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ARD: Der Arbeitsmarktreport - das Märchen vom Fachkräftemangel


Netapp

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Danke Mann klasse Bericht! Er bestätigt meine Meinung die ich mir vom VDI und der Situation um Ingenieure besonders in D bilden konnte. Ich bin froh aus diesem Verein ausgetreten zu ein und bedaure ihn 12 Jahre mit meinen Beiträgen gefüttert zu haben. Es ist doch völlig klar daß die höchst willlkürliche und methodisch anfechtbare Datenerhebung hinsichtlich Fachkräftemangels Kaffeesatzlesen ist. Die Frage war schon über alle Maßen demaskeirend warum eigentlich bei diesem anhaltendem Fachkräftemangel Ingenieursgehälter nicht aus allen Nähten explodiert sind wie es die Betriebswirtschaftslehre eigentlich postuliert. Die Antwort ist klar - weil es ihn nicht gibt. Das alles ist eigentlich ein alter Hut und nichts Neues, begeisternd aber trotzdem daß endlich hierzu ein Bericht im Fernsehen gebracht wird, ich hatte immer da Gefühl daß dies nicht so richtig die breite Masse interessieren würde. Völlig unerheblich übrigens wer oder was an dem Bericht direkt oder indirekt beteiligt ist da hier nur wie gesagt bereits seit langem Bekanntes zusammengetragen wurde. Das schmälert in keinster Weise die Aussagekraft die ja nicht originär auf das ISW oder wie das heißt zurückzuführen ist.

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Ich habe den Bericht auch gesehen. Ich muss zugeben, ich kenne mich in der Ingenieursbranche nicht aus, da ich im Gesundheitsbereich arbeite, fand die Dokumentation aber sehr interessant. Auch für mich, als Branchenfremden, kamen einige Dinge doch sehr bekannt vor, z.B. die oft zu lesenden Stellenanzeigen, wo ein Bewerber gesucht wird, der in dem genannten Arbeitsgebiet schon einige Jahre Erfahrung hat und quasi gleich voll eingesetzt werden kann (oder wie es dort genannt wurde: plug and play). Aus AG-Sicht natürlich verständlich, nur finde ich es dann fragwürdig, von Fachkräftemangel zu sprechen, wenn entsprechende Studienabsolventen existieren, diese aber nicht auf das Anforderungsprofil passen, weil die Firmen erfahrene Kräfte bevorzugen. Selten lese ich mal eine Anzeige "Wir bieten eine gründliche Einarbeitung." Auch Fachkräfte haben mal angefangen...

Und zum Thema "Im Gesundheitsbereich existiert tatsächlich ein Fachkräftemangel": Jeder weiß, wo viele unserer deutschen Ärzte und Pflegekräfte sind - in der Schweiz. :) Weil sie dort oft bessere Bedingungen vorfinden (und damit meine ich nicht nur das Gehalt) als in Deutschland. Viele Pflegekräfte bleiben außerdem auch nur wenige Jahre im Beruf - aufgrund der Arbeitsbedingungen. Meiner Ansicht nach ist dieser Fachkräftemangel zum größten Teil hausgemacht...

Gebt den Leuten einen attraktiven Arbeitsplatz, gute Bedingungen, eine anständige Bezahlung und Anerkennung - dann löst sich das Problem zum größten Teil selbst. Aber es ist natürlich einfacher, Kräfte aus dem Ausland zu bewerben und ihnen einen Sprachkurs zu bezahlen...

Manchmal züchtet man sich seine Probleme auch selbst...

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  • 2 Wochen später...

Der Film zeigt nur eins, dass Leute ohne Berufserfahrung es generell schwer auf dem Arbeitsmarkt haben, da stimme ich auch zu. Es gibt immer weniger Leute die Berufsneulingen eine Chance geben, auch wenn sie gut ausgebildet sind.

Der Trend dort hin, dass man eine Stelle ausschreibt und dort alles rein schreibt was geht um dann von den besten wählen zu können ist nichts neues. Keiner wird 100% der Anforderungen abdecken, weile meist solche Leute nicht gibt. Es liegt dann halt an dem Unternehmen die Person zu nehmen, wo der Invest der Einarbeitung am niedrigsten und das Fehler Risiko gering ist.

Was mich allerdings etwas stört ist, etwas zu studieren, nur weil eine Statistik sagt "Da ist ein Mangel". Bis man fertig studiert ist, vergehen 3-5 Jahre, was mittelfristig dazu führen kann, dass sich der Markt bis dahin gewandelt hat. Das wäre so, wie wenn ich heute eine Aktie von einem unbekannten Unternehmen kaufe, das heute gerade gegründet wurde. Das kann funktionieren, muss aber nicht. Man muss sich damit schon beschäftigen und den Markt analysieren und sich dadurch selbst eine Meinung bilden.

Ausbildung ist auch nicht alles, wenn ich mir den ein oder anderen in dem Beitrag ansehe, dann wird einem auch vieles klar, ohne das jetzt zu bewerten.

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Oft bleiben die Stellen ewig unbesetzt, weil (angeblich) niemand passendes zu finden ist. Von AN wird immer Flexibilität gefordert, doch Firmen sind nie dazu bereit. Ein großer Fehler. Niemand paßt genau zur Stelle. Doch das ist normal.

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Der Staat hat sicherlich nicht die Aufgabe für die Unternehmen eine Auswahl zu treffen, aber der Staat hat die Aufgabe Menschen im Rahmen der Möglichkeiten qualitativ gut auszubilden, schon im eigenen Interesse, dieser Verantwortung kommt der Staat aber immer weniger nach, ich war früher ein großer Kritiker von Bildungsabschottung und der Implementierung von Parallel-Bildungskreisen mittlerweile haben Elite-Schulen und Internate wie auch private Elite-Hochschulen eine wichtige Funktion. Selbst Landkreise und Bundesländer errichten mittlerweile immer mehr Gymnasien und Internate für besonders Leistungsfähige Schüler, meist mit Auswahlverfahren aber offen für alle Schichten und kostenfrei, sowas bräuchte es nicht wenn die eigentlichen Mechanismen im primären Bildungsbereich noch greifen würden.

Der Staat sollte im Rahmen der Möglichkeiten eine qualitative Ausbildung sicherstellen, sowohl in der Schuldbildung wie auch im Bereich der Hochschulen und Forschung, hierzu sollte er aber auch ein an der Realität orientiertes differenziertes Bildungsangebot bereitstellen, dies ist aber nicht mehr der Fall es ist mittlerweile in vielen Regionen und Bundesländern mittlerweile völlig verzerrt und unausgewogen. Das Gymnasium wurde faktisch zur Regelschule gemacht und auch dort passt man sich dann den neuen Herausforderungen an in dem man das Anforderungsprofil absenkt, das betrifft die Schulen wie teilweise auc h die Hochschulen die wiederum immer größere Anstregungen unternehmen müssen, die Schwächen der Studienanfänger auszugleichen und hier möglichst gleichmäßig ein angmessenes Grundniveau schaffen zu können.

Die Menschen sind Individuen eine systemisch politisch gewollte Gleichschaltung kann nur zu problematischen Konsequenzen führen. Die Interessen, die Kompetenzen und das allgemeine Leistungsvermögen variiert, dieser Tatsache muss man im Bildungssystem wieder gerecht werden. Jeder muss potenziell die geichen Chancen haben und sollte alles erreichen können aber hier muss man an den entsprechenden Anforderungen festhalten, damit eine Differenzierung möglich ist.

Die wirklich sehr Leistungsstarken Schüler haben heute eigentlich keine großen Chancen mehr sich abzugrenzen und sich abzuheben, was dann schon auch etwas schade ist. Um hier an anzuknüpfen, die Hochschulen aber auch die Arbeitgeber müssen mittlerweile die früher bestehenden Selektionen ersetzen, da hier reihenweiße formal hervorragende Bewerber auf dem Markt sind mit vergleichbaren Noten aber einem drastischen Leistungsgefälle, dass ist nicht ganz unproblematisch. Hier müssen die Unternehmen eigene aufwendige Auswahlverfahren konzipieren um wirklich die besonders geeigneten Kandidaten finden zu können.

Das kann so nicht im Sinne der Politik sein.

Angemerkt eine Selektion und eine Leistungsermessung ist in vielen Kontexten schon wichtig aber man muss diese schon richtig umsetzen. Objektivität und Aussagekraft sind wichtig. Die NC Barrieren die man aufgrund begrenzter Kapazitäten fast durchgängig findet werden dem nicht gerecht, hier werden die "formal" Geeigneten durchgeschleust während massenhaft die wirklich Begabten keine Chancen haben. Das ist so auch nicht akzeptabel.

Und ganz allgemein wenn wir ein einig Volk von Akademikern sein sollen, dann muss die Politik hier auch auf finanzieller Ebene konsequent sein und die Hochschulen besser ausstatten und vorallem mehr Studienplätze schaffen.

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mittlerweile haben Elite-Schulen und Internate wie auch private Elite-Hochschulen eine wichtige Funktion.

Zustimmung, aber mit einer Einschränkung: Diejenigen Elite-Schulen die nur dazu dienen, das gewisse selbsternannte Eliten unter sich bleiben, halte ich für gefährlich und pervers. Gezielte Förderung leistungsstarker Schüler und auch die oft belächelte Bildung von Elite-Hochschulen halte ich für richtig und wichtig. Ich kann für ein wichtiges IT-Projekt nicht einen sehr guten "Architekten" durch drei mittelmäßige kompensieren - aber man braucht eben auch nur einen, der fachlich(!) stark sein muss. Wenn der kein guter (Projekt)manager ist, ist das doch völlig egal - dafür wird er nicht eingekauft.

Die wirklich sehr Leistungsstarken Schüler haben heute eigentlich keine großen Chancen mehr sich abzugrenzen und sich abzuheben, was dann schon auch etwas schade ist.

Ja, leider. Wer schon mal kopfkratzend vor einem dicken Stapel mit 1er- und 2er-Absolventen saß, kennt das. Wenn man dann noch selbst keinen solchen Abschluss hat und davon ausgeht, das man trotzdem gute Arbeit leistet, wird es noch bizarrer. Noten gar nicht zu beachten ist aber weder realitätsnah noch fair gegenüber denjenigen, die sich dort voll reingehängt haben. Leider haben wir den heiligen Gral auch noch nicht gefunden, aber legen zumindest viel mehr Wert auf ergänzende Methoden:

Hier müssen die Unternehmen eigene aufwendige Auswahlverfahren konzipieren um wirklich die besonders geeigneten Kandidaten finden zu können.

Bei Einsteigern ist es besonders schwierig, fair zu bleiben weil man kaum fachlich diskutieren kann. Wir haben letztes Jahr eine "gehobene" Position besetzt[0], bei der es aufwendig, aber eher einfach war: Man lädt die mit dem vielversprechendsten Lebenslauf ein und führt z.B. Interview-Runden oder lässt einen kleinen Probevortrag halten. Quer durch alle Abschlüsse und Notenspiegel waren nachher diejenigen übrig, die plausibel erklären konnten welche Vor- und Nachteile eine Lösung hat, welche Alternativen vorhanden sind, etc. Bei den schlechteren Leuten wurde oft wortgewaltig und selbstbewußt vorgetragen, wie sie etwas konkret machen würden. Wenn man dann aber nachgehakt hat, warum das die beste Lösung sein soll, kamen auch bei einigen mit tollen Noten oder perfekten Zeugnissen nur heisse Luft oder patzige Antworten.

Außer Interviews haben sich bei uns Praktika und persönliche Empfehlungen bewährt. Letztere funktionieren nicht immer und dürfen den Auswahlprozess nicht ersetzen, helfen aber manchmal die versteckten Juwelen zu finden.

[0] Im deutschen fehlt mir eine gute Bezeichnung. Im englischen z.B. ein "Senior System Engineer". Jemand der nicht nur mitarbeitet, sondern auch bewerten kann, ob wir überhaupt die richtigen Verfahren einsetzen, eigenständig neue Produkte evaluiert, usw. Fünf bis sieben Jahre Berufserfahrung sind nötig, ein Studium hilfreich aber nicht notwendig.

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Die wirklich sehr Leistungsstarken Schüler haben heute eigentlich keine großen Chancen mehr sich abzugrenzen und sich abzuheben, was dann schon auch etwas schade ist. Um hier an anzuknüpfen, die Hochschulen aber auch die Arbeitgeber müssen mittlerweile die früher bestehenden Selektionen ersetzen, da hier reihenweiße formal hervorragende Bewerber auf dem Markt sind mit vergleichbaren Noten aber einem drastischen Leistungsgefälle, dass ist nicht ganz unproblematisch. Hier müssen die Unternehmen eigene aufwendige Auswahlverfahren konzipieren um wirklich die besonders geeigneten Kandidaten finden zu können.

100% "Häh?" :confused:. Die von Dir genannten leistungsstarken Schüler können an einer FH / Uni den Wunschstudiengang (dank entsprechendem Fachabi / Abi) wählen, also auch NC Fächer, und dank Regelstudienzeit und entsprechenden Noten dann sicher im Arbeitsleben durchstarten.

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