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Warum wieder von vorne anfangen?


enthusiast

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WillWasWerden hat zu meinem letzted Blogeintrag eine gute Frage gestellt: warum ich nicht ein Doktorat mache da ich ja schon ein Master besitze.

Ich habe mir selbstverständlich die Frage auch gestellt. Die Antwort ist nicht eindeutig. Mein Endziel ist es immer gewesen ein Ph.D. zu machen.

Ich habe das immer gewollt, aber nach dem MS konnte ich leider wegen persönlichen Umständen das Doktorat nicht sofort machen. Ich hatte mich schon an einigen Unis vorgestellt (und in Boston gibt's ja wirklich gute) und mir wurde auch zugesichert, dass ich der richtige "Typ" bin, meine Noten waren immer sehr gut (4.0 von 4.0 für mein MS, und höchster Durchschnitt der Uni für das BS), und es hat mir halt richtig Spass gemacht (übersetzt: "Steber").

Nach meiner Erkrankung hatte ich zwar die Zeit (da ich nicht mehr arbeitete), aber die Bedingungen die Zeit zu nützen waren nicht erfüllt. Die Energie für eine Präsenzuni hatte ich nicht (jetzt haben sie meine Medikamente besser eingestellt und es geht mir ein bisschen besser). In Amerika sind Universitäten ausserdem sehr teuer, und einen Job (z.B. TA - Teaching Assistant) wäre ja dann auch zuviel gewesen. Sogar Fernunis waren unerschwinglich (ja, ich habe schon jahrelang geforscht).

PRO PhD jetzt:

Mir rennt die Zeit und Energie davon, und jetzt 5 Jahre lang vollzeit zu studieren um das Doktorat überhaupt anzufangen ist schon ein grosser Brocken. Ich bin Mitte 40, und dann fragt man sich schon ob das alles überhaupt Sinn ergibt.

Ich muss schon zugeben, dass es frustrierend werden wird, gewisse "Einsteiger"-Kurse zu belegen (einen Motzblog-Eintrag dazu morgen oder so).

PRO PhD später:

Ich bin sehr eingerosted, da ich jetzt fast 10 Jahre nicht auf einem akademischen Niveau gelernt/gearbeitet habe. Daher würde ich sowieso viel nochmal auffrischen müssen. Das zu tun ist natürlich auf eine strukturierte Art und Weise einfacher.

Es scheint auch sehr schwierig zu sein, Aequivalenzen hier in Europa zu bekommen für ein amerikanisches Diplom.

Zu guter Letzt, ich weiss ja überhaupt nicht, ob ich noch geistlich und körperlich fit genug bin für ein Studium überhaput.

So warum überhaupt ein Studium? Naja, nachdem ich die Fernuni Hagen online gefunden hatte, konnte ich einfach nicht nein sagen. Es war unmöglich für mich, es nicht wenigstens zu versuchen. Ich habe da nicht lange nachgedacht ob sich die Mühe lohnt "für später", ich habe einfach meine jahrelange Suche beendet und immatrikuliert (es war schon komisch, dass ich für die Bewerbung nach meinem Gymnasiumabschlusszeugnis suchen musste, wenn ich doch Diplome habe!)

Ich muss es halt versuchen. Es kann ja sein, dass ich nicht fit genug bin - dann höre ich eben (schweren Herzens) auf oder gehe auf Telizeit. Es ist andernseits auch möglich, dass ich wieder so richtig gut in Schwung komme ('get my groove back') und mir die Sache mit dem PhD nochmals überlege. Vielleicht würde sich ja doch eine Uni finden, die mich immatrikulieren würde (z.B. in (angewandter) Informatik, angewandter Mathematik oder Ingenieurswissenschaft).

Es steckt mehr dahinter, aber für jetzt höre ich auf. Heute war ein Lern-freier Tag - ich versuche endlich meine Migräne auszukurieren. Hat bisher leider nicht viel geholfen...

Ich freue mich schon auf eure Kommentare. Danke für's Lesen!

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Also letztlich eine Art "Lustsache" - beruflich kann es nichts mehr bringen, d.h., wenn man mit so hervorragender Qualifikation keinen Job findet, dann sicher auch nicht mit noch einem Studium als dann 50 Jähriger + .

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@WillWasWerden - beruflich wohl nicht, nein. Meine Situation ist wegen meiner Gesundheit anders da ich leider die Konstitution nicht mehr habe, Vollzeit zu arbeiten. Sonst hätte ich ja auch nie meine Karriere (Digital Equipment Corp., Intel, etc) unterbrochen. Ich denke das Studium hätte ich in egal welchem Fall aber dennoch angefangen, ja, aus "Lustgründen".

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OK, verstanden. Dann ist das wohl mehr eine Art geistiges "Workout". Bin mir sicher, das Du das Studium erfolgreich abschließen wirst mit dem Vorwissen. Good Luck !

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Ich kann dir versichern wie schnell man mit der Zeit geistig einrosted, wenn man sich nicht geistig/akademisch beschäftigt. Ich habe immer versucht, weiter zu lesen und auch neues zu lernen. Leider fehlt mir jedoch die Disziplin das systematisch jeden Tag zu tun. Es ist dann doch einfacher sich vor den Fernseher zu setzen oder Krimis zu lesen - vor allem wenn es einem nicht so gut geht.

Naja, vielleicht ist Vollzeit studieren ja auch etwas zuviel, aber probieren werde ich es erstmal.

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