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Planung der weiteren Berufslaufbahn


paulaken

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Hallo,

ich habe lange überlegt, ob und wie ich diese Frage formuliere. Einerseits weiß ich nicht, ob es das richtige Forum dafür ist, andererseits klingt die Frage schnell arrogant und überheblich...

Aktuell beschäftige ich mich mit der Frage, wie es für mich beruflich weitergehen soll und kann. Fakt ist, dass ich im Schnitt alle 2 Jahre bisher den Arbeitgeber gewechselt habe. Der Grund war im Groben immer der gleiche: Langeweile und damit aufkommender Frust.

Jeder Wechsel war mit einem Aufstieg verbunden und brachte somit erstmal eine Zufriedenheit. 

Inzwischen bin ich im Projektmanagement angekommen und fange wieder an mich zu langweilen. Die Luft nach oben wird aber inzwischen sehr dünn.

Auf der anderen Seite sehe ich meine Kollegen an, die teilweise seit mehr als 10 Jahren das gleiche machen und damit zufrieden sind. 

Ich schaue mir regelmäßig verschiedene Stellenausschreibungen an und prüfe, ob diese Aufgabe mich langfristig erfüllen kann. Aber meist komme ich zu dem Schluss, dass es zwar für eine Weile spannend ist, aber dauerhaft wohl nicht ausreichen wird.

 

Aber wie kann ich sinnvoll ansetzen? Wie kann ich herausfinden, was mich wirklich langfristig zufrieden stellen kann? Ausprobieren und dann wieder Wechseln ist ja auf Dauer keine sinnvolle Lösung.

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Hallo Paulaken!

Ich glaube es kommt darauf an wie alt du mittlerweile bist und in welcher Berufsgruppe du arbeitest. 

In ein paar Bereichen ist es sicher normal alle zwei Jahre einen neue Stelle zu suchen, aber ich bin mir nicht ganz sicher wie viele Stellenwechsel in einem Lebenslauf noch gerne gesehen werden, obwohl es die fixe Stelle die man sicher sein ganzes Leben haben wird kaum noch gibt.

Am besten du fragst Frau Kanzler, die ist für solche Fragen der Profi hier im Forum.

Ist es nur im Beruf, dass dich eine Stelle nach einiger Zeit langweilt oder im Privaten auch, z.B. Beziehungen? Bist du unabhängig oder musst du eine Familie versorgen? Das würde ich auch alles in die Überlegungen miteinbeziehen.

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Vielen Dank für deine Antwort.

Ich bin inzwischen 35. Also eigentlich zu alt um komplett neu anzufangen, aber auch zu jung um nur noch auf die Rente zu warten. Es sind ja doch noch locker 30 Jahre Berufsleben, die noch vor mir liegen.

Und auch wenn ich im IT-Bereich zu hause bin, was ja eher schnelllebig und wechselhaft ist, merke ich langsam, dass ich mit meinem Lebenslauf immer mehr an Grenzen gerate. Es muss dringend ein wenig mehr Konstanz rein, damit ich nicht dauerhaft in die Arbeitslosigkeit gehe.

Meine sozialen Constraints sind auch nicht die optimalsten, ich bin alleinerziehend mit einem Teenie. Sie ist hier in der Region sehr verwurzelt, weshalb ein Regionswechsel oder starke finanzielle Einbußen ausgeschlossen sind.

Diese Region gefällt mir auch sehr gut, viel Platz, günstige Mieten, aber auch eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit.

 

Meine Beziehungen würde ich nicht unbedingt als Maßstab nehmen, die lassen sich großteils eher unter 'Pleiten, Pech und Pannen' subsumieren. Aber grundsätzlich sind Beziehungen zu Menschen bei mir recht ähnlich gelagert. Ich habe zwar einen recht großen Bekanntenkreis, allein durch das sehr dörfliche Leben. Aber mir reicht es, wenn ich diese Menschen alle paar Wochen treffe. Der übliche Small-Talk langweilt mich zu schnell. Es gibt aber auch eine sehr begrenzte Anzahl an Freunden. Diese sind über ganz Deutschland verstreut und die kenne ich seit mehreren Jahren. Da langweile ich mich nie. Durch die räumliche Verteilung ist unser Kontakt aber auch entsprechend limitiert. Ich kann nicht genau sagen, ob es anders wäre, wenn wir uns häufiger sehen/sprechen würden.

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Hallo Paulaken!

Es sieht so aus, als wenn du doch sehr viel Verantwortung hast, mit einem Teenie, denn dann muss man seine/ihre Ansprüche auch erfüllen. Und gerade in dieser sensiblen Phase ist ein Orts- und Schulwechsel nochmal so schlimm. 

Aber ich kenne deine Situation auch von mir selbst (halt ohne Teeni) und befinde mich gerade in einer Selbstsuchephase, Selbstfindungsphase klingt so optimistisch, weil man davon ausgeht, dass man sich findet. Aber es wird immer schwerer je älter man wird einen guten Job zu finden und ich habe zum Beispiel gemerkt, dass ich mit den jungen Nachkommenden oft gar nicht mehr mithalten kann. Und Mitte 30 bis 40 ist echt ein blödes Alter zu alt um was neues zu beginnen zu jung um noch jahrzehnte in einem Bereich zu arbeiten mit dem man nicht ganz so glücklich ist. (Obwohl ich meinen Arbeitsbereich sehr gerne mag)

wenn du dich wirklich nur langweilst, vielleicht ist ein Fernstudium ja was für dich, damit du etwas Spannung in dein Leben bringst.

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@paulaken

Täte ich einen Blick in meine Glaskugel werfen, würde ich vermutlich zu der Erkenntnis gelangen, das dein Wunsch bzw. deine Vorstellung vermutlich so nicht in Erfüllung gehen wird - das dürfte im Angestelltenverhältnis schwierig werden.

 

Hast du dich mal mit dem Thema Selbständigkeit auseinandergesetzt? Ich denke zwar, dass du auch hier keine Wunder erleben wirst, allerdings dürfte dein Gestaltungsspielraum hier deutlich größer sein mit allen Vorzügen, aber auch Risisken. 

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Was ist es denn, was dich schnell langweilt? - Die Inhalte der Arbeit? Die Menschen? Die Routinen in einem Unternehmen?

 

Projektmanagement klingt ja erstmal so, dass es immer wieder neue Herausforderungen = Projekte sein könnten, oder ähneln sich diese insgesamt schon?

 

Könntest du dir vorstellen, etwas im Bereich Beratung zu machen? Dort hättest du dann immer wieder neue Unternehmen, Menschen, Prozesse etc. - ist halt nur die Frage, wie sich das mit deinen privaten Rahmenbedingungen verbinden ließe.

 

Und diese Wechsel von Kunde zu Kunde bzw. Unternehmen zu Unternehmen belasten dann auch nicht den Lebenslauf.

 

Noch ein anderer Gedanke: Losgelöst von deiner Qualifikation - was wäre ein Job, bei dem du dir vorstellen könntest, dass er dich auf Dauer oder zumindest doch für einige Jahre ausfüllt?

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Schwer zu sagen, ohne intensive Gespräche zu führen, was "das Richtige" wäre und wie es weitergehen könnte.

Aber was ich mich frage: mit welcher Erwartungshaltung gehst Du arbeiten? Ich habe als Personalerin einen der spannendsten Jobs der Welt, und trotzdem habe ich auch da immer wieder Durststrecken, wo eben nicht alles spannend ist, wo es Routineaufgaben gibt, wo es "langweilig" ist. Aber das gehört einfach dazu. Und selbst wenn man das Unternehmen wechselt, das Gras ist auf der anderen Seite auch nicht unbedingt grüner.

 

Welche "Erfüllung" suchst Du am Arbeitsplatz?

Manche Erwartungen an die Arbeit lassen sich erfüllen, andere halt nicht.

 

Wenn ich mal einen Job hatte, der mich auch über einen längeren Zeitraum nicht so befriedigt hat, habe ich mir spannende Aufgaben und die gesuchte Anerkennung auch mal woanders gesucht, z.B. im Hobby, im Ehrenamt (und mal im Fernstudium, was aber auch laaaange her ist). Das heißt, den Job so gut gemacht, dass ich selbst mit mir zufrieden war, also nix schleifen lassen, und mich über den monatlichen Geldeingang gefreut, und erst dann gewechselt, wenn wirklich alle Parameter passten.

 

Nur, wie eingangs gesagt, ist es sehr schwierig, aus dem Wenigen, was Du erzählst, bereits Empfehlungen abzuleiten, und für manches ist so ein Forum auch nicht die passende Plattform.

 

Zum Stichwort Beratung: irgendwann ist auch das mehr oder weniger gleich, oder anders gesagt, Kundenunternehmen sind oft nicht sooo unterschiedlich, dass die Projekte dauerhaft spannend bleiben. Bevor man das in Betracht zieht, sollte man aus meiner Sicht wirklich schauen, was die eigene Erwartungshaltung ist, und wie man möglicherweise daran arbeiten könnte, um den Unzufriedenheitsfaktor zu verringern.

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Vielen Dank für eure Antworten. Ich werde mal schauen, ob ich die Fragen beantworten kann. Nur soviel vorweg, ich bin gerade ziemlich frustriert, deswegen kann es gut sein, dass manche Aussage entsprechend eingefärbt ist.

 

@NiceOne92

Aber worauf habe ich Lust, das ist ja gerade meine Frage. Erst wenn ich weiß, wohin ich will, kann ich im nächsten Schritt schauen, wie ich sinnvoll dahin komme.

 

@SirAdrianFish

Selbständigkeit schwebt mir auch vor, aber erst in einigen Jahren, wenn mein Teenie auf eigenen Füßen steht. Aktuell ist es mir zu unsicher, wenn ich nicht sicher sagen kann, ob ich die Miete z.B. bezahlen kann.

 

@Marcus

Es ist immer wieder so, dass ich in der Berufspraxis an einen Punkt komme, wo es für mich nur noch Routine ist. Ab da beginnt dann die Langeweile. Angefangen habe ich ja als Softwareentwickler. Irgendwann war ich da aber an einem Punkt, dass es für mich keinen Unterschied mehr machte, ob ich in Java, C oder anderen Sprachen gearbeitet habe. Eine Datenbankabfrage funktioniert immer nach Schema F. Beim Projektmanagement ist es so, dass es in Softwareentwicklungsprojekten immer wieder die gleichen Probleme gibt. Problem A bedeutet dann, dass man Methode A1, A2 oder A3 anwendet und damit das Problem löst.

Eine gewisse Routine gehört immer zu einem Beruf, das ist normal und auch unschöne Aufgaben müssen erledigt werden. Das stört mich auch nicht, solange der Anteil dieser Aufgaben nicht zu groß wird. Wo die Grenze genau ist, kann ich nicht sagen. Bei vielleicht 75% Routine?

Aktuell ähneln sich meine Projekte auch zu sehr. Deswegen vermutlich gerade auch ein wichtiger Baustein in meinem Frust. Ich arbeite für ein Beratungsunternehmen, die Projekte sind also immer nur für wenige Monate ausgelegt. Angefangen habe ich mit einem winzigen Projekt, was aus einer Person und mir als Projektleitung bestand. Das habe ich für 4 Monate gemacht. Um in die Welt, in der ich mich jetzt bewege, rein zu kommen, war es genau das richtige. Anschließend habe ich 8 Monate ein großes und sehr komplexes Projekt geleitet, 10 Mitarbeiter in meinem Bereich und ca 50 Mitarbeiter in anderen Bereichen. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Aktuell bin ich in einem 1-Personen-Projekt. Also Entwickler und PL parallel und gleichzeitig. Die PL-Tätigkeit beschränkt sich auf Anforderungen nachdiskutieren und meinem Vorgesetzten berichten. Softwareentwicklung ist der Großteil meiner Aufgabe. Und seit 2.1. sitze ich vollzeit ohne Aufgaben rum. Das Projekt läuft nun seit 5 Monaten und ich habe nach 2 Monaten schon darum gebeten anders eingesetzt zu werden.

Mit meinem Vorgesetzten habe ich gerade über Schulungen diskutiert. Das einzige, wo er zustimmen würde, ist eine Schulung im Bereich Softwareentwicklung.

 

Losgelöst von allem wünsche ich mir einen anspruchsvollen Job mit wenig Routinen, viel Kommunikation unterschiedlichsten Aufgaben und Raum für neue Ideen und Weiterentwicklung. Eigentlich dachte ich, dass dies im Projektmanagement der Fall ist. Aber Softwareprojekte sind Softwareprojekte, vor allem wenn sie, wie hier im Unternehmen, Kleinstprojekte sind, die den Namen Projekt nicht einmal verdienen. Konkreter kann ich es aktuell nicht genauer bennenen. Und das war auch der Ausgangspunkt meiner Frage.

 

@Naledi

Deine Punkte sind auch die, die mir Sorgen bereiten. Eine gewisse Routine und auch unschöne Aufgaben gehören immer dazu. Aber vielleicht stelle ich mich wirklich zu sehr an. Wenn ich mir meine Kollegen anschaue, gibt es genug, die z.B. seit mehr als 10 Jahren in der gleichen Technologie Software entwickeln und zufrieden sind.

In der Antwort an Marcus habe ich meine Erwartungshaltung, bzw meine Vorstellung beschrieben. Aber wie lange darf eine langweilige Phase dauern, ab wo ist der Punkt erreicht, wo es keine Phase mehr ist, sondern ein Dauerzustand?

Wahrscheinlich ist auch ein Punkt, dass mein Privatleben so voll ist, dass dort kein 'ich' stattfinden kann. Ich selbst bin ich wirklich nur im Job. Außerhalb meines Jobs bin ich in verschiedenen Rollen unterwegs, als Mutter, als Hausfrau, als ...

 

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