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Kontrovers im Kerzenschein - diskutieren und gewinnen im Advent


Markus Jung

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...Aus beruflicher Sicht ist es sogar immens wichtig zu wissen, wo man hin möchte.

Ziel - Plan - Weg.

Ich weiß ja nun nicht, ob hier eine kontroverse Diskussion erwünscht ist, aber bei diesen Aussagen muss ich dagegen halten. Denn mich haben gerade meine beruflichen Querschläger immer im Gespräch gehalten und mir jobs verschafft, die ich sonst nie bekommen hätte.

Als Maschinenschlosser mit einem staatl. Abschluß im Rettungsdienst und einem abgebrochenen Studium ist man ja nicht unbedingt der Kandidat für Beraterjobs im Software-Bereich.

Aaaber: Maschinenschlosser = Fachkompetenz, Rettungsdienstausbildung und Erfahrung = Sozialkompetenz und (abgebrochenes) Studium = Methodenkompetenz.

Nur mit Ziel - Plan - Weg hat das doch recht wenig zu tun. Und wenn man dann noch meine Noten sieht weiß man auch, dass ich dazu ein fauler Sack bin ;)

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Ich weiß ja nun nicht, ob hier eine kontroverse Diskussion erwünscht ist, aber bei diesen Aussagen muss ich dagegen halten. Denn mich haben gerade meine beruflichen Querschläger immer im Gespräch gehalten und mir jobs verschafft, die ich sonst nie bekommen hätte.

Alsoooooooooo...ich hätte es wohl etwas detaillierter beschreiben sollen.

Ich meinte NICHT, nur der gerade, direkte Weg sei der richtige...ich meinte, generell zu wissen, welche Tätigkeiten / Aufgaben / Herausforderungen man haben möchte.

Mein Weg war definitiv nicht gerade....das ist aber nicht der Punkt.

Ich hatte dieses "egal was" auch in der Form aufgefasst, wie es Markus zuvor kurz angerissen hatte: etwas zu tun, nur dass man etwas getan hat...ohne Richtung.

PS: ich bin nicht faul, ich bin effizient. :biggrin:

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Also, ich bin bis dato vom Ersteren ausgegangen...denn das andere ist ja nicht "bewusst" entschiedenes Lernen.

Das ist das Leben...

andere aber nicht - hier sind ein paar Beispiele:

ynsm:

Unter Lernen verstehe ich auch nicht zwangsläufig nur Studium, Schule oder "büffeln". Vor ein paar Jahren habe ich den Sport für mich entdeckt. Ich habe aus Spaß gelernt, ein Motorrad schnell auf einer Rennstrecke zu bewegen. Das Erlernen von Fahrtechniken weckt natürlich auch den Ehrgeiz, das Besteaus sich herauszuholen. Rennen zu fahren erfordert nicht nur technisches Können, es ist darüber hinaus zum großen Teil auch eine Kopfsache. Die Fähigkeit, Entscheidungen in Millisekunden zu treffen, die über Sieg oder Niederlage entscheiden, stellt ebenfalls ein längerer Lernprozess dar.

chryssi:

Jeden morgen stehe ich auf, und lerne bis zum Abend etwas dazu, ob ich will oder nicht. Sei es, dass ich auf der Arbeit an einem Projekt teilnehme (-n muss), im Privaten eine neue Erkenntnis über einen mir nahestehenden Menschen gewinne, oder auch einfach an mir selbst Seiten entdecke, die ich bis dahin noch nicht kannte.

Auch aus Fehlern und Fehlschlägen lernt man, die gehören für mich auch zu einem solchen Lebenslangen Lernprozess.

kurban:

Ich schließe mich da Chryssi an - man lernt immer dazu, nicht zwangsläufig geplant und oft auch unbewusst. Ich habe zum Beispiel auf meinen Reisen extrem viel gelernt - andere Kulturen, andere Lebensweisen, Wertschätzung der eigenen Herkunft, Toleranz - einfach ein großer Sprung über den eigenen Tellerrand. Und ich denke, dass jeder, der seine Taten des Tages/ der Woche/ des letzten Jahres etc. reflektiert, feststellen wird, dass er etwas gelernt hat!

Ohne lebenslanges Lernen würden wir keine Lebenserfahrung gewinnen und uns nicht weiterentwickeln - wer zusätzlich aktiv auf neue Dinge zugeht, der lernt vielleicht etwas mehr dazu als andere

chillie:

Ich lernte gerne im Fernstudium, aber auch vorher habe ich schon neues probiert ... ich habe fotografieren gelernt und Bildbearbeitung... ich habe gelernt wie man bloggt ... aktuell lerne ich, wie ich mich in einem Ausdauersport selbst trainiere, ich hab versucht Sprachen zu lernen und irgendwann lerne ich vielleicht doch noch mal ein Instrument (und wenn es Ukulele ist). All das hält den Kopf fit, lenkt die Gedanken auch mal weg von den all zu strengen Überlegungen des Alltags und bietet somit auch Platz für Kreativität, für Dinge die einem letztlich wieder im Job zu Gute kommen.

und mal ne andere Frage: ist die eine Art von lernen ohn die andere möglich? in meinem Studium hab ich mehr als nur Faktenwissen gelernt - ich bin teilweise an meine Grenzen gekommen. Ich hab sehr stark gemerkt, was ich gut kann und was weniger gut. Und könnte man ein Fernstudium schaffen ohne so was wie Neugier, Offenheit für Neues, manchmal auch Starrköpfigkeit (positiver: Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen), Interesse, Wissensdurst...

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Ich sage mal ja. Die geringe Halbwertszeit des Wissens ist für mich auf der gesellschaftlichen Ebene einfach ein sehr gewichtiges Argument. Gerade wenn es um einen sensiblen Bereich, wie beispielsweise die Versorgung von Menschen geht, sollte der Nutzen stets über dem Schaden stehen. Sehr schnell resultiert daraus ein ethisches Problem, wenn man nicht mit dem State of the Art geht, sondern stattdessen mit antiken Praktiken und Ritualen argumentiert, deren wissenschaftliches Fundament bereits zusammengebrochen ist. Lebenslanges Lernen ist für mich also ein Essential.

Ansonsten braucht es für mich auf der individuellen Ebene nur zwei Voraussetzungen: Herzblut und Sinn im eigenen Tun zu sehen. Ist dies gegeben, kann jede Richtung bereichernd sein, egal ob ein beruflicher Zusammenhang zwingend gegeben ist.

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Der Ausspruch stimmt unbedingt. Selbst in meinem "relativ" normalen Job ändert sich ständig was, Regelwerke, Rahmenbdingungen, das politische Umfeld. Sprich die Variablen die eine Entscheidung beeinflussen , wechseln ständig und somit muss man um gut zu sein ständig dran bleiben um " current " zu bleiben. Lernen ist also erforderlich.

Für mich selber ist das lebenslange Lernen auch ein Ding um nicht zu verblöden. Wenn man gewöhnt ist sich mit neuen Dingen auseinander zu setzen steigt meiner Einschätzung nach die Fähigkeit die kleinen Probleme des Alltages besser zu meistern.

Ja und ich würde gern was gewinnen.....

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Wodurch unterscheiden sich bei Dir denn das eine und was das andere Lernen?

hab ich schon hier geschrieben:

- einmal vom "institutionellen" Lernen: in Kursen, Lehrgängen, Studiengängen - also vom eigentlichen Thema dieses Forums

- andere (auch ich) meinen lernen im allgemeinen Sinn: die Art von lernen, die alltäglich ist, die persönliche Weiterentwicklung, die etwas mit dem Job zu tun haben kann, aber nicht muss - auf Reisen, als Hobby oder sonst wie (auch eine persönliche/berufliche Niederlage, eine "Krise" kann zu einem Lernprozess führen)

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Irgendwie vermischen sich hier - das ist aber meine persönliche Sicht - die Dinge ein wenig.

Ich unterscheide Lernen nach Kriterium bewusst / absichtlich oder unbewusst / beiläufig.

Den Bereich "alltäglich" siedle ich eher im Bereich unbewusst / beiläufig an. Für mich sehr eng verknüpft mit softskills...wenn auch nicht nur.

Ich kann mich bewusst in der Persönlichkeit weiterbilden (Seminar) oder unbewusst (Verarbeiten von Erlebtem, Lebenserfahrung, Meistern von Krisen).

Letzterem kann man sich - aus meiner Sicht - wohl kaum entziehen. Denn das Leben findet ständig und immer statt.

Somit hat wohl jeder mit Mensch mit lebenslangem Lernen zu tun.

Darüber mache ich mir persönlich - wie bereits gesagt - weniger Gedanken, denn das geschieht, ohne dass mich bewusst damit auseinandersetzen muss.

Ich kann es schlicht und ergreifend nicht einfach abschalten. Was ich tun kann, ist bewusst über Erlebtes nachzudenken, um gewisse "Weisheiten" zu Erlangen. Das ist für mich aber bereits ein nachgelagerter Prozess zum eigentlichen Lernen / Erfahren.

Dem bewussten / absichtlichen Lernen kann man sich aber sehr wohl entziehen. Man kann es lassen, wenn man darin keinen tiefern Sinn oder Nutzen sieht.

Hier steht Aktion im Raum, Eigeninitiative, Engagement.

Da der Mensch bewusst sowieso nichts ohne einen dahinterstehenden Sinn macht, kommt man wohl zu der Frage: was ist der Sinn des bewussten Lernens.

Und hier liegen die Unterschiede. Pauschal zu sagen, lebenslanges Lernen ist IMMER wichtig, wäre wohl zu einfach. Für einen persönlich mag das so sein. Aber für andere kann das vollkommen unwichtig sein. Manch einer bewegt sich gerne in seiner "Komfortzone" (was ja nichts Verwerfliches ist).

Was hier richtig oder falsch ist, mag ich nicht bewerten. Ich kann es einfach nicht. Jeder hat seine persönlichen Wertigkeiten. Und die wenigsten Dinge im Leben sind schwarz-weiß. Zumal es weder einen logischen (normierten), noch einen ethischen Ansatz gibt, welcher zum lebenslangen (bewussten) Lernen "verpflichtet".

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Wow, da muss man sich ja in diesem Jahr richtig durcharbeiten, durch die Postings.

Beim Lesen fiel mir der Spruch einer alten Dame aus dem Allgäu ein: "Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu!" Zweifellos ist da eine Menge dran. Man lernt und man kann gar nicht verhindern, dass das passiert. Jedes neue Gerät setzt ja beispielsweise einen gewissen Lernprozess voraus, um es benutzen zu können.

Bei der Überlegung, mit welcher Frage wir beginnen, haben Anne Oppermann und ich diesen Lernprozess aber eher nicht im Kopf gehabt. Wir dachten schon an bewusstes Lernen. Dazu gehört dann ja auch die bewusste Entscheidung, etwas Neues lernen zu wollen.

Und da stellt sich dann ja wirklich die Frage, ob es egal ist, wozu man sich entscheidet: Sprache oder Stricken, Programmieren oder Posaune. Beispielsweise.

Was mir auffiel beim Lesen: Es gibt wohl Menschen, für die ist es ganz normal, Lernentscheidungen zu treffen. Nicht alle sind so. Manch einem reicht es völlig, wenn er Schule und Ausbildung hinter sich hat. Gibt es also so etwas wie ein "Lern-Gen"? Das man hat oder auch nicht?

Und noch eine weitere Frage ist mir eingefallen: Wann empfindet man den Erwerb neuer Kenntnisse als Lernen? Wenn man sich anstrengen muss? So richtig plagen? Lernt jemand (in den Augen der anderen!), wenn ihm alles nur so zufliegt?

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