Fernlehrgang SachbuchautorIn: "Jedem Anfang wohnt ein Zaudern inne...?!"
Neulich las ich ein ganz spannendes Interview der Süddeutschen Zeitung (Jetzt) mit dem Sachbuchautor Bodo Mrozek:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/282177
Im Rahmen dieses Interviews fiel auch der obige Satz „Jedem Anfang wohnt ein Zaudern inne.“
Ist da eigentlich etwas dran? Ich glaube schon!
Viele Autoren sind Zauderer
Bevor sich ein Sachbuchautor tatsächlich ans „Dichten“ begibt, hat er nämlich schon jede Menge Energie, Nachdenken und Hirnschmalz in die Entwicklung einer Buchidee und in das Verfassen eines Exposés gesteckt. Wenn dann ein Verlag tatsächlich anbeißt und das Buch publizieren will, ist das natürlich toll.
Aber manche Autoren buchen diesen notwendigen Zwischenschritt, dass ein Verlag gefunden ist, kurzerhand als Erfolg ab – und sind dann erst einmal geistig auf „Erholung – jetzt und sofort“ gepolt.
Wenn diese Erholungsphase dann aber zu lange dauert, begreift der Autor auf einmal, dass es nun tatsächlich ernst wird und dass er nun wirklich in die Puschen kommen sollte: Der Verlag hat ja ein festes Enddatum vorgegeben, bis zu dem das gute Stück vorliegen muss.
So mancher Autor kriegt nach der Verlagszusage erst einmal... die Krise
So mancher Autor kriegt bei solchem Stress (leider) keinen kreativen Schub, sondern erst einmal die Krise:
- Ist mein Konzept wirklich so gut, dass ich mich damit überhaupt in die Öffentlichkeit trauen darf?
- Muss ich nicht eigentlich noch 20 weitere Bücher zum Thema gelesen haben, bevor ich selbst etwas einigermaßen Profundes dazu schreiben kann?
- Was mache ich denn, wenn mich die Kritik zerreißt und kein Mensch meine Lesungen besuchen will?
- Wie kriege ich denn jetzt meinen Schreiballtag – neben Job und Familie – einigermaßen unfallfrei organisiert?
Solche und ähnlich Gedanken gehen sicherlich vielen Autoren kurz vor Beginn des eigentlichen Schreibprozesses durch den Kopf! Vielleicht ist es da ja schon für einige von ihnen recht tröstlich, dass sie beileibe nicht die einzigen „Zauderer“ sind, die sich vor dem Anfangen drücken.
Und: Was hilft dagegen? Mir ging da gleich Sabine Kanzlers Spruch durch den Kopf, die einem Blogger hier bei fernstudium-infos.de einmal empfahl, bei Motivationslöchern im Fernstudium einfach anzufangen – auch ganz ohne Motivation. So kommt man meist schneller zu Potte, als wenn man viel Zeit in den Aufbau selbiger Motivation investiert.
Das ist ja mal ein Ratschlag, mit dem man sooo simpel nicht gerechnet hat.
Einfach anfangen – auch ganz ohne Mut
Etwas ähnlich Simples gilt wohl auch für mutlose Zauderer in der Sachbuchautorenzunft, die sich vorm Schreiben drücken: Einfach anfangen, auch ganz ohne Mut! Das spart Zeit und man kommt schneller an erste Ergebnisse.
Und falls die ersten Textabschnitte nicht sooo dolle geworden sind, ist das auch egal: Man kann ja alles umschreiben, korrigieren und nachbessern – wenn der Anfang erst gemacht ist.
Anne Oppermann
P.S: Kennt Ihr bei Euren Studienprojekten auch die Angst vor dem Anfangen? Wie geht Ihr damit um? Was macht Ihr dagegen?
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