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Bezahlte Blogartikel über onlineplus


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Gestern bin ich über Twitter auf einen Blogartikel zum Fernstudium bei onlineplus aufmerksam geworden, was sofort mein Interesse geweckt hat, da es sich um einen neuen Anbieter handelt und hier bei Fernstudium-Infos.de bisher noch keine Blogs von Studierenden vorhanden sind und mich somit Erfahrungsberichte sehr interessieren.

 

Der Blogbeitrag war einerseits schon interessant geschrieben, aber irgendwie hatte er auch einen Stil, der mich hat kritisch werden lassen und nach dem Hinweis "*Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit onlineplus Hochschule Fresenius entstanden, dies beeinflußt jedoch weder meine Meinung, noch meine Erfahrung mit dem Produkt, Angebot oder Shop." am Ende des Artikels fühlte ich mich darin bestätigt und habe per Twitter mit der Autorin Kontakt aufgenommen, was meine Vermutung eines bezahlten Blogartikels bestätigt hat. Hier der Austausch (dieser hat öffentlich über Twitter stattgefunden):

 

onlineplus-blog.jpg

 

Bei den Links im Blogbeitrag ist mir dann auch aufgefallen, dass diese über Blogfoster geleitet werden - ein Dienst, der Blogger und Unternehmer zusammen bringen möchte und laut Homepage "Der schnellste Weg um Werbung auf Blogs zu managen" ist.

 

Im Blogartikel selbst findet sich auch der Hinweis "In meinen Artikeln findet Ihr grundsätzlich immer einen persönlichen Bezug zu den vorgestellten Themen. Auch wenn es sich letztendlich vielleicht um einen Sponsored Post handelt."

 

Bei weiteren Recherchen bin ich auf mindestens einen weiteren Artikel über onlineplus gestoßen, der auch über Blogfoster läuft und hier zu finden ist:

http://www.trusted-blogs.com/magazin/preview/244940

 

Dieser ist mit dem Wort "Werbung" gekennzeichnet und wirkt noch stärker so, als wären hier Inhalte und Medien von onlineplus vorgegeben wurden.

 

Mir ist der Hinweis wichtig, dass ich hier in den Blogs bei Fernstudium-Infos.de keine bezahlten Artikel zulassen werde - weder zu onlineplus noch zu anderen Anbietern. 

 

Vor Jahren gab es von der IUBH während der Markteinführung eine ähnliche Aktion, die von euch hier sehr intensiv und kritisch diskutiert worden ist.

 

Was haltet ihr jetzt von der Aktion von onlineplus, bei der die Artikel ja zumindest mehr oder weniger deutlich als Sponsored Posts oder Werbung markiert worden sind?

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Begegnet mir in meinem Berufsalltag auch immer wieder. Wenigstens werden die Posts als eine Art "Werbung" oder "Anzeige" markiert, manche Auftraggeber sind da nicht so genau und nehmen auch mal Schleichwerbung mit. Einige Blogger sind da auch nicht so streng und posten solche Beiträge ohne entsprechende Hinweise.

 

Aus beruflicher Sicht mag ich keine Sponsored Posts und setze sie deswegen auch nicht ein bzw. erteile jeglichen Anfragen eine nette Abfuhr. Trotz des Hinweises ist es nie genau ersichtlich, ob der Artikel auch aus einer intrinsischen Motivation heraus entstanden ist, also zumindest ein persönliches Interesse an der Marterie besteht, oder ob es sich einfach nur um einen Beitrag gegen Kohle handelt.

 

Letztendlich soll der Beitrag ja auch in der organischen Suche auftauchen (manche glauben noch, dass solche Posts auf die eigene Linkstruktur einzahlen und somit gut für das Ranking sind) und dort an einem Fernstudium interessierte Leser auf die Seite des Auftraggebers locken. Man wird sich mit dieser Art von Online-Marketing abfinden müssen, aber ich finde deine Einstellung zu bezahlten Artikeln völlig richtig.

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Laut Mediengesetz (ich glaube, das war die passende Gesetzesgrundlage) müssen gesponserte Beiträge auch als Werbung ausgewiesen werden. Das jedenfalls sagt mir ein Mitarbeiter einer Plattform, der solche Anfragen auch immer mal bekommt, man könne doch einen tollen Artikel dort unterbringen.

 

Wenn er das dann mitteilt, dann ließe das Interesse an einer Zusammenarbeit ganz, ganz schnell nach!

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Stimmt, ansonsten ist es Schleichwerbung etc. Darum stützen sich viele halbseidene Agenturen auch auf private Blogs und Blogger, meist ohne journalistischen Hintergrund. Ich lese regelmäßig SEO-Blogs, die berichten, dass in solchen Fällen (ein bisschen) Geld das am besten funktionierende Lockmittel ist (wohlgemerkt seriöse Blogs, die sich über solche Methoden beschweren). Welchen privaten Blogger juckt schon das Mediengesetz ...

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Lieber Herr Jung, liebe Community

wie jeder Bildungsanbieter freuen auch wir bei onlineplus uns, wenn Studierende und Absolventen über ihre Erfahrungen mit dem Studium berichten. Selbstverständlich ist es dabei auch völlig legitim, wenn sich diese dabei auch kritisch mit dem Angebot auseinandersetzen. Niemals werden wir Einfluss darauf nehmen, wie Studierende über uns berichten oder deren positive Meinung erkaufen. Das gilt ganz besonders für Foren wie fernstudium-infos.de oder andere Foren, die sich mit dem Thema Fern- und Onlinestudium befassen. Diese Foren sind für alle Interessierten und Studierende wichtige Plattformen des Austausches, und dabei spielt eine unvoreingenommene, authentische Meinung eine ganz wichtige Rolle. Daher wird es auch seitens onlineplus niemals bezahlte Einträge auf diesen Foren geben. Weder bei fernstudium-infos.de noch bei anderen Foren.

Die aktuell erschienenen Blogbeiträge zu onlineplus sind davon jedoch losgelöst. Dabei handelt es sich nicht um Studierende von onlineplus, sondern um (semi-)professionelle Blogger, die in ihren Blogs zu unterschiedlichen Themen berichten, und dazu zählen dann auch Sponsored Posts. Richtig ist, dass onlineplus dazu mit dem Anbieter blogfoster zusammengearbeitet und die Blogger für den Beitrag vergütet hat. Ganz wichtig dabei: Die Blogger wurden durch uns zwar mit Bildmaterial versorgt, inhaltlich aber in keiner Weise gebrieft. In welcher Form sie redaktionell über onlineplus berichten, ist den Bloggern völlig freigestellt, eine Einflussnahme durch onlineplus hatte es dabei nicht gegeben.

Als Kommunikationsberater habe ich großes Verständnis für eine kritische Haltung zu diesem Thema. Jedoch sind Sponsored Posts heute ein nicht unüblicher Teil der Online-PR eines Unternehmens. Blogger sind heute wichtige Multiplikatoren, ähnlich wie Printjournalisten, und ihre Bedeutung steigt zunehmend. Insofern haben Sponsored Posts inzwischen die Rolle und Funktion übernommen, die zum Beispiel Advertorials im Printbereich haben. Natürlich müssen diese unbedingt als solche – oder eben als Werbung – gekennzeichnet werden. Daher sind professionelle Dienstleister wie blogfoster wichtig, um darüber auch die Seriosität der Blogs und Blogger sicherzustellen.

Eine schöne Anekdote in dieser Geschichte am Rande: Die Begeisterung der Bloggerin von dreiraumhaus war tatsächlich eine echte – sie hat sich inzwischen durch unsere Interessenberatung beraten lassen und kann sich wirklich vorstellen, ein Studium bei onlineplus aufzunehmen. Vielleicht können wir sie demnächst als Studentin bei uns begrüßen...

Viele Grüße
Carsten Jekel* 

*Hinweis: Ich bin Mitarbeiter von onlineplus und dort für das Marketing verantwortlich

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Guten Tag, Herr Jeckel,

 

im Blog finde ich dieser Halbsatz: "... auch wenn es sich letztendlich vielleicht um ein Sponsored Post handelt" und - ganz am Schluss, sozusagen als Disclaimer, Ihren Hinweis, dass der Artikel in Zusammenarbeit mit Fresenius entstanden ist.

 

Sorry, das ist für mein Dafürhalten nicht das, was ich unter "seriös" verstehe.

 

Der Beitrag ist Werbung und es fehlt eigentlich nur noch der Button "Buchen Sie hier!" Aber dafür gibt es ja den Link zu den Informationen. Ob so etwas nun allgemein üblich ist oder nicht, ist erst mal egal. Der Blog täuscht eine journalistische Arbeit vor, ist aber keine.

 

Wenn Blogger wichtige Multiplikatoren sind, die gezielt eine Leistung, ein Produkt empfehlen, dann sind sie keine "echten" Blogger, sondern Anzeigenverbreiter. Dass Anzeigen heute sich gerne in Form von "objektiven" Artikel kleiden, macht die Angelegenheit nicht besser und auch nicht grundsätzlich weniger unseriös.

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Wenn ich für's bloggen bezahlt werde, dann verkneif ich mir vielleicht auch den ein oder anderen Kritischen Kommentar, bzw. pack das durch einen rosaroten Filter. Aber ich finde das Mittel jetzt Ansich nicht schlimm, soweit es gekennzeichnet wird als solches. Persönlich würde ich diese Blogs aber auch nicht lesen, weswegen ich ja auch hier bin :-)

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vor 19 Minuten, SebastianL sagte:

Aber ich finde das Mittel jetzt Ansich nicht schlimm, soweit es gekennzeichnet wird als solches. Persönlich würde ich diese Blogs aber auch nicht lesen, weswegen ich ja auch hier bin :-)

 

"Schlimm" finde ich es deshalb, weil eine ganze Reihe Leser solcher Blogs sehr gutgläubig sind. Oder auch naiv. Das erleben wir hier doch auf fi ständig, wenn jemand sich beispielsweise entsetzt äußert, dass auf seinem absolvierten Fernstudium gar kein Studium drin war, sondern nur eine Weiterbildung, die berufspolitisch zu nichts qualifiziert. Um nur mal ein Beispiel zu nennen.

 

Schlimm ist, dass hier mit Objektivität geworben wird, die so gar nicht da ist. Es ist ja nichts dagegen zu sagen, dass sich jemand als Testimonial zur Verfügung stellt. Meinetwegen soll er auch Geld dafür bekommen. Aber dann muss so ein Beitrag auch offen hinterfragt werden dürfen und das in einem angemessenen Umfeld. Sonst ist Werbung Werbung. Dass werbende Texte als solche eindeutig kenntlich gemacht werden müssen wird ja nicht umsonst von Verbraucherschützern gefordert und von Gerichten bestätigt.

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Etwas offtopic: wenn ich für einen blogpost Geld bekomme, muss ich das bei der Steuererklärung dann als Einnahmen aus selbständiger Arbeit angeben? Ich gebe zu: ich habe keine Ahnung und auch (noch) nicht nacheiner Antwort gesucht. Vielleicht weiß es ja hier jemand und ist auch für andere interessant. Ich denke in dem Zusammenhang nämlich auch an Anfragen von Hochschulen, nach dem Studium für Werbematerial seine Erfahrungen zu schildern usw ...

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