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Mehr als den Mindestlohn gibt es nicht mehr!


Majesty

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Wie ich hier schon in zwei oder drei Thmen erwähnte, suche ich momentan einen neuen Arbeitsplatz. Donnerstag, Freitag und heute hatte ich jeweils ein Vorstellungsgespräch. In den Bewerbungen gab ich meine Gehaltsvorstellungen an. Da man mich zum Vorstellungsgespräch einlud, ging ich davon aus, dass meine Gehaltsvorstellung akzeptiert. Im Gespräch wurde mir dann erzählt, dass man viel weniger zahlt, als ich mir vorstelle. Unternehmen 1 bot mir 8,80 Euro, Unternehmen 2 bat mir 9,00 Euro und Unternehmen 3 nur 8,50 Euro, alle erwähnten gleich, dass der Stundenlohn nicht verhandelbar ist. Bei einer 35Std.-Woche würden da netto keine 1300 Euro übrig bleiben. Da ich fast 600 Euro Miete und 123 Euro Heizkosten zu zahlen und noch eine Frau und ein Kind zu ernähren habe und für die Arbeit in Zweitniederlassungen kein Fahrgeld gezahlt wird, habe ich dankend abgelehnt.

Bei allen Bewerbungen bekam ich zu hören bzw. in allen Stellenanzeigen las ich, dass nur der gesetzliche bzw. branchenabhängige Mindestlohn gezahlt wird. Ist das noch normal?! Mit ehrlicher und harter Arbeit ist heute kein Geld mehr zu verdienen. Wie sind eure Erfahrungen?

Als ich gesehen habe, dass hier Baggerfahrer ohne Berufsausbildung schon mit 14 bis 17 Euro Stundenlohn anfangen, frage ich mich ernsthaft, ob ich nicht Baggerfahrer werden soll, obwohl mich Handwerk und Technik eigentlich gar nicht interessieren!

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Als ich gesehen habe, dass hier Baggerfahrer ohne Berufsausbildung schon mit 14 bis 17 Euro Stundenlohn anfangen

Kann schon vorkommen, aber son Bagger richtig bedienen ist nicht so einfach wie man sich das vorstellt. Und son Kran auch nicht wenn paar 100tsd Euro dranhängen hat das schon nicht unerhebliches Stresspotential.

Ist es normal, dass man in eine Bewerbung gleich reinschreibt, was man sich an Gehalt vorstellt?

Wo das - außerhalb von Jobs die weit vom Mindestlohn weg sind - üblich wäre, da schreibt man eigentlich keine Bewerbung weil die Schuhgröße des Bewerbers meist die einzige wichtige Kennzahl ist.

Ist das noch normal?! Mit ehrlicher und harter Arbeit ist heute kein Geld mehr zu verdienen.

Keine Sorge, der alternativlos gerechte gute faire Mindestlohn sorgt dafür das du weniger Sorgen haben musst das geringer qualifizierte dir deinen Job wegnehmen können - solang du es für das Geld machst natürlich...

Aber in dem Bereich bleiben pro € eh nur 60ct übrig... also machts den Kohl nicht fett.

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Kann schon vorkommen, aber son Bagger richtig bedienen ist nicht so einfach wie man sich das vorstellt. Und son Kran auch nicht wenn paar 100tsd Euro dranhängen hat das schon nicht unerhebliches Stresspotential.

Ja, aber selbst gegen höhere Schäden ist man doch versichert.

Keine Sorge, der alternativlos gerechte gute faire Mindestlohn sorgt dafür das du weniger Sorgen haben musst das geringer qualifizierte dir deinen Job wegnehmen können - solang du es für das Geld machst natürlich...
Der gesetzliche Mindestlohn ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, aber wer kann von 8,50 Euro p. Std. leben? Alleine geht das vielleicht noch mit Abstrichen, aber sobald man auch nur für eine Person unterhaltspflichtig ist, geht es nicht mehr. Kinderfreibeträge, Pendelpauschale usw. nützen Geringverdienern eigentlich gar nichts.

Ich habe mir mal ausgerechnet, was ich Netto und unverheiratet aber mit 1 Kind bei einem Stundenlohn von 8,80 Euro verdienen würde. Es wären keine 1000 Euro.

Irgendwo habe ich hier mal gelesen, dass jemand schrieb, dass Mindestlohn auch Mindestarbeitsleistung bedeutet. Bei uns im Lager arbeiten eigentlich nur Zeitarbeiter und wie die arbeiten, kann man kaum als sowas bezeichnen. Total demotiviert, langsam, schwerfällig, schlecht gelaunt und leicht angekotzt warten sie darauf, dass sie ihre Tage bis zum Wochenende gut rumkriegen und selbst nach x-maligem austauschen der Zeitarbeiter hat sich daran nicht viel geändert. Sicherlich liegt das nicht nur am Mindestlohn, aber sicher hauptsächlich an ihn und ich kann sie alle sogar verstehen. Bevor der gesetzliche Mindestlohn eingeführt wurde, haben sie alle 7,23 Euro pro Stunde verdient. Das Midestlohn auch Mindestarbeitsleistung bedeutet, kann ich nur unterschreiben.

um welchen Beruf gehts denn eigentlich genau?
Bürokaufmann mit zehnjähriger Berufserfahrung (ohne Ausbildungszeit eingerechnet), einigen IHK-Fortbildungen im Bereich Logistik, Zoll /Steuern und Recht und AdA-Schein.

Ist es normal, dass man in eine Bewerbung gleich reinschreibt, was man sich an Gehalt vorstellt?
In zwei der drei Stellenbeschreibung stand, dass auch eine Angabe zur Gehaltsvorstellung erbeten wird. Ich würde es aber auch da machen, wo es nicht in der Stellenanzeige steht, damit die gleich wissen, dass ich für viel wenger Lohn die Stelle nicht annehmen würde und die mich gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch einladen brauchen, wenn sie der Gehaltsvorstellung nicht nahekommen können oder wollen.

Übrigens ging es hier um Betriebe, die keinen Tarifverträgen unterliegen.

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Ja, aber selbst gegen höhere Schäden ist man doch versichert.

Klar, nur wenn gra Leute drunter rumlaufen sind die halt dann plattsche matsche.

Total demotiviert, langsam, schwerfällig, schlecht gelaunt und leicht angekotzt warten sie darauf, dass sie ihre Tage bis zum Wochenende gut rumkriegen.

Bevor der gesetzliche Mindestlohn eingeführt wurde, haben die alle 7,23 Euro pro Stunde verdient

Jo, und was hat sich dadurch nun effektiv geändert? Wenn der Mindestlohn bei 12€ wäre... würde sich da was ändern? Ich hab da so meine Zweifel wenn ich mir Unternehmen ansehe wo es die bei ähnlicher Arbeit gibt....

Ich habe mir mal ausgerechnet, was ich Netto und unverheiratet aber mit 1 Kind bei einem Stundenlohn von 8,80 Euro verdienen würde. Es wären keine 1000 Euro.

Ist halt besser als Sozialhilfe wenn kein Anrecht auf "Sondervergütungen" hast. Leben kann man schon davon.

Sauteure Stadtwohnung, eigenes Auto oder teure Urlaubsreisen sind halt nicht drin.

Das sind aber keine "gottgegeben" Standards und waren das auch nie gewesen...

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Ist halt besser als Sozialhilfe wenn kein Anrecht auf "Sondervergütungen" hast. Leben kann man schon davon.

Sauteure Stadtwohnung, eigenes Auto oder teure Urlaubsreisen sind halt nicht drin.

Ich bin glücklicherweise nicht in dieser Situation, bin aber mit der Lage von Hartz IV Empfängern sehr gut vertraut. Wenn du das Leben nennst...

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Bürokaufmann mit zehnjähriger Berufserfahrung (ohne Ausbildungszeit eingerechnet), einigen IHK-Fortbildungen im Bereich Logistik, Zoll /Steuern und Recht und AdA-Schein.

Puh, das ist echt heftig. :(

Da bin ich froh, dass es in meinem Bereich zumindest Anlehnungen an Tarifverträge gibt, wenn das Haus selbst einen eigenen Tarifvertrag hat.

Für 8-9 € würde ich nicht (mehr) arbeiten gehen. Das macht man als Schüler oder Student, aber doch nicht in solchen Berufen. :scared:

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Das ist wirklich sehr wenig Geld, eine Familie kann man mit dem Gehalt ganz sicher nicht ernähren.

Und rechne dir dann mal aus, was dir als Renter zum leben bleibt. Großartig Rücklagen für Rente oder Anschaffungen bleiben bei dem Gehalt nicht. Was für ein Gehaltswunsch hast du in deiner Bewerbung angegeben? Hast du derzeit einen festen Job?

Ich drücke dir die Daumen, dass du einen passenden Job findest.

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Über welche Region reden wir denn? Und über welche Art von Unternehmen?

Mindestlohn für einen Bürokaufmann mit Fortbildung etc. ist wenig, deswegen müsste man das "Gesamtpaket" sehen - Unternehmen, Region, Branche, Aufgabengebiet, individuelle Gegebenheiten bei Ihnen als Bewerber. Dann könnte man vielleicht etwas Vernünftiges dazu sagen.

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Das ist wirklich sehr wenig Geld, eine Familie kann man mit dem Gehalt ganz sicher nicht ernähren.

Ich finde auch, dass der Mindestlohn wenig ist für jemandem mit Ausbildung, Berufserfahrung und Weiterbildung - absolut einverstanden. Was mich aber immer ärgert, ist dieses Argument, dass man damit ja keine Familie ernähren könne. Der Arbeitgeber zahlt für die Arbeitsleistung, nicht für die persönlichen Lebensumstände. Mal ganz abgesehen davon, dass ich Frauen, die sich heutzutage noch "ernähren lassen", nicht verstehe, kann man sich ja auch nicht hinstellen und für andere Aspekte der persönlichen Lebensumstände ein bestimmtes Gehalt fordern - bei Abwesenheit von Familie vielleicht teure Hobbies, ein großes Haus...

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