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Erfahrungsbericht: "Fachkraft für Agiles Projektmanagement (IHK)" bei der thekey.academy


Hallo zusammen,

 

in diesem Beitrag geht es um den Fernkurs „Fachkraft für Agiles Projektmanagement (IHK)“, den ich bei thekey.academy abgeschlossen habe.

 

Zum Hintergrund/ zu meiner Motivation:

 

Ähnlich wie beim Thema Design Thinking zuvor (vgl. meinen Erfahrungsbericht von der sgd), stand agiles Projektmanagement schon längere Zeit auf meiner persönlichen Wunschliste. Während ich in der Vergangenheit bereits diverse Weiterbildungen in klassischem Projektmanagement absolvierte (inkl. Modulen im Studium), habe ich die Arbeit mit agilen Vorgehensweisen bislang nur ad-hoc in der Praxis erlebt und angewendet (indem wir bspw. in der Projektarbeit monatliche Sprints mit entsprechenden Reviews haben).

Da auch bei uns in der Organisation die IT-Projekte zunehmend agil umgesetzt werden, war es mir wichtig mein Verständnis zu den wichtigsten Vorgehensweisen, Prinzipien und Methoden zu schärfen und einen fundierten Gesamtüberblick zu bekommen. Vor allem ging es mir darum Arbeitsweisen nicht nur anhand der eingesetzten Tools, sondern aufgrund der zugrunde liegenden Ideen und Konzepte umzusetzen – denn nur weil agile Werkzeuge eingesetzt werden, arbeitet man noch lange nicht tatsächlich agil.

Wer eine weiterführende Einführung über Agilität im betrieblichen Kontext nachlesen möchte, dem/ der kann ich den zugehörigen Wikipedia-Artikel zum Einstieg empfehlen.

 

Wie ich zu thekey.academy gekommen bin:

 

Vergleichbar zum Design Thinking-Kurs war es mir wichtig:

 

  • eine qualitativ hochwertige Weiterbildung zu erhalten, bei der ich einen gesunden Mittelweg zwischen ein bis zwei Tagen „Durchlauferhitzer“-Training und mehreren Monaten Kleinstarbeit gehe;
  • den Kurs online und asynchron durchzuführen. Idealerweise sollte das Thema auch „häppchenweise“ bearbeitet werden können, wenn ich z.B. unterwegs ein wenig Zeit übrig habe und diese gewinnbringend überbrücken möchte;
  • am Ende eine anerkannte Weiterbildung abzuschließen; und
  • dass die Weiterbildung finanziell stemmbar ist.

 

Durch Zufall bin ich über die Blogeinträge von @Thagirion gestolpert, der seine Weiterbildung im Bereich Verkauf und Verhandlung bei thekey.academy absolvierte (Grüße gehen an der Stelle raus). Ich habe mich entlang der genannten Kriterien in das Angebot hineingefuchst und blieb schließlich beim Kurs zu agilem Projektmanagement hängen. Auch wenn das Urteil meines Blogger-Kollegen zum Anbieter nicht durchgängig positiv war und die verhältnismäßig hohen Kosten kritisch angemerkt wurden, habe ich mir einen Marker gesetzt und anschließend mit anderen Anbietern auf dem Fernbildungs-Markt abgeglichen. So waren bspw. andere Angebote wie die IHK-Kurse zu Projektmanagement bei der sgd oder beim ils mit veranschlagten 12 Monaten Laufzeit für meine Zwecke zu lange.

Aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung, des Lehrkonzepts (näheres im nächsten Abschnitt) und nicht zuletzt aufgrund von 31% Rabatt auf den regulären Preis habe ich mich schließlich für das Angebot von thekey.academy entschieden. Dabei kommt immer noch ein ordentlicher Preis heraus, jedoch halte ich ihn – nicht zuletzt durch den „IHK-Stempel“ – für angemessen. Zugegeben: Man zahlt hier (auch) für den guten Namen der IHK, der branchenübergreifend bekannt ist und der vmtl. eine höhere Visibilität/ Anerkennung als unbekanntere Bildungsdienstleister hat. Jedoch spricht der Name auch für die Qualität des Angebots, wie ich persönlich finde (Details folgen weiter unten in dem Beitrag).

 

Was bietet der Kurs bei der thekey.academy und wie ist er organisiert?

 

Insgesamt besteht der Kurs aus 11 Modulen mit 69 Lektionen, die als „Learning Bites“ ausgestaltet ist. Das bedeutet, dass jede Lektion mit einem Zeitaufwand von maximal 10-12min durchgearbeitet werden können soll, sodass man sich die Inhalte einfach und unkompliziert bspw. zwischendurch bei einer Tasse Kaffee, im Zug oder im Bus zu Gemüte führen kann. Die Arbeit erfolgt wahlweise aus der Web-App im Browser oder in der hauseigenen Mobile App auf dem Smartphone (via Android oder iOS).

Vergleichbar zum sgd-Kurs Design Thinking Coach sind Lernvideos das primäre Mittel zur Wissensvermittlung. Diese werden durch Hintergrund-Texte, erklärende Darstellungen sowie weiterführende Lektüre wie einem Working Book ergänzt. Abgerundet werden die Inhalte durch immer wieder vorkommende Lernzielkontrollen, in denen die häppchenweise aufbereiteten Inhalte z.B. als Multiple-Choice Fragen oder als Lückentext abgefragt werden. Weiterhin können (aktuell) sämtliche Unterlagen sowie die Transkripte der Videos zum Nachschlagen heruntergeladen werden.

Interessant ist dabei, dass der Anbieter einen Gamification-Ansatz fährt, und es in der App möglich ist durch verschiedene Zwischenziele App-intern im Level aufzusteigen und Auszeichnungen zu gewinnen. Für die Interessierten unter euch: Aktuell kann man eine Auszeichnung für maximal Level 60 erreichen – nach dem Abschluss des Kurses war ich bereits auf Level 45. Das System könnte man ggf. noch etwas ausbalancieren, wenn man mehr als einen Kurs bei dem Anbieter absolvieren möchte. Zwar ist der Aspekt völlig banal, aber ein nettes kleines Gimmick zu Motivation.

 

Inhaltlich geht der Kurs nach einer Einführung mit organisatorischen Rahmenbedingungen und Vorstellung der Expert*innen zunächst auf die klassischen Methoden des Projektmanagements nach PMI ein. Sobald die einzelnen Phasen eines klassischen Projekts einzeln abgebildet wurden, erfolgt dann der Schwenk zu den Grundsätzen agiler Vorgehensweisen. Danach erfolgt ein Deep Dive zu Design Thinking und Scrum, der dann durch praktische Erfahrungswerte, Do’s und Don’ts sowie zum sog. hybriden Projektmanagement (also der Mischung aus klassischen und agilen Ansätzen) ergänzt wird. Zudem werden softe Faktoren zur Etablierung agiler Methoden in Unternehmen und Organisationen behandelt, damit der Einsatz agiler Tools durch das richtige Mindset unterstützt wird.

Am Ende des Lehrgangs steht die Abschlussprüfung für das IHK-Zertifikat an. Um den Kurs erfolgreich abzuschließen, müssen 50% der Prüffragen richtig beantwortet werden. Diese bestehen sowohl aus Simple, Complex Multiple Choice und aus Lückentexten, die innerhalb einer Stunde abzuarbeiten sind. Im Kurs für agiles Projektmanagement waren dies insgesamt 39 Aufgaben, d.h. mind. 20 Aufgaben müssen für ein Bestehen vollständig korrekt beantwortet werden. Ich persönlich fand das Niveau der Fragen mit einem Mindestmaß an Lern- und Wiederholungsaufwand für absolut fair, die laufenden Lernzielkontrollen haben den/ die Teilnehmer*in gut vorbereitet. Zusätzlich hierzu kann man unmittelbar vor der Abschlussprüfung eine individuell zuschneidbare Lernzielkontrolle absolvieren (und beliebig oft wiederholen), in denen man sich Testfragen aus allen vorangehenden 11 Lektionen je nach Thema wählen und diese beüben kann.

Nach Abschluss des Kurses habe ich unmittelbar eine Online-Bestätigung über den abgeschlossenen Lehrgang via Mail erhalten. Einige Zeit später erhält man auf dem Postweg ein hochwertig gedrucktes IHK-Zertifikat, das den Abschluss des Kurses analog bescheinigt. Wie dieses aussieht, hat Thagirion bereits an anderer Stelle gezeigt. Meines ist zum Zeitpunkt, zu dem ich diesen Blogeintrag erstelle, noch auf dem Postweg nach Hause unterwegs.

 

Wie dem Dokument zu entnehmen ist, beläuft sich der errechnete Gesamtaufwand für das Training auf 50 Stunden. Diesen Zeitansatz kann ich – wenn man sich ernsthaft mit den Inhalten befasst, ohne überall in die tiefsten Tiefen einzutauchen, und nicht nur stupide durchklickt und die Prüfung auf gut Glück durch klickt – bestätigen. Abgerundet wird der Bildungsnachweis durch eine digitale Badge, die man bspw. auf sozialen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn teilen kann. Diese erhält man mit der Online-Bestätigung über den abgeschlossenen Lehrgang einen Code für die hauseigene Seite thekey.career, über die man mit dem jeweiligen Code Zugang zur Badge erhält. In meinem Fall sieht sie wie folgt aus:

 

image.thumb.png.91bdc1b5504d51c16bd7590b294054e4.png

 

Nice to know: Wenn man bei thekey.academy vier IHK-Kurse aus dem Angebot in bestimmten Konstellationen belegt, kann man eine Zusatzqualifikation als "Expert" in einem bestimmten Themengebiet belegen. So wäre es in meinem Fall mit dem Zertifikat in Agilem Projektmanagement möglich, eine Qualifizierung als Data Process Expert (IHK) oder als Business Transformation Expert (IHK) on-top zu absolvieren. Für mich sind diese aber nicht von Interesse, da die Themenkombinationen nicht für mich relevant sind (Prozessmanagement und Cyber Security genoss ich bspw. schon ausführlich im Studium). 

 

Was nehme ich aus dem Kurs mit und wie lautet mein Fazit?

 

Insgesamt haben mir die Inhalte und die Aufbereitung des Kurses sehr gefallen. Das Training eignet sich inhaltlich gut für Teilnehmende, die einen vertiefenden Überblick über die wichtigsten Konzepte und Methoden für agiles Projektmanagement haben und diese in der täglichen Unternehmenspraxis zur Anwendung bringen wollen. Die inhaltliche Ausgestaltung als Interaktiv-Lehrgang, sowie die Aufteilung in „Learning Bites“ unter Nutzung der Mobile App hat mir besonders gefallen, weil der Kurs dadurch auch sehr gut parallel zum Berufs- und Privatleben absolviert werden kann. So konnte ich so manche Lektionen auch problemlos in der Münchener U-Bahn absolvieren (zum Glück habe ich gute ANC-Earbuds 🥸).

Bezüglich des Tiefgangs habe ich mein Ziel eine solide Grundlage für die Projektarbeit zu schaffen erreicht.

 

Wichtig ist dabei, dass dieser IHK-Kurs nicht den Anspruch hat, spezifische Framework-Zertifizierungen mit sämtlichen Detailinformationen zu ersetzen. Vielmehr stellt er einen qualifizierten Überblick über gängige Methoden für die Praxis dar, auf dem man (wenn man denn möchte) im Anschluss aufbauen kann. Für mein tägliches Doing erscheint mir diese Flughöhe völlig ausreichend, sodass ich nicht noch zwangsläufig z.B. eine Zertifizierung als Scrum Product Owner oder Master benötige. Wer einen Deep Dive für die eigene Tätigkeit aufbauen möchte, der/die sollte natürlich eine weiterführende, Framework-bezogene Qualifizierung in Erwägung ziehen.

 

Wie geht es weiter?

 

Da sich dieses Bildungsangebot für mich als eine sehr runde Sache dargestellt hat und bei thekey.academy zwei weitere Themenbereiche für mich interessant waren, habe ich Ergänzung zu diesem Lehrgang die Angebote in Qualitätsmanagement und Agiler Führung gebucht. Diese plane ich zwischen den Jahren bzw. bis Anfang des kommenden Jahres zu absolvieren. Nach dreieinhalb Abenden à 2-3 Std. und ca. 30% abgeschlossenen Inhalten bei beiden Kursen kann ich die Impressionen aus dem erstem Lehrgang hier nur bestätigen. Da die Lernerfahrung im Großen und Ganzen sehr ähnlich ist (lediglich mit unterschiedlichem Themenschwerpunkt), werde ich jedoch keine separaten Erfahrungsberichte zu den beiden Kursen schreiben.

 

 

Damit ist der letzte „Ich prokrastiniere von der Dissertation, indem ich eine andere Weiterbildung absolviere“-Blogeintrag in diesem Jahr abgeschlossen. Solltet ihr weitere Fragen oder Anmerkungen zu diesem Eintrag haben, lasst es mich gerne wissen.

 

Cheers,

Martin

 

P.S. Ja, ich setze mich parallel und im Anschluss an die Kurse wirklich an die Diss, versprochen!

Bearbeitet von MartinGS
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