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Fernlehrgang SachbuchautorIn: Wie müssen Ratgeber-Autoren "gestrickt" sein?


Fernstudienakademie

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Ein Ratgeber dient den Leserinnen und Lesern als Unterstützung und Beratung in einer bestimmten Lebenslage, etwa wenn es darum geht, sich im Bewerbungsdschungel zurecht zu finden, oder wenn man sich darauf vorbereiten möchte, ein Fernstudium zu beginnen. (Gerade zum Thema „Fernstudium“ soll es ja ein saaagenhaft gutes Buch geben, stimmt’s Markus? ;))

Ratgeberautoren müssen dabei schon ganz besonders „gestrickt“ sein, damit sie den besonderen Herausforderungen dieser Rolle gewachsen sind:

* Ratgeberautoren sollten über möglichst umfassende Erfahrungen in der Beratung und Begleitung der Zielgruppe ihres Buches verfügen und sich mit deren typischen Problemen sehr gut auskennen.

* Sie sollten darüber hinaus ein Mindestmaß pädagogisch-didaktischer Fähigkeiten mitbringen, die ihnen dabei helfen, ihr (Fach-) Wissen auch für Laien verständlich herüber zu bringen.

* Damit die späteren Leser diese ständigen „Belehrungen“ durch den Autor aushalten, sollte der Schreiber seine Texte mit einem gewissen Augenzwinkern und Humor verfassen und, wann immer möglich, die unterhaltsamen Seiten des Themas hervorheben.

* Ein Ratgeberautor muss sich über seine Rolle als Berater im Klaren sein und dazu bereit sein, Verantwortung für seine Texte zu übernehmen: Die späteren Leser vertrauen dem Autor und wollen sich sicher sein, dass dessen Tipps und Hilfestellungen tatsächlich dabei helfen können, ihre Probleme zu lösen und ihre Fragen zu beantworten.

* Autoren von Ratgebern sollten für ihre Leser ansprechbar sein. Den meisten Ratgeberautoren kommen solche Leser-Nachfragen ohnehin entgegen, da sie auf diese Weise an neue (und dann auch zahlende!) Kunden kommen.

* Ein „guter“ Ratgeberautor erkennt an, dass auch sein Wissen begrenzt ist. Deshalb verfügt er über ein Netzwerk von Fachkollegen, an die er sich bei Fragen wenden kann.

* Wer als Ratgeberautor Erfolg haben möchte, sollte sehr genau wissen, welche Gegenmeinungen es zu seinen Thesen gibt - und wie man sie am besten entkräften kann.

Wie sähe Eurer „Traum-Ratgeberautor“ aus? Habt Ihr noch weitere Merkmale auf Lager?

Anne Oppermann

17 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Gerade zum Thema „Fernstudium“ soll es ja ein saaagenhaft gutes Buch geben, stimmt’s Markus?

Habe ich auch gehört - komme aber gerade nicht drauf ;-)

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Nun, ich denke mal, Strickarten von Ratgeberautoren entsprechen der Gauß'schen Normalverteilung: sehr wenige sehr gute, sehr wenige sehr schlechte und in der Mitte der dicke Bauch!

Es gibt Leute, die (sorry!) "rotzen" was mehr oder minder Ausgefeiltes zusammen, der Verlag akzeptiert das (weil entweder der Programmverantwortliche selber keine Ahnung hat oder die Bücher sich - aus welchem Grund auch immer - gut verkaufen) und fallen auch im öffentlichen Raum durch vorwiegend stereotype Antworten auf Fragen auf. Aber sie können sich gut vermarkten und werden bei Publikumszeitschriften immer gern mal als Interviewpartner genommen. Da kommt dann viel Glattgebügeltes raus, was die LeserInnen nicht allzu sehr beunruhigt.

Oder sie waren mit bei den ersten auf dem Markt und schreiben nun in ihren Folgebänden von sich selber ab.

Ja, ich habe konkrete Personen in meinem Themenbereich im Auge, nein, ich nenne keine Namen.

Wo das auch sehr, sehr auffällig ist (das mit der Abschreiberei), das ist der Bereich Kochbücher. Gerade Promis vermarkten da weniger ihre Kochkenntnisse als ihren Namen.

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Interssanter Blickwinkel - und leider wahr! ;)

Da gibt es Autoren, die mal irgenwann mit Band 1 ihrer Tipps und Tricks einen Lektor überzeugen konnten, dann in den Zeitungen zu diesem Thema gefühlte 100 mal befragt wurden, so dass sie einen noch größeren Expertenstatus hatten, der es ihnen dann erlaubte, Band 2 ihrer weltbewegenden Erkenntnisse auf den Markt zu schmießen, woraufhin dann wieder die Medien zum Interview geladen haben, wonach dann Band 3 usw usw usw....

Klasse ist dann auch, wenn man dann irgendwann von einer B-Mannschaft an Autoren schreiben "lässt" und nur noch seinen Namen fürs Cover zur Verfügung stellt.

Aber: Der Buchmarkt funktioniert (leider) in Teilen so. Soll man dann gar nicht mehr mitmachen - oder eben sein Bestes tun, damit man gegen diese sich ewig selbst zitierende Konkurrenz "anstinken" kann?

Ich bin da eher für "dagegen anstinken"... ;)

*stinkstink*

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Ich bin auch für Anstinken, möchte mit meinem Post nur ein bisschen "das Gute und Schöne und Kompetente" relativieren, das Du in Deinem Ausgangspost so schön beschrieben hast.

Ergänzung:

Ich komme mehr und mehr zur Überzeugung, dass Ratgeberautoren vor allem geniale Selbstvermarkter sein müssen. Wenn sie darüber hinaus noch all das sind, was Du, Anne, beschreibst, dann ist das "nice to have", aber eigentlich verzichtbar.

Schau Dir als Beispiel diesen genialen Pastor Fliege an, der durch Handauflegen irgendeine Flüssigkeit mit Kraft und Liebe und Gedöns anreichert und das dann für eine Mörderkohle verkauft. Ist ja irgendwie aus "Beratungsliteratur".....

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Wenn man Markting kennt und z.B. weiß, was AIDA-Formel und Co sind, dann kann man es ruhig sein lassen.

Wer davon wirklich null Ahnung hat, für den mag das Buch vielleicht recht inspirierend sein - aber das Buch selbst ist vom Ton auch schon recht marktschreierisch und nervend.

Also in Deiner Kategorisierung wohl eher "Gedöns" - und dafür recht teuer...

Ich leih es Dir aber gerne mal, wenn Du möchtest!

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Au ja! Das Leihen. Und dann lese ich es, melde mich bei Amazon als Rezensent an und mache mich unbeliebt. Damit erschließe ich dann, ganz dem Titel des Buches folgend, ganz neue Marktsegmente.

:rolleyes:

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Und außerdem schreiben wir dann einen Artikel über Guerilla-Marketing.

Zurück zum Ernst: Glaubst Du wirklich, dass Leser die von Dir oben beschriebenen Erwartungen haben? Oder sind das nur so ein paar Bekloppte wie wir, die solche Ansprüche haben und danach Texte beurteilen?

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Ich glaube, dass Leser schon so einiges von Ratgeberautoren erwarten. Vornehmlich natürlich, dass sie Ahnung vom Thema haben.

Die anderen Dinge würden die meisten Leser vielleicht nicht so unbedingt ausdrücken - aber sie erwarten stillschweigend (und zurecht!) , dass Buch und Autor (!) überzeugen.

Wenn ein Autor seinen Stoff z.B. nicht diaktisch überzeugend rüberbringen kann, würden das vielleicht die wenigsten Leser genau so formulieren, aber sie merken, dass das Buch einfach nicht gut ist.

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Wenn dieses Bemühen des Autors (Ahnung vom Thema, gelungene Darstellung, konkrete Nützlichkeit für den Leser) bei dem tatsächlich so ankommt, dann ist das natürlich eine besondere Freude.

Gestern traf ich bei einer Veranstaltung des Marketingclubs eine junge Frau, die mein Buch gekauft und im Urlaub (!!!) gelesen hat. Und sie meinte, sie hätte bei den Einführungskapiteln den Eindruck gehabt "Die hat das Buch nur für mich geschrieben!"

Das Loch, das ich mir in den Bauch gefreut habe, habe ich erst mal mit einem schönen Frühstück heute früh ausgefüllt!

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Gestern traf ich bei einer Veranstaltung des Marketingclubs eine junge Frau, die mein Buch gekauft und im Urlaub (!!!) gelesen hat. Und sie meinte, sie hätte bei den Einführungskapiteln den Eindruck gehabt "Die hat das Buch nur für mich geschrieben!"

Das ist ja ein wunderbares Kompliment!

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Anne, du hast in deiner obigen Aufzählung schon reichlich Punkte aufgezählt, die ein Sachbuchautor mit- bzw. einbringen sollte.

Mir persönlich macht das Lesen von Sachbüchern besonders viel Freude, wenn ich merke, dass der Autor authentisch rüberkommt und z.B. auch mal eigene Schwächen aufführt und beschreibt, wie er damit umgegangen ist. Schnell zu viel wird mir hingegen das Lesen von Sachbüchern, bei denen es den Autoren nicht gelingt, den Status des Selbstbeweihräucherns zu verlassen.;) Und da trennt sich für mich schnell die Spreu vom Weizen. Während erstere Autoren Inhalte geschickt vor dem Hintergrund fundierter Berufserfahrungen verpacken, suhlt sich letztere Gruppe in ihrer (vermeintlichen) Brillanz.*g*

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