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Benötigen MOOCs eine ZFU-Zulassung?


Markus Jung

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Wie viele andere Fragen rund um MOOCs lässt sich auch die Frage nach der ZFU-Zulassungspflicht für MOOCs nicht mit einem klaren "ja" oder "nein" beantworten. Dies liegt vor allem daran, dass es verschiedene Arten von MOOCs gibt, die unterschiedlich gestaltet sind.

Im Wiki zum MMC13 gibt es einen sehr ausführlichen Beitrag zur ZFU-Zulassung, der zu einem großen Teil von Dörte Giebel verfasst wurde, die schon seit vielen Jahren in Sachen Fernunterricht unterwegs ist. Ich selbst habe den Artikel auch in einem kleinen Punkt zu den Hobby-Kursen ergänzt und werde beobachten, wie er sich weiter entwickelt.

Kurzgefasst müssen die gleichen Kriterien geprüft werden, die auch für andere Weiterbildungen untersucht werden müssen:

1. Gibt es einen Vertrag?

2. Ist das Angebot kostenpflichtig?

3. Wird überwiegend über die Distanz gelernt/gelehrt?

4. Findet eine Lernerfolgskontrolle statt?

Da alle vier Kriterien erfüllt sein müssen, fallen die bisher in Deutschland angebotenen Kurse nach meiner Einschätzung nicht unter die ZFU-Pflicht, da die Angebote ohne formellen Vertrag angeboten werden (teilweise ist ja eine Teilnahme sogar ohne Anmeldung möglich) und die Kurse kostenfrei sind. Das Kriterium "Distanz" hingegen dürfte meist erfüllt sein, sofern nicht komplett mit Live-Onlinevorlesungen gearbeitet wird. Eine Lernerfolgskontrolle/Betreuung gibt es bisher allenfalls in Ansätzen.

Im Moment gibt es im Bereich MOOCs aber viele Entwicklungen und bei einigen Überlegungen (zum Beispiel Prüfungen kostenpflichtig unter Aufsicht anzubieten, was dann sicherlich auch einen Vertrag in irgendeiner Form erfordern würde) kann ich mir gut vorstellen, dass dadurch eine ZFU-Zulassungspflicht entstehen könnte. Daran merkt man dann auch, dass MOOCs (vor allem xMOOCs, bei denen die Wissensvermittlung im Mittelpunkt steht) vom Konzept des Fernunterrichts manchmal gar nicht so weit entfernt sind.

Zu überlegen ist dann auch immer noch, ob es sich nur um einen reinen Hobby-Kurs handelt, für den dann allerdings (wenn die sonstigen oben genannten Kriterien erfüllt sind) immer noch eine ZFU-Registrierung statt einer Zulassung anfallen würde.

Der o. g. Wiki-Eintrag kommt dann auch zu dem Fazit:

Erst wenn die Betreuung und Lernerfolgskontrollen im Rahmen eines MOOCs kostenpflichtig angeboten werden, muss über einen Antrag auf Zulassung bei der ZFU-Zulassung nachgedacht werden.

http://howtomooc.org/wiki/index.php/ZFU-Zulassung

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Interessanter Beitrag... ;)

Ich persönlich habe bei der ZFU im Moment den Eindruck, dass die Grenzen, welche Lehrangebote zu den "Hobby-Kursen" gezählt werden, recht eng gezogen werden. Wenn auch nur ein "Hauch" von berufsbezogener Wissensvermittlung zu spüren ist, besteht die ZFU-Pflicht recht schnell.

Ich finde das - im Sinne des Verbraucherschutzes - auch ganz gut so...

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In den letzten Monaten (11/12-01/13) wurden vor allem Kurse von Laudius ohne Zulassung als Hobby-Kurse registriert:

- Kreative Schmuckgestaltung

- Exel 2007/2010

- Windows 7

- Autotechnik für Anfänger

- Elektronik für Anfänger

- Modernes Stricken

Und ein ganz exotischer Kurs der SESCHAT Fernschule für Ägyptologie UG: Hieroglyphen III

Bei dem Excel-Kurs hat mich das rein von der Überschrift schon erstmal erstaunt, weil ich hier doch auch einen Bezug zur beruflichen Nutzung sehen würde.

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Das haut mich jetzt doch um ;)

Gerade in der letzten Zeit kam bei Gesprächen mit der ZFU eher das gegenteilige Konzept zum Ausdruck, dass also sehr viele Kursideen den ganz normalen Zertifizierungsprozess durchlaufen sollten, weil sie eben keine Hobbykurse sind.

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Wäre interessant, da mal die Hintergründe der ZFU zu kennen. Andere Anbieter haben ja auch Kurse zum Beispiel zu Excel im Programm, die eine Zulassung und nicht nur eine Registrierung haben.

Ich kann ja jetzt nur spekulieren und könnte mir vorstellen, dass die Laudius-Kurse so an der Oberfläche bleiben, dass diese als Hobbykurse durchgehen. Wenn man sich allerdings die Inhaltsübersicht zum Excel-Kurs anschaut, liest sich das gar nicht so oberflächlich, Auszug:

Grundlagen zur Programmbedienung

Grundlagen der Tabellenkalkulation

Mathematische Rechenoperationen

Die Zellformatierung

Von der Rechenoperation zur Funktion

Die Ausfüllfunktionen

Anpassen von Tabellenstrukturen

Erweiterte Funktionen

Verweise

Mathematische und Statistische Funktionen

Arbeiten mit Arbeitsmappen

Ausdruckgestaltung

Namen als Zelladressierungen

Vielleicht ist es auch die relativ kurze Kursdauer (4 Monate)? - Aber das alleine kann ja eigentlich auch kein Argument sein - aber wie gesagt, sind wir hier eh im Berich der Mutmaßungen.

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