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Wieder am Nullpunkt!


mikkesch

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Hallo Leute,

ich bin 27, habe letztes Jahr mein Fachabi nachgeholt. Meine Lebensumstände sind nicht gerade die Karrierebedingungen,die man sich wünscht....und zusätzlich habe ich das Gefühl, werden mir nur Steine in den Weg gelegt.

Also ich bin alleinerziehend, habe für das Nachholen des F-Abis Bafög bekommen, und nebenher noch gearbeitet, weil das Geld nicht reichte. Erst 3 Monate vor der Abiprüfung sagte mir ein Schulkollege, dass ich auch Wohngeld hätte beantragen können. Die Frau vom Bafög-Amt hatte mir damals zu Beginn des Schuljahres nämlich gesagt,es gäbe keine weiteren Leistungen von anderen Ämtern, weil das nicht mit den Bafögleistungen "harmoniert". Das machte alle für mich noch schwerer. Außerdem musste ich pro Woche als einzigste die BOS an einem Tag früher verlassen als alle anderen, weil der Unterricht bis 17 Uhr dauerte und der Kindergarten um 16 Uhr zumachte.

Das mal grob zur Vorgeschichte.

Dann habe ich nach dem F-Abi (natürlich auch schon während) nach einer Studienmöglichkeit gesucht, aber selbst die regensburger Fachhochschule ist absolut nicht kinderfreundlich. Mein gewählter Studiengang hätte Plichtvorlesungen bis 20 Uhr abends gehabt. Wie hätte ich das machen sollen? Dann habe ich bei der FH angerufen und gefragt, ob sie nicht die Möglichkeiten haben ein Teilzeitstudium anzubieten. Ja, das gibt es dort auch, aber die Vorlesungen sind dann nicht etwa vormittags, sondern weiter, wild durch den Tag verstreut, nur brauche ich dann 6 anstatt 3 Jahre. Also kann ich vergessen. Der Betreuuer vom Arbeitsamt konnte das nicht glauben (hatte ich hinzugezogen, denn wovon hätte ich sonst leben sollen).

Dann sagte der Betreuuer vom Arbeitsamt ich solle nach einem Fernstudium suchen. Und dann studieren mit Bafög..... aber ihr wisst ja selber. Bafög und Fernstudium, das geht nicht. Ich kann ja nicht arbeiten neben dem Studium, weil mein Kleiner mittlerweile zur Schule geht und somit nur von 8-12 Uhr nicht zuhause ist.

Harz IV kann ich nicht beantragen,weil ich ja studiere und nicht arbeitslos bin, Bafög kann ich nicht bekommen (oder nur für 1 Jahr) weil ja eigentlich nebenher arbeiten könnte.

Ja aber wie soll ich das denn alles machen?????

Ich wechsle immer wieder zwischen motiviertem Kampf und Resignation.... ich will etwas erreichen, aber ich kann es nicht!

Was soll ich denn jetzt machen??

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Bafög und Fernstudium, das geht nicht.

Das geht in der Tat an den meisten Fernhochschulen nicht, nur an einer: der FernUni Hagen, wenn man dort als Vollzeitstudent eingeschrieben ist. Die einzige Hürde für dich ist, dass du nur Fachhochschulereife hast. Allerdings kann man über die Hochschulzugangsprüfung trotzdem zugelassen werden. Vielleicht schaust du dir das Angebot der FernUni an, und wenn was Interessantes für dich dabei ist, setze dich mit der dortigen Studienberatung in Kontakt. Du hast für das kommende Semester noch bis zum 15. Januar Zeit, dich einzuschreiben.

Gruß,

Sonja

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Hallo, danke für die schnelle Antwort. Ich war schon auf der Internetseite der Fernuni Hagen. Ist nicht wirklich etwas für mich dabei.

Ich hatte auf einen Studiengang bei FH Riedlingen spekuliert.

Ich habe bereits zwischen Gymnasium und Nacholen des F-Abis 5 Jahre in einer Marketingfirma gearbeitet. Mein Traum wäre der Studiengang Wirtschaftspsychologie, Schwerpunkt Markt- und Werbepsychologie. Da es eine private Fachhochschule ist, fallen auch noch Gebüren in Höhe von 350 Euro an.

Ohne Bafög oder Harz IV geht also gar nichts.

Ich habe in der Marketingfirma mit überdurchschnittlichem Geschick und einer überdurchschnittlichen Leistung gearbeitet und das ungelernt. Ich würde sehr gerne daran anknüpfen und somit ein Studium beginnen das mir wirklich liegt.

Es ist ohnehin nicht leicht mit Kind da mache ich mir nichts vor, aber dann auch noch abends durch Bücher und Skripte eines Studiums "quälen" das mir nicht liegt, nur weil es da Förderungen gibt....

Gibt es denn bei Studium für Alleinerziehende nicht irgendwelche Sonderregelungen? Fachkräftemangel, Pisastudie... was ist denn mit der Bildung wenn man sie gerne möchte, aber nicht kann??

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Fachkräftemangel, Pisastudie... was ist denn mit der Bildung wenn man sie gerne möchte, aber nicht kann??

Ich persönlich würde eher sagen: die Gesellschaft will, dass die Geburtenquote steigt (Thema Überalterung der Gesellschaft), aber wenn der Nachwuchs dann mal da ist, werden die Eltern und vor allem Alleinerziehende in vielen Dingen im Stich gelassen. Ich gebe gleich zu, dass ich mich in dem Thema nicht wirklich auskenne - ich weiß nur von Kollegen, dass Kita-Plätze schwer zu kriegen sind. Gibt es denn die Möglichkeit, deinen Kleinen in eine Ganztagsschule oder eine Schule mit Nachmittagsbetreuung zu geben? Dann käme er nicht schon um 12 Uhr aus der Schule und du hättest die Chance, dir eine Teilzeittätigkeit zu suchen, was die ganze Sache vielleicht zumindest finanziell entschärfen kann. Wenn du in der passenden Branche einsteigen könntest, könntest du mit viel Glück vielleicht einen Arbeitgeber finden, der dein Fernstudium (teilweise) unterstützt. (Ansonsten hättest du die Möglichkeit, da ein Erststudium ja steuerlich absetzbar ist, dir einen entsprechenden monatlichen Freibetrag auf der Steuerkarte eintragen zu lassen.)

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Hallo,

ja das habe ich alles auch schon durchgekaut. Aber ich wohne relativ auf dem Land, Grundschule mit Nachmittagsbetreuung ist aber erst in der nächst größeren Stadt. Das hieße ich müsste meinen Sohn mittags bei der Grundschule abholen und zur Nachmitagsbetreuung fahren. Habe ich nichts dagegen, aber finde mal einen Arbeitgeber, der das hinnimmt.

Also meine Recherchen aus Telefonaten die ich gerade geführt habe:

Amt für Ausbildungsförderung:

- Da kann ich Ihnen nicht helfen

- Nein der Gesetzestext sieht keine Sonderregelungen für Alleinerziehende vor - Private Fachhochschulen sind grundsätzlich nicht förderungswürdig- auch nicht in Ausnahmefällen

- Nur FernUni Hagen, aber ich empfehle Ihnen nicht einen Studiengang zu wählen wenn Ihnen dieser nicht liegt

- Ich kann Sie verstehen, aber ich kann Ihnen auch nichts anderes sagen als das,was Sie bereits wissen

- Rufen Sie doch mal bei dem Kultusministerium Ihres Bundeslandes an, vielleicht haben die einen Vorschlag

Kultusministerium:

- Was soll ICH jetzt für Sie tun?

- Sie haben Sich doch ausreichend informiert und die Stellen, wissen schon was Sie Ihnen erzählen

- Ich frage Sie ehrlich, warum rufen Sie überhaupt bei mir an ??!

- Wer war das, der Ihnen gesagt hat, Sie sollen sich an uns wenden? (ich:A.f.Ausbild.förd.)- aha , wer genau, welcher Standort?

- Schauen Sie , dass Sie das mit Ihrem Kind auf die Reihe bekommen

- Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen

Neja, soviel dazu.......

Ach ja, und wenn in Zukunft irgendein Politiker über Bildung, Alleinerziehende, Kinderbetreuung, Vergleich zu anderen EU-Staaten, Facharbeitermangel oder ähnliches Thema spricht, werde ich nur noch kopfschüttelnd in mich hinein lachen.

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Nun, dass diese Telefonate nicht zielführend sein würden, hätte ich dir auch vorher schon sagen können. Aber ich schätze, war auch eine gute Erfahrung, dass mal alles wirklich aus erster Hand zu hören.

Ich denke, du hast hier letztlich selber schon einige Antworten auf deine Fragen gegeben.

Konkret heißt das, entweder findet sich eine Möglichkeit, mit finanzieller Unterstützung zu studieren und auch gleichzeitig eine ordentliche Betreuung für dein Kind zu finden, oder? Ja, was wäre dann.

Für mich sieht es momentan so aus: Mit deinem Studienwunsch und in deiner Umgebung ist dies derzeit nicht möglich, also wären mögliche Lösungen:

- ein anderer Studienwunsch

- eine andere Umgebung

- warten, bis sich deine Umstände soweit verändert haben, dass du das Finanzielle und das Familiäre unter einen Hut bringen kannst

Du hast geschrieben, dass du bereits in einer Wunschbranche tätig warst, und das sogar mit sehr gutem Erfolg. Bestünde nicht die Möglichkeit, dass du erstmal wieder berufstätig wirst und dann ein Studium dranhängst? Was ist aus der Firma geworden, bei der du gearbeitet hast? Würden die dich wieder aufnehmen?

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Ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Mein alter Arbeitsplatz existiert nicht mehr. Ob ich in der Branche nocheinmal eine Chance bekomme, ohne Ausbildung, ist fraglich. Aber ich habe bis jetzt noch nie aufgegeben.

Ich mache diese Woche noch einen Termin mit dem Arbeitsamt aus und frage erstmal dort nach. Vielleicht gibt es doch Unterstützung.

Ja ich könnte mir zumindest einen Job suchen ,und das Studium vorerst in Teilzeit anfangen (um die Kosten zu halbieren) und weitersehen was passiert.

Finde es trotzdem schade ,dass ich so im Stich gelassen werde. Immerhin ist es meine Erstausbildung, die mir auch zustünde. Umschulungen usw werden doch auch vom Arbeitsamt bezahlt.... aber diejenigen haben doch sogar schon eine Erstausbildung. Wie passt das zusammen?

Ich weiß gerade nicht, ob ich resignieren und aufgeben soll (also abwarten was passiert) oder doch weiter kämpfen...?

Die Politik schmückt sich doch laufend mit den "Neuerungen" die sie für Familien einführen.... aber was habe ich nun tatsächlich davon?

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Ich sehe ein, dass das keine einfache Situation ist. Dennoch bist Du keinesfalls die einzige Studentin, der es so ergeht. Was spricht denn genau gegen ein Studium an einer Präsenzhochschule ? Kommt denn wirklich kein anderes Studium in einer anderen Stadt in Frage? Nichts ist perfekt und passt immer, irgendwo wirst Du Kompromisse eingehen müssen. An jeder Präsenzhochschule studieren diverse Mütter und Väter. Oftmals gibt es sogar kinderfreundliche Einrichtungen. Klar musst Du dann nebenher jobben. Auch das ist nicht einfach. Und das Du in dieser Zeit nicht gerade in Geld schwimmen wirst, steht ausser Frage. Aber es geht vielen so. Gerade kürzlich gab es auf spiegel online eine interessante Serie, in der jünge Mütter schildern, wie Sie Studium, Job und Kind unter einen Hut bringen:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,592016,00.html

Vielleicht baut Dich der Artikel ja ein wenig auf. Es ist keine einfache Situation, klar. Aber ich sehe das (zugegeben als kinderloser Aussenstehender) nicht so dramatisch wie Du.

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Vielleicht hab ich da ja eine etwas - wie soll ich sagen - eingerostete Denkweise, aber mal ganz ehrlich: Meine Meinung dazu ist, man sollte halt wirklich zuerst die Ausbildung beenden und danach Kinder planen, denn dann gibt es solche Probleme nicht... Wenn jeder erstmal Kinder bekommen würde und sich das Studium + Unterhalt dann (weil ja alleinerziehend) vom Staat finanzieren ließe...puh...

Wenn es nun so ist, naja, ich denke, es finden sich schon Möglichkeiten.. Wenn es eine solche Nachmittagsbetreuung z.B. in der nächstgrößeren Stadt gibt, warum dann nicht umziehen? Dann könntest wirklich eine Teilzeitstelle annehmen..

Viele staatliche Fachhochschulen bieten auch eine Art "Fernstudium" an bzw. nennen die es dann wohl Teilzeitstudium, jedenfalls hat man da meines Wissens weniger Pflichtseminare (ich würde da mal nachfragen)..

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