Fernlehrgang SachbuchautorIn: Alles auf einen Rutsch?
Für viele angehende Sachbuchautoren ist nicht so wirklich klar, wie oft sie denn nun „dichten“ sollen: Ist es besser, wenn man sich möglichst regelmäßig, dann aber relativ kurz an den Schreibtisch setzt, oder sollte man sich lieber ein paar Wochen frei nehmen und den Text dann konzentriert und am Stück „herunter kloppen“?
verschiedene Rahmenbedingungen
Wie bei vielen Fragen rund um das Thema Zeitmanagement kommt es auch hier darauf an, wie denn eigentlich die Rahmenbedingungen sind: Wer z.B. einen richtig stressigen Job hat und kaum vor 21 oder 22 Uhr nach Hause kommt, wird dann kaum noch die Muße haben, sich noch einmal jeden Abend (jede Nacht?) zum Schreiben hinzusetzen. Er wird dann vielleicht lieber den Jahresurlaub opfern und ihn damit verbringen, den Text mehr oder weniger in einem Rutsch zu verfassen.
Das sind dann erst einmal Rahmenbedingungen, an denen man nicht allzu viel ändern kann und mit denen man sich arrangieren muss.
„Dichten“ auf einen Rutsch oder...
Es gibt auch einige gute Gründe, die für das konzentrierte „Dichten“ in einem Rutsch sprechen:
- Man ist absolut im Thema drin und muss sich nicht immer wieder neu einarbeiten, weil man z.B. den Inhalt des letzten Kapitels nach einer längeren Pause vergessen hat.
- Man hat eine klare Deadline vor Augen, wann das Buch fertig sein muss, nämlich z.B. am letzten Tag des Jahresurlaubs. Für Menschen, die besser unter Druck arbeiten, ist dies oft ein wirklicher Vorteil!
- Das persönliche Umfeld kann sich besser auf diese ununterbrochenen Schreibphasen einstellen und weiß, dass der angehende Autor für eine gewisse Zeit mehr oder weniger „abgetaucht“ ist.
Für mich persönlich ist dieses „Schreiben in einem Rutsch“ allerdings gar nichts. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Rahmenbedingungen, unter denen ich arbeite, eine Beschäftigung mit ausschließlich einem Projekt nicht erlauben: Ich muss mich um meinen „normalen“ Job und um meine Kunden kümmern; daneben habe ich natürlich auch als Mutter meine regelmäßigen Verpflichtungen, von denen ich mich nicht einfach „entbinden“ lassen kann.
... regelmäßiges „Dichten“
Daher bin ich eher eine regelmäßige „Dichterin“, deren Texte in kleineren Häppchen entstehen. Dieses „Stückwerk“ kommt mir persönlich sehr entgegen:
- Mein aktuelles Schreibprojekt kann langsam wachsen, so dass ich immer auch auf aktuelle Neuerungen bei „meinem“ Thema eingehen kann.
- Es ist mir möglich, meine Zeit auf verschiedene Aufgaben parallel zu verteilen, so dass (hoffentlich!) niemand zu kurz kommt.
- Ich kann mich immer auch mit unterschiedlichen Themen beschäftigen, so dass ich (so meine ich jedenfalls) weniger „betriebsblind“ werde.
- Ich kann bei dieser Arbeitsweise stärker von der Unterstützung des Lektorats profitieren und dessen Feedback umgehend einarbeiten.
Wie haltet Ihr es denn bei Euren (Abschluss-) Arbeiten: Setzt Ihr Euch über einen längeren Zeitraum regelmäßig an den Schreibtisch oder zieht Ihr es vor, konzentriert und am Stück zu arbeiten?
Anne Oppermann
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