Feintuning vs. grobschlächtig
Einerseits frage ich mich schon, wie viel Feintuning ist für eine wissenschaftliche Arbeit wirklich notwendig. Da mache ich mir die Mühe bestimmte Worthülsen zu filtern und "alle" zu ersetzen oder "nun" zu tilgen. Ich mache aus allen Potentialen auf empfehlung des Duden Potenziale usw.
Da frage ich mich schon, macht sowas eine Arbeit rund? Für mich persönlich ist es eher so eine Art Zwangshandlung. Ich feile die letzten Dinge glatt, weil ich an großen Ecken und Kanten eh nichts mehr ändern kann. Aber würde ein Leser der die Vorher und die Nachher Version liest tatsächlich den Unterschied merken?
Merkt jemand, dass ich vorher Bindestrich und Halbgeviertstrich im Literaturverzeichnis gemischt für die Angabe der Seitenzahlen verwendet habe? Jetzt natürlich nicht mehr, denn ich habe alles angeglichen. Gleiches gilt für die Bildunterschriften.
Andererseits ist so ein letzter Durchlauf natürlich auch sinnvoll ... denn so brutal blöde fehler wie "internistische Motivation" statt "intrinsischer" sind vermmeidbar (ausser man schreibt über die Motivation von Ärzten). Wahrsch. habe ich einmal zu oft auf Autokorrektur geklickt. Die Korrekturleser haben es aber übersehen. Zudem hab ich tatsächlich auch in 4x gegengelesenen Teilen Sätze gefunden die kein Ende haben.
Somit ist diese letzte Sysyphusarbeit immerhin nicht vergebens. Das Feintuning tue ich für mich - einfach aus Tradition weil ich es bisher immer so gemacht habe, die groben Sachen sind wahrsch. eher was für das tatsächliche Ergebnis... wobei ich mich tatsächlich frage wie intensiv sich so ein Betreuer mit so einer Arbeit wirklich beschäftigt
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