Fernlehrgag SachbuchautorIn: Muss es immer gleich die große Liebe sein?
Autoren brauchen (in Zeiten von E-Books und Books on Demand) ) zwar nicht mehr zwangsläufig einen Verlag, um ihr Buch zu publizieren, aber die meisten Sachbücher kommen nach wie vor bei „echten“ Verlagen heraus.
Bei solchen „echten“ Verlagen handelt es sich nun nicht bloß um seelenlose Buchdruck-Automaten, die still und leise vor sich hin arbeiten, sondern immer auch um Menschen – die ihr (Verlags-) Handwerk mal besser, mal aber eben auch schlechter verstehen.
Mir ist neulich eine ganz spannende Liste von Petra van Cronenburg untergekommen, in der sie die Merkmale ihres „Traumverlages“ auflistet:
http://cronenburg.blogspot.com/2011/06/mein-traumverlag.html
Darunter findet sich z.B. das Merkmal, dass sich ein Verlag „wirklich für Bücher interessieren“ sollte oder dass er „richtig gute Lektorinnen [beschäftigt], die ihr Handwerk im Teamwork mit den Autoren verstehen und nicht mit reinem Korrektorat verwechseln.“
Insgesamt 30 Kriterien listet die Autorin auf, wie sich denn ihr „Traumverlag“ präsentieren und im Umgang mit ihr als Autorin „benehmen“ sollte.
Dieser Liste merkt man nicht nur eine jahrelange Erfahrung mit dem Bücherschreiben und „Büchermachen“ an, sondern auch eine ganz schöne Wut darüber, wie sich (manche) Verlage heutzutage aufführen.
Was bringen solche Erkenntnisse nun für die späteren Teilnehmer unseres Sachbuchautoren-Lehrgangs. Ich denke, eine ganze Menge!
Verlage arbeiten mal sehr professionell und sowohl Leser- als auch Autoren-orientiert – aber manchmal eben auch nicht:
- Ein Verleger kann ein echter Bücherfreund sein – oder auch nicht.
- Die PR- bzw. Marketingabteilung des Verlages kann gut mit den Autoren zusammenarbeiten – oder auch nicht.
- Die Bücher können handwerklich gut gemacht sein – oder auch nicht.
Diese Liste ließe sich nun noch ellenlang weiterführen...
Quintessenz des Ganzen für unsere angehenden Sachbuchautoren ist vielleicht folgende: Selbst ein bekannter und nach außen u.U. professionell auftretender Verlag als Buchpartner ist noch lange keine Garantie dafür, dass der Autor sich dort wirklich gut aufgehoben fühlt.
Die Verbindung zwischen Autor und Verlag kann also (ganz selten einmal) „die große Liebe“ sein oder zumindest aus einem freundlich-professionellen Arbeitsverhältnis bestehen oder eben im schlimmsten Fall auch manchmal ein Schlag ins Wasser sein. Die Größe oder die Bekanntheit des jeweiligen Verlages ist dabei jedenfalls kein wirklicher Indikator...
Falls einer fragt: Bei meinen Büchern fühlte ich mich übrigens bei meinen Verlagen sehr, sehr gut aufgehoben und bei den meisten Punkten der van Cronenburg’schen Merkmalliste konnte ich ein „Häkchen“ setzen.
Anne Oppermann
P.S.: Dieses Blog macht nun eine umzugsbedingte Pause. Wann ich wieder „ordentlich“ online gehen kann, liegt vor allem an der Fachkompetenz des Telekom-Fritzen, der bei uns segensreich wirken soll.
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