Holeradidudeldö - Jodeldiplom, zweiter Teil
Eine beliebte Frage in der Beratung ist denn auch "Ich würde gern wissen, was wirklich wichtig für einen zukünftigen Arbeitgeber ist. Ist es z.B. ein Computer Führerschein, ein SAP Zertifikat? Oder vielleicht ein Rhetorikkurs? Denn das persönliche Auftreten ist ja auch unheimlich wichtig ..."
Aus diesen zwei bis drei Sätzen lässt sich eine Menge an Fragen ableiten. "Wichtig" wofür genau ... welche Art von Arbeitgeber ... welche Branche ... in welchem Zeithorizont ... Fachzertifikate in welcher Tiefe und Breite der erworbenen Fachkenntnisse ... verbunden mit welcher praktischen Anwendung ... Rhetorik bei welcher Art von Trainer ... persönliches Auftreten in welchem Umfeld ... wichtig, um was zu erreichen ...? Man könnte die Fragen ohne große Mühe noch weiter aufsplittern!
Keiner quält sich ganz umsonst. Vor allem nicht über einen langen Zeitraum, wie das bei Fernstudien aller Art normaleweise üblich ist. "Wichtig ist, was hinten raus kommt!" meinte unser Ex-Kanzler Kohl. Das sagte er zwar nicht im Zusammenhang mit Fernstudien oder Weiterbildung ganz allgemein, es stimmt aber trotzdem. Irgendwie!
Die Fortbildungsbereitschaft eines Menschen gibt einen Hinweis auf seine Zielorientierung und Leistungsbereitschaft, sie kann es zumindest geben, wenn man als Empfänger einer Bewerbung oder als Vorgesetzter einen logischen Aufbau, eine Linie in den absolvierten Fortbildungen erkennt. Aber: von einem Hochschulabsolventen erwartet man beispielsweise, dass er mit dem Computer umgehen kann. Mit der Vorlage eines Zertifikats über einen elementaren Computerkurs würde dieser Absolvent zeigen, dass er keine realitätsgerechte Einschätzung hat, was in seiner Rolle wichtig oder selbstverständlich ist, wenn er so einen Kurs schon als erwähnenswerte und damit als besondere Leistung einschätzt.
Es kommt also "darauf an", ob eine Fortbildung also positiv bewertet wird, als überflüssig oder ob man gar darüber schmunzelt.
Der Anfang ist eigentlich immer der gleiche: Sie sollten einfach mal überlegen, was Sie beruflich vorhaben und welche Kenntnisse / welchen Ausbildungsgrad Sie dafür brauchen. Eine weitere Frage: wann wollen oder müssen Sie in welchem Zusammenhang dokumentieren, wie Sie sich fachlich fit halten. Klassischerweise sind die Bewerbungsunterlagen der Ort dafür, beim geplanten Stellenwechsel. In dieser Situation will man positiv auf sich aufmerksam machen. Reicht es da, das notwendige Wissen erworben zu haben? Manchmal - je nach angestrebter Position und gewünschtem Arbeitgeber - ist auch der Name des Weiterbildungsanbieters wichtig: betriebswirtschaftliche Fortbildung bei der IHK versus Weiterbildung bei der Management Academy St. Gallen ...
Wie haben Sie entschieden, welcher Kurs der richtige für Sie ist?
Sabine Kanzler
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