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Ökonomische Hühner und Konsumenten-Eier


chillie

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Ach wie passend, die ZEIT hat heute einen Artikel parat, der mir gerade ganz recht kommt. Auch hier geht es im weitesten Sinne darum, warum es sinnvoll sein kann oder sinnvoll ist Ökonomie mit Philosophie zu verbinden.

Leider ist der Artikel zum einen sehr kurz und bedient zum anderen das nervtötende Klischee des bösen Ökonomen, der die Weltwirtschaft beinahe in den Ruin gestürzt hat.

Liberale Blätchen wie die Zeit ziehen in den Kommentaren ja besonders viele "Freigeister" an, die BWLer und VWLer als Wurzel alles Bösen ausgemacht haben, die das WiWi-Studium sowieo für Anspruchslos halten und davon ausgehen, dass die Inhalte vor allem darauf ausgerichtet sind auf Kosten anderer Gewinnmaximierung zu betreiben.

Das ist ein Umstand, der mir schon seit geraumer Zeit kräftig auf die Nerven geht. Bei solchen Kommentaren nutze ich einfach meine natürliche Gabe zur Ignoranz, aber im Artikel klingt ja ähnliches durch.

Nun hat aber meiner Meinung nach nicht die Ökonomie die Wirtschaftskrise verursacht, sondern der Mensch.

Und "der Mensch", dass sind wir alle. Du und ich und Sie da hinten auch - ja, genau SIE! Dadurch, dass wir uns eben nicht rational verhalten, dadurch dass wir uns dank kognitiver Disonanz eher die Fehler der anderen als unsere finden, dadurch dass wir uns durch einen "Herdentrieb" leiten lassen... dadurch dass wir unkritisch dem Konsum folgten.

Was war wohl zu erst da? Das Ei - der (über)Konsum durch uns alle - oder das Huhn - die Industrie die uns gerne alles zur Verfügung stellt was wir gerne hätten.

Naja, genug Wutrede für heute. Die Entwicklung wiederum finde ich gut und gut fände ich auch, wenn breitere Blickwinkel auf die BWL-Materie nicht nur in universitären Masterstudiengängen gelehrt werden.

Viele von uns hier, kommen aus der Praxis und dort wird relativ schnell klar wo eine Theorie funktioniert und wo nicht ... aber dennoch kann es nicht schaden, sich mit den weichen Dingen des wirtschaftlichen Alltags auseinanderzusetzen.

Da können die Kommentatoren und Foristen im Web noch so zetern, keiner von den ach so systemkritischen Schreiberlingen möchte in einer Welt leben, in der wir keine Ökonomie mehr benötigen!

8 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Hier kann ich als Lektüre sehr empfehlen: Julian Nida-Rümelin's "Die Optimierungsfalle"

Ich finde es auch sehr schade, daß im Studium ethische und philosophische Aspekte nicht oder nur in sehr sehr geringem Maße mit dem Lehrstoff zur Ökonomie verknüpft wurden. Als mein persönliches Glück empfinde ich da mein "Dasein als Bücherwurm", so habe ich die wenigen Anregungen, die ich zum Weiterforschen in die philosophische Richtung in den Studienbriefen finden konnte, sehr gut umsetzen können. Und so konnte ich kleine Perlen finden, wie eben z. B. JNR's Werke.

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Habe ich mir mal notiert - aber da die Kindle Version zu teuer ist optimiere ich lieber mal etwas anderes, bis das Teil etwas günstiger geworden ist. ;)

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na ja - das ist wahrscheinlich die Antwort auf die Vertreter der Wirtschaftswissenschaften, die dem Wahn erlegen sind, dass sie ALLES berechnen können und damit alle Risiken ausschalten können.

Die Wirtschaftswissenschaft gehört aber (mit Recht) zu den Sozialwissenschaften, nicht zu den Naturwissenschaften.

2 + 2 ist in der Bilanz ohne Zweifel 4

in den Bereichen Unternehmensführung, Personal oder Marketing gibt es solche einfachen und immer richtigen und gültigen Gleichungen aber nicht....

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kann es sein, dass du das Design deines Blog-Titels-veränderst?

mir war so, als hätte ich ihn vor kurzem mal im Bleistift-Look gesehen.....jetzt ist er aber wieder normal :confused:

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also ich seh jetzt hier im Beitrag die Bleistiftzeichnung - aber oben im Titel sowohl mit Firefox als auch mit dem Internet Explorer nur den Titel in Arial (?) und in Schwarz, nicht in Grün

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