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Programmieren – eine unendliche Geschichte / Bildungs-Chaos


Susanne Dieter

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Neuer Professor – neues Glück. Im Gegensatz zu manch anderem Dozent hat er bereits alle Folien, Übungen usw. vorbereitet und zum Downloaden ins Netz gestellt.

Inhalte des Skriptes der Uni, deren Inhalte bei uns etwas gekürzt werden: Algorithmen für Sortieren, Schlangen, Suchbäume, Komplexität, Datentypen, Stacks, objektorientiertes Programmieren, Fehlerbehandlung, Hashing, Java Applets, graphische Benutzeroberflächen

Fängt man damit nicht normalerweise an? Wurden hier die Lehrpläne des ersten und des vierten Semesters verwechselt? Jetzt kommt das, was ich an der Uni Osnabrück gelernt hatte, um überhaupt erst zu verstehen, was wir in den ersten drei Semestern gemacht haben.

Also noch einmal mit den Vorlesungen des Prof. Vornbergers zu „Algorithmen“ beschäftigen, die Inhalte habe ich noch lange nicht verinnerlicht. Im Gegensatz zum Beginn weiß ich jetzt aber, was ich suche.

Sowas wie Überlauf, Zweierkomplement, Binärzahlen, womit die Uni-Vorlesungen anfangen, hat man uns nie erklärt. Unser neuer Professor erklärt auch an der Tafel, wie z.B. MergeSort funktioniert, fährt aber sehr schnell fort.

Zwei Semester habe ich damals gebraucht, um überhaupt zu merken, was mir fehlte. Die vielen angeblichen Anfängerbücher wie „Java ist eine Insel“ fangen meiner Meinung nicht am Anfang an. Man bekommt Code hingeworfen, den man aber nur versteht, wenn man z.B. weiß, was Bubble Sort ist. Wer noch nie von Rekursion, verschiedenen Sortierverfahren, Listen oder Schlangen etc. gehört hat, ist erst einmal aufgeschmissen, da helfen kaum Bücher zum Programmieren lernen.

Das Abi ist bei den meisten von uns schon länger her, die Studenten, die zweistellige Noten hatten, waren diejenigen, die vorher schon Programmieren konnten. Meine Note war immerhin in den besseren 50%, sogar mindestens einen Fachinformatiker Systemintegration habe ich hinter mir gelassen. Es wird also langsam besser.

Aber als Versuchskaninchen bin ich ja geübt. In der Schule kam dreimal die französische Revolution, dafür das Dritte Reich erst in der 11. Klasse, wer vorher abging, hat also nie etwas davon gehört (kam vor). Später habe ich als einer der ersten Jahrgänge Kauffrau für Bürokommunikation gelernt, dort haben wir Maschinenschreiben nicht an der Schreibmaschine, sondern mental gelernt (A = linke Hand, kleiner Finger...) Wir durften in der Berufsschule nicht am Maschinenschreib-Unterricht teilnehmen, hatten aber alle gute Noten, weil wir damals schon E-Mail hatten, was Anfang der 90er noch nicht selbstverständlich war, und wir auf das große Werkgelände und Zweigstellen verteilte Mädels haben uns während der Arbeit Mails geschrieben. Die Word-Lehrerin hatte vorher Schreibmaschine unterrichtet, und musste sich extra für uns einen PC kaufen und war uns also immer einen Mittag voraus (bzw. einige Schülerinnen ihr).

Wenn man liest, was Bologna bewirkt hat, kann man nur sagen, ziemliches Chaos. Und dazu noch "Bildung ist Ländersache". Am Wochenende kam ein Bericht über Nordrhein-Westfalen, wo ab der ersten Klasse schon Englisch gelehrt wird. Dorthin darf man als Eltern mit Kindern in höheren Klassenstufen besser nicht umziehen.

Da kommt es auf das bißchen Programmieren auch nicht mehr an. Allerdings nervt mich die schlechte Note (8 Punkte), die auch noch mit 10 Credit Points gewichtet wird. :-(

Mal sehen, was am Wochenende in xml kommt...

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