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Gepr. techn. Betriebswirt (IHK) = Master-Abschluss?


Spätzünder

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Hallo, hier ist eine Frage zum Thema Wertigkeit von Abschlüssen.

 

Ein Fernstudienanbieter offeriert einen Lehrgang "Geprüfter Technischer Betriebswirt (IHK)".

Zulassung zu diesem Kurs ist eine abgeschlossene Berufsausbildung und der Abschluss des staatl. gepr. Technikers oder des Meisterbriefs.

 

Es wird  behauptet, dass dieser Abschluss der Niveau-Stufe 7 des DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen) entspricht,

und auf dieser Niveau-Stufe auch ein Master-Abschluss anzusiedeln ist.

 

Stimmt das ? ...gilt das auch für die Wertigkeit bzw. Anerkennung auf dem Arbeitsmarkt ?

 

Wenn Ja, dann könnte ich ja mit meinem Technikerabschluss um ein vielfaches günstiger eine höherwertigere Qualifikation erreichen,

Dieser Kurs ist auf 18 Monate berufsbegleitend angelegt und kostet monatlich ca 180 Euro (plus ca. 800 Euro externe Prüfungsgebühr).

Zum Vergleich: Ein äquivalentes Fernstudium zum Bachelor und Master z.B. zum techn. Betriebswirt (BSc) und Technisches Management (MSc)

oder z.B. Wirtschaftsing. (BSc und MSc) würde bei privaten Fernhochschulen ca. 25-28000 Euro kosten.

 

...und den Abschluss zeitlich schneller erreichen, mit meinen 50 Lenzen sicherlich auch noch ein Aspekt...

 

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Formal betrachtet ist das richtig. Der IHK-(technische)Betriebswirt steht im DQR auf der Niveau Stufe 7.

 

Da ich selber vor vielen Jahren den Betriebswirt-IHK absolviert habe, kann ich Dir aber noch folgendes sagen:

 

Auf meinem IHK-Zeugnis steht der Zusatz "Master of Business Management (CCI)". Ferner steht dort aber auch der Hinweis, dass die

 

"englischsprachige Abschlussbezeichnung [...] eine Übersetzungshilfe [ist und es die] Einschätzung der IHK zur Einordnung des Abschlusses wieder [gibt]. Es handelt sich nicht um einen Hochschulabschluss".

 

Aus beruflicher Erfahrung heraus habe ich festgestellt, dass ein IHK Abschluss nicht akzeptiert wird, wenn ein Hochschulabschluss als Mindestvoraussetzung für eine Stelle gefordert wird. Daher habe ich auch noch studiert (allerdings nicht BWL).

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Über den DGR haben wir hier schon einige Male diskutiert. Auch wenn sich Abschlüsse formal auf der gleichen Niveaustufe befinden, so sind diese dennoch nicht identisch, so dass ein "=" auf jeden Fall nicht passt.

 

Es geht ja auch nur um ein vergleichbares Niveau, es wird damit weder ausgedrückt, dass es sich inhaltlich um vergleichbare Weiterbildungen handelt, noch von der Anerkennung auf dem Arbeitsmarkt her. Wenn irgendwo ein akademischer Abschluss erwartet wird, wird es mit einem IHK-Abschluss schwierig.

 

Ich habe kürzlich in den News des DAA-Technikums von einem Lehrgang mit diesem Abschluss gehört, der in Kooperation mit der HFH angeboten wird. Und dabei wurde sogar ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Gepr. techn. Betriebswirt (IHK) sich von den akademischen Studiengängen unterscheidet, weil er deutlich praxisorientierter ist und somit auch keine wissenschaftliche Arbeit am Ende steht, sondern wenn ich mich recht erinnere ein Praxisprojekt.

 

Also vom Niveau her laut DGQ durchaus vergleichbar, in der Ausgestaltung allerdings bewusst verschieden.

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vor 46 Minuten, Markus Jung schrieb:

Über den DGR haben wir hier schon einige Male diskutiert. Auch wenn sich Abschlüsse formal auf der gleichen Niveaustufe befinden, so sind diese dennoch nicht identisch, so dass ein "=" auf jeden Fall nicht passt.

 

Ich meine zu erinnern, dass die Formulierung, "gleichwertig, aber nicht gleichartig" lautet.

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Dabei muss man auch zudem die zu erbringende Vorqualifikation einbeziehen. Teilweise ersetzt der z.B. der Meister den Bachelor d.h. aber diese Kosten muss man mit einberechnen, die ein Bachelor oder in der anderen Option die Zusatzqualifikation vor der Weiterqualifizierung Kostet.

Nur so am Rande.

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@Spätzünder

Du könntest allerdigs mal schauen, ob Du nicht direkt einen Master absolvieren kannst. Zum Beispiel bieten sowohl die TU Kaiserslautern als auch die Uni-Koblenz-Landau Weiterbildungsmaster an. So wird z.B. an der TU Kaiserslautern der Masterstudiengang „Ökonomie und Management“ (4 Semester / 1600 € pro Semester) angeboten. Er vemittelt BWL-Kompetenzen. Zugang erhalten auch Bewerber, die über keinen ersten Hochschulabschluss verfügen (Eignungsprüfung ist dafür erforderlich!) Schau Dir einfach mal die Angebote an (hier).

Ich wünsche Dir viel Erfolg.

 

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Diese DQR Sache mit "Gleichwertigkeit" ist Schönmalerei und geistiger Unfug. Geht mir auf den Kecks. Weil manche den Text lesen und sich einbilden- ha ich bin also ein bachelor...und das nur mit Meister..

 

Ja, ein Maschinenbau-Meister oder Maschinenbau-Techniker kann auch Aufgaben einen Maschinenbau-Bachelors /Masters übernehmen. Stimmt. Punkt. -->Aber nur wenn es sich um Routinedinge handelt.  

Also immer gleiche Abfolge, Listen abhaken, Dinge "erledigen", mehr "Sachbearbeitertätigkeiten". Ein wenig Einkauf, ein wenig hier und da. Ein wenig emails, bisschen Anrufen...  Die Meisterschule hört bei schon Mathe mit den einfachen Themen auf. Übrigens, wer unterrichtet die Techniker/Meister? Üblicherweise ein klassischer Lehrer, als Diplompädagoge, oder quereinstiger wie Diplomingenieure oder bald Maschinenbau-Master!  Alles klar jetzt? 

 

Oder kann der Meister/Techniker auch Thermodynamische Themen mit dem Kunden besprechen? Wie bekomme ich mehr Steifigkeit ins System, oder anders: Wie erhöhe ich die Resonanzfrequenz? Und das ist schon super simpel.

 

Ich rede aus dem Nähkästchen, habe ich doch obige beide Abschlüsse. Also, weder Meister oder gar Techniker sind auch nur annähernd in der Lage komplexe Dinge zu lösen - die auf Ingenieursebene sind. Von einigen seltenen Cracks mal abgesehen, die sich das selbst beigebracht haben.

 

Wenn der Bachelor oder Master simple Dinge ausführen, die ein Meister/Techniker auch genauso kann... dann arbeitet er doch unter seinen eigentlichen Möglichkeiten. Schade, habe ich auch erlebt. Und nicht jeder Ingenieur arbeitet ans komplexen Themen, oft auch nur mehr "Sachbearbeitertätigkeiten". 

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@der_alex ich verstehe, was du meinst, mir ist das in einer anderen Unterhaltung hier bereits aufgefallen/aufgestoßen, wo es darum ging, dass sich ein Masters im Englischen Lebenslauf besser anhört.

 

Was ich z.B. in meinem Beirtrag lediglich ausdrücken wollte, waren dass es Zugangswege gibt, die aber nicht bedeuten man hat einen Bachelor erworben, sondern z.B. dass ein Meister formal als Zulassung zu bestimmten Bachelorstudiengängen (in der Regel fachspeziefisch) anerkannt werden kann. Aber nein einen Bachelor hat man dadurch noch lange nicht und in der Regel muss auch ein Propedeutikum abgelegt werden wo gerade bestimmte Themen, die eben in einem Bachelor erlernt werden und mit der Hochschul/Fachhochschulbildung zusammenhängen bevor man in das eigentliche Studium startet.

 

Im Grunde genommen, wird meines erachtens hier die Besonderheit des Bildungsstandortes Deutschlands genutzt, die noch viele Ausbildungen hat, die in anderen Ländern im Europäischen Raum ausschließlich im Tec College, University, Community College laufen und oftmals in einem Bachelor Master münden. Da aber in der EU auch im Ausland gearbeitet werden darf und auch bestimmte Deutsche Ausbildungstitel für ausländische Betriebe im Qualifikationsrahmen einzusortieren sind, dafür sehe ich diese Qualifizierungseinstufungen. Den Betrieben ist dann durchaus bewusst, was dem in etwas entspricht auch auf Basis der Abstufungen innheralb der Art der Universitären Ausbildung in den jeweiligen anderen Ländern, die Primär an "hochschulen" Ausbilden. Wie z.B. auch in Amerika oder Kanada.

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Ida, Meister/Techniker/XYFachwirte ersetzen das Abitur oder die Fachhochschulreife. Das finde ich wirklich gut und OK. Mit Mathe müssen alle ohne voriges Abitur richtig kämpfen, war bei mir nicht anders. 

Aber Meister/Techniker/XYFachwirt ungleich Bachelor, darauf wollte ich oben hinweisen, wegen der unsäglichen DQR Gleichstellungskampagne.

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Ich denke, es kommt auch immer auf den Bereich an. Auf technischer Ebene ist es sicherlich korrekt. Auf der kaufmännischen Ebene kann ich das aber nicht bestätigen. Da kann z.B. ein Personalfachkaufmann mit einer Weiterbildung zum Betriebswirt IHK durchaus mit einem Bachelor-Absolventen im Personalwesen mithalten. Und so richtige Forschungsarbeit lernen einige auch erst im Masterstudium (ist aber auch von der jeweiligen Hochschule abhängig).

 

Letztendlich ist dass aber alles auch eine Glaubensfrage. In dem Bereich, wo ich tätig bin, zählt in einigen Aufgabenfeldern nur ein Universitätsabschluss (Diplom oder Master). Absolventen, die ein Fernstudium, ein Bachelor oder Fachhochschulstudium absolviert haben, werden bei der Stellenbesetzung nicht berücksichtigt, da solche Abschlüsse nicht als angemessen erachtet werden. Ob das immer gerechtfertig ist oder sinnvoll ist, scheint mit fraglich. Aber es ist so.

 

Anders habe ich es schon bei der Handwerkskammer erlebt. Hier mussten gesuchte Akademiker auch eine Berufsausbildung absolviert haben, um bei der Stellenbesetzung berücksichtigt zu werden.

 

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, welcher Weg aus seiner Sicht der richtige Weg ist. Mit der getroffenen Entscheidung trägt man auch das Risiko für sich selbst, den richtigen oder falschen Weg eingeschlagen zu haben. Und was der eine Arbeitgeber als gut und als wichtig erachtet, kann von einem anderer Arbeitgeber als völlig unzurreichend ausgelegt werden. Shit happens!

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