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Aufstiegsstipendium


Nevis

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Hier kommt, wie versprochen, der Bericht zum Aufstiegsstipendium der SBB.

Über Voraussetzungen und Bewerbung sollte man sich am besten direkt hier informieren.

Das Auswahlverfahren läuft in 3 Stufen ab:

1. Onlinebewerbung

2. Kompetenzcheck

3. Auswahlgespräch

1. Stufe - Onlinebewerbung

Das Bewerbungsverfahren wird hauptsächlich durch Fristen und Termine bestimmt. Also schon bei der Onlinebewerbung hat man eine gewisse Frist, bis wann man seine Unterlagen (Zeugnisse, Empfehlungsschreiben, etc.) nachreichen muss. Also sollte man im Vorfeld schon seine Unterlagen vervollständigen und kopieren um sich unnötigen Stress zu ersparen.

War die Onlinebewerbung erfolgreich, bekommt man per Email einen Link zum Kompetenzcheck.

Dieser Link kann nur ein einziges Mal innerhalb von 7 Tagen geöffnet werden. Der Test kann weder unterbrochen noch wiederholt werden!

2. Stufe - Kompetenzcheck

Der Kompetenzcheck besteht aus einem umfangreichen Fragebogen, mit dem u.a. Motivation und soziale Kompetenz erfasst werden. Für die Bearbeitung sind 90 min vorgegeben sind. Am besten sucht man sich also einen ruhigen Ort und eine stabile Internetverbindung um diesen Test auszufüllen.

Von den Fragen war ich teilweise überrascht, aber das soll wohl auch so sein. Fragen waren z.B. welche Lieblingsfächer man früher in der Schule hatte, ob man vielseitig interessiert ist, schon mal Zivilcourage beweisen konnte und ob und wie man Konflikte lösen konnte.

Die Fragen sollte man zügig, aber auch ehrlich durcharbeiten. Es gibt schon eine Menge zu schreiben, es sind nur teilweise Fragen zum Ankreuzen dabei. Am Schluss hatte ich gerade mal 5 Minuten übrig. Von anderen habe ich allerdings schon gehört, dass sie sich jede Seite noch ausdrucken konnten.

3. Stufe – Auswahlgespräch

Hier sollte man sich im Vorfeld schon über die Termine informieren und diese ggf. in der Urlaubsplanung berücksichtigen. Die Gespräche finden jeweils an zwei Wochenenden in statt.

Der Tag und die Uhrzeit werden bei der Einladung fest vorgegeben, verschieben ist nicht möglich.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Gespräche jedes Jahr am gleichen Ort stattfinden. Dieses Jahr waren sie in Bonn-Bad Godesberg.

Eine Stunde vor Gesprächstermin sollte man anwesend sein. Das heisst, man hat auch eine Stunde Zeit noch mal so richtig nervös zu werden und auch seine Mitbewerber zu begutachten. Ich war überrascht, wie unterschiedlich wir eigentlich waren. Ganz Junge, die nervös und unerfahren wirkten, aber auch ältere, die eine sehr selbstsichere Ausstrahlung hatten. (Ich reihe mich da mal schön in die Mitte ein)

Die Gespräche fanden im Stundentakt statt, parallel 26 Gespräche wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

Das Gespräch selbst fand ich überraschend angenehm. Auch meine Gesprächspartnerin war sehr nett und aufgeschlossen.

Im Prinzip ging es darum, meine Angaben im Kompetenzcheck zu überprüfen. Bei manchen Antworten hakte sie nochmals nach, weshalb ich mich nun so und nicht anders eingeschätzt habe. Z.B. habe ich bei der Frage, ob ich gerne herausfordernde Aufgaben annehme einen Mittelweg gewählt, diese Angabe wollte sie näher erläutert wissen.

Ein wichtiges Thema war natürlich, warum ich studiere, welche Motive und Erwartungen ich habe. Wir haben über meine berufliche Vergangenheit, sowie meinen persönlichen Ziele gesprochen. Auch welche Finanzierungsmöglichkeiten ich habe, falls ich das Stipendium nicht bekommen sollte.

Danach fragte sie noch allgemeine Dinge - wie mein schon begonnenes Studium läuft, wie ich mit dem Lernen klar komme, wie mein Arbeitgeber und meine Familie zu dem Studium steht und wie ich meine Freizeit gestalte, bzw., welche Möglichkeiten zur Entspannung nutze.

Die 45 Minuten waren sehr schnell vorbei. Sie betonte, dass sie selbst nur die Gespräche führe und keinerlei Entscheidungen bezüglich der Stipendienvergabe treffe. Sie lege den Entscheidungsträgern nur die Ergebnisse der Gespräche vor. Andererseits hätte ich mich im Grunde schon durch die Einladung zum Gespräch für das Stipendium qualifiziert. Leider konnte sie aber auch meine Fragen zum Stipendium nicht komplett beantworten, hat mich aber auf die Mitarbeiter beim Empfang verwiesen.

Mein persönliches Fazit:

Während dem ganzen Bewerbungsverfahren hat mich etwas die Struktur gestört. Klar, ich will was von denen, eine nicht unbeträchtliche Summe Geld. Aber, hätte ich mir nicht schon auf gut Glück Urlaub eingetragen, hätte ich mir für das Gespräch niemals so kurzfristig frei nehmen können. Auch die 7 Tage, die man für den Kompetenzcheck zur Verfügung hat, sind sehr kurz wenn man im Schichtdienst arbeitet und einigermaßen ausgeschlafen den Test absolvieren möchte. Ich habe den Test erst am letzten Tag machen können.

Andererseits ist alles machbar, wenn man sich vorher gut informiert. Und sicher wäre der Ablauf ohne diese Strukturierung schier unmöglich.

Wie bereits geschrieben, habe ich leider eine Absage erhalten. Mich persönlich würde es schon interessieren, ob ich mich selbst disqualifiziert habe oder das Los entschieden hat. Erfahren werde ich es nie. Andererseits hatte ich ein positives Gefühl nach dem Gespräch und ich bin eher selbstkritisch. Schade finde ich natürlich, dass man auch nur eine einzige Chance hat.

Trotzdem würde ich jedem empfehlen, sich auf das Stipendium zu bewerben.

(Das 2. Bewerbungsverfahren für 2010 läuft noch bis zum 12.06.10)

Es ist eine erhebliche Summe, die das Studentenleben sehr erleichtern kann. Außerdem plant die SBB in absehbarer Zeit eine ideelle Förderung durch ein Netzwerk. Genaueres kann man auf der Homepage nachlesen.

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Danke für Deinen ausfühlichen Bericht. :thumbup:

Meine Firma hat heute das Empfehlungsschreiben abgeschickt, also werde ich mich wohl heute Abend an die Online-Bewerbung setzen.

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