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coding - das verstehe ich nicht


Rumpelstilz

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So, jetzt passiert es mir zum ersten Mal, dass ich etwas überhaupt nicht kapiere.

Wir müssen "coding" lernen, also eine Methode, wie man (gefilmtes) Verhalten anhand eines Codingschemas analysiert. Natürlich gibt es bei uns Geisteswissenschaftern nicht einfach eine Anleitung dazu, sondern wir "dürfen" eine Studie lesen, wo das gemacht wird, und es dann selber ausprobieren.

Nur verstehe ich leider nicht, wie das gehen soll.

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Ich rekapituliere hier mal für mich auf Deutsch, vielleicht erhellt das die Sache ein wenig:

Wir kriegen ein kurzes Filmchen mit spielenden Kindern. Davon sollen alle 30s auf einer 5-Punkte Skala von 'keine Anzeichen von pretence play' bis 'ausgeprägtes pretence play' eingeordnet werden können.

Dafür soll ein Codingschema angewendet werden.

Dieses Schema ist eine Tabelle mit einer Spalte "Measures", das ist zum Beispiel "emotion words". Jedes "Measure" hat einen Code (z.B. ISLE).

Tja, und jetzt?

Soll ich zählen, wie oft das "Measure" auftaucht? Oder die Zeitspanne messen, in der dieses auftaucht? Für jedes Kind oder insgesamt? Und dann, was sagt mir das? Wie komme ich davon auf die 5-Punkte-Skala?

In der Beispielstudie sind zum Beispiel für die Introductions angegeben: M .15 / SD .08 / Range 2-40.

Super.

Ich weiss, dass M der Durchschnitt ist, SD die Standardabweichung. Aber wie kommt man zu diesen Ergebnissen? Und was sagen sie mir?

Täusche ich mich oder mangelt es mir hier einfach an den nötigen Kenntnissen in Statistik?

Es war nämlich früher so, dass im Forschungsmethodenmodul, das ich letztes Jahr gemacht habe, Statistik enthalten war. Dann wurde das rausgenommen. Kann es sein, dass dieser Kurs jetzt noch darauf ausgerichtet ist, dass man sich damit auskennt?

Ich komme mir grad extrem dumm vor. Es ist ja nicht so, dass ich nicht Willens wäre, das Nötige für dieses Coding zu lernen. Aber man erklärt mir nicht, was ich lernen muss und was ich tun soll. Bis jetzt hiess es immer 'don't care about the statistical methods, concentrate on the findings and discussion'. Tja, aber wie soll ich dann eine Untersuchung durchführen? Das ist irgendwie ärgerlich...

Natürlich habe ich gleich mal im Tutorgroupforum um Hilfe gebeten. Ein Problem ist, dass das Modul von Psychologen und Pädagogen belegt wird und die Psychologen sind natürlich fit in Statistik.

7 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ohne Statistikwissen geht hier leider nichts ;)

Ich könnte mir aufgrund deiner Angaben vorstellen, dass du all 30 Sekunden für jedes Kind einen Wert in die Tabelle der Measures einträgst. Diese Messreihe wird dann statistisch ausgewertet.

Das Beispiel würde ich so interpretieren: Der niedrigste Messwert war 2, der höchste 40 (Range 2 - 40). In diesem Spektrum ist der Mittelwert 15 (Addition aller Messwerte dividiert durch Anzahl der Messwerte). Die Standardabweichung ist das Maß für die durchschnittliche Entfernung vom Mittelwert an, d.h. wenn 15 der Mittelwert ist, dann ist die Mehrheit der Messungen plus/minus 8 - also im Bereich 7 bis 23. Damit ist beispielsweise erkennbar, dass die 40 eher ein großer Ausreißer ist.

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Danke Ingwer, dass du das so siehst. Das war nämlich auch mein Ansatz.

Jetzt habe ich aber in unserer Facebookgruppe mal gefragt. Die zwei, die grad Antwort gegeben haben, haben gemeint, es gehe gar nicht um die statistische Auswertung, sondern nur um die Beobachtung an sich. Die Aufgabenstellung sagt m.E. aber etwas anderes. Da hoffe ich auf die Auskunft meiner Tutorin.

Eine andere aus der Facebookgruppe hat mich darauf hingewiesen, dass es im moodle-Bereich "audiovisual resources" worksheets zum Thema coding gibt. Na, da hätte ich sowas bestimmt nicht vermutet! Da es im Study Guide keinen Hinweis darauf gibt, hoffe ich, dass diese Worksheets erst später bearbeitet werden sollen und mna dann das konkrete "übersetzen" dessen, was man beobachtet, in einen Code lernt.

Ich denke, ich bin ja wohl nicht zu doof für dieses bisschen Statistik. Es ist mir nur nicht klar, was überhaupt verlangt ist und woher man es wissen soll.

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Zu doof bist du auf gar keinen Fall! Es ist ja nur nicht erklärt worden, d.h. es hapert bei den Unterlagen. Aber das kriegst du schon hin.:rolleyes:

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Mal eine kurze inhaltliche Frage von mir: Ist "pretence play" so etwas wie Rollenspiel, also das Kinder andere Rollen annehmen bzw. Gegenstände "umfunktionieren"?

Sorry, dass ich zu deinem Problem nichts beitragen kann - aber vor Statistik habe ich mich bisher recht erfolgreich gedrückt. Und die Erkenntnisse aus dem Erststudium erfolgreich verdrängt. Aber was Ingwer schreibt, hört sich sehr plausibel an :-)

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Ich glaub eben, dass es eigentlich nicht so wild ist - nur wird es eben nicht erklärt. Oder man muss es tatsächlich gar nicht "übersetzen", sondern es geht erst mal um die Beobachtung. Dann ist die Anweisung aber schlichtweg falsch.

"Prentence play" sind alle Arten von "so tun als ob"-Spiele. Da gehört vieles dazu, aber eigentlich ist es ganz einfach, wenn Kinder Dingen "Rollen" zuordnen: "Das wäre jetzt ein böser Hund, er jagd die Schafe" etc. Es kann sich dabei um einen Spielzeughund, um ein Papierknäuel oder um ein Hund spielendes Kind handeln.

Man beobachtet das, weil es dabei um Representationen geht: 'Diese Holzfigur ist ein "böser Hund"' ist letztendlich ein ähnlich abstrahierender Akt wie 'dieses Zeichen "Z" steht für den Laut "zett"'. Deswegen studiert man pretence play im Zusammenhang mit der Entwicklung von Kooperation, geteilter Symbolik und somit Basis von menschlicher Kultur (das ist jetzt sehr knapp beschrieben...).

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Danke für deine Erläuterungen. Sehr spannendes Thema, auch weil ich das zur Zeit sehr intensiv bei meinen eigenen Kindern beobachten kann - da wechseln die Zuordnungen manchmal schneller, als ich damit hinterherkomme, mich darauf einzustellen und "richtig" mitzuspielen :-)

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