Fernlehrgang SachbuchautorIn: Punkt, Punkt, Komma, Strich...
Im jetzt anliegenden Schreibworkshop soll es um das Thema „Zeichensetzung“ gehen. Dabei sehe ich es jedoch, ehrlich gesagt, nicht als meine Aufgabe an, den Teilnehmern dieses Fernlehrgangs der Fernstudienakademie die Basics der Zeichensetzung im Deutschen zu erklären.
Dafür gibt es zum einen ganz gute Internetseiten (z.B. http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Zeichen.htm ) und zum anderen natürlich immer auch ein Verlagslektorat, das sich mit dem Thema Zeichensetzung gut auskennt und dem unsicheren Autor gerne unter die Arme greift.
Mir geht es eher darum, die Zeichensetzung auch als „stilistisches“ Mittel zu begreifen. Das heißt nun nicht, dass man über die üblichen Regeln in Sachen Zeichensetzung nonchalant hinwegsehen dürfte und sich den eigenen (ggf. sehr „kreativen“) Umgang mit Punkt und Komma als Ausdruck eines individuellen Schreibstils „schön quatschen“ sollte.
Mein Ziel ist es in diesem Schreibworkshop viel mehr, einmal ein paar Besonderheiten der einzelnen Satzzeichen aufzuführen, mit denen ein Autor bei seiner Arbeit ruhig auch mal experimentieren sollte. Mit den „richtigen“ Zeichen ist ein Autor nämlich dazu in der Lage, seine Gedanken zu pointieren, zu modifizieren oder auch abzuschwächen – ohne dafür großartig in den „echten“ Text eingreifen zu müssen.
- Das Semikolon ist z.B. eines meiner Lieblingssatzzeichen: Es trennt zwei Sätze zwar recht deutlich durch einen Punkt, hält sie dabei aber durch das Komma trotzdem in enger Verbindung.
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Fragezeichen und Ausrufezeichen sind dagegen „interaktive“ Satzzeichen, die die Leserinnen und Leser zum Mitdenken und Mittun animieren können.
- Durch das Fragezeichen hat der Autor sogar Einfluss auf die Satzmelodie beim (Vor-) Lesen, weil sich die Stimme am Satzende hebt.
- Auch Gedankenstriche oder Anmerkungen, die durch Klammern eingeschlossen werden, sind interessante Stilmittel.
Achtet Ihr bei den Büchern, die Ihr lest, eigentlich auf die Zeichensetzung? Wie ist es, wenn Ihr selbst (Studien-) Texte schreibt? Seid Ihr froh, die Regeln der deutschen Zeichensetzung wenigstens einigermaßen drauf zu haben, oder experimentiert Ihr auch mal mit Punkt, Komma und Semikolon?
Anne Oppermann
P.S: Heute gibt's übrigens ein Mini-Jubiläum: Dies ist mein 50. Blogbeitrag. Danke fürs Lesen, Kommentieren, Verlinken, Diskutieren und und und!
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