Die beiden Prüfungsfälle
Unterm Christbaum und Feuerwerk war für mich neben Raclette, Sekt und Mario Party auch intensives Schreiben angesagt 😄 Ein Prüfungsteil läuft nämlich schon in vollem Gange, nämlich der ,,Hausarbeits"-Teil. Zwei Prüfungsfälle (à 29 Seiten) muss ich bis Mitte Januar, spätestens Anfang Februar fertig geschrieben haben. Diese werden intensiv bewertet und werden Teil der mündlichen Prüfung sein. Somit machen sie auch 1/3 der Gesamtnote.
Die Prüfung besteht daraus, zwei echte Therapien vorzustellen. Die beiden Patienten, über die man schreibt, kann man selbst aussuchen. Natürlich anonymisiert. Die Prüfer dürfen nicht erfahren, wer sie sind. Der Fall erhält dann nur eine Nummer, Adressen etc. werden geschwärzt bzw. herausgeschnitten.
Erwartet bzw. empfohlen wird mittlerweile, keine allzuleichten Fälle zu verwenden, über die es kaum was zu sagen gibt. Es sollte nämlich ein ,,interessantes Prüfungsgespräch" (O-Ton) daraus erwachsen. Das bedeutet für mich, dass man sich etwas anderes als "leichte Depression" oder "Angststörung" suchen soll. Denn diese sind sehr gut behandelbar oder oft schnell abgeschlossen. Aus diesem Grund entscheiden sich wohl sehr viele Prüflinge auch dafür. Auch haben viele in der PiA-Zeit eher leichtere Störungsfälle.
Ich persönlich mag es ja, wenn es etwas komplizierter wird 😁. Ich kriege dann meinen Kopf so viel besser da rein. Ich mag auch den Struggle, den man damit zum Teil hat, wenn man über einer Sache tüftelt. Zudem habe ich von Anfang an viele eher komplizierte Störungsbilder aufgenommen.
Aus diesem Grund stelle ich diese ✨zwei Fälle vor ✨:
1. Körperdysmorphe Störung
2. Komplexe posttraumatische Belastungsstörung mit Borderline
Während ich glaube, dass die 1 ganz besonders für das "interessante Prüfungsgespräch" sorgen wird, ist mir die 2 ein besonderes Anliegen. Die Patientin habe ich schon seit 2 Jahren und es bestehen unfassbare Vorurteile und Stigma gegen dieses Krankheitsbild, die sie selbst im Gesundheitswesen erfahren hat. Praktisch jeder hatte sie abgeschrieben. Mein Redebedarf hier ist riesig, und warum das dann nicht nutzen für die mündliche Prüfung?
Die Arbeiten sind ansonsten wie eine Master-Arbeit aufgebaut:
Aufbau, theoretischer Teil, praktischer Teil, statistischer Teil mit Monitoring, Modelle etc., eigenes "Finding" innerhalb des Ganzen, APA, Literaturverzeichnis, Anhänge, martialische bzw. nicht immer nachvollziehbare Anforderungen an Schriftgrößen, Seitenränder usw. etc. pp.
Bis zum Mai muss ich dann 4 weitere Fälle eingereicht haben 🤐 Mit denen habe ich mich noch nicht groß befasst, außer sie auszuwählen. Diese werden aber in aller Regel nicht mal von den Prüfern gelesen, sondern nur vom Institut + Supervisor korrigiert. Deswegen habe ich mit diesen auch weniger Stress. Die anderen 4 Fälle für später werden: 3. Zwanghafte Persönlichkeitsstörung 4. Soziale Phobie mit chronischer Depression 5. Soziale Phobie mit ADHS 6. Generalisierte Angststörung mit narzisstischer Persönlichkeitsakzentuierung.
Aber erstmal haue ich bei den beiden rein, so lange ich noch Urlaub habe 😊 Danach wird es deutlich schwieriger, weil man die Fälle neben der Arbeit + Supervision schreiben muss. 😏Bis zur ultimativen Deadline 1.5. werde ich also vermutlich noch genug Situationen haben, in denen ich mir wünsche, dass der Kaffee einfach aus der Dusche käme. 🥲
Bleibt gesund & haltet zusammen,
LG
Titelbild: Nicole_Broetto/pexels.com
Bearbeitet von Vica
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