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Absage Professur


SebastianL

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Letzten Freitag war wieder einer dieser Tage, wo ich lieber im Bett geblieben wäre. Ich habe eine Absage zu den Professuren auf allen (vier) Stellen bekommen. Das macht mich sehr traurig, weil ich ja die letzten Wochen massiv Nachtschichten geschoben habe um die Dissertation abzuschließen und enorm viel aufgewandt (und Geld) aufgewandt hatte, damit ich die Probevorlesung machen kann. Die Erschöpfung aus den letzten Wochen ist mir ins Gesicht geschrieben. Ich hatte alles dran gesetzt, um Ende Januar abzuwerfen, um den Termin zum 01. April zu halten. Jetzt werde ich erstmal zwei Gänge zurückschalten! Zwar konsequent an der Dissertation arbeiten, aber nicht mehr fast jede Nacht bis zwei oder vier Uhr morgens, um dann um 7:20 aufzustehen. Gründe gibt es wie immer nicht. Ein Wochenende später reflektiere ich, dass es wohl die fehlende Dissertation sein könnte, aber dann hätte man mich nicht einladen brauchen. Dieser Prozess des nicht existierenden Feedbacks macht mich mittlerweile wirklich wütend.

 

Ansonsten habe ich viel Zeit mit Kapitel zwei verbraucht und einige Feedbackrunden mit meinem Dr.-Vater verbracht. Mittwoch geht es in die nächste Runde. Es fühlt sich hier etwas an, als würde ich im Kreis drehen und nie fertig werden. Ich kotze da wirklich im Strahl, aber es hilft das ganze Gemeckere kein bisschen! Egal wie lange es dauert, egal wieviele Runden ich drehen muss, es hilft alles nichts und ich muss da durch, auch wenn es eines der frustrierendsten Erfahrungen ist, die ich in meinem Leben machen muss. Täglich grüßt das Murmeltier, sage ich nur! Vielleicht liegt es auch einfach an dem massiven Schlafentzug, den ich verspüre und einfach nicht die Sicht auf die Qualität habe, die ich haben sollte. Weswegen ich mich jetzt echt auf meinen Urlaub freue. Ich muss nur noch diese und kommende Woche arbeiten und dann ist die Sache durch für dieses Jahr. Dann mache ich dieses Mal wirklich absolut nichts im Urlaub und starte dann im Januar mit neuer Kraft. Dann dauert's eben bis Ende Q1, aber dafür gesund! Werde mich im neuen Jahr auch wieder körperlich betätigen, denn ich hab durch den ganzen Stress und die unregelmässigen Mahlzeiten massiv zugelegt. Das werde ich alles an Speck abtrainieren. Es steht immer noch das Versprechen meiner Frau gegenüber im Raum, dass ich nach der Diss an Projekt "6-Pack" arbeite. Vielleicht starte ich damit früher als geplant. Zur Zeit frage ich mich immer wieder, warum mache ich das ganze überhaupt?! Und es gibt derzeit nur (für mich) eine beschissene Antwort darauf, weil ich damit angefangen habe und es fertig machen muss. Was ich angefangen habe, das bringe ich auch zu Ende! Neben eben der Voraussetzung für eine Professur, wo ich mir gerade denke: DANN HALT NICHT!

 

Tja, das Leben ist kein Ponyhof, wie es so schön heißt und da muss man durch.

 

Angenehme Woche!

SebastianL

25 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Schrotti

Geschrieben

Wer weiß, wofür das gut war. Ich wünsche gute Erholung, Ruhe bei der Ausarbeitung und danach kann es ja weiter gehen. 

 

Fehlendes Feedback macht wohl jeden wahnsinnig. 

 

Werden die Stellen jetzt besetzt? 

Steffen85

Geschrieben

Bad news, aber man weiß nie wofür es gut war. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere Tür woanders. 

Der Plan sich auszuruhen klingt super, mit so wenig Schlaf auszukommen klingt für mich wirklich hart. Kann ja auch sein, dass darunter die Leistung leidet. 

Dass es am der fehlenden Promotion liegt, erscheint mir auch nicht realistisch. Wie du sagst wärst du sonst nicht eingeladen worden. 

Was ich mir vorstellen könnte (und ich hab so gar keine Ahnung vom Hochschulverwaltungsbereich) ist, dass Kandidat gesucht werden, die wirkliche Koryphäen auf ihrem Gebiet sind und viel publizieren und machen. Das weiß ich natürlich nicht, wow stark das bei dir ausgeprägt ist. 

der Pate

Geschrieben

Das ist schade... aber du weißt, ich habe mir schon Sorgen gemacht, wie du das alles durchhalten möchtest. Es ist jetzt wie es ist und ich hoffe du kannst jetzt wirklich zurück schalten und das Projekt Promotion dann mit dem Ergebnis und bei bester Gesundheit abschließen, dass dir auch im zweiten Anlauf das Ziel Professur gelingt.

Indigo

Geschrieben

Ich kann Deinen Frust durchaus nachvollziehen, aber wer weiß, wofür es letztlich gut sein wird... Genieß den anstehenden Urlaub, erhole Dich von den letzten Wochen und Monaten und starte dann im kommenden Jahr mit neuer Energie wieder durch! Es wird sich alles finden 🙂

Byana

Geschrieben

Lieber SebastianL,

 

vielen Dank für deine Blogbeiträge auf dem Weg zum Doktortitel. Und wie sagt man so schön, der Weg ist das Ziel. Wichtig ist, dass du dir ein Ziel hinsichtlich deiner Dissertation gesetzt hast. Und das Ziel verfolgst du ja wirklich hartnäckig. Die Absage für die Professorenstelle tut natürlich weh, ganz klar das war ja dein Plan A.

Aber es führen ja bekanntlich viele Wege zum Ziel: wenn nicht Plan A, dann halt Plan B oder C. Die Professur würde ich eher als ein längerfristiges Vorhaben nach der Doktorarbeit betrachten. Gibt es denn im Bereich der Professorenstellen eventuell auch die Möglichkeit, dass du über entsprechende Hochschulmessen und hochschulinterne  Veranstaltungen Kontakte zu anderen Professoren knüpfen kannst? Stichwort: Netzwerken. 

 

Dennoch geht die  Absage  für dich mit einem positiven Nebeneffekt einher: jetzt hast du mehr Zeit für deine Dissertation und vor allen Dingen für die Gesundheit. 

 

Es ist wirklich sehr, sehr deiner Gesundheit zuliebe förderlich, dass du bald Urlaub machen möchtest, um neue Kraft zu tanken. Förderlich wirkt sich auch ausreichender Schlaf aus, vielleicht hast du ja jetzt mehr Zeit dazu. Von daher geht dein Vorsatz, nicht mehr jede Nacht bis um 2:00 Uhr durchzuarbeiten, schon in die richtige Richtung. Auf jeden Fall möchte ich dir ein wertvolles und kostenloses Gesundheitsrezept verraten, nämlich mehr von den "5×L" deiner Gesundheit zu liebe täglich herein zu lassen.

 

Alles Gute für dich und drück dir die Daumen für die Dissertation!

 

LG

 

Byana 

SebastianL

Geschrieben

vor 19 Stunden schrieb Schrotti:

Werden die Stellen jetzt besetzt? 

Ich weiß es nicht, es ist leider nicht transparent und wird auch nicht kommuniziert. Es kann natürlich sein, dass ich auf der einen Stelle berücksichtigt wurde ohne Promotion, auf den anderen aber nicht. Es hängt von dem Vorsitzenden ab, der das Verfahren verantwortet.

 

An alle anderen, Danke für die lieben (Frau Kanzler: direkten) Worte!

KanzlerCoaching

Geschrieben

Ob die Stellen besetzt werden, das lässt sich ja in den nächsten Monaten über die Seite der Hochschule feststellen. Sie haben ja die Ausschreibungen und da müssten ja unter den genannten Bereichen Namen auftauchen. Oder auch nicht.

 

Wenn Sie das wirklich interessiert, würde ich jetzt mal überprüfen, ob und ggf. wer da jetzt steht, die Ergebnisse dokumentieren und das Procedere in ein paar Wochen/Monaten wiederholen. Damit könnten Sie dann auch besser einschätzen, wo bei den Kollegen die Wettbewerbsvorteile lagen.

 

"Lieb gemeint" waren übrigens meine "direkten" Worte auch. "Lieb" und "direkt" sind ja nicht zwingend ein Gegensatz. Aber ich vermute, dass Sie das wissen, oder?

SebastianL

Geschrieben

vor 27 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

"Lieb gemeint" waren übrigens meine "direkten" Worte auch. "Lieb" und "direkt" sind ja nicht zwingend ein Gegensatz. Aber ich vermute, dass Sie das wissen, oder?

ja, ich weiß das 🙃 Es war nicht als "oder" sondern als "und" gemeint, also lieb+direkt. Sollte auch nicht negativ, sondern positiv sein.

Bazinga_2

Geschrieben

vorab ich finde es bewunderswert dass du so offen auch so eine Niederlage kommunizierst

 

das mit kein Feedback mehr ist echt eine blöde Nebenwirkung der gesetzlichen Regeln.

 

Paar Gedanken woran es scheitern könnte:

- die bereits erwähnte unfertige Diss - dich zu wählen bevor sie bestanden ist hieße ein Risiko eingehen dich auszuwählen falls es dann noch Verzögerungen gibt (die müssen ja nichtmal von dir verschuldet sein). Warum sollte eine Berufungskommision das tun, wenn sie auch andere Kandidaten haben, die die formale Qualifikation schon haben. So ein Berufungsverfahren ist ein sehr bürokratischer Prozess

 

- du bist ein Mann, oft wird versucht den Frauenanteil zu erhöhen bei Profstellen, gerade in technischen Fächern wo Frauen unterrepräsentiert sind

 

- Hättest du deinen aktuellen Job aufgegeben für die Professur oder wärst du zweigleisig gefahren? Mußt du nicht hier beantworten, aber wie sehr bringst du rüber dass die Professur dein Traum ist?

 

- Bei Berufungsverfahren die ich vor paar Jahren mitbekommen an einer Universität u.a. eine Juniorprofesssur hatten alle Bewerber zusätzlich zur Diss eine Postdoc Phase gerne im Ausland, eine lange Publikationsliste und oft nachweisbare Erfahrung im Drittmittel einwerben

zum hatte ich damals den Eindruck dass v.a. Erfahrung an der Uni/in der Forschung gewürdigt wurde, Industrieerfahrung schien weniger wert sein. Fand das damals sehr komisch, weil ichs genau andersrum erwartet hatte

SebastianL

Geschrieben

vor 2 Stunden schrieb Bazinga_2:

vorab ich finde es bewunderswert dass du so offen auch so eine Niederlage kommunizierst

Danke, aber es soll ja auch ein Erfahrungsbericht für andere sein, die diesen Weg gehen wollen. Erfahrungen sind nicht immer nur positiv, sondern haben auch negative Phasen. Es wäre eine einseitige Erfahrung aus meiner Sicht, die Niederlagen wegzulassen. 🥳

Naledi

Geschrieben

vor 11 Stunden schrieb Bazinga_2:

das mit kein Feedback mehr ist echt eine blöde Nebenwirkung der gesetzlichen Regeln.

Welche gesetzlichen Regeln meinst Du?

Das AGG hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob man ein Feedback bekommt oder nicht. Wird gerne mal vorgeschoben, aber wenn es nachvollziehbare fachliche Gründe für eine Absage gibt, dann muss einen das AGG nicht schrecken. Das nur am Rande.

 

Die Frage ist halt oft, ob einen Feedback tatsächlich weiterbringen würde. Denn man ist ja nicht in einer Situation, wo man die kritischen Punkte verbessern und dann im Auswahlprozess weitermachen könnte. Und manchmal liegt es auch gar nicht an einem selbst, sondern daran, dass die Rahmenbedingungen schlicht nicht passen.

 

Ich wurde vor ein paar Tagen von einem Bewerber nach Feedback gefragt, nach der Absage. Habe ihm auch ein paar Punkte genannt, mit dem Resultat, dass ich seither alle paar Tage noch eine Mail bekomme, in der mir erklärt wird, wo wir mit unserer Entscheidung falsch liegen. Sowas bringt dann irgendwie auch niemanden weiter.

 

Steffen85

Geschrieben

vor 5 Minuten schrieb Naledi:

Ich wurde vor ein paar Tagen von einem Bewerber nach Feedback gefragt, nach der Absage. Habe ihm auch ein paar Punkte genannt, mit dem Resultat, dass ich seither alle paar Tage noch eine Mail bekomme, in der mir erklärt wird, wo wir mit unserer Entscheidung falsch liegen. Sowas bringt dann irgendwie auch niemanden weiter.

 

Das ist genau meine Befürchtung warum ich auf Feedback verzichte. Dafür hab ich weder Zeit noch Lust. 

Von Bewerbern die sich erfolgreich eingeklagt haben hört man auch gelegentlich... 

Naledi

Geschrieben

vor 2 Minuten schrieb Steffen85:

Von Bewerbern die sich erfolgreich eingeklagt haben hört man auch gelegentlich...

Natürlich gibt's das, und das scheint mir eher die Ausnahme denn die Regel zu sein.

 

Es ist halt eine Zeitfrage, und auch die eher grundsätzliche Frage, ob es als Personalauswählende überhaupt meine Rolle ist oder sein kann, zur Weiterentwicklung der abgelehnten Bewerber*innen beizutragen, und in welcher Form das sinnvoll wäre.

KanzlerCoaching

Geschrieben (bearbeitet)

Gibt es irgendwelche Erfahrungswerte, wie lange der sich erfolgreich einklagende Bewerber etwas von dem neuen Job hat? Denn innerhalb der Probezeit kann er ja ohne Angabe von Gründen wieder entlassen werden.

 

So eine gewonnene Klage beinhaltet ja keine Bestandsgarantie dafür, den Job auch zu behalten.

Bearbeitet von KanzlerCoaching
Steffen85

Geschrieben

vor 14 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

So eine gewonnene Klage beinhaltet ja keine Bestandsgarantie dafür, den Job auch zu behalten.

Aber unfassbar viel Ärger, Zeitaufwand und schlechte Reputation. Und ja: Menschen die so etwas machen und wollen gibt es, egal wie lange sie dann im Unternehmen sind. 

der_alex

Geschrieben

Der Bewerber kann bis zu 3 Monatsgehälter gesetzlich einklagen, falls gegen das AGG verstoßen wurde, OHNE dafür arbeiten zu müssen.

SebastianL

Geschrieben

Ihr vergesst das es sich um eine Professur handelt mit einer Verbeamtung auf Lebenszeit.

Wer sich hier einklagt, der ist drin und nicht mehr rauszubekommen.

Es gibt einige Beispiele von Professoren, die sich auf das mindeste fokussieren und nicht wegzubekommen sind (gerichtlich nicht durchzusetzen). Bei jeder Äusserung in Schriftform kann dagegen geklagt werden. Jede Äusserung am Telefon könnte derjenige ja aufnehmen und wiedergeben. Deswegen gibt es schlichtweg kein Feedback. (Da war das was mir in Bingen gesagt wurde).

 

Bei Feedback geht es mir nicht darum, warum ich die Stelle nicht bekommen habe. Feedback ist ein Instrument um zu reflektieren und Punkte anzunehmen oder nicht. Ein Feedback wäre ja z.B. beim nächsten Mal bei der Interaktion mit den Studierenden mehr auf X einzugehen. Ob ich dass dann tue, ist mir überlassen. Oder eine Empfehlung abzugeben, was einem gut oder weniger gut gefallen hat (persönlich - subjektiv). Ich rufe den dann sicherlich nicht an danach und sage ihm, dass er sich geirrt hat. Wenn ich das Feedback annehme, verändere ich etwas bei der nächsten "Probevorlesung", wenn ich es nicht annehme, dann halt nicht.

 

Feedback das nicht erst gemeint ist, kann man sich auch sparen. Wenn ich Feedback bekomme, dass es daran lag, dass ich einen schwarzen, statt einem blauen Anzug anhatte und dass der Grund ist, warum ich den Job nicht bekommen habe, dann würde ich mich über das Feedback ärgern und dann kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass sie mir den wahren Grund nicht nennen wollen. Aber dann ist mir lieber kein Feedback als "bullshit".

SebastianL

Geschrieben

Gerade mit dem Berufungsvorsitzenden telefoniert bzgl. Feedback. Die nächsten zwei Wochen ist Einspruchsfrist und da gibt's nix, sprich keine Äusserungen in jeglicher Form. Aber Feedback (persönlich, subjektiv) kann ich in zwei Wochen gerne bei einem virtuellen Kaffe erfragen. Ich hab das jetzt wegen Urlaub auf Mitte Januar verschoben. Ist ja nicht zeitkritisch. Aber mal ehrlich, ich finde das mal Mega das so zu handhaben. Ich freue mich da richtig drauf.

der_alex

Geschrieben

Sebastian, die FH Bingen hat nicht den besten Ruf unter Studenten...und das seit 30 Jahren.

"Und will dir nix gelingen, dann studier in Bingen!

Ist dir das bekannt?

Vica

Geschrieben (bearbeitet)

Zitat

Dieser Prozess des nicht existierenden Feedbacks macht mich mittlerweile wirklich wütend.


Das ging mir bei meinen Stellen auch so. Vor allem, wenn ich da extrem motiviert probegearbeitet habe und einem schon das Du angeboten wurde PLUS es am Ende hieß: Freuen uns auf dich./ Wann fängst du an etc. pp.
Und der Bedarf dort eigentlich derart hoch ist, dass sie eigentlich direkt meine ungelernte Oma hätten anstellen müssen.

Das versteht man dann wirklich nicht als motivierter Mensch. Man fängt schon an, sich selbst zu gaslighten und seinen eigenen Eindrücken nicht mehr zu trauen.

Ich muss aber sagen, dass ich dann nach einer Zusage und Stellenatritt dann doch immer sehr froh war, dass es woanders nicht geklappt hatte. 😊 Wird dir bestimmt auch so gehen.

LG

Bearbeitet von Vica
KanzlerCoaching

Geschrieben

Ich denke, man kann davon ausgehen, dass es nicht daran gelegen hat, dass jemandem aus der Berufungskommission die Nase von Sebastian nicht gepasst hat.

 

Ich kann mir vorstellen, dass er eingeladen wurde aufgrund seiner praktischen Erfahrungen, dass die Ablehnung aber mit der nicht fertiggestellten Dissertation zusammenhängt und dem Fehlen von Veröffentlichungen in einschlägiger Fachliteratur, fehlende Teilnahme an Fachkongressen oder eben, dass  das nicht in ausreichender Menge vorhanden war.

SebastianL

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, mein Berufungscoach hat mir angeraten, den Dr. fertig zu machen und dann eine Lehrtätigkeit an der Hochschule meiner Wahl zu starten, damit die mich kennenlernen und ich sozusagen den Stempel "Fernstudent, der noch nie eine Hochschule von innen gesehen hat" wegzuwischen.

 

vor 6 Stunden schrieb der_alex:

Sebastian, die FH Bingen hat nicht den besten Ruf unter Studenten...und das seit 30 Jahren.

"Und will dir nix gelingen, dann studier in Bingen!

Ist dir das bekannt?

nein dass kannte ich noch nicht. Hat mich aber zum lachen gebracht.

Bearbeitet von SebastianL
stefhk3

Geschrieben

Am 3.12.2024 um 23:29 schrieb Bazinga_2:

- Bei Berufungsverfahren die ich vor paar Jahren mitbekommen an einer Universität u.a. eine Juniorprofesssur hatten alle Bewerber zusätzlich zur Diss eine Postdoc Phase gerne im Ausland, eine lange Publikationsliste und oft nachweisbare Erfahrung im Drittmittel einwerben

zum hatte ich damals den Eindruck dass v.a. Erfahrung an der Uni/in der Forschung gewürdigt wurde, Industrieerfahrung schien weniger wert sein. Fand das damals sehr komisch, weil ichs genau andersrum erwartet hatte

Da sollte es aber schon Unterschiede zwischen Uni und FH geben. An einer Universität wird Wert auf Forschungsergebnisse und Drittmittel gelegt, das ist ja das, was der Kandidat als Professor letztlich produzieren soll. Industrieerfahrung ist gut und schön, aber das ist in diesem Zusammenhang halt nur eine indirekte Qualifikation. Der Uni-Professor soll publizieren und Drittmittel einwerben, als Nachweis dafür dienen bereits erfolgte Veröffentlichungen und erfolgreiche eingworbene Drittmittel. Ist eigentlich nicht soooo unlogisch.

An FHs sollte es etwas anders aussehen, insofern ist der Unterschied hier wichtig.

Ganz generell zum Thema: Berufungen sind nicht vorhersagbar. Es gibt gibt Beispiele für alles mögliche, was von aussen nur irrational aussieht. Ich habe mich bei Provinz-FHs beworben, wo ich einen Grossteils der aktuellen Professoren mit objektiver Leistung übertroffen habe, das Verfahren wurde ohne Berufung beendet. Da fragt man sich, was für Bewerber erwarten die? Andererseits habe ich Berufungen erlebt, wo aus den im Internet auffindbaren Lebensläufen nicht einmal die Einhaltung der Formalkriterien klar war oder wo die "Veröffentlichungen" aus YouTube-Interviews bestanden. Das ist von aussen nicht nachvollziehbar.

Bazinga_2

Geschrieben

Am 4.12.2024 um 10:25 schrieb Naledi:

Welche gesetzlichen Regeln meinst Du?

Das AGG hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob man ein Feedback bekommt oder nicht. Wird gerne mal vorgeschoben, aber wenn es nachvollziehbare fachliche Gründe für eine Absage gibt, dann muss einen das AGG nicht schrecken. Das nur am Rande.

 

Ja genau das meinte ich, und wir wurden von HR gebrieft keine Absagegründe zu nennen. Realistisch betrachtet will man einfach nicht angreifbar sein und oft sind es ja nicht nur fachliche feste Gründe wieso eine Absage erfolgt sondern auch der zwischenmenschliche Eindruck/ob jemand zum Team passen kann oder nicht. Da spielt auch viel das Bauchgefühl eine Rolle.

Oder auch der Fall zwischen mehreren super Bewerbern entscheiden zu müssen, die man alle gerne hätte aber es gibt halt nur eine Stelle. Dann entschiedet irgendeine Kleinigkeit.

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