Zum Inhalt springen

  • Beiträge
    687
  • Kommentare
    5.310
  • Aufrufe
    36.646

Feintuning vs. grobschlächtig


chillie

407 Aufrufe

Einerseits frage ich mich schon, wie viel Feintuning ist für eine wissenschaftliche Arbeit wirklich notwendig. Da mache ich mir die Mühe bestimmte Worthülsen zu filtern und "alle" zu ersetzen oder "nun" zu tilgen. Ich mache aus allen Potentialen auf empfehlung des Duden Potenziale usw.

Da frage ich mich schon, macht sowas eine Arbeit rund? Für mich persönlich ist es eher so eine Art Zwangshandlung. Ich feile die letzten Dinge glatt, weil ich an großen Ecken und Kanten eh nichts mehr ändern kann. Aber würde ein Leser der die Vorher und die Nachher Version liest tatsächlich den Unterschied merken?

Merkt jemand, dass ich vorher Bindestrich und Halbgeviertstrich im Literaturverzeichnis gemischt für die Angabe der Seitenzahlen verwendet habe? Jetzt natürlich nicht mehr, denn ich habe alles angeglichen. Gleiches gilt für die Bildunterschriften.

Andererseits ist so ein letzter Durchlauf natürlich auch sinnvoll ... denn so brutal blöde fehler wie "internistische Motivation" statt "intrinsischer" sind vermmeidbar (ausser man schreibt über die Motivation von Ärzten). Wahrsch. habe ich einmal zu oft auf Autokorrektur geklickt. Die Korrekturleser haben es aber übersehen. Zudem hab ich tatsächlich auch in 4x gegengelesenen Teilen Sätze gefunden die kein Ende haben.

Somit ist diese letzte Sysyphusarbeit immerhin nicht vergebens. Das Feintuning tue ich für mich - einfach aus Tradition weil ich es bisher immer so gemacht habe, die groben Sachen sind wahrsch. eher was für das tatsächliche Ergebnis... wobei ich mich tatsächlich frage wie intensiv sich so ein Betreuer mit so einer Arbeit wirklich beschäftigt ;)

18 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich denke auch, dass dieses Feintuning in erster Linie für einen selbst ist, insbesondere wenn hier hohe Ansprüche an sich selbst vorhanden sind. Wichtig ist nur, irgendwann dann auch zu einem Ende zu kommen - denn auch nach dem 10. Lesen noch irgendwo irgendetwas auffallen.

Ob die Betreuer auf solche Feinheiten achten, wage ich zu bezweifeln. Aber es entsteht natürlich ein Gesamteindruck (eher unbewusst), in den solchen Dinge doch einfließen mögen. Wirklich negativ würden vermutlich nur gehäufte echte Rechtschreibfehler etc. auffallen.

Link zu diesem Kommentar
Wahrsch. habe ich einmal zu oft auf Autokorrektur geklickt.
Eine der ersten Wordversionen hat "Frauenhaus" durch "Freudenhaus" ersetzt:lol:
Link zu diesem Kommentar

Ich wage zu behaupten: ja, man merkt es. Natürlich merkt kein Leser die einzelne Feinkorrektur. Aber alles zusammen gibt einfach ein runderes Bild. Es "hakelt" für die Augen eher, wenn z.B. Striche nicht immer gleich lang sind. Bestimmte Worthülsen können einen Eindruck vermitteln: "ja" mitten im Satz z.B. kann gefühlt "das hast du gefälligst zu wissen, ich schreibe es aber nochmal, damit auch jedem klar ist, dass ich es auch weiss" heissen. "Nun" hat oft einen etwas altklugen Beigeschmack.

In diesem Sinne: Ich denke, das lohnt sich!

Link zu diesem Kommentar

Als ich meine BA Wochen nach der Abgabe das erste Mal gelesen habe, sind mir auch Dinger aufgefallen ... ich frage mich heute noch, wie das keiner meiner Korrekturleser anmahnen konnte :blink:

Aber: zumindest bei uns denke ich, dass die BA relativ "offen" korrigiert wurde. Die Prüfer kennen das System ja, haben die Kopien vorab ja schon gesehen. Dann suchen sie halt nach bestimmten Punkten und gut. Denke ich!

Link zu diesem Kommentar

Ich habe nicht vor, innerhalb der nächsten Monate und Wochen das Ding noch mal zu lesen ;)

Ab ins Regal und gut :D

Link zu diesem Kommentar

Chillie, ich find mich in deinem Blogeintrag richtig wieder :rolleyes:

Das Finetuning habe ich auch durch. Habe auch aus Potentialen -> Potenziale gemacht und Kleinigkeiten vereinheitlicht. Ich weiß nicht, ob es Jemandem auffällt, aber wegen solchen "Kleinigkeiten" im Nachhinein evtl. Punktabzüge zu erhalten, wäre echt ägerlich.

Mich würde mal interessieren in wieweit ein Prof. wirklich jede Arbeit so genau liest? Gerade an der HFH werden viele zum 30.6. fertig. :blink:

Link zu diesem Kommentar

Naja ich habe ja schon die Unterschiede festgestellt.

erste Hausarbeit: 1,5-seitiges Gutachten

zweite Hausarbeit: 5 Zeilen Gutachten

... soviel dazu ;)

Link zu diesem Kommentar

Beim Gutachten handhabt es mein Betreuer angeblich so, dass er nur negative ausführlicher aufschreibt und ein kurzes Gutachten eben heißt: alles gut, nichts zu bemängeln. Bei der BSP-Arbeit war es z. B. so. Auf die Projektarbeit warte ich ja noch ;)

Außerdem schließe ich mich Rumpel voll an. Gerade wenn man häufig sowas korrigiert und WSA selbst unterrichtet, fallen einem z. B. ungleiche Striche auf.

Link zu diesem Kommentar

Meinst Du wirklich, dass der Dozent ein 8-Seitiges Literaturverzeichnis durchliest?

Ich glaube ja (reine Vermutung), da wird die Anzahl der Quellen ermittelt, etwas auf die Jahrenzahlen geguckt und vllt. 2-3 Stichproben überprüft.

Ich habe mir gestern überlegt sicherheitshalber noch mal alle Titel zu googeln um die richtige Schreibweise sicher zu stellen. Aber bei 72 Quellen ging mir nach 10 Minuten die Luft aus :lol:

Link zu diesem Kommentar

Oh Gott 8 Seiten? 72 Quellen? Wahnsinn! Da kann ich absolut nicht mithalten. Ne da wird vermutlich wirklich nur überflogen. Aber bei - im Text kann er es nicht einfach überfliegen, da würde sowas sicher auffallen ;)

Link zu diesem Kommentar

Ich bin auch so, ich bringe es einfach nicht fertig, eine Arbeit ohne Finetuning abzugeben. Ich glaube fest daran, dass es etwas bringt, der geübte Dozent sieht solche Unterschiede. Wenn eine Arbeit formal fehlerfrei ist, wird das registriert und auch honoriert.

Ich fertige gerade mein Exposé für die BA an und habe jetzt 47 Quellen auf 4 Seiten. Wenn ich das richtig einschätze, dann ist das noch lange nicht das Ende der Fahnenstange :blushing:

Link zu diesem Kommentar

Ich glaube es wird wirklich Zeit, dass das Ding zum drucken geht ;) ... aber vorher noch etwas Korinthenkackerei ;)

Bisher habe ich meine PDF genommen und entweder selbst ausgedruckt (bei BSP und UNL) oder im Copyshop über den Drucker gejagt (BUF). Bisher dachte ich, dass das alles OK ist.

Nun habe ich ja die BUF-Arbeit als Test drucken lassen... im direkten Vergleich war es etwas komisch. Die Seiten sahen anders aus. Nun habe ich mal nachgemessen, anscheinend haben die Drucker die Seiten etwas skaliert. Ich habe überall auf meinen alten Arbeiten etwas mehr Seitenrand und die Schrift ist im Ausdruck nicht 12pt sondern eher 10-11pt.

Naja, gemerkt hat es dennoch keiner... aber soviel zur Einhaltung der ganzen Formvorschriften. Dank professioneller Druckerei wird meine DA auf jeden Fall mm-genaue Schriftgrößen und Seitenränder haben.

Ich finde ja, dafür sollte man wenigstens ein Fleißbienchen kriegen :lol:

P.S.: Und ja! Ich bin mir meiner Meise durchaus bewusst!

Link zu diesem Kommentar
P.S.: Und ja! Ich bin mir meiner Meise durchaus bewusst!

Wieso Meise? Ich finde Dein Verhalten ganz normal! Ich bin ja auch so!

Link zu diesem Kommentar

Ich habe die letzten 1,5 Stunden sogar noch die automatische Silbentrennung geprüft (und tatsächlich 3-4 komische Trennungen gefunden...)

Link zu diesem Kommentar

Ich habe bei meiern letzten HA in das Dokumentensuchfeld ein Komma eingegeben und nach allen Kommas im Dokument gesucht. Und siehe da, ich hatte tatsächlich im Literaturverzeichnis hier und da Komma mit Punkt vertauscht!

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden


×
  • Neu erstellen...