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Lernplaner - Wie plant ihr euer Fernstudium?


Markus Jung

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Egal ob man nun ein akademisches Fernstudium macht oder einen weiterbildenden Fernunterrichts-Kurs - immer gilt es eine große Menge Stoff über einen langen Zeitraum zu verteilen und dabei seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Hierzu ist eine gute Planung wichtig und es empfiehlt sich, einen Lernplaner zu verwenden. Dabei ist es egal, ob dieser am PC oder auf Papier geführt wird. Dazu nachfolgend einige Überlegungen, die auf meinen eigenen Erfahrungen und Schilderungen anderer Fernstudenten beruhen, die mir teilweise auch ihre Lernplaner zur Verfügung gestellt haben.

Die Planung sollte sowohl quantitativ nach der eingesetzten Zeit als auch qualitativ nach den gelernten Inhalten erfolgen. Dabei gilt es, einerseits aussagekräftige Daten zu generieren, andererseits aber den Organisationsaufwand auch nicht zu groß werden zu lassen. Als Zeiteinheit scheint dabei die Woche optimal zu sein.

Quantitative Planung - Wie lange lerne ich?

Meine Empehlung: Eine Tabelle mit folgenden Spalten

  • KW: Für Kalenderwoche
  • Soll: Hier vor Beginn einer Woche eintragen, wie viele Stunden in der kommenden Woche gelernt werden sollten. Dabei anstehende Termine berücksichtigen (zum Beispiel Dienstreisen, Feiern, anstehende Klausuren etc.).
  • Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So: Hier die IST-Zeiten jeden einzelnen Tages eintragen
  • IST: Summe der Lernstunden (automatisch ermitteln lassen, sofern am PC)
  • Differenz: SOLL-IST: Ggf. auch wieder automatisch berechnen

In die Zeilen kommen dann die einzelnen Kalenderwochen. Ggf. kann man dann jederzeit Zwischensummen berechnen, mit dem Vorjahr oder letztem Semester vergleichen etc. Natürlich kann man das ganze auch noch in eine Grafik umsetzen oder aufsplitten nach einzelnen Fächern etc. Der Fantasie und Komplexität sind hier keine Grenzen gesetzt. Nur nicht den Fehler machen, mehr Zeit in die Statistik als ins Lernen zu investieren (ging mir manchmal so).

Qualitative Planung - Was lerne ich?

Auch hier empfehle ich eine Tabelle. Spalten:

  • Fach/Heft etc.: Strukturierung der Inhalte, ggf. auf zwei Ebenen. Einmal nach Fächern und dann nochmal darunter die einzelnen Hefte/Module. Denkbar sind aber hier auch einzelne Prüfungen, Präsenztermine etc.
  • Soll: Angabe eines Zeitraums (in Kalenderwochen), in dem die Bearbeitung dieser Einheit erfolgen sollte
  • Beginn: Kalenderwoche, in der tatsächlich begonnen wurde
  • Ende: Kalenderwoche, in der die Einheit abgeschlossen wurde
  • Status: Freies Textfeld, in dem der aktuelle Bearbeitungsstand festgehalten und regelmäßig aktualisiert wird

In diesem Fall stehen in den Zeilen dann die einzelnen Lerninhalte und es ist ein gutes Gefühl zu sehen, wie immer mehr Ende-Zellen gefüllt werden. Eventuell kann man hier auch die Noten ergänzen, das ganze grafisch als Projektplan darstellen usw.

Es kann auch sinnvoll sein, beide Auswertungen miteinander zu kombinieren und dann zum Beispiel für jede Lerneinheit die Zeitplanung und Umsetzung zu dokumentieren.

Zunächst hatte ich überlegt, eine Muster-Tabelle zur Verfügung zu stellen. Aber ich denke, dies macht keinen Sinn. Jeder hat individuelle Anforderungen und außerdem ist das erstellen der Übersicht meiner Meinung nach auch wichtig, um sich selbst aktiv mit der Organisation seines Fernstudiums zu beschäftigen.

Das ganze ist als grobe Anregung und Diskussionsgrundlage gedacht - auf Rückmeldungen in den Kommentaren freue ich mich.

Bearbeitet von Markus Jung
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  • 2 Monate später...
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Hallo

Als Alternative zu den Lernstunden, die in den SOLL- / IST- / Saldo-Spalten und zur Orientierung angegeben werden, verwende ich die zu lernende Seitenanzahl als Kenn- und Meßgröße.

Dadurch habe Ich persönlich einen guten Überblick über den akt. Stand und wo ich vom Gesamtpensum her liege.

Die Qualitätskontrolle erfolgt durch eine Farbskala, mit der ich die entspr. Zellen einfärbe.

Rot = gelesen

Orange = zusammengefasst

Gelb = wiederholt

grün = gelernt

Nur eine Anregung. Weitere Vorschläge, Ideen, Vorgehensweisen bitte posten.

Gruß Lutz

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Guten Morgen allerseits,

nutzt Ihr alle sowas wie einen Lernplaner ? Respekt - so durchorganisisiert bin ich nicht, bin ich auch nicht der Typ dazu.

Das einzige was ich mir zu einem Semester erstelle, ist eine ToDo-Liste (wann SB fertiggelesen, wann Zusammenfassungen fertig etc) mit spätestem Endtermin und angepeiltem Endtermin (Puffer). Hängt in der Küche und sobald ich einen Step abgearbeitet habe, male ich einen Smilie neben den Meilenstein :) Motiviert mich ungemein.

Aber ich weiss nicht mal, wieviele Stunden ich in der Woche mit dem Studium verbrate. Möchte ich auch garnicht wissen :D Beruflich bedingt kann ich in manchen Wochen unter der Woche kaum was machen, nur am WE, in anderen Wochen sinds dann bestimmt auch weit mehr als 15 Stunden.

Aber irgendwie bin ich eigentlich "zwischendurch" auch viel am Lernen. Im Auto, im Wartezimmer beim Arzt (lade mir auch die Zusammenfassungen als EBook aufs Handy, Karteikarten mit Formeln in der Wohnung verstreut zum zwischendurch draufkucken usw)....aber wenn ich mir einen Lernplan machen würde, Montag 19.00-21.00 Uhr, Dienstag 20.-22.00 Uhr, das würde bei mir nicht funktionieren und würde mich stressen und demotivieren.

Aber das ist wohl bei jedem anders. Würd mich aber interessieren wie Ihr das so macht :)

Liebe Grüsse

Dani

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Würd mich aber interessieren wie Ihr das so macht :)

tja - ich gehöre auch (noch) nicht zu den durchorganisierten. Könnte aber daran liegen, dass ich erst seit grob 4 Wochen studiere. Ich habe immer noch das problem die für mcih beste zeit zum lernen zu finden. ich denke, deshalb ist studienmonat 1 auch relativ "harmlos" von den lehrheften her. "Nur" Mathe 1A und BWL 1- dazu halt noch die Einführungsveranstaltung.

Ich hoffe, auch irgendwann soweit zu sein, um etwas mehr organisation in meine Lernwoche zu kriegen - noch demotiviert mich die tatsache, dass ich nicht so schnell vorwärts komme wie der PFFH-Plan es vorsieht. Ist aber meine eigene Schuld - ich kann mcih abends nach der Arbeit nur schwer aufraffen ... da muss ich unbedingt dran arbeiten.

Fazit: ich denke, ich werde kaum jemand werden, der jede Seite eines Lernhefts akkurat voraus plant - aber bisschen mehr Kontroll-Möglichkeiten als bisher brauche ich wohl irgendwann auch ..!

LG

Danny

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- noch demotiviert mich die tatsache, dass ich nicht so schnell vorwärts komme wie der PFFH-Plan es vorsieht.

Lass Dich von dem Plan nicht so verrückt machen. Für manche Hefte habe ich das Vielfache der angegebenen Zeit gebraucht, andere waren dafür in einer Woche erledigt.

Wichtiger ist es meiner Meinung nach, gleich gründlich zu arbeiten, so dass man später nicht wieder von vorne anfängt.

Viele Grüße

Markus

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HI!

Am Anfang muss man wohl erstmal lernen, zu lernen - und das ohne Hilfe und viele Vorgaben von Außen. Für viele ist das eine große Schwierigkeit, für andere die Chance schlechthin :)

Ich persönlich finde halt gut, dass ich mein Lerntempo, meine Lernart, meinen Lernort,... selbst bestimmen kann - allerdings musste ich das "mein" auch erst finden. Wichtig ist im Endeffekt nur, dass man eine Struktur findet, an der man sich selber orientieren kann. Diese Strukturem können und werden ganz anders aussehen als die Strukturen Anderer oder auch die "Empfehlungen" des Anbieters.

Bevor Du jetzt Strukturen für Dich erstellst, versuche doch erstmal herauszubekkommen, wann, wo, wie,... Du am besten lernst. Ob zu Hause oder in der Bücherei oder sagor im Zug auf dem Weg zur Arbeit, ob morgens, abends, nachts oder "nur" am Wochenende. Ob Du sofort "Zusammenfassungen schreibst oder erst einmal querliest, dabei lieber sitzt oder durch den Raum wanderst, schreibst oder mit Händen und Füßen arbeiten musst oder vielleicht soagr die Texte laut vorlesen musst :) Vielleicht helfen Dir auch MindMaps. Wenn Du eine Ahnung von dem hast, wie es funktionieren kann, dann kannst Du auch planen. :)

Finde DEINEN Weg!! :)

cu

Volker

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  • 13 Jahre später...

Dieses Thema möchte ich nochmal aufgreifen.

 

Wie plant ihr euere Fernstudium? Nach Zeiten, oder nach Seitenzahlen der Skripte? Oder eher gar nicht oder nur ganz grob?

 

Und orientiert ihr euch eher an den Vorgaben der Hochschule, oder erstellt ihr euch euren Plan weitgehend unabhängig davon?

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Spannendes Thema 😊

 

Habe gestern erst gedacht, wie sehr es mir hilft, hier in meinem Blog die noch ausstehenden, gerade in Bearbeitung befindlichen und schließlich fertigen Studienbriefe / Module etc. farblich zu kennzeichnen, um ein Gefühl des Fortschritts zu erhalten 😉

 

Mein Fernstudium ist nicht ganz so flexibel zu gestalten wie an anderen (Fern-)Hochschulen: Ich könnte zwar das Studium in die Länge ziehen und demnach weniger Module als möglich belegen, jedoch sind grundsätzlich die Themen und auch Bearbeitungssemester vorgegeben. Wählbar sind 3 von 4 Wahlpflichtmodulen insgesamt während des Studiums und hier war es zu Beginn etwas Puzzlearbeit, um zu erreichen, ein Onlineseminar (2. und 3. Semester) belegen zu können oder aber reine Einsendeaufgaben (1. Semester) zu erarbeiten.

 

Persönlich gehe ich so vor, dass ich mit dem Modul starte, welches mich am meisten Interessiert und wo ich das Gefühl habe mit viel Energie/Motivation die jeweiligen Prüfungsleistungen zu erbringen. Das herausfordernste Modul packe ich an das Ende des Semesters, um hier dann bewusst und mit dem Hintergrund schon alle anderen Leistungen erbracht zu haben, ein Einlassen darauf zu gestalten.

 

Präsenzsblöcke / Onlineseminar lege ich in Zeiten in denen es voraussichtlich beruflich etwas entspannter ist (Ferienzeit, Stellvertretung nicht im Urlaub), um hier genug Raum für die Inhalte zu haben.

 

Im direkten Lernen lese ich immer ein Kapitel am Stück und bearbeite die Übungsaufgaben am Ende. So fühlt es sich für mich nach einem gut abgeschlossenen Lernfortschritt an. Manchmal sind Kapitel zwar sehr lang, aber dadurch dann das Gefühl wirklich etwas geschafft zu haben umso größer 😊

 

Die Fragen der Einsendeaufgaben drucke ich mir jeweils aus und nehme sie als Lesezeichen von Kapitel zu Kapitel mit, um mir hier erste Notizen / Anmerkungen zu machen. Erarbeitet werden diese am Ende eines jeweiligen Studienbriefs, ist die Motivation jedoch nicht sofort gegeben, werden sie jedoch in jedem Fall vor Beginn eines neuen Moduls fertiggestellt.

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vor einer Stunde hat Markus Jung geschrieben:

Wie plant ihr euere Fernstudium?

 

Wenn ich feste Prüfungstermine habe (wie an der FUH) plane ich ausgehend vom Prüfungstermin von hinten nach vorne. Andernfalls mache ich keine "Planung", sondern eher eine "Prognose", schätze also ab, wie lange ich für einzelne Arbeitsschritte benötige, und schaue, wo ich damit hinten auskommen. Da bin ich dann auch sehr flexibel, diese Prognose im Laufe des Moduls/Semesters immer wieder anzupassen. Das ganze in Excel und mit ein paar hübschen Formeln und farblichen Spielereien. Eine typische Prokrastinationstätigkeit besteht dann z. B. darin, noch alles mit Prozentzahlen zu versehen oder so... 😎

 

Als Ausgangsbasis nutze ich die Gesamtzahl der Seiten (+ ggf. x Wochen pro Einsendeaufgabe/Hausarbeit o. ä.). Das wird dann mit den ersten Erfahrungswerten weiter verfeinert. Je weniger Lust ich auf etwas habe, desto kleinteiliger drösel ich das auf, damit es schnell was abzuhaken gibt. Ich habe auch meistens mehrere Excel-Tabs: Modulliste des Studiengangs / Bearbeitungsfortschritt eines einzelnen Moduls / Fortschritt einer bestimmten Hausarbeit etc. Hm, ja, ich liebe so was und muss dann echt aufpassen, dass ich darüber das Studieren nicht vergesse... 🙃

 

Grundsätzlich versuche ich, eher vorsichtig zu schätzen und dann lieber den Erfolg zu genießen, schneller gewesen zu sein.

 

Bearbeitet von Alanna
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Ich schnapp mir ein paar Kruse und bearbeite die dann anteilig quasi parallel.

Meinen Kurststart und Klausurdaten notiere ich mir in nem Google sheet.

Kursinhalte (Lehrbriefe, zusätzliche Informationen, Lektüre) speichere ich in einem Ordner, bei Abschluss des Kurses verschiebe ich diesen in ein "Done" Verzeichnis.

 

Vorteil: Durch die Parallele Bearbeitung kann ich mir den Lernvorteil durch Interleaving zu Nutze machen. Nachteil: Es fühlt sich weniger produktiv an, ohne die entsprechenden Studien, dass der Lerneffekt wirklich deutlich höher ist (und die Probanden trotzdem angeben, sie hätten das efühl auf die andere Weise besser zu lernen) hätte ich glaube ich schon lange wieder zurückgewechselt.

Durch das Interleaving kommt es auch zwangsweise zu einer zeitlichen Verteilung der Lehrinhalte, was auch wieder vorteilhaft ist.

Ich versuche zwischen 10 - 20 ECTS im Monat anzuzielen. Den Monat habe ich 2 Klausuren geschrieben, bearbeite gerade eine Projektarbeit und arbeite mich in einem neuen Kurs ein - glaube aber nicht, dass ich den diesen Monat noch abschließen kann, ziele aber auf den Anfang des nächsten Monats.

 

Da der Lernaufwand stark variiert, fühle ich mich gar nicht in der Lage vorher zu sagen, wie lange ich für einen Kurs brauche, daher nutze ich eine eher agile Methode an die Kurse heranzugehen.

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