Bin ich mir sicher dass ich das will? Und warum überhaupt?
Ich bin nur durch Zufall über einen Beitrag von Marina52 gestolpert. Er hat mich sehr bewegt und zum Nachdenken angeregt. Es geht darum, dass Martina sich fragt, ob das Abi das richtige für sie ist, ob es sie weiter bringt und warum sie es macht.
Ich habe schon so einiges angefangen und abgebrochen, weil ich nicht wusste was ich wirklich will. Wo soll ich da bloß anfangen? Bei meinem Fernstudium an der FU Hagen? Das habe ich abgebrochen, weil ich das Lernen nicht ernst genug genommen habe. Ich hab dann Bammel bekommen die Klausuren zu schreiben und nun stehe ich da ohne was zustande gebracht zu haben.
Danach habe ich versucht mein Abi am Abendgymnasium zu machen, was nach 6 Wochen nicht mehr ging. Ich hatte richtig Schiss davor mich wieder wie ein Kind vor die Tafel stellen zu müssen. Der ganze emotionale und psychische Stress hat mich richtig körperlich krank gemacht.
Letztes Wintersemester habe ich ein Studium in Wirtschaftsingenieurwesen begonnen, weil ich trotz meines schlechten Fachabis einen Studienplatz bekommen habe. Ich dachte jetzt oder nie. Aber es war unglaublich viel Physik und E-Technik. Von Mathe will ich gar nicht erst reden. So habe ich mir schon während des Semesters eingestehen müssen, dass es nicht funktioniert.
Das war aber nicht das Schlimmste daran. Ich kann mir durchaus eingestehen, dass ich für einiges einfach nicht geschaffen bin. Was ich vielmehr hasse ist, dass ich allen stolz erzählt habe, dass ich wieder Studiere. Der Druck von außen kam mir unglaublich groß vor. Nun habe ich nix mehr und traue mich ehrlich gesagt zu keiner Familienfeier mehr. Alle sind beruflich und im Studium erfolgreich, nur eben ich nicht. Ich hab das Gefühl wieder versagt zu haben.
Jetzt habe ich mich bei der FEB zum Abi angemeldet. Die einizige, die davon weiß, ist meiner Ma und die hält dicht. Ich denke nicht, dass ich es sonst noch jemandem erzählen werde. Ich möchte das einfach für mich machen und wenn es nicht klappt nicht wieder wie der letzte Honk da stehen. Ob ich das Abi wirklich zuende bringen werde kann ich noch lange nicht sagen. Dafür ist es viel zu früh. Bammel habe ich nur, weil ich so viel Negatives über die ILS (besonders die Hefte) lese und die FEB gehört ja nunmal dazu.
Ich könnte mit meinem Fachabi auch so studieren, aber da ich arbeitslos bin wäre ein Studium nicht finanzierbar. Trotzdem bleibt der Gedanke natürlich da. Er hat mich die letzte Woche sehr beschäftigt.
Ich wollte immer Speditionskauffrau werden. Keine Ahnung warum. Es war schon immer so. Aber stattdessen habe ich auf andere gehört und Veranstaltungskauffrau gelernt. Ich mag den Beruf gar nicht. In den Unterlagen der FEB habe ich auch Logistik-Kurse gesehen. Erst wollte ich mich für Logistikmanagement und Speditionssachbearbeiterin anmelden. Dann kam wieder der Studiengedanke auf und ich forschte in diese Richtung weiter. Zufällig stieß ich nun auf die Euro-FH, die als private Hochschule natürlich auch super teuer ist. Sie bieten den Studiengang Logistikmanagement an und ich könnte dort gleich beginnen. Meine Augen leuchteten und ich hatte schon fast Schmetterlinge im Bauch. Aber das Finanzielle steht dem im Weg. Ohne Arbeit und nur per Kredit... das möchte ich nicht.
Also hab ich beschlossen in den sauren Apfel zu beißen und noch mein Abitur zu machen. Dann kann ich (soweit mir bekannt), wenn ich dirket nach der Prüfung anfange zu studieren, Bafög beantragen obwohl ich die Altersgrenze bereits weit überschritten habe. Sollte ich feststellen, dass ich das Abi nicht hinbekomme, kann ich immernoch den Studienkredit nehmen und so studieren. Aber ich hoffe natürlich, dass das nicht nötig sein wird.
Die große Frage ist noch für wen ich das alles machen möchte. Mache ich das nur für mich? Oder damit Außenstehende sehen, dass ich eben auch was kann? Hm...Ja, ich mache das nur für mich. Da bin ich mir heute sicher. Ich möchte mir einen Traum erfüllen. MEINEN Traum und bin bereit viel dafür zu tun. Alles was an Kommentaren und Bemerkungen von außen kommt kann mich nur noch bestärken. Egal ob positiv oder negativ.
Oh jee... ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt. So offen habe ich noch nie darüber geschrieben, geschweige denn gesprochen. Es ist mir ehrlich gesagt etwas unangenehm. Trotzdem poste ich es, denn der Beitrag von Martina52 hat mir Mut gemacht und eure Kommis dort auch.
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