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B.A. Bildungs- oder Kulturwissenschaften


BrighteyedRaven

Empfohlene Beiträge

Hallo ihr Lieben,

 

ich weiß, dass ich mit einer Frage an euch herantrete, deren Antwort ich zu guterletzt selbst finden muss, aber ich erhoffe mir Austausch, Inspiration und Anregungen, die mir bei der Entscheidungsfindung helfen können.

Ich bin 32 Jahre alt und hauptberuflich Physiotherapeutin. Seit über elf Jahren arbeite ich in Vollzeit in diesem Beruf, der mir auch Freude bereitet. Doch auf der einen Seite weiß ich, dass ich diesem Beruf rein körperlich nicht ewig werde nachgehen können und zweitens träume ich schon seit Jahren von einem Studium.
Da ich die Hauptverdienerin meiner Familie bin, kommt ein Studium in Vollzeit nicht infrage und da man als Physiotherapeutin leider kein besonders hohes Einkommen hat, kann ich mir auch kein nebenberufliches Studium an einer privaten Schule leisten. Um beispielsweise einen Bachelor-Abschluss in Physiotherapie, Gesundheitsökonomie oder ähnlich verwandten Bereichen zu erwerben, muss man locker zwischen 13.000 und 20.000 Euro bezahlen und zusäzlich aufgrund diverser Präsenzveranstaltungen auch noch die Arbeitszeit verkürzen. Das ist in meinem Fall schlichtweg nicht möglich.

 

Davon abgesehen interessiere ich mich auch sehr für andere Bereiche und könnte mir vorstellen, in (mittlerer bis ferner) Zukunft auch einem gänzlich anderen Berufsfeld nachzugehen.

Nun ist es so, dass ich im Angebot der FU Hagen die beiden B.A. Studiengänge Kulturwissenschaften und Bildungswissenschaften entdeckt habe, die mich beide sehr ansprechen und reizen. Mein Mann promoviert derzeit als Historiker, ich bin literarisch und philosophisch interessiert und arbeite nebenberuflich seit Jahren als Autorin. Die Inhalte, die für das Studium genannt sind, sollten mich allesamt sehr oder mindestens größtenteils interessieren, soweit ich das beurteilen kann.
Das einzige Manko, das ich erkenne ist: Ich sehe rein gar keine Schnittstelle zu meiner bisherigen Tätigkeit. Und die extrem teure und schwere Physiotherapieausbildung so ganz hinter sich zu lassen und das Arbeitsfeld, das mir natürlich auch liegt, fällt nicht ganz so leicht. Vielleicht bin ich aber auch nur blind und es gäbe eine Möglichkeit, beide Bereiche ineinandergreifen zu lassen, die ich bis jetzt bloß nicht sehe.

Der zweite Fachbereich, der mich anspricht, sind die Bildungswissenschaften (auch B.A.). Hier gefallen mir ebenfalls die meisten Inhalte und ich kann mir vorstellen, im Praktikum oder auch in späteren beruflichen Optionen zumindest Parallelen zum therapeutischen Bereich ziehen zu können. Dass muss natürlich keineswegs sein, wäre aber trotzdem nett, wenn sich die beiden Fachbereiche in irgendeiner Weise ergänzen oder verbinden ließen.

Versteht mich nicht falsch, es muss sich nicht zwingend eine Verbindung zur Physiotherapie ziehen lassen, doch wenn es irgendwie eine Möglichkeit gäbe, meine bisherigen beruflichen Inhalte mit einem zukünftigen Studium in Verbindung zu bringen, dann wäre das geradezu ideal.

 

Fest steht, dass ich einen der beiden Studiengänge studieren möchte und werde. Doch da mich derzeit beide noch gleichwertig stark interessieren und ich mich trotz aller Informationsquellen noch nicht entscheiden kann, versuche ich einfach, irgendwo einen Vor- oder einen Nachteil herauszukehren, der mir die Entscheidung erleichtern könnte.

 

Ich wüsste gern, ob sich unter euch vielleicht noch jemand befindet, der aus dem therapeutischen oder allgemein medizinischen Bereich kommt und nun in den kultur- und sozialwissenschaftlichen Bereich gewechselt ist und welche Erfahrungen ihr gemacht habt.
Und ich würde mich freuen, ein paar Inspirationen zu bekommen, die mir bei meiner Entscheidungsfindung behilflich sein könnten.

Dafür schon im Vorhinein herzlichen Dank!
Liebe Grüße :-)

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Hallo

 

Ich habe jetzt ein wenig den Eindruck, dass es Dir in erster Linie darum geht, zu studieren und einen akademischen Abschluss in der Tasche zu haben. Zu den beiden von Dir genannten Studiengängen kann ich allerdings nicht viel sagen.

 

Was mir aber durch den Kopf ging: Du möchtest, wenn möglich, eine Schnittstelle zu Deinem bisherigen Beruf haben. Und Du ziehst den Bereich "Bildung" (Du nennst da Bildungswissenschaft) in Erwägung. Da wäre es doch z.B. möglich, dass Du als Dozentin an einer Schule für Physiotherapie tätig wirst.

 

Dazu brauchst Du aber nicht unbedingt einen akademischen Abschluss - je nach Bildungseinrichtung kann hier auch eine subakademische Weiterbildung zum/zur "DozentIn in der Erwachsenenbildung" weiterhelfen.

 

Ich hoffe, dass kommt jetzt nicht als plumpe Werbung an... Wir bieten genau so einen Fernkurs "Dozent/In in der Erwachsenenbildung" an und haben schon einige PhysiotherapeutInnen ausgebildet, die jetzt an einer Schule für Physiotherapie als DozentIn tätig sind.

 

Aber bei diesem Fernkurs handelt es sich eben nicht um einen akademischen Abschluss, sondern um eine subakademische Weiterbildung.

 

Dir viel Erfolg bei Deinen Plänen und viele Grüße

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Du bist jetzt 32. Bist du an der FernUni Hagen deinen Bachelor hast, wirst du irgendwo zwischen 35 und 40 sein und bist dann absolute Berufsanfängerin. Sofern du also nicht vorhast, das Studium vor allem aus Interesse und Hobby zu machen (und so habe ich es verstanden), würde ich mir an deiner Stelle gut überlegen, wie du das Studium verwerten kannst. Und wenn du da eine Verknüpfung zu deinem bisherigen Job herstellen kannst, könnte das ein wichtiger Vorteil sein. Das würde ich vorher gut überlegen. Und je nach angestrebter Tätigkeit auch, ob dazu wirklich ein akademisches Studium notwendig ist, siehe Beitrag von Anne Oppermann. Und natürlich gibt es für solche Tätigkeiten auch viele andere Weiterbildungen. 

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Guten Morgen ihr beiden,

entschuldigt bitte meine späte Antwort, aber ich war gestern bis spät abends in der Praxis, sodass anschließend einfach keine Gelegenheit mehr war.

@ Anne Oppermann (?): Vielen Dank für die umfangreiche Antwort! Leider kommt Dein gut gemeinter Tipp für mich nicht infrage. Ich habe in den vergangenen Jahren bereits mehrere nebenberufliche "Studien" und Ausbildungen absolviert, die auch mit Prüfungen und Abschlüssen verbunden waren, welche allerdings keinen akademischen Abschluss brachten. Natürlich haben auch sie mich persönlich und beruflich vorangebracht, aber - wie Du schon richtig aus meinen Zeilen gelesen hast - wünsche ich mir nun tatsächlich einen akademischen Abschluss. Ich liebäugele mit der Option, später einen Master machen zu können. Und die berufliche Verwertbarkeit steht bei mir tatsächlich nicht an höchster Stelle, sondern eigentlich meine persönliche Bildung und die "menschliche Reifung, Bildung und Erfahrung", die ich mir davon verspreche. Ich versuche, ständig an mir, meiner Bildung und meiner sozial-menschlich-charakterlichen Entwicklung zu arbeiten und da stelle ich mir ein akademisches Studium als sinnvoll und wertvolle neue Erfahrung vor. Wenn ich dadurch beruflich auch weiterkomme, mir neue Wege eröffne oder eine Schnittstelle zwischen dem Studium und meinem jetzigen Berufsweg finden kann, wäre das umso besser und sicherlich auch erstrebenswert.

Ich habe die Frage oben vornehmlich gestellt, um mir die Entscheidung zwischen den Studiengängen zu erleichtern, die für mich infrage kommen. Ich suche nach Argumenten, kleinen Vor- oder Nachteilen, winzigen Inspirationen, die mir helfen, zu einer Entscheidung zu gelangen.
An die Lehre an einer Physiotherapieschule habe ich natürlich auch bereits gedacht, doch dies sollte auch mit genügender Berufserfahrung, entsprechenden Fortbildungen (und ggf. dem BA Berufswissenschaften) infrage kommen. Für die nichtakademische Ausbildung zur "Dozentin für Erwachsenenbildung" interessiere ich mich nicht, das tut mir leid :-(

@ Markus: Danke auch Dir für Deine Antwort. Du hast recht, ich sollte die Schnittstelle, so ich sie denn wünsche, vor der Aufnahme des Studiums suchen. Ich schätze, im Bereich der Bildungswissenschaften werden weitaus mehr Schnittstellen liegen, zumal ich auch schon eine Weiterbildung absolviert habe, die in diese Richtung geht. Leider interessiere ich mich ein bisschen mehr für die Inhalte aus dem Kulturwissenschaftsstudium. Und da ist mein Dilemma. ;-)
Zu meiner Motivation habe ich oben an Anne Oppermann schon etwas geschrieben. Wenn Du magst, kannst Du die Zeilen lesen.

Na, ich werde sicherlich noch irgendwie zu einer Entscheidung finden. Und vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp für mich.

Viele Grüße!

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Hallo,

 

ich kann dein Dilemma gut nachvollziehen. Ich weiß ja nicht, wie du finanziell gestellt bist, aber vielleicht schreibst du dich erst einmal in beide Studiengänge ein und orderst das Material für das 1. Semester aus beiden Studiengängen. Dann siehst du vielleicht am ehesten, was dich anspricht. Ich habe mich für Bildungswissenschaften entschieden, weil ich später gern als Dozentin in der Erwachsenenbildung tätig sein möchte aber es gibt gerade jetzt am Anfang einige Module, die jetzt auf den ersten Blick nicht so interessant sind aber nun mal absolviert werden müssen, um zum Ziel zu kommen. Andererseits finde ich sie im Laufe des Semesters und je mehr ich mich damit auseinandersetze immer spannender.

 

Ich bin gespannt, wofür du dich entscheidest. Ich hoffe, du triffst die richtige Wahl.

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Als Hauptverdienerin in der Familie ist nun "Bildungswissenschaften" nicht gerade ein Studiengang, der besonders große Chancen auf dem Arbeitsmarkt verspricht. Und natürlich bringt ein Studium neue Erfahrungen, aber ob es der optimale Weg zur persönlichen Reife und menschlichen Weiterentwicklung ist, das ist sehr vom Individuum abhängig.

 

Zusammengefasst: Mir erscheint es so, als ob Ihre Überlegungen sich noch auf einem recht "unausgegorenen" Niveau befinden. Ich denke, Sie sollten sich genau anschauen, was so ein Studium Ihnen bringen soll - persönlich UND beruflich.

 

Sabine Kanzler

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vor 7 Minuten, KanzlerCoaching sagte:

Als Hauptverdienerin in der Familie ist nun "Bildungswissenschaften" nicht gerade ein Studiengang, der besonders große Chancen auf dem Arbeitsmarkt verspricht.

 

Darf ich fragen, warum Sie das so sehen? Ich dachte eigentlich gerade, dass dieser Studiengang vielfältige Möglichkeiten bereithält da man nicht auf eine Tätigkeit bzw. Einsatzbereich beschränkt ist.

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Der Studiengang erscheint mir von ähnlicher Ausrichtung wie der des "Diplom-Pädagogen". Er befähigt NICHT (oder vielleicht auch "noch nicht") zum Unterrichten an staatlichen Schulen. Das ist hier sehr klar geregelt, ohne Zulassung zum Referendariat geht da gar nichts. Er befähigt auch nicht zu beratenden Tätigkeiten.

 

Und übergeordnete, planende Tätigkeiten im Bildungsbereich gibt es, aber die Stellen sind überschaubar, die die öffentliche Hand dafür einrichtet. Dass die Wirtschaft an solchen Absolventen einen riesigen Bedarf hat, sehe ich auch nicht unbedingt.

 

Zu guter letzt konkurrieren die Absolventen mit Pädagogen, Wirtschaftpsychologen und vergleichbaren Studienrichtungen.

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@BrighteyedRaven: Ich sehe bei dir folgenden Widerspruch:

 

Auf der einen Seite bist du als Hauptverdiener auf ein geregeltes Einkommen angewiesen und schätzt (wohl realistisch) ein, dass du deinen jetzigen Job als Physiotherapeutin nicht bis zur Rente machen kannst, also irgendwann eine Alternative brauchst. Das würde bedeuten, bei Weiterbildungen besonders auf die berufliche Verwertbarkeit zu achten. Dazu habe ich oben ja schon einiges geschrieben.

 

Auf der anderen Seite schreibst du " die berufliche Verwertbarkeit steht bei mir tatsächlich nicht an höchster Stelle", was vor allem für ein "Luststudium" sprechen würdest - allerdings blendest du damit meiner Meinung nach deine finanzielle und berufliche Realität aus, wenn du die Verwertbarkeit dafür nur als "nice to have" siehst.

 

Diesen Widerspruch würde ich an deiner Stelle vorab versuchen zu klären vor einer Entscheidung. Wenn du dir dann sagst, dass es beruflich schon irgenwie weiter gehen wird und du jetzt das studieren möchtest, was rein deinen Interessen entspricht, würde die Entscheidung vermutlich auf die Kulturwissenschaften hinauslaufen. Wenn du zu dem Ergebnis kommst, dass dir die Sicherung deiner beruflichen Zukunft und die Vorbereitung eines Jobwechsels wichtig ist, würde die Entscheidung wohl auf die Bildungswissenschaften - oder vielleicht sogar etwas ganz Anderes, hinauslaufen.

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Noch ein kleiner zusätzlicher Hinweis :

 

Sabine Kanzler hob ja schon folgendes hervor: "Der Studiengang erscheint mir von ähnlicher Ausrichtung wie der des "Diplom-Pädagogen". Er befähigt NICHT (oder vielleicht auch "noch nicht") zum Unterrichten an staatlichen Schulen. Das ist hier sehr klar geregelt, ohne Zulassung zum Referendariat geht da gar nichts."

 

Selbst falls (?) das Studium der Bildungwissenschaften irgendwann mal (?) dazu befähigen sollte, dass man als LehrerIn an staatlichen Schulen tätig werden "könnte", so muss man dann ja zusätzlich auch Fächer studiert haben, die man unterrichten kann, also z.B. eine Fremdsprache, Mathe oder "Spezialfächer", die im Moment gebraucht werden.

 

Ich denke, ein Bildungswissenschafler könnte dann solche Schulfächer wie Pädagogik, vielleicht auch Sozialkunde oder benachbarte Fächer unterrichten. Aber wie viele Pädagogiklehrer werden denn am Ende wirklich gebraucht?

 

Das wäre bei dem Beispiel der Physiotherapie anders, denn da sind die notwendigen Fachkenntnisse ja bereits gegeben: Aber um als DozentIn an einer Schule für Physiotherapie lehren zu können, benötigt man meines Wissens nach eigentlich kein akademisches Studium. Aber das hab ich ja schon weiter oben geschrieben... ;)

 

Anne Oppermann - Fernstudienakademie

 

 

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