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Psychologie hoffnungslos überlaufen?


Emmma

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Ich habe in der letzten Zeit einige Meinungen zum Psychologiestudium in Hagen eingeholt und bin da eher auf ablehnende Haltung gestoßen. Der Studiengang sei hoffnungslos überlaufen, in drei Jahren spätestens stehen massenhaft arbeitslose Bachelor-Absolventen auf der Straße, was Vernünftiges sei damit kaum anzufangen.

Umgekehrt stelle ich mir die Frage, wie viele Studienanfänger den Studiengang überhaupt durchziehen. Er soll ja durchaus anspruchsvoll, sehr mathematiklastig sein und es gäbe für viele Studenten nach wenigen Semestern ein böses Erwachen, weil sie entweder überfordert oder vom Fach desillusioniert sind.

Auch erhoffen sich ja nicht wenige, doch noch irgendwie in der klinischen Schiene zu landen, auch wenn das über Hagen wohl so gut wie ausgeschlossen ist. Tja? Ist das also ein Grund, diese fixe Idee schnell zu begraben? Oder könnte man es darauf ankommen lassen? Würdet ihr es von den äußeren Umständen abhängig machen? Was spricht dafür, was dagegen?

Über ein paar Denkanstöße würde ich mich freuen und natürlich liefere ich auch gern ein paar Informationen zu meinen persönlichen Rahmenbedingungen nach. Ich will hier nur erstmal nicht meine halbe Lebensgeschichte niederschreiben.

Ich danke euch.

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Ich habe in der letzten Zeit einige Meinungen zum Psychologiestudium in Hagen eingeholt und bin da eher auf ablehnende Haltung gestoßen. Der Studiengang sei hoffnungslos überlaufen, in drei Jahren spätestens stehen massenhaft arbeitslose Bachelor-Absolventen auf der Straße, was Vernünftiges sei damit kaum anzufangen.

Meiner Ansicht nach ist es als alleinige Qualifikation kaum, als Zusatzqualifikation sehr gut zu gebrauchen (siehe unten).

Umgekehrt stelle ich mir die Frage, wie viele Studienanfänger den Studiengang überhaupt durchziehen. Er soll ja durchaus anspruchsvoll, sehr mathematiklastig sein und es gäbe für viele Studenten nach wenigen Semestern ein böses Erwachen, weil sie entweder überfordert oder vom Fach desillusioniert sind.

Belastbare Zahlen gibt es nicht, aber wie bei so manchem Studienfach gehen Erwartung und Realität des Studieninhalts weit auseinander (viel Mathe, viel Englisch). Die Abbrecherquote in Psychologie ist aber zumindest an den Präsenzunis verhältnismäßig gering.

Auch erhoffen sich ja nicht wenige, doch noch irgendwie in der klinischen Schiene zu landen, auch wenn das über Hagen wohl so gut wie ausgeschlossen ist. Tja? Ist das also ein Grund, diese fixe Idee schnell zu begraben? Oder könnte man es darauf ankommen lassen? Würdet ihr es von den äußeren Umständen abhängig machen? Was spricht dafür, was dagegen?

Falls der NC nicht fürs Präsenzstudium reicht, würde ich mich von der Idee der klinischen Psychologie verabschieden.

Selbst wenn man anschließend den Master via Präsenzuni macht und formell die Voraussetzungen erfüllt, konkurriert man immer noch mit einer Masse von Absolventen, die bereits während des Bachelors reichlich Praktika gemacht und Kontakte geknüpft haben.

Über ein paar Denkanstöße würde ich mich freuen und natürlich liefere ich auch gern ein paar Informationen zu meinen persönlichen Rahmenbedingungen nach. Ich will hier nur erstmal nicht meine halbe Lebensgeschichte niederschreiben.

Die Grundvoraussetzungen (Alter, Schulabschluss, Berufsausbildung und -erfahrung) wären ganz hilfreich.

Ansonsten:

  • Als Ersatz fürs Präsenzstudium, weil der NC zu schlecht ist, würde ich es sein lassen; dafür ist die Konkurrenz am Arbeitsmarkt zu groß.
  • Als Zusatzqualifikation, vielleicht auch um mittelfristig die eigene Berufstätigkeit mehr in diese Richtung zu verlagen, finde ich es sehr empfehlenswert.

Wo soll die Reise denn hingehen?

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Nein, die Voraussetzungen sind vollkommen andere.

Mein Abi-Durchschnitt hätte vor zehn Jahren relativ problemlos zu einem Präsenzstudium gereicht, ich habe allerdings mit Höherem Lehramt und einer Fächerkombi aus zwei Naturwissenschaften einen anderen Weg gewählt. Psychologie hat mich schon damals gereizt, hatte aber an der in Frage kommenden Uni nicht den besten Ruf und ein Umzug kam aufgrund familiärer Verpflichtungen (Krankheit von Angehörigen) nicht in Frage. Das Studium lief recht problemlos, allerdings war ich nach zwei Schulpraktika so desillusioniert vom Unterrichten, da die Lehrbedingungen so dermaßen schlecht waren, dass ich kurz vor dem erstem Examen abgebrochen habe. Enttäuscht und mit dem festen Vorsatz, nun etwas Handfestes durchziehen zu wollen, habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht und mittlerweile einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet.

Nun ist es so, dass mich mein Job auf Dauer nicht auslastet und auch nicht glücklich macht. Er ist okay, ich verdiene einigermaßen vernünftig, aber immer wieder überkommt mich das Gefühl, dass es das noch nicht gewesen sein kann. Im Sommer bekomme ich nun mein zweites Kind und werde dieses Mal etwas länger in Elternzeit bleiben. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, ziehe ich ein Fernstudium in Erwägung, wobei ich nun zwischen den Stühlen stehe. Beruflich direkt an meine jüngere Vergangenheit anknüpfen würden wohl die WiWi in Hagen. Der Zusammenhang mit meiner Ausbildung liegt auf der Hand, es gibt viele Überschneidungen.

Umgekehrt war Psychologie immer so ein kleiner Traum und hätte ich das Lehramtsstudium nicht so spät geschmissen, hätte ich sicher auch noch umgesattelt.

Klinische Psychologie ist für mich uninteressant. Dagegen reizt mich aber zum Beispiel die Arbeit als Schulpsycholgin, in der Erziehungsberatung, in der politischen Bildung oder eine ähnliche Tätigkeit irgendwo im Bildungs-/Jugendwesen.

Was das Fachliche angeht, so mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Das Interesse ist da und nach acht Semestern Physik, Chemie, Erziehungswissenschaften und einer überwiegend in englischer Sprache verlaufenden kaufmännischen Tätigkeit sollte ich das Studium schon irgendwie wuppen können. ;)

Ist es unsinnig und gar aussichtslos, mit diesem Hintergrund und mit Anfang 30 nochmal in diese Richtung gehen zu wollen? Fest steht auf jeden Fall, dass ich in der Elternzeit studieren will - ansonsten drehe ich zu hause durch. :rolleyes: Wie gesagt, die reine Vernunftebene sagt "WiWi", aber irgendwas in mir sagt, dass das nicht das Richtige für mich ist. Zumal ich wirklich keine dicke Karriere und viel Kohle will, sondern einfach nur einen Beruf, bei dem ich morgens mit einem guten Gefühl zur Arbeit gehe und sagen kann, dass ich das was ich tue wirklich gern und von Herzen mache.

So, bitte entschuldigt diesem ellenlangen Text, ich hatte ja schon gedroht, dass es umfangreich werden könnte... :blushing:

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Eine ganz schlichte Frage: Warum wollen Sie denn Psychologie studieren?

Zum einen reizen mich naturwissenschaftliche Herangehensweisen an zunächst ganz individuell erscheinende Schwierigkeiten und die daraus entstehende Entwicklung von allgemeinen Lösungsansätzen. Ich finde es überaus spannend, Ursachenforschung zu betreiben und gleichzeitig das Wissen auf ganz praktische Dinge anwenden zu können. Zum anderen merke ich auch, dass ich in meinem damaligen Studium und mit der Entscheidung für einen sozialen Bereich nicht ganz verkehrt lag. Ich möchte mich weiterbilden und vor allem in irgendeiner Form helfend tätig sein. Dieses Bedürfnis wird leider in meiner derzeitigen Tätigkeit nicht gestillt.

Meinen Drang, mich weiterzubilden, könnte ich durchaus auch mit einem WiWi-Studium befriedigen. Ich befürchte nur, dass ich mich nach dem Abschluss in einer ähnlichen Tretmühle wie jetzt auch befinde, da sich ja an den Rahmenbedingungen in der Wirtschaft nur sehr wenig ändert und mir das Menschliche nicht weniger fehlen wird.

Trotzdem möchte ich eine Kurzschlussreaktion vermeiden, wobei ich natürlich - zumindest während der Elternzeit - wenig zu verlieren hätte.

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Falls der NC nicht fürs Präsenzstudium reicht, würde ich mich von der Idee der klinischen Psychologie verabschieden.

Selbst wenn man anschließend den Master via Präsenzuni macht und formell die Voraussetzungen erfüllt, konkurriert man immer noch mit einer Masse von Absolventen, die bereits während des Bachelors reichlich Praktika gemacht und Kontakte geknüpft haben.

Noch ein Nachtrag, denn durch einen falschen Absatz, habe ich ein Missverständnis verursacht. Ich habe quasi laut gedacht, ob es wohl auch deshalb in Hagen so viele Studienanfänger gibt, weil sich viele erhoffen, doch noch irgendwie in den klinischen Bereich wechseln zu können.

Für mich selbst ist die therapeutische Schiene ausgeschlossen. Kein Interesse und zudem habe ich weder Geld noch Zeit dazu.

Präsenzuni kommt nur wegen des Nachwuchses nicht in Frage. Meine Note sollte reichen und ansonsten täte wohl die Wartezeit ihr übriges. ;)

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Für Schulpsychologie, Erziehungsberatung etc. werden Sie mit einem Bachelor, und den dann noch aus einem Fernstudium wenig Chancen haben - mindestens, wenn ich nach meinen heutigen Infomationen gehe. Wer tatsächlich beratent tätig sein möchte, der erwirbt in einem Fernstudium nicht die nötigen Kenntnisse. Dazu braucht es Praktika etc.

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Für Schulpsychologie, Erziehungsberatung etc. werden Sie mit einem Bachelor, und den dann noch aus einem Fernstudium wenig Chancen haben - mindestens, wenn ich nach meinen heutigen Infomationen gehe. Wer tatsächlich beratent tätig sein möchte, der erwirbt in einem Fernstudium nicht die nötigen Kenntnisse. Dazu braucht es Praktika etc.

Für was könnte man denn das Fernstudium Ihrer Erfahrung nach überhaupt nutzen?

Soweit ich las, ist zumindest ein Praktikum in Hagen Pflicht und ist auch Bestandteil der Abschlussnote. Darüber hinaus gibt es auch an der FernUni vorlesungsfreie Zeiten. Da ich bereits nach meinem ersten Kind nach weniger als einem Jahr wieder arbeiten ging, wäre es sicher kein Ding der Unmöglichkeit, irgendwann in den sechs bis zwölf Semestern des Studiengangs Praxiserfahrung zu sammeln. Im Gegenteil. Ich ging nicht davon aus, dass es anders sein würde und beziehe eine gewisse praktische Berufsorientierung mit in meine Überlegungen ein.

Was wäre denn der entscheidende Vorteil eines Präsenzstudiums gegenüber dem Fernstudium? Geht es um die Reputation? Oder wirklich nur um Praktika? Ich habe mir gerade zum Vergleich einen Studienplan einer Präsenzuni angesehen und konnte keine wesentlichen Unterschiede feststellen. Auch dort wird ein Pflichpraktikum in die Berechnung der Regelstudienzeit aufgenommen.

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Spielt Geld denn eine Rolle? Falls nicht, vielleicht wäre dann ein Bachelor in Wirtschaftspsychologie interessant? Verbindet bisheriges Wissen mit deinen Interessen.

http://www.euro-fh.de/fernstudium-betriebswirtschaft-wirtschaftspsychologie-bachelor-of-arts.php

Über die Euro-FH habe ich nicht das Beste gehört. Abgesehen davon interessiere ich mich für ein Hochschulstudium. Gerade der Forschungsanteil üben einen Reiz auf mich aus und ich befürchte, eine andere Institution würde meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Ideal wäre so ein Studiengang in Hagen auf Hochschulniveau. Dann würde ich wohl nicht lange überlegen. ;-)

Und Geld spielt insofern auch eine Rolle, dass ich ja nach einem Jahr kein Elterngeld mehr bekäme. Wenn ich das Fernstudium anfange, ist das schon eine Einschränkung, da ja mein Gehalt wegfällt. Wenn aber noch Studiengebühren dazukämen, wäre das keine wirkliche Option. Ich möchte ungern gezwungen sein, arbeiten zu gehen, zwei Kinder zu versorgen, den Haushalt zu schmeißen und nebenbei zu studieren. Zumal dann auch wieder exorbitante Kosten wegen der Kinderbetreuung auf uns zukämen. Aber danke trotzdem für den Tipp.

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