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Fernlehrgang SachbuchautorIn: Wie tanzt man auf verschiedenen Hochzeiten? (Teil 1)


Fernstudienakademie

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Nachdem es ja nun bereits ein Interview mit Markus Jung zum Thema „Gemeinsam ein Buch schreiben“ und ein Gespräch mit Sabine Kanzler-Magrit über das Alleinstellungsmerkmal ihres Bewerbungsratgebers gab, kommt nun eine weitere spannende und enorm produktive Autorin zu Wort.

Meine Gesprächspartnerin ist Dr. Birgit Ebbert. Sie arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich als Autorin, freiberufliche Texterin und PR-Beraterin. Ihr letztes Buch, der Elternratgeber „100 Dinge, die ein Vorschulkind können sollte“, ist im Jahr 2010 im Verlag Gräfe und Unzer erschienen. Außerdem verfasst sie Kinderbücher; aktuell hat sie ein weiteres spannendes Buchprojekt unter den Händen – nämlich einen Roman, der sich an erwachsene Leser richtet.

Anne Oppermann: Frau Dr. Ebbert, Können Sie sich vielleicht einmal kurz vorstellen?

Dr. Birgit Ebbert: Nun, ich habe Pädagogik studiert und in vielen Bereichen gearbeitet – sowohl im Non-Profit als auch im Profit-Bereich, in über 20 Berufsjahren habe ich da viele unterschiedliche Erfahrungen gesammelt. Ein roter Faden, der sich durch alle Aufgaben zog, war das Schreiben. So habe ich mich 2006 selbstständig gemacht – als Autorin und als Lernbegleiterin. In dem großen Feld „Bildung“ liegen auch meine Schwerpunktthemen.

A.O.: Sie sind eine enorm produktive Autorin und Texterin, die sich in verschiedenen Genres wohl fühlt: Sie schreiben sowohl Elternratgeber als auch Kinderbücher, sie bloggen leidenschaftlich gerne und verfassen in regelmäßigen Abständen Fachartikel zum Thema Erziehung und Bildung. Wie kam es zu dieser enormen Bandbreite an Textsorten und Genres?

B.E.: Ich schreibe für mein Leben gern und habe schon immer jede Gelegenheit genutzt. Allerdings brauche ich auch Abwechslung und da kamen und kommen mir die unterschiedlichen Aufträge sehr entgegen. Ergeben hat sich die Bandbreite letztlich daraus, welche Ideen ich gerade hatte, ob ich dafür Verlage oder andere Auftraggeber gefunden habe, und natürlich aus den Aufträgen, die an mich herangetragen wurden.

A.O.: Gibt es eine Textsorte, die im Grunde Ihres Herzens Ihr „Steckenpferd“ ist? Warum ist sie es?

B.E.: Spontan wollte ich jetzt sagen: Ja, das belletristische Schreiben. Aber das stimmt gar nicht. Ich schreibe genauso gerne Ratgeber oder Artikel, in denen ich Erfahrungen mit wissenschaftlichen Hintergründen verbinden kann.

A.O.: Ich habe nun mitbekommen, dass Sie sich ein neues Projekt vorgenommen haben: Sie wollen einen Roman für Erwachsene schreiben. Worum soll es in diesem Roman gehen?

B.E.: Mhm, so genau möchte ich das natürlich nicht verraten, weil es zu diesem Thema bisher noch gar keinen Roman gibt. Eines kann ich aber schon verraten, das habe ich ja auch in meinem Blog geschrieben, dass es um das Dritte Reiche und den Übergang von der Weimarer Republik zum Dritten Reich gibt. Ich habe mich gefragt, wie die Menschen diese rasch aufeinanderfolgenden Veränderungen in ihrem Alltag gespürt haben.

Teil 2 dieses Interviews kommt dann im nächsten Blogbeitrag...

8 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich finde es spannend, wenn jemand verschiedene Bereiche und Themen schreibend abdecken kann. Aufgefallen ist es mir zum ersten Mal bewusst bei Karla Schmidt "Das Kind auf der Treppe" und Charlotte Freise "Die Seelenfotografin", wie unterschiedlich ein und dieselbe Person schreiben kann.

Dann warte ich mal gespannt auf den 2. Teil des Interviews.

Viele Grüße

werkstattschreiber

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Es spornt mich immer an, wenn ich das Profil von Menschen kennenlerne, die "auf mehreren Hochzeiten" tanzen. Der Elan und die Begeisterung, die durch Birgit Ebbert rüberkommen, machen mir Mut, selbst auch wieder mehr auszuprobieren und meine Talente zu nutzen.

Abgesehen davon interessieren mich pädagogische Themen auch immer, deshalb werde ich mir die Ratgeber von Dr. Ebbert mal näher zu Gemüte führen.

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Hier gibt es noch ein interessantes Blog zum Thema Schule/Lernen von Frau Ebbert bei der "Brigitte":

http://blog.brigitte.de/lernbegleiterin/

Viel Schpass beim Schmökern.

@Werkstattschrieiber: . Worum geht es denn in den Büchern der von Dir genannten Autorin in etwa?

@Ulrike: In welche Richtung soll es denn dann bei "Deinen" verschiedenen Hochzeiten gehen - Du hast ja eh schon viele spannende berufliche Baustellen.... ;)

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@Werkstattschrieiber: . Worum geht es denn in den Büchern der von Dir genannten Autorin in etwa?

Zur „Die Seelenfotografin“ gab es für eine Einsendearbeit eine kurze Inhaltsangabe, zu der wir Fragen beantworten mussten. Diese Inhaltsangabe veranlasste mich, das ganze Buch lesen zu wollen. Historischer Roman, eigentlich nicht unbedingt mein Ding, aber es war so schön geschrieben, dass alleine schon die „Schreibe“ genügt hätte, um weiter zu lesen, unabhängig von der Geschichte (Sätze, Ausdruck, usw.). ;)

Aus dem Inhalt:

Berlin in der Gründerzeit: Ein Nervenleiden zwingt die schöne, hochbegabte Isabel in den Rollstuhl. Die junge Frau blüht auf, als sie den Wanderfotografen Ruven kennenlernt. Die beiden fühlen sich seelenverwandt. Doch dann verschlechtert sich Isabels Gesundheitszustand. Fieberhaft beginnt sie an einer Erfindung zu arbeiten, durch die sie auch nach dem Tod weiterleben könnte: die Seelenplatte – ein fotografisches Verfahren, das nicht nur das Bild eines Menschen einfängt. / Gleichzeitig ist es auch die Liebesgeschichte von Isabel und Ruven mit einem etwas abstrakten Ende, aber durchaus passend.

„Das Kind auf der Treppe“ ist ein Psychothriller, der aber ganz anders geschrieben ist. Ich habe es dennoch zu Ende gelesen, obwohl mir die „Schreibe“ zu „einfach“ war. Hier fiel mir auf, welch abstruse Phantasien ein Mensch haben kann, die er (sie) dann auch noch zu Papier bringt. Ein ähnliches Erlebnis hatte ich bei „Evil“ von Jack Ketchum, bezogen auf die Phantasie. Wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich die beiden Bücher gar nicht mit derselben Autorin in Verbindung gebracht.

Aus dem Inhalt:

Ein Mann liegt gefesselt auf einem Feldbett. Man hat ihm erst die Zunge, dann Scheibe für Scheibe das linke Bein abgeschnitten. Langsam und qualvoll wird der Mann zerstückelt. Er wartet auf den Tod - oder auf Rettung. Als sich jemand an der Wohnungstür zu schaffen macht, aktiviert der Mann seine letzten Kraftreserven und kann sich bemerkbar machen. Doch bevor die Hilfe naht, kommt seine Peinigerin, um sich das nächste Stück Fleisch zu holen ...

Es gibt durchaus unterschiedliche Kriterien, die mich dazu bringen ein Buch lesen zu wollen/müssen.

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@Ulrike: In welche Richtung soll es denn dann bei "Deinen" verschiedenen Hochzeiten gehen - Du hast ja eh schon viele spannende berufliche Baustellen

Mich hat mal eine Bekannte gecoacht und mich dermaßen "streng" auf einen gradlinigen Weg eingeschworen, dass ich seitdem recht verunsichert war. So sollte ich z.B. meine Messeorganisationsakivitäten (tolles Wort, he?) auf Mittelständler mit bis zu 1000 Mitarbeitern fokussieren usw.

Da ich aber auch gern etwas in Sachen Kultur mache und auch weiterhin gern Korrektur lese, wusste ich nie so recht, wqie ich mich verhalten soll. Auch das Stadtmarketing hätte nicht so richtig gepasst. Seit ich in Berlin bin, habe ich schon mehrere Leute kennengelernt, die sehr unterschiedliche Dinge machen, teils parallel, teils nacheinander. Das hat mich bestärkt, meine Aktivitäten auch so auszurichten, wie es mir und nicht wie es einem Coach passt.

Es gibt also nichts Neues, sondern nur nochmal die Bestätigung, dass man vielfältig agieren kann.

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Schön, dass ich bei der Gelegenheit gleich einen Buchtipp für mich mitnehmen kann. Ich muss zugeben, dass mich der Titel "'„100 Dinge, die ein Vorschulkind können sollte“ zunächst abgeschreckt hat. Mir kommt er zu reißerisch rüber. Und ohne diesen Kontext hier im Blog hätte ich mich mit dem Buch auch nicht näher beschäftigt. Denn: Welches Wunder-Vorschulkind beherrscht diesen Kanon aus 100 Dingen wirklich perfekt? Und selbst wenn es solche Ausnahme-Kinder geben sollte: Auf Mütter von "Durchschnittskindern" dürfte der Titel eher beängstigend und wenig motivierend wirken. Aber wenn ich die Rezensionen bei amazon.de lese, so werden in dem Buch Tipps gegeben, wie Vorschulkinder optimal gefördert werden können. Diesen Ansatz finde ich brauchbarer und hilfreicher.

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Ich denke schon, dass ein solcher "knackiger" Titel vom Verlag kommt: Die wissen meist am besten, was sch gut verkauft. Und wenn ein Autor einigermaßen (!) mit einem solchen Titel leben kann, ist das ja auch gut...

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Ich denke schon, dass ein solcher "knackiger" Titel vom Verlag kommt: Die wissen meist am besten, was sch gut verkauft. Und wenn ein Autor einigermaßen (!) mit einem solchen Titel leben kann, ist das ja auch gut...

Mir ist schon klar, dass sich der Verlag die Titelformulierung vermutlich nicht aus der Hand nehmen lassen will. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass mich hier dieser Titel ohne deinen Hintergrund hier auf dem Blog nie angesprochen hätte. So bin ich nun klüger.:) Dass ich nicht für die Allgemeinheit stehe, ist mir auch klar.

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