. Deine Bedenken teile ich.

Bearbeitet von Ellipse
Link zu diesem Kommentar
  • Community Manager
Markus Jung

Geschrieben

Letztlich bleibt wohl nur, es auszuprobieren. Gerade wo es ja anscheinend keine für Dich passenden Alternativen gibt. Und die Risiken sind hier ja überschaubar, auch durch die geringen Kosten.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden


×
  • Neu erstellen...