Zum Inhalt springen

  • Beiträge
    132
  • Kommentare
    1.403
  • Aufrufe
    20.020

Fernlehrgang SachbuchautorIn: Punkt, Punkt, Komma, Strich...


Fernstudienakademie

705 Aufrufe

Im jetzt anliegenden Schreibworkshop soll es um das Thema „Zeichensetzung“ gehen. Dabei sehe ich es jedoch, ehrlich gesagt, nicht als meine Aufgabe an, den Teilnehmern dieses Fernlehrgangs der Fernstudienakademie die Basics der Zeichensetzung im Deutschen zu erklären.

Dafür gibt es zum einen ganz gute Internetseiten (z.B. http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Zeichen.htm ) und zum anderen natürlich immer auch ein Verlagslektorat, das sich mit dem Thema Zeichensetzung gut auskennt und dem unsicheren Autor gerne unter die Arme greift.

Mir geht es eher darum, die Zeichensetzung auch als „stilistisches“ Mittel zu begreifen. Das heißt nun nicht, dass man über die üblichen Regeln in Sachen Zeichensetzung nonchalant hinwegsehen dürfte und sich den eigenen (ggf. sehr „kreativen“;)) Umgang mit Punkt und Komma als Ausdruck eines individuellen Schreibstils „schön quatschen“ sollte.

Mein Ziel ist es in diesem Schreibworkshop viel mehr, einmal ein paar Besonderheiten der einzelnen Satzzeichen aufzuführen, mit denen ein Autor bei seiner Arbeit ruhig auch mal experimentieren sollte. Mit den „richtigen“ Zeichen ist ein Autor nämlich dazu in der Lage, seine Gedanken zu pointieren, zu modifizieren oder auch abzuschwächen – ohne dafür großartig in den „echten“ Text eingreifen zu müssen.

  • Das Semikolon ist z.B. eines meiner Lieblingssatzzeichen: Es trennt zwei Sätze zwar recht deutlich durch einen Punkt, hält sie dabei aber durch das Komma trotzdem in enger Verbindung.

  • Fragezeichen und Ausrufezeichen sind dagegen „interaktive“ Satzzeichen, die die Leserinnen und Leser zum Mitdenken und Mittun animieren können.

  • Durch das Fragezeichen hat der Autor sogar Einfluss auf die Satzmelodie beim (Vor-) Lesen, weil sich die Stimme am Satzende hebt.

  • Auch Gedankenstriche oder Anmerkungen, die durch Klammern eingeschlossen werden, sind interessante Stilmittel.

Achtet Ihr bei den Büchern, die Ihr lest, eigentlich auf die Zeichensetzung? Wie ist es, wenn Ihr selbst (Studien-) Texte schreibt? Seid Ihr froh, die Regeln der deutschen Zeichensetzung wenigstens einigermaßen ;) drauf zu haben, oder experimentiert Ihr auch mal mit Punkt, Komma und Semikolon?

Anne Oppermann

P.S: Heute gibt's übrigens ein Mini-Jubiläum: Dies ist mein 50. Blogbeitrag. Danke fürs Lesen, Kommentieren, Verlinken, Diskutieren und und und! :)

37 Kommentare


Empfohlene Kommentare



Klasse, Werkstattschreiber, und danke für Deine Recherchen.

Hättest Du als Teilnehmer das denn erwartet oder Dir gewünscht? Bestimmt geht's doch auch ohne ganz gut, oder?

Link zu diesem Kommentar
Ich denke/hoffe/erwarte eigentlich, dass jeder einen Duden oder etwas Vergleichbares zur Hand hat

Davon gehe ich doch mal aus.

Hättest Du als Teilnehmer das denn erwartet oder Dir gewünscht?

Nein. Bei Unsicherheiten frage ich die kleinen Helfer im Internet oder in Papierform. Heute musste ich nachgucken, was denn die belgischen Meeresfrüchte in der Back- und Süßwarenabteilung zu suchen haben. Gehören die nicht in den TK-Frigor? Ich kannte die nicht, obwohl mir belgische Schoki nicht fremd ist. ;)

Aber warum nicht zumindest eine kurze Übersicht über die wichtigsten

Regeln auf einer Seite?

Wo willst Du denn da ansetzen? Was ist wichtig, was nicht?

Link zu diesem Kommentar
Wo willst Du denn da ansetzen? Was ist wichtig, was nicht?

Es geht ja hier "nur" um Zeichensetzung. Da bekommt man auf einer Seite schon was unter. So Exoten wie die Tilde würde ich da sicherlich nicht behandeln, aber zumindest die wichtigsten Komma-Regeln. Das dürfte wohl auch das sein, was den meisten Probleme macht.

Link zu diesem Kommentar

Würde ich nicht - das Ganze soll ja ein Lehrgang zum Schreiben von Sachbüchern sein. Wer veröffentlichen will, der hat entweder einen Lektor über den Verlag oder muss sich selber einen leisten.

Wo will man ansetzen, wenn man mit der Zeichensetzung anfängt. Wer den Lehrgang bucht, der kann sich den Duden gleich dazu kaufen, wenn er noch keinen hat. Und wer schreibt, HAT eigentlich einen.

Link zu diesem Kommentar

Ich sehe das ähnlich wie Sabine und Werksttschreiber - das gehört m.E. nicht wirklich in den Lehrgang

Vielleicht warten wir mal ab, was die ZFU sagt, wenn der Kurs zur Zertifizierung vorgelegt wird. Wenn die ZFU die Zeichensetzungsbasics gerne drin hätte, kommen sie natürlich umgehend rein...

Link zu diesem Kommentar

In meinem Duden Grammatik 4 beschäftigen sich 13 Abschnitte [1721 – 1733] über 6 Seiten mit der Zeichensetzung. Was ist wichtig, was nicht? Man müsste dann beim Urschleim beginnen. Vielleicht würde ein Verweis auf einschlägige Literatur genügen.

Wenn ich im Campus oder allgemein im Internet Geschichten finde, bei denen fast keine Kommasetzung oder Rechtschreibung vorhanden ist, dann lese ich die einfach nicht.

Wenn die ZFU die Zeichensetzungsbasics gerne drin hätte, kommen sie natürlich umgehend rein...

Nicht im Ernst, oder?

Link zu diesem Kommentar

Hi Werksttatschreiber

Zur ZFU: Klar - das müssen wir dann machen. Wenn dies eine Auflage der ZFU wäre, kämen wir nicht umhin, das dann auch reinzunehmen.

Sonst würde der Kurs nicht zugelassen und wir dürften ihn dann auch nicht verkaufen.

NB: Es ist noch nicht ganz klar, ob die ZFU meint, dass sie den Kurs tatsächlich zulassen müssen: Wenn die ZFU ihn den "Hobby-Bereich" packen würde, müsste er nicht zugelassen, sondern nur "registriert" werden.

Wenn der Lehrgang aber einen beruflichen Bezug hat (aus Sicht der ZFU), dann steht das komplette Zulassungsverfahren an. Und dann könnte (unter Umständen) auch die Zeichensetzungsfrage virulent werden, wenn ein Gutachter der ZFU das für wichtig erachten würde. Und dann müssten wir dieses Thema auch reinnehmen - sonst halt: keine Zulassung - und damit kein Verkauf möglich...

Link zu diesem Kommentar

Es geht ja bei jedem "richtigen" Studium und auch bei jedem Kurs AUCH darum, dass Teilnehmer die richtigen Voraussetzungen mitbringen. Man fängt ja nirgends bei null an.

Wer also Mathematik studieren will und mal grade knapp die Grundrechenarten beherrscht, der muss schauen, wie er sich das nötige Wissen draufschafft, damit er die erste Vorlesung überhaupt verstehen kann.

Wer Bücher schreiben will, der sollte die Schriftsprache so weit beherrschen, damit der Leser (oder der Lektor) nicht ohnmächtig umfällt, wenn er die erste Seite vor Augen hat.....

Link zu diesem Kommentar

@Werkstattschreiber

Steh jetzt ein bisserl auf dem Schlauch: Was heißt in diesem Zusammenhang "draufheben"?

Dass wir die ZFU nicht mit der Nase drauf stoßen sollen, mal nach der Zeichensetzung zu gucken?

@Sabine

Ich denke auch, dass es gewisse Vorbedingungen geben sollte, welche Teilnehmer für diesen Lehrgang überhaupt geeignet sind - und welche eben auchh nicht...

Bei Ohnmachtsanfällen in der bisherigen Leserschaft sollte man sicherlich Abstand nehmen! ;)

Link zu diesem Kommentar

Bei Ohnmachtsanfällen in der bisherigen Leserschaft sollte man sicherlich Abstand nehmen! ;)

Oder die Unfähigkeit und den Herzkasper der Leserschaft gezielt als Stilmittel einsetzen und das entsprechend vermarkten.

Dann könnt Ihr gleich noch den entsprechenden Marketingkurs dazu verkaufen und bietet damit dem Fernstudenten eine kostenfreie Einführung ins Thema "Systemgeschäft"!

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden


×
  • Neu erstellen...