Auszeit
So, nun ist es passiert, und mein Körper, speziell mein Rücken, sagte: “Bis hierhin und nicht weiter.”
Da ich ja in letzter Zeit nur sitze oder schlafe, selten mal stehe – außer vielleicht beim Einkaufen –, signalisiert mir mein Rücken nun, dass es reicht. Ich hatte am Montag eigentlich einen Termin mit meinem Doktorvater für das nächste Review, konnte aber schon die Nächte davor wegen Schmerzen nicht schlafen, und das hat sich bis gestern so durchgezogen. Erst mit 1200 mg IBU und einem Wärmekissen ließ es sich dann schlafen. Tagsüber die ganze Zeit das Wärmekissen, und nachts vor dem Schlafen dann zusätzlich Schmerzmittel. So kam es, dass ich gestern sehr lange in der Badewanne gelegen habe und mir derweil den neuen John Wick 4 angeschaut habe. Ja, das waren dann doch 3 Stunden in der Badewanne. Hat aber Wunder gewirkt, denn ich konnte dann die Nacht ohne Schmerzmittel schlafen und konnte mich auch gut bewegen. Heute waren nach der Badewannensession alle Schmerzen weg, sodass ich direkt wieder Vollgas in der Nachtschicht für die Promotion weitermachen konnte. Ich habe mir jetzt vorgenommen, zwischen den Meetings immer aufzustehen und Dehnübungen zu machen. Außerdem kann ich ja meinen Schreibtisch elektrisch in der Höhe verstellen, was ich aber selten benutze. Da ich aber zurzeit viele Interviews führe, würde es sich stark anbieten, diese im Stehen zu machen. Auf jeden Fall stelle ich fest, dass 16 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche auf dem Bürostuhl zu sitzen, suboptimal sind. Noch dazu hatten wir am Wochenende Besuch, bei dem ich auch die meiste Zeit gesessen habe. Auf jeden Fall muss ich hier etwas ändern, sonst bin ich zwar promoviert, kann mich danach aber nicht mehr bewegen. Zugenommen habe ich ja sowieso, aber das mache ich dann wieder wett, sobald die Dissertation abgegeben ist. Dann habe ich eh vor, deutlich mehr Sport zu machen (nicht nur ein Vorsatz, sondern es wird passieren).
Ansonsten hatte ich ja erwähnt, dass die Prüfungskommission bezüglich meiner möglichen Berufung sagte – bzw. hatte ich so verstanden –: “Nächste Woche gibt es eine Rückmeldung,” und ich mir schon dachte, dass es keine geben wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass morgen noch eine kommt. Zwischenzeitlich hatte ich den Dekan angeschrieben, um die Diskussion fortzuführen, und er sagte: “Nach dem 15. Oktober, wenn das Berufungsverfahren nicht mehr in der Verantwortung der Kommission liegt, kannst du dich melden, um die Diskussion weiterzuführen.” Also gehe ich mal eher davon aus, dass ich vor der KW 42 nichts hören werde. Und selbst dann muss ich ja, wie schon öfter gesagt, nichts hören, weil ja nur der Listen-Erste eine Info bekommt. Es kann natürlich auch sein, dass die Top 3 dem Präsidium vorgestellt werden, und ich dann eine Einladung zu einem Folgegespräch bekomme und erst danach die Liste erstellt wird. I don’t know! Es bleibt spannend. Es könnte schwer werden, sich durchzusetzen, ohne Promotion und mit anderen Bewerbern. Man wechselt hier gedanklich zwischen Resignation und Hochmut, landet aber doch am Ende bei Verdrängung. Ich kann ja nun eh nichts mehr machen, außer die Voraussetzung mit der Fertigstellung meiner Dissertation schnellstmöglich zu erfüllen.
tja, 3 Monate noch bis zum Ziel, dieses Jahr die Dissertation abzuwerfen!
SebastianL
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