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FernUni Hagen: Änderungspläne Zulassung Masterstudium Psychologie


Gast

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Hallo,

 

wie ich gestern mitbekommen habe, plant die FernUni Hagen erneut eine Änderung der Zulassungsbedingungen zum Masterstudium in Psychologie.

Demnach ist angedacht bzw. soll versucht werden die jetzige Zulassungsvoraussetzung (Bachelorabschluss in Psychologie besser/ gleich 2,49) gegen eine örtliche Zulassungsbeschränkung* zu ersetzen.

 

Dazu gibt es eine Stellungnahme des Studierendenparlaments, hier einzusehen:

https://fernstudis.de/index.php?menuid=1&reporeid=624

 

Weitere Information seitens der FernUni sollen nach meinem Kenntnisstand in den nächsten Wochen/ Monaten folgen.

Aktuell handelt es sich noch um eine geplante Absicht, (noch) nicht um eine endgültig beschlossene Sache oder gar verbindliche Ankündigung.

 

*Örtliche Zulassungsbeschränkung hieße, dass nur jeweils eine begrenzte Anzahl Studenten ins erste Fachsemester aufgenommen werden würde.

Masterstudienplätze müssten dann nach einem Vergabeverfahren vergeben werden.

 

 

---------

Ich habe von den Plänen ziemlich erschrocken Kenntnis genommen.

 

Zwar kann ich nachvollziehen, dass Kapazitätsgrenzen irgendwann erreicht sind (- Auswirkungen sind ja bereits im Psychologie-Bachelorstudiengang zu spüren). Und bisher gibt es an der FernUni für Bachelor- und Masterstudiengänge in allen angebotenen Fächern keine Zulassungsbeschränkungen.

 

Ich finde es durchaus sinnvoll, dass die FernUni nochmals reagiert, bevor die Masterabsolventenzahlen gleichermaßen extrem ansteigen wie im Bachelor bereits geschehen. (Absolventenstatistiken hier für Bachelor und hier für Master; demgegenüber gibt die FernUni die Anzahl derjenigen Studenten, die in allen ihren Psychologiestudiengängen eingeschrieben sind, für das Sommersemester 2015 mit "mehr als 15000"an und beziffert die Anzahl an Psychologie-Neueinschreibungen pro Semester auf 2500-3500 (Quelle).)

 

Meine Befürchtung ist aber, dass die Zulassungsgrenzen wie an staatlichen Präsenzhochschulen nach und nach ähnlich ab absurdum geführt werden und der Zugang zum Master nicht gerade erleichtert wird.

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Ich musste mich auch erstmal einlesen, was eine örtliche Zulassungsbeschränkung ist, da eine solche ja im Fernstudium eher selten zum tragen kommt.

 

Es würde dann also eine Grenze festgelegt, wie viele Masterplätze pro Semester zur Verfügung stehen und es müsste außerdem ein Verfahren vorgestellt werden, wer diese Plätze erhält und in welcher Reihenfolge.

 

Ich denke mal, hier kommt es dann sehr darauf an, wie das ausgestaltet wird. Dass dies zu weiterer Verunsicherung bei den aktuellen Bachelor-Studierenden führt, kann ich gut nachvollziehen. Gerade, weil viele vermutlich nur per Fernstudium studieren können, außerdem viele Präsenz-Unis vermutlich einen Bachelor mit klinischer Psychologie erwarten und die privaten Fernstudium-Anbieter der Psychologie vermutlich aus finanziellen Gründen für die Bachelor-Studierenden der FernUni Hagen nicht in Frage kommen.

 

Hat jemand hier Zahlen dazu, wie sich aktuell die Master-Studierenden an der FernUni zusammen setzen in Psychologie? - Haben die meisten dort eh auch den Bachelor gemacht, oder etliche auch extern? Dann könnte ja zum Beispiel ein Weg sein, den eigenen Bachelor-Absolventen bevorzugt einen Platz  anzubieten, sofern dies auch rechtlich zulässig ist.

 

Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Dass die bisherigen neuen Regelungen vermutlich nicht ausreichen würden, um das Massenproblem an der FernUni zu beseitigen, war ja durchaus nicht unwahrscheinlich. 

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vor 9 Stunden, Markus Jung schrieb:

Ich denke mal, hier kommt es dann sehr darauf an, wie das ausgestaltet wird. Dass dies zu weiterer Verunsicherung bei den aktuellen Bachelor-Studierenden führt, kann ich gut nachvollziehen.

Ich denke, es käme im ersten Schritt darauf an, den aktuellen Studenten die Notwendigkeit von Beschränkungen transparent zu kommunizieren und vorallem rechtzeitig, bevor erneut vollendete Tatsachen geschaffen werden :sneaky2:

 

Noch steht ja nicht fest, wie letztlich entschieden wird.

Aber für den Fall, dass..., stelle ich es mir sehr schwierig vor eine gute Lösung zu finden. Ich sehe darin auch gar nicht so stark ein FernUni-Problem (wobei man vielleicht schon hätte früher reagieren können und sollen). Ich finde es eher bedenklich, dass uniübergreifend deutlich mehr Bachelor- als Masterstudienplätze zur Verfügung stehen und ein Bachelor alleine zwar berufsqualifizierend ist, aber nicht zu selbständiger psychologischer Tätigkeit berechtigt.

 

Ich könnte mir für die Ausgestaltung einer Zulassung eine Regelung analog den hochschulstart-Studiengängen vorstellen: 20% der Plätze an die besten Bachelorabsolventen, 60% über Auswahlverfahren (mit Kriterien wie Bachelornote, Abidurchschnitt alternativ berufliche Aus-/ Weiterbildung, Sozialkriterien, Motivationsschreiben) und 20% über Wartezeit. 

 

 

vor 9 Stunden, Markus Jung schrieb:

Hat jemand hier Zahlen dazu, wie sich aktuell die Master-Studierenden an der FernUni zusammen setzen in Psychologie? - Haben die meisten dort eh auch den Bachelor gemacht, oder etliche auch extern?

Mir liegen keine Angaben vor, wo die Masterstudenten ihren Bachelor gemacht haben.

Dafür gibt es Zahlen, wieviele Studenten eingeschrieben sind:

Im Wintersemester 16/17 sind 1216 Personen im Psychologiemaster eingeschrieben, im Bachelor 12814. Vor zwei Jahren waren es im Master "nur" um die 600 Leute, vor einem Jahr schon um die 1000 (Quelle: https://www.fernuni-hagen.de/arbeiten/statistik/semesterzuordnung/index.shtml).

 

vor 9 Stunden, Markus Jung schrieb:

Dann könnte ja zum Beispiel ein Weg sein, den eigenen Bachelor-Absolventen bevorzugt einen Platz  anzubieten, sofern dies auch rechtlich zulässig ist.

Das fände ich bedenklich.

Auch wenn es an etlichen Präsenzunis Praxis ist, die Zulassungskriterien so auszugestalten, dass die eigenen Absolventen diese am besten erfüllen können und andere mit demselben Abschluss gar nicht.

 

Ich bin der Meinung, dass es an staatlichen Einrichtungen angemessener wäre, allen dieselben Möglichkeiten zu offerieren ohne dass einzelne Gruppen systematisch bevorzugt werden.

 

(Ich persönlich würde zu einer Bevorzugung, durch die ich profitieren könnte, zwar bestimmt auch nicht "nein" sagen, wenn ich dadurch genau das bekäme, was ich gerne haben wollen würde - richtig fände ich es dennoch nicht.)

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Ohje, das klingt erstmal nicht so toll :( Zumal ich auch befürchte, dass es dann nicht bei der Notengrenze von 2,49 bleibt, sondern
 

Zitat

dass die Zulassungsgrenzen wie an staatlichen Präsenzhochschulen nach und nach ähnlich ab absurdum geführt werden und der Zugang zum Master nicht gerade erleichtert wird


Auf der einen Seite kann ich es aber auch etwas nachvollziehen, da dank der Starrheit der meisten Präsenzunis, der PTG Novelle, die einfach nicht kommt sowie der horrenden Preise der Privatunis Hagen momentan alles auffängt, was gerne in den Master will, obwohl das sogar in vielen Fällen nur den Notnagel darstellt. Ergebnis ist dann Kapazitätensprengung.
Ich frage mich aber, ob man das nicht anders lösen kann, bspw. durch höhere Studiengebühren, die es ermöglichen, mehr Personal einzustellen.
Nur bin ich nicht im Bilde, wie weit das einer staatlichen Hochschule erlaubt ist, da gibt's ja immer Auflagen bezüglich der Förderung :-/

Bisher ist ja noch alles in Planung - ich hoffe jetzt mal nicht, dass ein horrender NC wirklich kommt und man auch weiterhin mit externen Bachelors aufgenommen wird. Eigentlich waren das doch auch immer die Prinzipien der FU.

LG 

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Ich glaube auch, dass das ein Dauerproblem, das die FU gar nicht alleine lösen kann. Das Problem ist grundsätzlich, dass es im Verhältnis zu den Bachelorplätzen zu wenig Masterplätze in Psychologie gibt. Natürlich kommt es dann an einer Stelle, an der die Masterplätze nicht begrenzt werden, zu einer Schwemme an Interessenten. Im Prinzip muss die FU da durch ihre (sehr lobenswerte) liberale Aufnahmepraxis die Folgen einer verfehlten Hochschulpolitik ausbaden. Das ganze Prinzip mit der Abschottungspolitik von Unis, die im Extremfall nur noch ihre eigenen Absolventen oder wahlweise nur noch Absolventen mit Noten <1,5 aufnehmen, führt ja die ganze Bachelor-Master-Idee ad absurdum, indem es die Sache für alle Beteiligten viel komplizierter, unflexibler und unsicherer macht. 

 

Insofern war es wohl zu erwarten, dass die FU das irgendwann nicht mehr stemmen kann. In den letzten Jahren gab es ja auch schon verschiedene Versuche, dem Problem Herr zu werden, zuletzt der temporäre Aufnahmestopp für Bachelor- und Masterstudenten. Zu Aller Zufriedenheit wird man das Problem nicht lösen können:  Die FU kann so viele Leute einfach nicht dauerhaft aufnehmen und eine wie auch immer geartete Begrenzung wird für die, die nicht ausgewählt werden, niemals positiv sein.

 

Insofern würde ich fast sagen, egal, wie das Ganze letztlich ausgestaltet wird, wirklich positiv kann es gar nicht ausgehen...

Prinzipiell sehe ich 4 Möglichkeiten, was die FU machen könnte:

1. eine Beschränkung einführen, die die Bachelorabsolventen der eigenen Uni stark bevorzugt und andere abschreckt oder gleich ganz ausschließt. Rechtlich ist das, glaube ich, nicht ganz unproblematisch, aber es wäre z.B. ziemlich einfach zu lösen, indem man ein Modul "Community Psychology" als Zulassungsvoraussetzung festschreibt. Das gibt es, soweit ich weiß, in Deutschland nur an der FU.

2. eine starke Erhöhung der Studiengebühren, die auch einen Abschreckungseffekt haben könnte (und auch die personelle Ausstattung verbessern könnte) - ich weiß aber auch nicht, inwiefern das rechtlich überhaupt möglich wäre.

3. eine Auswahl nach "Leistung", also z.B. Abschlussnote, Praktika, evtl. auch Motivtionsschreiben, Ausbildung/Berufstätigkeit o.ä.

4. eine Auswahl nach Wartezeit oder anderen "sozialen" Kriterien (z.B. inwiefern man auf das Fernstudium angewiesen ist oder auch an eine Präsenzuni gehen könnte). 

 

Ich persönlich finde, wie auch Lernfrosch, eine Kombination aus 3. und 4. am fairsten. Ich finde, es sollte grundsätzlich jedem BA-Absolventen offenstehen, einen Master zu absolvieren - daher bin ich ein Verfechter der Wartezeitregel. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass die Auswahl nach Leistung noch einigermaßen begründbar und irgendwie auch "fair" ist. Jedenfalls besser als eine Anhebung der Studiengebühren. Das wäre aus meiner Sicht vollkommen ungerecht und würde dem Prinzip der FU total zuwiderlaufen, denn es wäre letztendlich ja eine Auswahl danach, wer die entsprechenden Mittel zur Verfügung hat.

 

Die meisten Präsenzunis praktizieren im Moment so eine Mischung aus 1. und 3. Ich bin wie Lernfrosch auch eigentlich dagegen, fände es aber aus Sicht der FU schon verständlich, da sie nach jetzigem Stand eben darunter leiden, dass andere Unis das genau so machen. 

 

Nun ja, ich fürchte, das wird sich noch eine Weile hinziehen, denn es ist ja klar, dass da z.B. von studentischer Seite viel Kritik kommen wird. Im schlimmsten Fall wird eine Regelung aufgestellt, wieder gekippt, verändert, neu aufgestellt usw. (Wie in den letzten Jahren die Zulassungsgrenze von 2,49 für den Master, die ja zwischenzeitlich auch außer Kraft gesetzt war.)

 

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Es gibt neue Informationen bzgl. der geplanten Ausgestaltung der Zulassungsbeschränkung durch NC.

 

Die Studierendenvertreter wurden von der FernUni über folgende Pläne, hier nachzulesen, in Kenntnis gesetzt:

Zitat

- Nur 3% der Plätze werden an Studierende, die bereits ein abgeschlossenes Hochschulstudium haben, vergeben (ca. 40% unserer Studierenden). 

- Nur 2% der Studienplätze werden an Härtefälle vergeben. 

- Ausgeschlossen werden nach der Vergabeordnung des Landes NRW auch alle Studierenden, die älter als 55 Jahre sind.

Die restlichen 95% der Plätze sollen über NC verteilt werden.

 

Unter dem o.g. Link kann, wer mag, eine an die FernUni gerichtete Petition unterzeichnen, die sich gegen diese Pläne ausspricht.

Bereits am 15. Februar findet die Sitzung des Fakultätsrats statt, auf der die neue Satzung der Studienplatzvergabe beschlossen werden soll. Diese soll ab dem Wintersemester 2017/18 in Kraft treten.

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vor 2 Stunden, Lernfrosch schrieb:

- Ausgeschlossen werden nach der Vergabeordnung des Landes NRW auch alle Studierenden, die älter als 55 Jahre sind.

 

Bedenkt man, dass wir, im Regelfall bis 67 arbeiten sollen, und Altersgrenzen von 69 und 72 Jahren in den Raum geworfen werden, ist das schon ein ziemlich dreistes und diskriminierendes Unterfangen. 

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Das sind allerdings keine speziellen Ideen der FernUni Hagen, auch wenn es in dem Zitat evtl. so aussieht.

Das steht vielmehr (seit etlichen Jahren) im Gesetz von NRW (und auch nicht ausschließlich NRW) zur Vergabe von zulassungsbeschränkten Studiengängen. Wobei im Gesetz ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass es in begründeten Fällen Ausnahmen von dieser Regelung gibt.

 

Und dieses Gesetz würde vermutlich in Kraft treten, siehe Paragraph 23:

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000420#det370588

 

Dass eine neue Reglung kommen wird, bezweifle ich fast nicht mehr.

Nur die individuelle Ausgestaltung steht weiterhin offen. Spielräume zu den Kriterien gäbe es ja durchaus.

 

Mich interessiert momentan mehr, wie viele Masterplätze die FernUni zur Verfügung stellen wird und wie diese dann wirklich verteilt werden.

Dass man damit reihenweise Studenten "vor den Kopf stoßen" wird, erwarte ich; es ist ja jetzt bereits unruhig unter Studenten (was ich allerdings mittlerweile schon zu großen Teilen nicht mehr nachvollziehen kann und teilweise nur noch kopfschüttelnd zur Kenntnis nehme...).

 

Mich interessiert mehr, wie von außerhalb irgendwann endlich mal auf die Psychologie-Master-Misere reagiert wird. Wäre doch ein guter Zeitpunkt, die allgemeine Diskussion (nicht nur auf die FernUni bezogen) voranzubringen? Und damit meine ich nicht zaghafte Stellungnahmen des DGPs, dass die Empfehlung ausgesprochen wird für alle Bachelorabsolventen Masterplätze anzubieten oder dass man (meine Meinung) bitte endlich aufhört zu erklären, dass Bachelorabsolventen Tätigkeiten nur unselbständig, mit geringerer Komplexität und geringerem wissenschaftlichen Anspruch als Master-/ Diplomabsolventen durchführen (Quelle bdp).

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Am 5.2.2017 at 05:02 , Lernfrosch schrieb:

IIch finde es eher bedenklich, dass uniübergreifend deutlich mehr Bachelor- als Masterstudienplätze zur Verfügung stehen und ein Bachelor alleine zwar berufsqualifizierend ist, aber nicht zu selbständiger psychologischer Tätigkeit berechtigt.

Die Zielsetzung bei der Einführung von B& M Abschlüssen war: 80% hören nach dem Bachelor auf und nur 20% machen einen Master. Dementsprechend sollen die Hochschulen ihre Mittel einsetzen. Es ist politisch nicht gewünscht, dass alle Bachelorabsolventen auch einen Master machen. 

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